14 jährige, demente, Dalmatinerhündin

  • Hallo zusammen!

    Ich habe fünf Hunde, Vicky, meine 14 jährige Dalmatinerhündin konnte vor ca. sechs Wochen, ganz plötzlich nicht mehr alleine aufstehen. Laufen klappte auch nur noch mit Unterstützung. Wenn sie dann auf den Beinen war, lief sie gegen Wände und kippte um. Eine Bekannte von mir, ist Tierärztin. Sie kam vorbei, untersuchte Vicky kurz und meinte, wenn sie gar nicht mehr alleine laufen kann, soll ich übers Einschläfern nachdenken. Ich habe Karsivan besorgt, das bekommt sie seit 5 Wochen. Eine gewisse Verbesserung ist da, aber aufstehen kann sie immer noch nicht und ihre Hinterbeine gehorchen auch nicht so richtig. Vicky trägt jetzt einen Hebegurt und ich laufe neben ihr her. Bekomme ich alles hin. Aber, Vicky hat plötzlich Angst vor Mäusen. Wir leben in einem über 300 Jahre alten Fachwerkhaus, da laufen die ab und an herum. Sie liegt jetzt gerade auf ihrer Liege und guckt panisch um sich herum, weil sie denkt, dass da wieder eine Maus sein könnte. Vicky jault dann auch und lässt sich nicht beruhigen. Ich stelle sie dann meistens auf und gehe ein Stück mit ihr, um sie abzulenken. Fliegen machen ihr auch Angst. Nachts kommt sie ca. alle zwei Stunden an. Sie möchte pinkeln, oder trinken, dann gehts wieder ab ins Bett. Da schläft sie auch normalerweise ganz zufrieden. Bis auf letzte Nacht. Bis halb vier war ich mit Vicky "unterwegs". Vom Bett in die Küche und in den Hof. Sie wollte unter die Stühle, unter den Tisch. Draußen hat sie versucht, unter einer Leiter herzugehen. Dann wollte sie über Holzstapel klettern. Da kam ich an meine Grenzen. Ich liebe Vicky und ich möchte ihr gerne helfen, aber ich weiß nicht, was ich noch machen kann.

    Sorry, dass es so ein langer Text ist, aber ich hoffe, hier hat noch jemand ein paar Tipps für mich.


    LG

    Natalie

  • Finds ganz arg toll und Herz erwärmend was du für deine Seniorin alles tust und auch auf dich nimmst. Aber die alte Maus scheint ja auch etwas Stress zu kriegen. Ich würde mich ebenfalls langsam mit dem Gedanken vertraut machen, sie gehen zu lassen. 14 Jahre ist eine tolle, lange Zeit. Weiß nicht, ob man auf biegen und brechen noch die 15 mitnehmen mag, und für dich ist das ja auch kein Dauerzustand, mit der Hündin nachts durch die Gegend zu laufen.


    Sonst vllt Windeln, und ein Welpengitter, solange sie nicht zu schlimm belastet ist? Alles Gute für euch :crossed_fingers:

  • Ein Welpengitter haben wir, aber das mag Vicky nicht. Einschläfern, nur weil sie dement ist? Ich habe kein Problem damit, nachts alle zwei Stunden einmal aufzustehen. Normalerweise gehen wir dann ja auch wieder ins Bett. Da schlafen alle meine Hunde. Vicky hat sonst keinerlei Erkrankungen. Sie ist auch noch stubenrein. Sie meldet sich, wenn sie muss und dann gehen wir raus. Abends liegt sie bei mir auf der Couch und schläft, wenn ich fernsehgucke.

    Jetzt war sie gerade mit mir draußen, pinkeln und schläft zufrieden auf ihrer Liege. Ich mache jetzt einen Termin bei einer Tierheilpraktikerin, die auch Physio und Osteopathie macht.

    Na ja, vielleicht ist ja der eine oder andere in einer ähnlichen Situation und hat noch ein paar Tipps.

  • Ab dem Moment, ab dem Hundedemenz dem Tier unglaublich viel Stress macht, ist es mehr als legitim, darüber nachzudenken, was man ihm noch zumuten kann. Das muss nicht heute oder morgen sein, aber ich denke, ihr seid in der "Eier-Phase", die ich so nenne mit den Oldies, weil klar ist, dass es SO nicht mehr lange weiter gehen kann und man da gedanklich so rumeiert, was jetzt das Richtige für den Oldie sein mag. Ich würde nochmal Rücksprache mit der TÄ halten, falls ihr das selbstgefährdende Verhalten noch nicht bekannt ist.

  • Na ja, sechs Wochen sind jetzt nicht so lang. Ich werde auf jeden Fall noch zu einem anderen Tierarzt gehen. Meine Bekannte ist mehr den Katzen zugetan.

  • Abgesehen vom psychischen Zustand finde ich, dass ein Hund sich für ein lebenswertes Leben selbständig bewegen können muss. Immer drauf angewiesen zu sein, dass jemand kommt und ihr hilft, ist für mich kein Leben, dass ich für meine Hunde wollen würde.


    Das Thema würde ich allerdings tiermedizinisch noch mal abklären lassen und probieren ob man mit Schmerzmittel, Librela oder auch zb. Anabolika da etwas verbessern kann. Ggf auch Physio mit Unterwasserlaufban… das kann aber ggf kognitiv ein Problem werden.

  • Dein Hund kann keine eigenständigen Entscheidung mehr treffen, nicht alleine zum Lösen aufstehen, entwickelt Ängste, mag sich verkriechen . Ich halte das für einen stressigen Zustand für deinen Hund, dass du damit keine Probleme hast ist imho etwas anderes.


    Deine TA ist an deiner Seite, ihr seit gut bekannt, sprich doch nochmal in Ruhe mit ihr.


    Alles Gute deiner Vicky & dir.

  • Es gibt Hunde, die können aufgrund einer Lähmung etc. nicht mehr laufen. Ich kenne einen Hund, der läuft halt mit einem Rolli. Vicky ist aber ein absolut lauffauler Dalmatiner. Sie hat mehr Zeit ihres Lebens in meinem Bett verbracht als sonst wo. Nachdem sie mit ca. einem Jahr an einen Weidezaun gekommen ist, hatte sie beschlossen, dass Spazierengehen nichts für sie ist. Wenn sie musste, ist sie rausgegangen, aber das war es dann auch schon. 2ha Grundstück und sie ging nur in den Garten. Also, das selbständige Laufen fehlt ihr eher nicht. Ich kenne meine Hunde und kann sie einschätzen. Vor drei Monaten konnte sie noch ganz normal laufen und was hat sie den ganzen Tag gemacht? Sie lag tagsüber auf ihrer Liege und nachts im Bett. Sie wollte auch nie mit den anderen Hunden spielen. Ist nicht ihr Ding. Ein Rolli wäre sonst längst hier.

    Die Angst, die sie plötzlich entwickelt hat (gehört zur Demenz dazu, ich weiß), die möchte ihr gerne nehmen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!