Sollte man alte Hunde noch impfen lassen?

  • Begrüßt der eigene Hund den ungeimpften, illegal aus dem Ausland importierten Welpen und der ist mit Tollwut infiziert, ist dass das Todesurteil für den eigenen Hund, wenn er nicht (mehr gültig) geimpft ist.

    Ja, so ist es.

    Aber die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering, dass mein zurückhaltender, alter Hund, dem ich Kontakt zu Welpen fast immer erspare, betroffen ist. Trotzdem bleibt ein Restrisiko.

    Noch kleiner ist das Risiko, dass er sich tatsächlich ansteckt und erkrankt, was immer ein Todesurteil ist.


    Mit einem eigenen 13jährigen werde ich so verfahren: Solange er gesund ist und bisher keine starken Nebenwirkungen auf die Tollwutimpfung gezeigt hat, wird er alle drei Jahre geimpft. Zeigt er starke Nebenwirkungen oder ist so krank/alt, dass ihn eine Impfung wahrscheinlich stark belasten würde, würde ich zuerst auf die Tollwutimpfung verzichten. Auf Auslandsfahrten dann natürlich auch...

    Ist halt ein Spiel mit Wahrscheinlichkeiten.

  • Natürlich, ist ein Spiel mit Wahrscheinlichkeiten, manche Hunde haben ja auch mehr Hundekontakt, mögen Welpen gerne.


    Das hier ist zb noch keine drei Jahre her


    Illegal ins Land gebrachter Welpe stirbt in Bremen – erster Tollwut-Fall seit 13 Jahren in Deutschland
    In Bremen ist ein Kangal-Welpe an Tollwut gestorben. Dabei handelt es sich um den ersten Nachweis einer Infektion mit dem Virus in Deutschland seit 13 Jahren.
    www.stern.de


    Also so völlig aus der Luft gegriffen ist das nicht.

  • Grundsätzlich zu Impfen im Alter:

    Impfungen schützen, weil sich im Körper B-Gedächtniszellen bilden, die sich im Fall einer Ansteckung schnell vermehren und zur Bildung von spezifischen Antikörpern führen.

    Die B-Gedächtniszellen müssen sich teilen, sonst geht der Impfschutz verloren.

    Im Alter geht die Zellteilung langsamer, daher ist die Gefahr, dass ein Impfschutz verloren geht, größer. Wenn der Hund die Krankheit erwischt, hat er weniger Chancen zu überleben, als ein jüngerer Hund. Daher würde ich alte, gesunde Hunde immer impfen, lieber etwas früher als später.

    Kranke ältere Hunde würde ich auch impfen, wenn die Krankheit nicht direkt das Immunsystem betrifft. Gerade sie müssen vor den Krankheiten geschützt werden.


    Sehr kranke oder sehr klapprige alte Hunde würde ich - nach Rücksprache mit dem Tierarzt - nicht mehr impfen. Je schlechter sich die Zellen teilen, desto eher schlägt die Impfung gar nicht mehr an. Sollten sie die Krankheit bekommen, haben sie freilich auch keine Chance.

  • Wieviele wurden denn bei "EUCH" sagen wir mal die letzten 5 Jahre aufgrund einer fehlenden Tollwutimpfung eingeschläfert?

    Sowas kriegt man doch kaum mit, wird wahrscheinlich auch nicht an die große Glocke gehangen.


    Google liefert zumindest einige Presseberichte, überwiegend aus der Schweiz, in denen genau das mit den armen Hunde(welpe)n gemacht wurde …

    Mein TA meinte die Tage, es geschah erst kürzlich. Letztes Jahr oder so, da haben Ukrainer zwei verdächtige Welpen mit nach D gebracht. Wurden noch direkt vor Ort beim TA eingeschläfert. Tollwut.

  • Sowas kriegt man doch kaum mit, wird wahrscheinlich auch nicht an die große Glocke gehangen.


    Google liefert zumindest einige Presseberichte, überwiegend aus der Schweiz, in denen genau das mit den armen Hunde(welpe)n gemacht wurde …

    Mein TA meinte die Tage, es geschah erst kürzlich. Letztes Jahr oder so, da haben Ukrainer zwei verdächtige Welpen mit nach D gebracht. Wurden noch direkt vor Ort beim TA eingeschläfert. Tollwut.

    Tollwutverdacht oder offiziell nach einer Obduktion durch die zuständige Behörde nachgewiesen? Tollwutverdachtsfälle sind ja meldepflichtig und werden gewissenhaft verfolgt.


    Der letzte Fall, den ich finden kann, ist der von 2021 in der Tierklinik Posthausen bei Bremen, der hier schon mehrmals genannt wurde.

  • Mein TA meinte die Tage, es geschah erst kürzlich. Letztes Jahr oder so, da haben Ukrainer zwei verdächtige Welpen mit nach D gebracht. Wurden noch direkt vor Ort beim TA eingeschläfert. Tollwut.

    Tollwutverdacht oder offiziell nach einer Obduktion durch die zuständige Behörde nachgewiesen? Tollwutverdachtsfälle sind ja meldepflichtig und werden gewissenhaft verfolgt.


    Der letzte Fall, den ich finden kann, ist der von 2021 in der Tierklinik Posthausen bei Bremen, der hier schon mehrmals genannt wurde.

    Ich muss zugeben, dass ich nicht genauer nachgefragt habe |)

    Aber ich glaube, es ging nicht nur um den Verdacht, sondern die Bestätigung, dass es tatsächlich TW war. Sollte ich dran denken, frage ich ihn nochmal genauer dazu.


    Vielleicht war das der Fall den du genannt hast?

  • Nicki - 12 Jahre - habe ich jetzt vor zwei Wochen erst impfen lassen.

    Es wird für mich das letzte mal SHP gewesen sein, die Tollwut haben wir gleich ganz weggelassen. Wurde die letzten 12 Jahren regelmäßig geimpft und wir werden DE nicht mehr verlassen zusammen. Lepto und Zwingerhusten lasse ich weiter jährlich impfen, da sie ständig (Fremd)Hundekontakt hat und eine Wasserratte ist, die gerne aus Pfützen trinkt und Mäuse sucht. Wie lange ich das noch jährlich mache, keine Ahnung. Entscheide ich spontan, je nachdem, wie sie drauf ist. Aktuell scheint sie 20 werden zu wollen.


    Man merkt aber, dass sie die Impfungen jetzt deutlich schlauchen. Einen Tag war sie komplett im Eimer.


    Maja - 9 Jahre - wird wegen Morbus Cushing und dadurch bedingter Bauchspeicheldrüsen-Problematik und schlechten Leberwerten vorerst nicht mehr geimpft.

    Ihr Immunsystem macht seit Beginn der Krankheit immer wieder Faxen (Blasenentzündungen, Bindehautentzündungen, BSD-Entzündungen...), da ist mir das einfach nix.

  • Vielleicht war das der Fall den du genannt hast?

    Nein, der Posthausener Fall war 2021, in der Klinik dort und es war ein Welpe aus der Türkei (Kangal, wenn ich mich recht erinnere).


    Danke, dass du bei Gelegenheit nachfragst. Das interessiert mich doch sehr.

  • In manchen Beiträgen heißt es immer mal wieder sinngemäß:

    Der alte Hund wurde in seinem Leben schon so oft geimpft, das muss jetzt mal reichen.


    Impfen summiert sich nicht. Egal wie oft der Hund geimpft wurde, im Alter steigt das Risiko, dass er den Impfschutz verliert. Dann ist er genauso ungeschützt, wie ein nie geimpfter Hund.

  • Also die ganzen hates kann man sich a sparen.


    Des war nicht meine Idee sondern die des Tierarztes!


    Seine Impfung wäre ein paar Tage vor Rückkehr abgelaufen, somit war eine reale Infektion sehr unwahrscheinlich.

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