Sollte man alte Hunde noch impfen lassen?

  • Ich muss ehrlich sagen, dass ich mich jetzt mehr um Tollwut (auch in Deutschland) sorge, als ich es vor zehn Jahren getan habe.


    Nicht unbedingt, dass mein Hund erkrankt - aber zumindest, dass er als Kontakt gelten könnte (und dann wäre es eben sehr wichtig, eine aktuelle Impfung zu haben).


    Zum einen habe ich (nach dem ich Horrorgeschichten gehört, aber als "übertrieben" abgetan habe) in meinem direkten Umfeld ganz blöde Erfahrungen mit einem Verein gemacht, der Junghunde aus Osteuropa vermittelt. Zum anderen habe ich das Gefühl, dass die "Impfskepsis" deutlich zunimmt - und so der Herdenschutz ggf. auch nachlässt.

  • Wieviele wurden denn bei "EUCH" sagen wir mal die letzten 5 Jahre aufgrund einer fehlenden Tollwutimpfung eingeschläfert?

    Sowas kriegt man doch kaum mit, wird wahrscheinlich auch nicht an die große Glocke gehangen.


    Google liefert zumindest einige Presseberichte, überwiegend aus der Schweiz, in denen genau das mit den armen Hunde(welpe)n gemacht wurde …

  • Sowas kriegt man doch kaum mit, wird wahrscheinlich auch nicht an die große Glocke gehangen.


    Google liefert zumindest einige Presseberichte, überwiegend aus der Schweiz, in denen genau das mit den armen Hunde(welpe)n gemacht wurde …

    Das ist so Geraune, mit dem ich wenig anfangen kann.

    "Es wird nicht an die große Glocke gehangen"??

    ---

    Zur Schweiz kann ich nichts sagen. (Auch weil ich nicht weiß, wie dort die Einreisebestimmungen sind - können ja durchaus anders sein als bei EU-Staaten)


    Aber wenn ich googele finde ich den einen Fall aus Bremen, aus 2021. Und sonst nichts.

    (Ich meine mich an einen aus Belgien noch zu erinnern? Und noch ein Fall, bei dem eine TFA Kontakt hatte... aber das kann auch der Bremer Fall gewesen sein.)


    Was hast du denn gegoogelt? Mit welchen Begriffen? Bei welchem Fall wurden denn Kontakthunde vorsorglich getötet?


    __

    Edit: Zur Sicherheit, um nicht missverstanden zu werden: Tollwutimpfung ist wichtig... der Status "tollwutfrei" den Deutschland und etliche EU-Staaten haben, gilt es zu beschützen - und nein, ich halte den s.o. nicht für alle Zeiten automatisch gesichert. Und unabhängig von der Infektion gibt es die Gefahr, dass ein ungeimpfter Hund, der Kontakt zu einem an TW-erkrankten Hund hatte, getötet wird.


    Aber das ist GsD jetzt bei weitem nichts, was wöchentlich oder monatlich (oder auch nur jährlich) irgendeinem der Millionen deutscher Hunde passiert.

  • Google liefert zumindest einige Presseberichte, überwiegend aus der Schweiz, in denen genau das mit den armen Hunde(welpe)n gemacht wurde …

    Das sind Welpen die illegal eingeführt wurden. Die Einreisebestimmungen wurden nicht eingehalten.

  • Unsere alten Hunde wurden so geimpft wie die max. Länge der Impfstoffe es zugelassen hat.

    Als sie dann zum Teil schon wackelig waren und eigentlich keinen Fremdhundkontakt mehr hatten, wurden sie zum Teil gar nicht mehr geimpft oder wie haben den Titer bestimmt und dann entschieden was zu impfen wäre.

    Es würde mich interessieren, was die Titter Bestimmmung bei euren älteren Hunden ergeben hat.

  • Ich habe bei meiner Labrador Hündin den SHP Titer mal an der LMU bestimmen lassen. Sie war Allergikerin und ich wollte auch irgendwann nicht mehr unbedingt impfen. Genaues Alter weiß ich leider nicht mehr aber sie hatte schon einige Impfungen hinter sich.

    Bei einem der 3 (S, H oder P) war der Titer zu niedrig (3 Jahres Impfintervall), deshalb habe ich dann wieder alles geimpft.

    Sie hat übrigens trotz Allergie alle Impfungen bis ins hohe Alter immer gut vertragen.

  • Bei den Malis 8 und 11 Jahre alt, vor kurzem den Tollwuttiter bestimmen lassen (3 Jahres Intervall, durchgeimpft), der ist ausreichend hoch (letzte Impfung vor 2 bzw. 1 Jahr).

  • da hier für TW Impfpflicht herrscht wurde unser Senior auch mit 16 noch geimpft. Nebenwirkungen gabs keine.

    Der vorherige Hund in der Familie wurde 18 und wurde auch bis zum Lebensende gegen TW geimpft.

  • In dem einen Buch von Professor Gruber (Kuscheltierdrama?) wird das beschrieben: Berliner Ehepaar hat Hund aus dem Urlaub mit gefälschtem Impfpass mitgebracht und sich anschließend über das komische Verhalten gewundert. Als dann klar war, dass es Tollwut ist, mussten nicht nur der betroffene Hund, sondern auch alle Nachbarshunde eingeschläfert werden, die keine gültige Impfung hatten. Auch wenns unwahrscheinlich ist: Solch ein Risiko schließe ich lieber aus, wenn ich kann.

  • Hunde ohne gültigen Impfschutz werden nach der Tollwutschutzverordnung getötet, wenn sie Kontakt zu einem seuchenverdächtigen Tier hatten.


    Zum nachlesen, § 7 Tollwutschutzverordnung.


    1 Für Hunde und Katzen ordnet die zuständige Behörde die sofortige Tötung an, wenn anzunehmen ist, dass sie mit seuchenkranken Tieren in Berührung gekommen sind. (…)


    Abweichend von Absatz 1 kann die zuständige Behörde bei seuchenverdächtigen Hunden oder Katzen anstelle der Tötung und unschädlichen Beseitigung die behördliche Beobachtung bis zur Bestätigung oder Beseitigung des Verdachts anordnen, wenn diese (…)
    2. nachweislich unter wirksamem Impfschutz stehen.



    TollwV 1991 - Verordnung zum Schutz gegen die Tollwut


    Es gibt für die Behörde keinen Ermessensspielraum, wenn die Hunde nicht geimpft sind. Lediglich bei geimpften Hunden gibt es einen Ermessensspielraum.


    Begrüßt der eigene Hund den ungeimpften, illegal aus dem Ausland importierten Welpen und der ist mit Tollwut infiziert, ist dass das Todesurteil für den eigenen Hund, wenn er nicht (mehr gültig) geimpft ist.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!