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Das Thema war in einem anderen Thread auch gerade präsent.
Wir wollten einen Welpen bzw Junghund, Rasse war uns im Prinzip egal. Ich habe mich natürlich anhand der Bilder und Videos in sie verliebt
Vermutlich, weil ihr dachtet dass der Hund noch nicht so viel erlebt hat und von euch in passende Bahnen gelenkt werden könnte wie es bei einem Welpen vom Züchter ähnlich ist?
Ja leider ist das nur bis zu einem gewissen Grad so, denn wie du nun schmerzlich merkst kommen all die Rasseeigenschaften zum Vorschein die man ja (idR) unmöglich wissen kann bei einem Mix und das ist das riesen Problem bei der romantischen Vorstellung einen "Welpen" (bzw Junghund in eurem Fall) aus dem TS zu adoptieren im Gegensatz zu nem erwachsenen Hund der im Wesen schon gefestigt ist und man weiß was man bekommt. Deshalb Haken wir bei uns immer nach wenn Leute sagen "Rasse bzw Schlag von Hund ist uns egal" ...
Die Dinge die du toll an ihr findest klingen super! halte dir das immer wieder vor Augen, auch Trainingstagebücher halte ich für sinnvoll da man manchmal nach nem halben Jahr schon vergessen hat was man eigentlich erreicht hat. Auch dass sie mit Kindern so gut auskommt ist viel viel Wert!
Wenn du magst stell gerne mal ein Bild von ihr ein :-)
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Ich bin ja ein Fan von Realitäts-Checks.
Wo kommt der Hund her? Was ist das rassetechnisch? Das ist wichtig, weil Jagdverhalten und Wachverhalten inkl. der Ernsthaftigkeit (= Bereitschaft zuzubeißen) ja erst zum dritten Lebensjahr richtig Fahrt aufnimmt. Ist der Hund entsprechend genetisch gestrickt, wird das kommen. (Die meisten Hunden aus dem östlichen Tierschutz sind da ziemlich "gut" veranlagt. Dort möchte man einen ganz anderen Hundetyp als wir hier in Familien halten.)
Mit sechs Monaten ist der Hund als Junghund gekommen. Die Welpenzeit war dadurch komplett vorbei und die holst du auch nicht mehr zurück. Das heißt: Dass Du davon ausgehen musst, dass einige Baustellen lebenslang bleiben, Du also Einschränkungen und Management für immer betreiben müssen wirst. (Falls nicht, freu Dich, geh aber besser davon aus, denn das ist wahrscheinlicher.)
Zum Thema "Über- oder Untefordert": Bei der Vorgeschichte ganz sicher ersteres. Das kann man ohne Umschweife ins Blinde rein mit einer sehr hohen Trefferquote sagen.
Ansonsten: Ja, ein solches Hundeprojekt ist eine Hausnummer. Daher sollte man sich ganz sachlich - jenseits vom Lieb haben des Hundes - fragen, ob man das langfristig betreiben möchte oder nicht. Denn: Je jünger der Hund, desto einfach ein Verkauf.
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Dann sehe ich, wie einzelne Personen oder Hundebesitzer mir ausweichen wegen ihr. Allein wegen der Größe und der Farbe.
Das wäre für viele andere Hundebesitzer ein Träumchen😉
Kann es sein, dass du noch sehr an deinem verstorbenen Hund hängst und (unbewusst) vergleichst? Nach über 14 Jahren ist man ein eingespieltes Team, dann ist da jetzt ein junger Hund, der noch nichts kennt.
Überleg dir, was dir wirklich wichtig ist und woran du arbeiten möchtest und was vielleicht gar kein großes Thema ist und man nur zum Thema macht, weil man irgendwie meint, der Hund muss so und so funktionieren. Warum z.B. soll sie Fremde gut finden? Reicht nicht auch ignorieren?
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Meine erste Hündin kam mit 8 Monaten aus Spanien zu uns. Schlagartig änderte sich unser Leben.
Der Hund war panisch ängstlich, kannte nichts und das erste Jahr mit ihr bestand eigentlich nur aus Einschränkungen. Ich habe viele Tränen vergossen, aufgeben wollte ich nie.
Die folgenden > 15 Jahre waren ein Traum.
Ich habe mich auf sie eingelassen, bin in einen Hundeverein und habe mit ihr geübt so wie sie es zuließ. Wir schafften die BH und sie ist viele Jahre erfolgreich im Agility gelaufen. Sie war einfach eine coole und selbstbewußte Socke und Angst hatte sie vor gar nichts.
Bleib dran. Es lohnt sich.
LG Terrortöle
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Auch wenn man sich einen Welpen vom Züchter holt, ist man erst mal einige Monate sehr angebunden. Alle zwei Stunden raus zum Lösen, kann noch nicht alleinebleiben usw. Deine Junghündin muß viel nachholen und ist daher ähnlich anspruchsvoll wie ein Welpe. Mit der Zeit und wachsendem Vertrauen des Hundes in seine neue Lebenswelt vergrößern sich die Freiräume dann wieder.
Gelangweilt ist deine Hündin draußen auf keinen Fall, sie hat reichlich damit zu tun, sich mit ihrer Umwelt auseinanderzusetzen. Kein Wunder, daß sie sich dann nicht auf dich konzentrieren kann.
Ob sie vor dem Aufenthalt im Tierheim wirklich auf der Straße gelebt hat bzw dort geboren wurde, erscheint mir fraglich, auch qenn sie sicherlich dort aufgegriffen wurde. Viele Straßenhunde sind entlaufene, ausgesetze oder sogar freilaufende und dann gestohlene Besitzerhunde. Es kann also gut sein, daß sie in menschlicher Obhut geboren wurde, wofür auch ihre Zahmheit spricht.
Rasseeigenschaften wie Wachtrieb oder Jagdtrieb sind auch in Mischlingen vorhanden. Es ist also nicht egal, was für Hundetypen in einem jungen Hund aus dem Auslandstierschutz stecken. Das hat durchaus einen großen Einfluss auf das Leben mit dem erwachsenen Hund. Nicht selten sind es ja Gebrauchshunde für die Jagd oder als scharfe Hofwächter, die oder deren Mischlinge im Tierschutz landen.
Wenn du selbst keinen Anhaltspunkt dazu hast, könntest du mal ein Foto deiner Hündin hier reinstellen und sagen, aus welchem Land sie kommt.
Manche Eigenschaften wie Wach- und Schutzverhalten entwickelt der Hund erst mit dem Erwachsenwerden. Da kann sich also noch allerhand verändern bei einem erst halbjährigen Hund.
Nimm es nicht als Beleidigung, wenn andere HundehalterInnen dir aus dem Weg gehen. Es erleichtert das Leben so sehr, wenn andere Abstand wahren anstatt ihre Hunde ungefragt kontaktieren zu lassen.
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Ich habe nun überhaupt keine Ahnung von Tierschutzhunden, aber ich denke ein schwieriger Punkt ist einfach, das man akzeptieren muss, dass der eigenen Hund eben nicht everybodys Darling ist und dass es Baustellen gibt, mit denen man einfach leben lernen muss bzw. an denen man oft sehr lange arbeiten muss.
Ich war Hundeanfängerin, und hatte die naive Vorstellung, dass bei unserem eigenen Hund alles so easy und toll wird, wie bei den Sitterhunden die wir so hatten. Die schon (von anderen) erzogen waren, die schon erwachsen waren und die keinen oder einen erzieherisch kontrollierten Jagdtrieb haben.
Dann kam unser Hund in die Pubertät, wurde eine Jagdsau, fand andere Rüden richtig sch... und ich hatte eine echte Sinnkrise. So hatte ich mir das nicht vorgestellt. Nur noch Leine? Management bei Hundebegegnungen? Nicht mehr fröhlich über die Wiese spielen, mit anderen Hunden? Anderen Hundebesitzern aus den Weg gehen?
So ähnlich wird es Dir auch gehen. Du hast bestimmt noch Euren alten Hund im Kopf, mit dem alles einfach war. Weil er erzogen war, weil er schon erwachsen (alt) war. Weil ihr ein eingespieltes Team ward.
Und jetzt ist alles neu und kompliziert. Das Schlimme ist, man macht es mit seinen eigenen negativen Emotionen nicht besser. Bucky und ich haben uns mit seiner Leinenaggression gegen Rüden richtig gegenseitig hochgepuscht. Da flossen auch viele Tränen bei mir.
Aber ich bin die Sache angegangen. Mit einer Trainerin.
Und heute findet Bucky andere Rüden immer noch oft doof, aber er geht nur noch selten nach vorn. Meist kommt allenfalls noch ein genervtes, warnendes Grummeln, aber ich weiß wie und vor allem dass ich ihn händeln kann, deswegen macht mir das nichts mehr aus. Zudem ist er erwachsen geworden, was auch hilft.
Jagdtrieb, ja, den hat er immer noch. Wir sind weiterhin die meiste Zeit mit Schlepp unterwegs, aber auch damit hab ich mich angefreundet.
Hätte ich immer noch gern einen Hund, der fröhlich frei den ganzen Tag ohne Leine rumrennt, 1a hört, auch wenn ein Hase vorbei flitzt, mit allen Hunden gut Freund ist und ein direkter Nachfahre von Lassie ist? Ja, klar, wer möchte das nicht.
Aber ein Hund ist keine Maschine, man muss bereit sein Kompromisse einzugehen, wie in jeder Beziehung.
Ich denke das ist der erste schwierige Teil auf den Du Dich einlassen muss. Das Akzeptieren. Dann wird es einfacher, verschiedene Probleme anzunehmen und an ihnen zu arbeiten. Es werden auch noch neue dazukommen, vielleicht noch schwierigere, aber eins nach dem anderen angehen und dann wird das schon.
Und ganz wichtig: mach Dinge mir deinem Hund, die Euch beiden einfach nur Spaß machen. Denn Spaß zu haben mit seinem Hund ist das wichtigste überhaupt. Dann fällt einem die Erziehung auch wieder leichter.
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Hey! Fühl Dich gedrückt!!
Ich kann nachvollziehen, dass die Zeit jetzt gerade sehr, sehr belastend für Dich ist.Ich habe mir einen Welpen vom Züchter geholt und muss sagen, da war am Anfang auch nicht alles rosig :) Wir konnten auch kaum irgendwo hingehen, weil sie ja noch nicht alleine bleiben konnte + noch nicht stubenrein war. Ebenso hat sie die erste Zeit alles angekläfft beim Spaziergang, auch daran mussten wir arbeiten. Jetzt nach einem Jahr ist sie so, wie ich es mir vorgestellt habe. Das wird bei einem Hund, der als Junghund zu euch gekommen ist, wahrscheinlich länger dauern. Aber mit der richtigen Anleitung (und Einstellung) kriegt ihr das doch hin! :)
Das hier:Nimm es nicht als Beleidigung, wenn andere HundehalterInnen dir aus dem Weg gehen. Es erleichtert das Leben so sehr, wenn andere Abstand wahren anstatt ihre Hunde ungefragt kontaktieren zu lassen.
möchte ich nochmal ganz FETT herausheben, rot anmalen und ins Gedächtnis rufen. Es ist GOLD wert !! Echt!! Auch wenn Du dich dabei ausgegrenzt fühlst - die Wahrscheinlichkeit dass dann ein Tutnix in euch reinballert und du noch mehr Stress mit der Leineinführigkeit kriegst ist dann wirklich viel geringer! Und für euch ist es 3x entspannter, wenn der Gegenüber seinen Hund ordentlich sichert und vorbeiführt !!
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Ich bin ja ein Fan von Realitäts-Checks.
Wo kommt der Hund her? Was ist das rassetechnisch? Das ist wichtig, weil Jagdverhalten und Wachverhalten inkl. der Ernsthaftigkeit (= Bereitschaft zuzubeißen) ja erst zum dritten Lebensjahr richtig Fahrt aufnimmt. Ist der Hund entsprechend genetisch gestrickt, wird das kommen. (Die meisten Hunden aus dem östlichen Tierschutz sind da ziemlich "gut" veranlagt. Dort möchte man einen ganz anderen Hundetyp als wir hier in Familien halten.)
Mit sechs Monaten ist der Hund als Junghund gekommen. Die Welpenzeit war dadurch komplett vorbei und die holst du auch nicht mehr zurück. Das heißt: Dass Du davon ausgehen musst, dass einige Baustellen lebenslang bleiben, Du also Einschränkungen und Management für immer betreiben müssen wirst. (Falls nicht, freu Dich, geh aber besser davon aus, denn das ist wahrscheinlicher.)
Zum Thema "Über- oder Untefordert": Bei der Vorgeschichte ganz sicher ersteres. Das kann man ohne Umschweife ins Blinde rein mit einer sehr hohen Trefferquote sagen.
Ansonsten: Ja, ein solches Hundeprojekt ist eine Hausnummer. Daher sollte man sich ganz sachlich - jenseits vom Lieb haben des Hundes - fragen, ob man das langfristig betreiben möchte oder nicht. Denn: Je jünger der Hund, desto einfach ein Verkauf.
Ein Verkauf? Wer kauft einen problematischen Hund aus dem Tierschutz? Du meinst wohl eine Vermittlung… und selbst die wird nicht einfach.
@Namid79, was hast du bisher versucht, um die Probleme anzugehen?
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Wie groß ist denn groß?
Das dir Leute aus dem Weg gehen, hängt nicht daran ob TS oder nicht.
Ich finde das gar nicht schlecht,ansonsten würde ich den Fokus mal weg aus ihrer Vergangenheit nehmen.
Es gibt auch viele Hunde vom Züchter die ähnliche Baustellen haben.
Es ist auch alles nichts was du nicht hinbekommst,lass euch Zeit.
Vieles was du schreibst ist einfach auch Junghundverhalten .
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Vielen lieben Dank erst einmal für die vielen wertvollen Ratschläge, sowie die freundlichen und nicht verurteilenden Antworten.
Ich wusste nicht, wie ich hier ein Bild hochlade.
Daher habe ich dies in einem anderen Forum getan.
Dort gab es mehrere Vermutungen. Aber natürlich waren das alles nur Spekulationen.
Sie ist nun nicht so riesig, knapp 20 kg schätze ich und ca 52 cm Schulterhöhe.
Es ist für mich zu händeln, aber man merkt natürlich schon, wenn sie sich mit voller Kraft in die Leine hängt oder in die Schleppleine rast.
Ich habe eine Trainerin an der Hand:
Wir üben Leinenführigkeit, Ablenkung draußen, Blocken, Besuchssituation.
Meine Trainerin findet sie toll und alles andere als ein "hoffnungsloser Fall."
Natürlich muss ich viel Zeit und Arbeit investieren.
Ich möchte sie nicht abgeben. Das bringe ich nicht übers Herz.
Ja, ich vergleiche noch oft mit meinem alten Hund.
Ich habe mich eigentlich bewusst für einen komplett anderen Hund entschieden. Mein Hund war in seinen ersten Lebensjahren auch nicht einfach, hatte auch zwischendurch mal Trainingsstunden bei einem Trainer.
Die letzten Jahre war er allerdings sehr krank und die Situation war sehr belastend für mich.
Umso schöner ist es einerseits für mich, dass hier wieder etwas Leben in der Bude ist.
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