Berufliche Situation mit Senior Hund

  • Hallo,


    es geht um meine ältere Hundedame.

    Ich habe immer auf Teilzeit gearbeitet und nun würde ich mich gerne beruflich umorientieren und eine Ausbildung machen.

    Das würde heißen, das ich dann sicher mehr als 8 h nicht Zuhause sein werde..


    Mein Mann arbeitet im Home Office, sie wäre nicht alleine, aber sie würde nicht entspannen können für so eine lange Zeit. Sie ist sehr anhänglich und da sie schon 15 Jahre alt ist, hätte ich ein schlechtes Gewissen, sie alleine zu lassen.. ich weiß ja nicht, wie lange ich sie noch habe. Oder was ist, wenn etwas passiert, wenn es ihr plötzlich schlecht geht und ich bin nicht da?

    Würde ich es bereuen, jetzt Vollzeit arbeiten zu gehen?


    Meinen Job habe ich schon vor ein paar Monaten gekündigt, ging nicht mehr.

    Solange bis Mia nicht mehr ist, wieder etwas auf Teilzeit suchen, oder nur einen Minijob?

    Allerdings denke ich mir da, ich werde nicht jünger und ehrlich gesagt habe ich sie schon so lange und habe mein Leben immer nach Hunden ausgerichtet. Mit 17 Jahren habe ich sie schon bekommen und jetzt würde ich mal gerne mich auf meine berufliche Laufbahn konzentrieren, aber es fühlt sich ihr gegenüber nicht fair an.


    Finanziell sind wir nicht darauf angewiesen, da mein Mann gut verdient, allerdings möchte ich trotzdem tätig werden und wieder mein eigenes Geld verdienen und einen neuen Beruf erlernen..


    Oder ich müsste irgendetwas finden, wo sie mit kann.. was wohl seeeehr schwierig werden würde..


    Habt ihr ein paar Gedanken dazu?


    Viele Grüße

  • Mein Mann arbeitet im Home Office, sie wäre nicht alleine

    Oder was ist, wenn etwas passiert, wenn es ihr plötzlich schlecht geht und ich bin nicht da?

    und da sie schon 15 Jahre alt ist, hätte ich ein schlechtes Gewissen, sie alleine zu lassen..

    Aber dann wäre doch Dein Mann da?

    Oder warum kann der Hund dann nicht entspannen?

    Sie ist ja nicht alleine, wie Du schreibst.

    Oder hängt sie so sehr an Dir?


    Ich würde beruflich nun das machen, was Du möchtest.

    Hunde sind durchaus im Alter auch noch anpassungsfähig und sie ist ja NICHT alleine.

  • Ich weiß ja nicht wie alt du bist, aber wenn es dein Wunsch ist eine Ausbildung anzufangen, dann mach es. Du wirst ja, wie du sagtest, auch nicht jünger.

    Und so lange du noch keine Ausbildungsstelle hast, kannst du ja irgendwo erstmal arbeiten (dann ja auch in Teilzeit).


    Deine Maus ist ja gut Zuhause aufgehoben und nicht alleine. Ja, sie hängt sicher an dir (so wie meine an mir und vor allem der Kleine), aber nützt ja nix, da müssen die dann einfach auch mal durch. Und noch hast du ja keine Arbeit wo du lange außer haus bist, bis dahin könntet ihr ja versuchen etwas das "alleine bleiben beim Mann" zu üben.

  • Wie weit wärst du denn dann weg? Also könntest du schnell zu ihr, wenn mal etwas sein sollte? Ansonsten ist das wahrscheinlich eine ganz persönliche Entscheidung, die du für dich selbst treffen musst.


    Ich bin tatsächlich hauptsächlich wegen meiner fast 14jährigen Hündin noch in meinem aktuellen Job. Ich würde mich gerne umorientieren, aber ich habe im Moment volle Flexibilität, ich kann von zu Hause arbeiten, wenn ich im Büro bin, kann ich auch mal früher heim, ich kann tagsüber einfach zum Tierarzt fahren und danach weiter arbeiten - das ist ein Luxus, der mir mit einem alten Hund sehr viel wert ist.


    Aus diesen Gründen habe ich für mich entschieden, dass ich mich erst neu orientiere, wenn ich keinen Hund mehr habe. Dann habe ich weniger Sorgen um Probezeit, Dienstreisen, Auslandsaufenthalte usw. In der Zeit, die meiner Hündin noch bleibt, möchte ich mein Leben bestmöglich nach ihr ausrichten - danach bin ich wieder dran. Aber das ist sicher eine sehr individuelle Entscheidung.

  • Ich habe in der Zeit als meine Hündin 16/17 war mein Studium beendet und eine Vollzeitstelle begonnen. Allerdings mit 3 Tagen HO.


    Da sie zum einen sehr auf mich bezogen war, zum anderen aber auch der Pflegeaufwand im letzten Jahr massiv gestiegen ist, hätte ich definitiv keine Stelle angetreten, bei der ich jeden Tag 8h weg bin, ganz gleich, ob da noch jemand zuhause ist.


    Das ist jetzt natürlich was persönliches und am Ende immer individuell, aber ich habe meine Hündin auch als Teenager übernommen und dementsprechend viel nach ihr ausgerichtet. Ich weiß also genau, wovon du sprichst.

    Ich selber hätte mich meiner wertvollen, gemeinsamen Zeit mit meinem Hund total beraubt gefühlt, wenn ich ihm letzten Jahr nur weg gewesen wäre. Gleichzeitig musste mein AG mich auch häufiger mal gehen lassen, weil spontan ein TA-Termin anstand. Oder zwei. Oder drei. Ist in einer Ausbildung vllt. eher nicht möglich.


    Manchmal geht es nicht anders, aber ich denke, wenn man diesen Luxus hat, finanziell nicht drauf angewiesen zu sein, dann würde ich mit den großen Umbruch warten, bis der Hund nicht mehr lebt.


    Zu diesem „Auch alte Hunde können sich an neue Dinge gewöhnen“ - da gehe ich wirklich nur zum Teil mit.

    Meine Hündin war zeitlebens sehr anpassungsfähig und entspannt. Im Alter war das aber eben alles nicht mehr so. Da haben die körperlichen und mentalen Fähigkeiten einfach nachgelassen und sie hat da Halt gebraucht. Nicht ungewöhnlich in dem Alter, wenngleich das natürlich nicht für alle gilt.

  • Wenn ihr es euch leisten könnt und es für euch beide okay ist, würde ich tatsächlich im Sinne des Hundes entscheiden.

    Vielleicht testet ihr einfach mal, was sie dazu sagt, wenn sie den ganzen Tag über nur mit deinem Partner zusammen daheim ist. Vielleicht kommt sie ja damit klar? Wenn nicht, dann warte noch.




    Ich arbeite aktuell von zu Hause aus und schiebe meine Fortbildung auch gerade auf bis Finya nicht mehr ist. Ich habe irgendwie das Gefühl, dass ich ihr das schuldig bin.

    Sie ist dement und ich müsste für die Fortbildung fast wöchentlich 2-3 Tage am Stück weg. Das würde sie einfach nicht schaffen (und ich auch nicht). Mein Partner kann sich seine Arbeit zwar bis auf ein paar Ausnahmen recht frei einteilen, aber das hilft Finya auch nichts, da sie ihn nicht mehr wirklich als Bezugsperson wahrnimmt.

    Dass ich das aufschieben kann, ist purer Luxus und ich bin dankbar dafür.



    Zu diesem „Auch alte Hunde können sich an neue Dinge gewöhnen“ - da gehe ich wirklich nur zum Teil mit.

    Meine Hündin war zeitlebens sehr anpassungsfähig und entspannt. Im Alter war das aber eben alles nicht mehr so. Da haben die körperlichen und mentalen Fähigkeiten einfach nachgelassen und sie hat da Halt gebraucht. Nicht ungewöhnlich in dem Alter, wenngleich das natürlich nicht für alle gilt.

    Hier ist es genauso. Finya war früher extrem flexibel und hat wirklich alles mögliche ohne mit der Wimper zu zucken mitgemacht, aber jetzt geht das einfach nicht mehr. Ihre Demenz lässt nur noch sehr wenig Flexibilität zu. Also klar, sie würde daran nicht sterben, aber sie hätte großen Stress und würde darunter leiden und wenn ich das verhindern kann, dann tue ich das.

  • Wir haben gerade das Thema alter Hund abgeschlossen :( :

    Und ich hätte es in den letzten Monaten nicht gepackt eine Umschulung oder Ausbildung zu meistern. Das letzte halbe Jahr habe ich nicht eine Nacht durchgeschlafen, weil Aiko entweder raus musste - oder mein Übergluckenhirn mir eingeredet hat, dass gleich etwas sein könnte |)


    Die letzten Wochen war ich überglücklich, dass ich in meinem Job super flexibel sein kann und ich jederzeit einfach den Rechner sperren und später weiterarbeiten kann. Das würde ich in einer Ausbildung jetzt nicht erwarten. Sonst hätten wir es nur schwer hinbekommen abzudecken, dass Aiko nicht alleine zu Hause ist. Er konnte immer problemlos alleine bleiben - von jetzt auf gleich konnten wir nicht einmal mehr beide den Raum verlassen, ohne dass ihn das massiv gestresst hat. Tierarzttermine konnte ich dank flexibler Arbeit auch einfach irgendwann während des Tages wahrnehmen.

  • Ich persönlich würde solange sie noch ist, wieder etwas in Teilzeit suchen. Wäre sie erst 5 oder 8-9, hätte ich eher die Ausbildung begonnen. Aber jetzt würde ich jede freie minute mit meinem Hund verbringen wollen.

  • Zitat

    Allerdings denke ich mir da, ich werde nicht jünger und ehrlich gesagt habe ich sie schon so lange und habe mein Leben immer nach Hunden ausgerichtet. Mit 17 Jahren habe ich sie schon bekommen und jetzt würde ich mal gerne mich auf meine berufliche Laufbahn konzentrieren, aber es fühlt sich ihr gegenüber nicht fair an.

    Ich persönlich finde es ehrlich gesagt auch nicht ganz fair. Der Hund kann ja nichts dafür daß er jetzt, wo es offenbar anfängt zu stören, das Leben nach ihm zu richten, alt und pflegebdürftiger ist. Mit 15 wird die gemeinsame Lebenszeit recht absehbar sein.


    Wenn man so einen finanziellen Spielraum hat würde ich mir einen Minijob für die Zeit suchen und die restliche Zeit jeden Tag geniessen und dann für danach die berufliche Umorientierung planen

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