Scheinschwangerschaft nach erster problematischer Läufigkeit

  • Hallo Ihr Lieben. Nach längerem Nachlesen habe ich entschieden, einen eigenen Beitrag aufzumachen. Ich hoffe das ist ok :nerd_face:


    Ich habe im Oktober letzten Jahres zwei Welpen-Mädels aus Korfu aufgenommen. Mittlerweile sind es Podencos geworden. Geboren sind sie laut Ausweis am 1. Juni 23. Ich glaube aber mittlerweile, dass sie jünger sind. Wie auch immer. Millies Läufigkeit verlief fast unauffällig und es gab auch keine großen Verhaltensänderungen. Als Lotte auch ein paar Tropfen verlor und alles wieder gut war, dachte ich noch "ui, das war ja einfach". Später sollte sich rausstellen, dass sie vermutlich gar nicht richtig läufig war. Ende Mai stellte ich dickes Eitersekret an der Mumu fest, damals schon wurde das Gesäuge und die Mumu größer. Ich war am Folgetag direkt beim TA. Blutwerte waren gut und die Untersuchung ergab außer dem Eiterausfluss keine Auffälligkeiten. Wie es dann so ist... Antibiose und Schmerzmittel rein. :smirking_face:Zwei Tage später begann sie zu bluten. Vermutlich hatte der Eiter die Gebärmutter verschlossen und als der raus war begann die eigentliche Läufigkeit. Die Kleene hatte ne Mumu wie ne Rottweilerin. Nachuntersuchung beim TA ergab normaler Verlauf der Läufigkeit. Mittlerweile sind vier Wochen vergangen und das Gesäuge ist stark geschwollen. Die Mumu schwillt etwas ab. Dafür leckt, kratzt und beißt sie sich, merkwürdigerweise nicht nur am Bauch sondern es juckt sie überall. Manchmal zuckt sie richtig zusammen um sich dann wild zu knabbern. Sie spielt auch nicht mehr gerne und ist viel träger. Fressen ist wie immer das Grööößte. Ich gebe ihr seit einer Woche ZyklusRegulat von cdVet (Mönchspfeffer, etc.) und habe versucht es ihr pflanzlich etwas leichter zu gestalten. Keine Besserung, eher im Gegenteil. Wenn das mit dem Eiter nicht gewesen wäre, würde ich eine normale Scheinschwangerschaft vermuten, nachdem ich gestern aber wieder 2 Tropfen eitrig aussehenden Ausfluss entdeckt hab, bin ich heute noch mal zum TA gefahren... Vielleicht zu übervorsichtig. Keine Ahnung :thinking_face:


    Der TA stellte einen leicht vergrößerten Lymphknoten und eine leichte Mastitits (Gesäugeentzündung) und Scheinträchtigkeit fest. Milchfluss nur ganz leicht. Jetzt sind wir mit Galastop (Scheinträchtigkeit) und Apoquel (Juckreiz) nach Hause gegangen. Ich bin nicht so der Medi-Freund und will nicht nach Antibiotika und Schmerzmittel schon wieder was reinballern was so stark auf den Organismus wirkt. Bevor ich Medikamente gebe lese ich gerne mal nach und das hat mich jetzt nachdenklich gemacht. Ich neige bei meinen Hunden immer zur Übervorsicht und vergallopiere mich gerne. Daher würden mich Eure Einschätzungen interessieren. Was habt Ihr für Erfahrungen gemacht, auch wegen des eitrigen Ausflusses und evtl. hormonbedingem Juckreiz? Schieße ich zu schnell?


    Schon mal danke für Eure Meinungen und den Austausch.


    Drückerle, Nicole, Lotte und Millie

  • So kurz nach einer Läufigkeit ist ein geschwollenes Gesäuge sehr auffällig bzw. zeigt, dass da einiges durcheinander geht. Eigentlich kommt das erst ca. zwei Monate nach der Standhitze. Ich würde vermuten, dass da irgendwas organisch schief läuft und einen Facharzt aufsuchen.

  • So kurz nach einer Läufigkeit ist ein geschwollenes Gesäuge sehr auffällig bzw. zeigt, dass da einiges durcheinander geht. Eigentlich kommt das erst ca. zwei Monate nach der Standhitze. Ich würde vermuten, dass da irgendwas organisch schief läuft und einen Facharzt aufsuchen.

    Genau das Gefühl hab ich auch, zumal ich das übliche Schwanz auf die Seite klappen nicht bei ihr feststelle. Hunden dreht sie die "Pritsche" hin, stand bzw. steht aber nicht. Alles merkwürdig und je mehr man liest umso merkwürdiger ist es. TA meinte, dass sie wegen der Proble auf jeden Fall eine Kastrationskandidatin ist, da immer wieder mit den gleichen Schwierigkeiten zu rechnen ist. Ich google schon mal nach einem Facharzt und versuche bis heute Abend zu entscheiden ob ich das Galastop gebe. Das Antiallergikum stelle ich erst mal hinten an. Dank dir

  • Das is definitiv ne Kandidatin für ne Kastration.


    So bei uns lief das bspw so ab :


    Es gab mal eine evtl Läufigkeit, da waren die Rüden interessiert, aber es gab kein Blut oä.

    1-2 Monate später war dann tatsächlich die erste Läufigkeit, soweit so normal.

    Während der Scheinträchtigkeit entwickelte sie ebenfalls eine Gesäugeentzündung, danach kam ne Scheidenentzündung, später irgendwann die zweite richtige Läufigkeit.

    Direkt im Anschluss an die Läufigkeit, wenn nicht schon währenddessen, gab's Ne ordentliche Mastitis, sie wurde hochgradig gereizt, hatte keine Lust auf Gassi, war brandgefährlich mit anderen Hunden, war insgesamt einfach nicht sie selbst.

    Als noch Ausfluss dazu kam, hab ich sie schallen lassen- Gebärmutter Entzündung.

    Sie wurde wiedermal mit Antibiotika behandelt und spätestens das hat dann eindeutig die Kastration besiegelt.

    Als sie aus dem Theater raus war ( das dauerte noch 3-4 Monate ! So inklusive Scheinträchtigkeit und Scheinmutterschaft ) kam die Gebärmutter dann raus, und es war das aller beste was man tun konnte.


    Eine Pyo ist potentiell tödlich!

    Wenn einmal auch nur eine leichte Gebärmutter Entzündung da ist, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch dass das wieder kommt und nächstes Mal nicht so glimpflich abläuft.

    Bei mir waren allein die Gesäuge Entzündungen und wie sie sich damit verhalten hatte Grund genug das in Erwägung zu ziehen. Das wurde ja bereits medikamentös behandelt und brachte nicht wirklich Besserung...


    Daher ganz eindeutig: Lasst euch Antibiotika geben damit das ausheilt, und wenn sie aus dem Zyklus raus is, raus mit dem Ding ! Ist das beste und einzig Richtige was ihr tun könnt. Mit allem Anderen riskiert ihr ihr Leben.

  • Danke Lisa, für die ausführliche Antwort. Ich hätte sie gerne etwas "erwachsener" werden lassen, aber das eine Kastration ansteht habe ich mittlerweile schon schweren Herzens akzeptiert. Sowas ist immer ne fiese Entscheidung, zumal ich ja auch das Schwesterchen hier hab und sich das mühsam aufgebaute Gefüge wieder neu regelt. Ich will nicht zulange warten aber hab die Hoffnung, dass sich das Hormonchaos vorher noch irgendwie regulieren lässt. Ich kenne leider Hunde bei denen es zu früh war und das ist auch nicht toll.


    Danke für den Austausch :smiling_face_with_halo:

  • Wenn das nur das Hormonchaos wäre, ohne schwere körperliche Symptome, dann könnte man noch bis zu 2-3 Läufigkeiten abwarten und schauen ob sich da was bessert.

    Aber wenn es Sachen sind die entweder lebensbedrohlich oder schmerzhaft sind, isses leider einfach ne andere Geschichte.

    Ich hatte damals auch wirklich lange hin und her überlegt ob sich das bessern könnte oder nicht, und dann hat mir die Gebärmutter Entzündung letztlich zu 100 % die Entscheidung abgenommen.

    Meine Hündin war damals 1,5 Jahre jung als die Gebärmutter raus kam. Es gibt hier im Forum glaub auch einige Hündinnen die nach der ersten Läufigkeit kastriert wurden.

    Es gab ja bereits mindestens eine Läufigkeit also gab's ja nen Sprung Richtung erwachsen werden. Hier bspw hat sich definitiv auch einiges getan obwohl die Gebärmutter raus war.


    Aber das is halt dieses eine blöde Thema bei intakten Hündinnen...

    Wenn man bisher die Erfahrung gemacht hat dass Läufigkeiten und Scheinträchtigkeiten normal und unkompliziert verlaufen is das kein Problem, aber spätestens wenn man es einmal hatte schwingt immer die Angst vor der Pyo mit.

    Aber in dem Fall wäre die Kastration ja nicht weil man einfach nur Angst davor hat, denn die Gebärmutter hat ja schon erwiesen dass sie sich entzündet und da kann es leider einfach keinen Kompromiss geben.

  • Ich habe gestern Abend schweren Herzens entschieden, das Galastop zu geben. Ich gebe uns noch etwas Beobachtungszeit und visiere in ca. 2 Monaten den OP-Termin an. Ich berichte gerne wie das Medi wirkt.

  • Soderle. Da sind wir mal wieder. Das Medi wurde recht gut vertragen und heute gibts den Rest. Ich habe das Gefühl, dass das Gesäuge weicher wird. Die Mumu ist immer noch sehr ausgeprägt und das Jucken wurde minimal weniger.


    Die Mädels scheinen irgendwie die Rollen getauscht zu haben. Lotte ist jetzt die faulere und zickigere, vorher genau umgekehrt. Ich muss sie häufiger aus angespannten Situationen raus holen und versuche das positiv aufzulösen. Miss Pupertier wird bretthart und fixiert das Schwesterchen und es fehlt gefühlt nicht viel. Ich bin froh, dass die wenigen ernsteren Kämpfe der Vergangenheit angehörten und hoffe echt, dass wir gut durch dieses Hormonchaos kommen.


    Euch ein schönes Wochenende

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