Neuer Hund aggressiv gegenüber Ersthund

  • Hallo!


    Ich hatte bis vor kurzem zwei Hündinnen.

    Mona kam mit etwa 10 Jahren zu Lilou und mir und musste nun vor einigen Wochen eingeschläfert werden.

    Für mich war direkt klar, dass wieder eine zweite Hündin einziehen soll.

    Ich habe dann auch im Auslands-Tierschutz eine Hündin gefunden, die ein Traum sein sollte. Total lieb und freundlich. Ich habe einige Fotos und Videos aus dem Tierheim bekommen, wo sie ganz friedlich und entspannt zwischen umherlaufenden Hunden saß.

    Sie ist etwa 2 Jahre alt und hat davor vermutlich auf der Straße gelebt.


    Seit Donnerstag ist sie nun hier und wirklich eine zuckersüße Maus. Von Anfang an stubenrein, mag gern gestreichelt werden, läuft gut an der Leine, bleibt allein in der Wohnung… Liebe auf den ersten Blick von uns beiden, würde ich sagen.

    Eigentlich ein Traumhund, wäre da nicht das Verhalten gegenüber meiner anderen Hündin.

    Nachdem die neue Hündin Nayka erstmal ein paar Stunden allein hier mit mir in der Wohnung war, kam das erste Aufeinandertreffen mit Lilou im Garten meiner Eltern.

    Sobald sich Lilou (sie ist zwar etwas ängstlich, aber immer neugierig anderen Hunden gegenüber) ihr langsam genähert hat, hat Nayka erst geknurrt und dann haben sich beide wild angebellt. Zu so einer Bellerei kam es dann noch ein zweites Mal im Garten.

    Jetzt sind ein paar Tage vergangen, die meiste Zeit liegen sie beide entspannt irgendwo in der Wohnung, teilweise sogar beide auf der Couch, aber immer wieder kommt es dann doch vor, dass Nayka Lilou einfach anknurrt. Lilou bleibt halt der neugierige Hund, der sich ihr auch immer wieder treudoof nähert. Meistens trenne ich sie dann schon direkt, wenn Nyka knurrt. Wenn ich nicht schnell genug bin, reagiert Lilou auf das Knurren mit Bellen und dann Bellen beide, zeigen die Zähnt und wollen aufeinander los.

    Als heute beim Spazierengehen ein anderer Hund auf uns zukam, fing Nayka auch an zu knurren, als der noch so 3-4 Meter entfernt war.

    Und es war heute so, dass ich irgendwann daheim auf dem Boden saß und beide Hunde in meiner Reichweite parallel gestreichelt habe. Da waren beide ganz friedlich, Nayka ist fast eingeschlafen dabei.

    Dann bin ich aufgestanden, Lilou stand auch auf und ging in den anderen Raum und daraufhin ist Nayka aufgesprungen und ihr knurrend hinterher. Sie wollte dann mehrmals knurrend auf Lilou zu, ich habe sie aber davon abgehalten. Hab sie beide kurz räumlich getrennt, Geschirre angelegt und mit beiden zusammen raus. Ab da war wieder alles friedlich. Bei den Gassirunden gab es bisher auf kein Knurren/Bellen zwischen den beiden, selbst wenn sie direkt aneinander laufen.


    Muss ich mir Sorgen machen, dass sie einfach doch nicht mit anderen Hunden klar kommt? Aber das passt so gar nicht zu den Videos aus dem Tierheim.

    Oder mache ich mir für Tag 4 im neuen Zuhause einfach zu viele Gedanken und das ist normal und legt sich noch?

    Bin ich vielleicht einfach zu naiv, weil es bei Mona und Lilou ab Tag 2 eigentlich problemlos geklappt hat und das eben nicht immer direkt so gut läuft?!


    Wenn ich nicht da bin oder auch nur duschen, trenne ich die beiden natürlich immer räumlich.


    Falls das vielleicht auch noch wichtig ist zu Nayka:

    Sie hat einen leichten Jadgtrieb draußen (hier gibt es recht viele Kaninchen).

    Sie läuft mir meistens in der Wohnung hinterher, bleibt aber manchmal auch einfach schlafend liegen.

    Sie reagiert in der Wohnung auf Geräusche mit einem Knurren und/oder Bellen. Das war anfangs bei jedem kleinen Geräusch im Flur und auf den Fernseher wollte sie beim ersten Einschalten auch direkt los, inzwischen kommt aber nur noch bei ganz wenigen Geräuschen.

  • Schwer einzuschätzen, da Nayka noch in der Eingewöhnungsphase ist, aber ein Auge auf die beiden zu werfen, ist auf jeden Fall gut.


    Nachdem die neue Hündin Nayka erstmal ein paar Stunden allein hier mit mir in der Wohnung war, kam das erste Aufeinandertreffen mit Lilou im Garten meiner Eltern.

    Sobald sich Lilou (sie ist zwar etwas ängstlich, aber immer neugierig anderen Hunden gegenüber) ihr langsam genähert hat, hat Nayka erst geknurrt und dann haben sich beide wild angebellt. Zu so einer Bellerei kam es dann noch ein zweites Mal im Garten.

    So hätte ich das nicht gemacht, sondern wäre mit beiden Hunden spazieren gegangen, aber das Kennenlernen ist nun mal gelaufen..

    Bellen ist ja nichts problematisch, zählt nun mal zur Kommunikation der Hunde, aber wie war die Körperhaltung von Nayla? Meinst Du, sie geht nach vorne, um Lilou zu verletzen?


    Ich würde mir wohl zeitnah einen Trainer ins Haus holen.

  • Doch, es kann schon sein, daß Nayka im Tierheim nur aufgrund der beengten Situation kleine Brötchen gebacken hat, aber in Wirklichkeit auf andere Hunde gut verzichten kann. Das kommt bei Hunden aus dem Tierschutz oft vor. Es kann sogar sein, daß sie unter Mobbing gelitten hat, was ja in größeren zusammengewürfelten Hundegruppen nicht selten vorkommt.


    Wenn sie nun hier der Ansicht ist, daß sie Lilou weghaben will und sich auch zutraut, die eher unsichere Ersthündin zu vertreiben, warum sollte sie es nicht tun? So aus ihrer Sicht.


    Tips zur Lösung des Problems kann ich dir leider nicht geben, da ich keine Erfahrung mit Mehrhundehaltung habe.

  • Da im Garten haben sie halt beide gebellt, klang super aggressiv, aber sie haben etwas Abstand zwischen sich gelassen. Also sich auch nicht in die Leinen geworfen, sondern den Abstand von selbst gelassen.

  • Doch, es kann schon sein, daß Nayka im Tierheim nur aufgrund der beengten Situation kleine Brötchen gebacken hat, aber in Wirklichkeit auf andere Hunde gut verzichten kann. Das kommt bei Hunden aus dem Tierschutz oft vor. Es kann sogar sein, daß sie unter Mobbing gelitten hat, was ja in größeren zusammengewürfelten Hundegruppen nicht selten vorkommt.


    Wenn sie nun hier der Ansicht ist, daß sie Lilou weghaben will und sich auch zutraut, die eher unsichere Ersthündin zu vertreiben, warum sollte sie es nicht tun? So aus ihrer Sicht.


    Tips zur Lösung des Problems kann ich dir leider nicht geben, da ich keine Erfahrung mit Mehrhundehaltung habe.

    Ich wäre da insofern vorsichtig, als dass ich die beiden unbeaufsichtigt nicht allein lassen würde. D.h. nachdem es bereits zu solchen Auseinandersetzungen kam, würde ich mir grundsätzlich eine von beiden "ans Bein binden". Also auch auf dem kurzen Gang zur Toilette bleiben sie nicht zusammen in einem Raum alleine.

    Muss ich länger weg, würde ich sie immer in getrennten Räumen lassen. Auch ein Türgitter wäre mir da zu unsicher.

    Eskalationen auf jeden Fall vermeiden und ich persönlich würde die "dienstältere" Hündin bevorzugen und beschützen.

    Wenn Du die Hunde normal in der Nacht im Schlafzimmer hast, würde ich jetzt die Neue vor die Tür setzen und die Tür mit einem Gitter sichern, so dass Lilou in Ruhe schlafen kann.

    Ob sich das Ganze noch einspielt oder aber in eine Feindschaft umschlägt, kann ich nicht beurteilen. Da würde ich aber auch sehr zeitnah einen Trainer draufschauen lassen.

  • Die Erstbegegnung ist nun zwar durch, aber ich kommentiere doch mal. Damit du hoffentlich ein besseres Gefühl für Situationen mit Konfliktpotential bekommst.


    Nachdem die neue Hündin Nayka erstmal ein paar Stunden allein hier mit mir in der Wohnung war

    Nayka hat - aus ihrer Sicht - ihren neuen Platz erst einmal ganz für sich in Beschlag nehmen können. Natürlich war der Geruch der anderen Hündin noch überall, aber Lilou selbst war nicht da, um ihren Besitzanspruch deutlich zu machen. Ein unguter taktischer Vorteil für die neue Hündin.


    Sobald sich Lilou (sie ist zwar etwas ängstlich, aber immer neugierig anderen Hunden gegenüber) ihr langsam genähert hat, hat Nayka erst geknurrt und dann haben sich beide wild angebellt. Zu so einer Bellerei kam es dann noch ein zweites Mal im Garten.

    Frontales Aufeinandertreffen hat immer Konfliktpotential. Sich gegenseitig anstarren und direkt aufeinander zugehen ist nach Hundeetikette unfreundliches bis agressives Verhalten. Auch die statische Situation, wenn die Menschen stehen bleiben, ist nicht gut.

    Hunde in einer höflichen Kommunikation schauen sich nicht direkt an, bleiben in lockerer Bewegung, bewegen sich ausweichend oder eher parallel zueinander.


    Deswegen gilt der Tip, daß man besser erst einmal mit einem gewissen Abstand und angeleint miteinander spazieren geht, um zwei fremde Hunde miteinander bekannt zu machen. Auch wenn man anschließend ableint, (natürlich keinen eben erst erworbenen Hund) bleibt man in Bewegung.

  • Wieso lässt du das zu? Anstatt das Verhalten zu fördern und zu formen,vdass du sehen willst?

    Wie trennst du, wenn du nicht da bist?

  • Wieso lässt du das zu? Anstatt das Verhalten zu fördern und zu formen,vdass du sehen willst?

    Wie trennst du, wenn du nicht da bist?

    Wieso lasse ich was zu?

    Und wer sagt, dass ich positives Verhalten nicht fördere?

    Sie sind dann in unterschiedlichen Räumen.

  • Falls es jemanden interessiert:


    Ich hatte jetzt einen Hundetrainer da und seine Einschätzung ist, dass die beiden überhaupt kein grundsätzliches Problem miteinander haben.

    Sie ist in der Wohnung nur sehr territorial (deswegen auch das von mir erwähnte Knurren/Bellen bei Geräuschen) und das muss auch die Situationen mit Lilou ausgelöst haben.

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