Woher weiß man, dass es soweit ist?

  • Ich habe mir die Entscheidung bei Mia auch nicht leicht gemacht..


    Mir hat es sehr geholfen, mir das hier in Ruhe durchzulesen und drüber nachzudenken


    https://www.tierarztpraxis-moers.de/mediapool/78/781775/data/Brosch_re_Euthanasie_Hund_Druckb_gen_Ablage.pdf



    Vor allem auch die Ausführungen, zum Thema Lebensqualität.


    Ich empfinde es als großes „Geschenk“, dass man diese Entscheidung für sein Tier treffen kann und sein Leben zu einem Zeitpunkt beenden kann, bevor es nur noch aus Leid besteht. Das haben unsere geliebten Haustiere doch wirklich nicht verdient.

  • Ich habe auch immer noch mal mit unserem Tierarzt Rücksprache gehalten ob es soweit ist. Bei manchen Tieren Ratte oder Hase war es keine Frage ob es soweit ist denn es war eindeutig Zeit für den letzten Weg. Es ist also unterschiedlich mit dem eindeutigen Zeichen.

  • Ich habe es damals bei meinem Gröni, als ich ihn mit 16 gehen lassen musste, auch in den Augen gesehen. Man spürt das einfach, wenn man den Hund gut kennt. Die Lebensfreude war erloschen. Trotzdem war es eine sehr schwere Entscheidung, aber die richtige. Du wirst es sicher auch spüren, wenn es an der Zeit ist

  • Wenn der Abbau langsam ist, dann muss man es sich immer wieder ganz bewusst vor Augen führen, dass man am Abschied nehmen ist. Dass der Tag näher rückt. Finde das hilft.


    Ich hab mir geschworen, dass ich sofort handle wenn ich nur ein wenig den Eindruck habe dass es zu Ende gehen kann. Ich lasse keinen Hund hier langsam sterben an Organversagen etc.


    Dieses Bewusstsein hat mir geholfen, an einem bestimmten Morgen zu handeln.

    Mein Seniörchen hat schon Anfangs der Woche Zeichen gegeben, dass er rasant abbaut. Ich hab noch zum Freund gesagt , wird sind wohl bald soweit, dass wir entscheiden müssen.


    Und als am Tag x der Hund am Morgen nicht aufstehen wollte, mich anschaute - es war sofort klar. Ich hatte Angst, das nicht zu erkennen, aber man sieht es sofort. Ich habe meinen Freund angerufen, gesagt dass es Zeit ist. Und dann spazierte der Senior zufrieden wedelnd zum TA rein, sagte allen hallo, und schlief in der Abendsonne auf der Wiese mit dem Lieblings Käse auf der Zunge für immer ein.



    Und es war gut so.

    Traurig. Aber gut.

  • Ach mir tut es so leid. Die paar Beiträge hier im Thread gelesen und schon wieder am Heulen.... Ich habe ja auch gerade vor 4 Wochen Abschied nehmen müssen. Und Jargo war erst 6,5 Jahre alt.


    Irgendwann machen die Medikamente einfach keinen Sinn mehr auch wenn wir natürlich alle froh sind, dass es sie gibt.


    Jargo hat reichlich bekommen - gegen Schmerzen, gegen Entzündungen, für seine Immunsystem, etc pp.... Am Ende wollten die Nieren nicht mehr arbeiten (und alle weiteren Baustellen flogen uns ja schon einige Zeit vorher geballt um die Ohren). Ich habe mich gegen weitere Medikamente und Diagnostik entschieden.


    Ich habe mich, wie Du auch, schon länger mit dem Zeitpunkt auseinander gesetzt, trotzdem war es dann, als die Realität an die Tür klopfte, als würde mit jemand ein Brett über den Kopf hauen. Man funktioniert nur noch. Es ist Automatismus.


    Ich hatte noch nie einen Tierarzt, der mir klar gesagt hat, dass der Zeitpunkt da ist, aber sehr wohl welche, die im Zweifel gesagt hätten, dass es noch sinnvolle Behandlungsmöglichkeiten gäbe. Ich würde und habe auch immer mit dem Tierarzt offen darüber gesprochen und sehr genau auf die Reaktionen geachtet. Bei Jargo stand seine Tierärztin über eine Stunde mit mir am Auto, weit in ihren Feierabend hinein.

    Wir standen da und haben geredet (eigentlich eher ich) über Behandlungsmöglichkeiten und Untersuchungen und ob nicht noch dies oder jenes Sinn machen würde. Irgendwann hab ich es gecheckt. Ihre Antworten, das Gesicht, die Blicke, die Gesten.... Da war es klar. Andersrum - hätte ich gesagt, dass ich denke, wir sollten den letzten Schritt gehen und sie wäre nicht der Meinung, hätte sie das ganz klar kommuniziert.


    Ich denke auch, dass Du es spüren wirst. Ich habe es auch, wollt es nur nicht wahrhaben. Es hat geholfen behutsam in die Richtung geschoben zu werden (vom TA und meiner Begleitung).


    🍀🍀🍀


  • Hach Leute Leute...


    Der Typ bekommt nun insgesamt 8 Tabletten Novalgin und einmal Previcox am Tag. Hat am Freitag Anabolika bekommen.

    Es tut mir so leid zu sehen, wie er spielen und rennen will aber einfach nicht kann. Lange stehen ist nicht, beim Spazieren gehen fällt er hin, nimmt die Pfoten nicht mehr hoch genug, sodass die Krallen am Boden schleifen.

    Heute ist es aber auch sehr warm. 30°C

    Es ändert aber nichts an seinem Zustand.

    Soll ich warten bis die gespitzten Hormone ihre Arbeit tun? Wird das überhaupt nochmal besser?

    Ich weiß es nicht.

    Er frisst sein Trockenfutter nicht, stattdessen will er nurnoch Nassfutter und Leberwurst, davon bekommt der gute aber Durchfall. Ist aber nichts neues, der mäkelt oft, wenn es nur Trofu gibt.

    Egal, ich hab eine Ladung Nassfutter bestellt und werde es mit Trockenfutter mischen, damit er nicht vom Fleisch fällt.

    Er hat echt abgenommen.


    Dann fühle ich mich von der Vorbesitzerin auch noch auf den Schlips getreten, weil sie letztens mal wieder den Satz "Das ist immernoch mein Hund" rausgehauen hat. Sie hat ihn vor über 10 Jahren angeschafft und irgendwann meinen Freund überlassen.

    Nun hat sie ihn nach Monaten mal wieder gesehen und belehrt uns über Dinge, die mir schon seit letztem Jahr im Kopf schweben.

    Ausserdem bezahle ich alles für diesen Hund. So viel Geld, Schmerz, Sorgen und Belastung nur dafür, dass sie sagt es wäre "immernoch ihr Hund".

    Mich belastet das alles so sehr.

    Und am Ende muss ich beim Tierarzt anrufen und sagen, dass es soweit ist.

  • Es tut mir so leid zu sehen, wie er spielen und rennen will aber einfach nicht kann. Lange stehen ist nicht, beim Spazieren gehen fällt er hin, nimmt die Pfoten nicht mehr hoch genug, sodass die Krallen am Boden schleifen.

    Wäre es mein Hund dann wäre der Zeitpunkt gekommen. Was hat der Hund noch für einen Mehrwert vom Leben wenn er so gerne spielen und rennen will aber einfach nicht mehr kann? Lange stehen geht nicht mehr, beim Spaziergang fällt er kraftlos hin. Davon hat der Hund aus meiner Sichts nicht mehr, man verlängert es nur noch weil man selbst nicht loslassen kann. Das klingt hart und ist überhaupt nicht böse gemeint. Ich verstehe absolut dass das eine sehr schwere Entscheidung ist. Ich musste sie auch schon ein paar mal treffen.

  • Es tut mir so leid zu sehen, wie er spielen und rennen will aber einfach nicht kann. Lange stehen ist nicht, beim Spazieren gehen fällt er hin, nimmt die Pfoten nicht mehr hoch genug, sodass die Krallen am Boden schleifen.

    Wäre es mein Hund dann wäre der Zeitpunkt gekommen. Was hat der Hund noch für einen Mehrwert vom Leben wenn er so gerne spielen und rennen will aber einfach nicht mehr kann? Lange stehen geht nicht mehr, beim Spaziergang fällt er kraftlos hin. Davon hat der Hund aus meiner Sichts nicht mehr, man verlängert es nur noch weil man selbst nicht loslassen kann. Das klingt hart und ist überhaupt nicht böse gemeint. Ich verstehe absolut dass das eine sehr schwere Entscheidung ist. Ich musste sie auch schon ein paar mal treffen.

    Das habe ich beim Lesen auch gedacht. Wenn der Hund das, was er so gerne will, nicht mehr kann, ist die Lebensqualität einfach fraglich.

  • Da habe ich zum Glück einen Tierarzt, der mich gerne auf den Boden der Tatsachen zurückholt.

    Bei meiner Bella war es letztes Jahr soweit. Ich hatte mich schon rückversichert, dass sie mit dem Lebertumor keine Schmerzen hat und gehofft, ich könnte noch ein paar Wochen warten - meine freie Zeit hatte gerade erst begonnen.

    Ehrlicherweise wäre es aber für mich gewesen und nicht für sie. Ganz rational betrachtet habe ich sie gehen lassen, als sie noch einigermaßen fit war, gerannt ist, spazieren gegangen ist und habe nicht gewartet, bis sie ihr Leben nicht mehr ertragen konnte. Das tut weh (immer noch), aber auf emotionaler Ebene. Für sie war ihr letzter Gang ein Ausflug, auf dem sie friedlich eingeschlafen ist.

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