Erbrechen, immer und immer wieder

  • Hallo,

    wir haben einen 2 1/2 Jahre alten Husky Rüden. Wir gehen gemeinsam Trailen (1x die Woche), Täglich mindestens 1 1/2 Stunden raus, machen Fährtentraining (ab und an) und gehen ca zwei Mal die Woche in den Wald zum Canicross (Anfänger!).. Er wird also entsprechend ausgelastet. Außerdem ist er ein Bürohund, der sehr gut zur Ruhe kommen und das Büroleben verschlafen kann.

    Seitdem wir vom Welpenfutter umgestiegen sind, bekamen wir das Problem, dass er sehr wenig aß, kaum zunahm. Danach ging es zur Ernährungsberatung und wir bekamen einen BARF Plan an den wir uns penibel hielten. Er aß sein Futter nie ganz auf, nahm auch nicht zu. Nach einigen Wochen fing er an zu Erbrechen. Tierarzt gab ihm etwas dagegen, dann ging es wieder. Er aß wieder. Er bekam zu der Zeit 1x am Tag Futter. Gewicht 19Kg.

    Nach wenigen Wochen, gleiches Thema. Er fing an sein Futter zu verweigern, erbrach. Wieder Tierarzt. Blut-, Kotanalyse. BSD Wert auf 200. Verdacht Pankreatitis. Er bekam Medikamente, was gegen die Übelkeit und wir sollen ihn zwei Mal am Tag füttern. BSD Wert sank rapide wieder in den Normbereich. Wir nahmen ein Trockenfutter, welches er wirklich sehr gerne aß. Also bekam er BARF + Trockenfutter. Es ging einige Wochen gut, dann fing er an zu verweigern und wieder Erbrechen (inklusive Blut!). Verdacht auf Giardien, Kotanalyse, keine Giardien, keine Würmer. Bluttest, BSD bei 400. Wieder Medikamente, wieder was gegen die Übelkeit. Zwei Tage später war die BSD wieder normal. Umstellen auf Intestinal Futter, kein BARF mehr auf Anweisung von zwei unabhängigen Tierärzten. Es wurde ein abdominaler Ultraschall gemacht, alles völlig in Ordnung. Leichter Vitamin B12 und Folsäure Mangel. Dagegen bekommt er seit 5 Wochen Spritzen! Die nächste gibt's am Montag, dann 4 Wochen Pause und dann noch eine Letzte.

    Nun... er frisst sein Essen derzeit gerne. Über den Tag steht sein Trockenfutter frei zugänglich, auch über die Nacht. Er steht auch Abends auf und frisst davon, wenn er Hunger bekommt. Ansonsten bekommt er alle 3-4 Stunden Nassfutter in kleinen Mengen (Anweisung Tierarzt), damit er nicht übersäuert. ABER: Das geht einige Tage gut, dann verweigert er morgens sein Futter und beginnt zu Erbrechen.. dann frisst er bis Nachmittags nichts. In der Zeit ist er sehr träge und müde. Nachmittags langt er dann wieder ordentlich zu und es geht wieder einige Tage gut oder eben nicht.. manchmal geht das auch 2-3 Tage so, dann muss ich wieder zum Tierazt, um was gegen die Übelkeit zu verabreichen.

    Ich habe schon angefangen ihn Morgens Zwangszuernähren, aber das ist ja auch keine Lösung! Tabletten gegen Übersäurung + Magenschutz, haben wir auch probiert.. hatte keinen Erfolg.

    Derzeit hat er 21 Kg :partying_face: . Laut Tierarzt müssen aber noch 2 Kg drauf. Schulterhöhe ca 60cm. Man sieht beim Schnuppern all seine Rippen... es tut mir weh ihn so zu sehen :zipper_mouth_face:


    Nein, er frisst sein Futter auch nicht nach "Arbeit" und auch nicht beim Suchen. Er findet es, spuckt es aus und geht weiter. Was sein Essen angeht ist er auch sehr wählerisch. Lieber frisst er mehrere Tage nichts und erbricht sich dauerhaft als etwas zu essen was ihm nicht schmeckt.

    Derzeit frisst er VetConcept Intestinal low fat (TroFu), Dr. Clauders Intestinal (Nass) und Medica Intestinal (Nass). Ja, ich muss die beiden Marken abwechseln (Nass), weil er mir sonst wieder anfängt zu verweigern.


    Aber WARUM verweigert er immernoch zwischendurch seine Nahrung (einmal die Woche circa)?! Das muss doch irgendwann ein Ende haben. Es macht mich psychisch richtig fertig nicht zu wissen was los ist. Meine Tierärzte wissen auch keinen Rat mehr. Ich bin am Verzweifeln :crying_face:

  • Das ist ein ganz blöder Teufelskreis. Wenn die Bauchspeicheldrüse entzündet ist, dann tut das höllisch weh. Und zwar besonders nach dem Fressen. Das hat dein Hund nun mehrfach erlebt. Ist es da ein Wunder, dass er nicht fressen mag? Oder dass er jedes Futter mit dem er diese Erfahrung gemacht hat, nicht mehr fressen mag?


    Nun kannst du natürlich nicht alle paar Wochen ein völlig neues Futter geben weil er wieder gemerkt hat dass Fressen blöd ist. Aber du musst irgendwie sicherstellen, dass die blöde Erfahrung "Fressen tut weh" nicht weiter verfestigt wird. Und du musst ein Futter finden, mit dem sein Verdauungsapparat langfristig klarkommt.


    Das ist natürlich leichter gesagt als getan.


    Ist denn diagnostisch wirklich alles abgeklärt? Es ist ja auch komisch wenn die BSD in so kurzen Abständen immer wieder aufflammt. Hat dein TA z.B. schon mal überlegt ob bei eurem konkreten Problem Pankreasenzyme nützlich wären?


    Ich wünsche dir und deinem Hund alles Gute.



    Edit: Schau mal, hier gibt es einen langen Thread zum Thema Bauchspeicheldrüsenprobleme mit bestimmt ganz vielen Informationen: Rin' in die Kartoffeln - raus aus den Kartoffeln - der Bauchspeicheldrüsen-Thread

  • Danke schonmal für deine Antwort!

    Es wundert mich nicht, dass er nicht mehr Fressen wollte, immerhin hatte er Schmerzen, wie du schon angemerkt hast :crying_face:


    Das Thema Bauchspeicheldrüse wurde von den Tierärzten abgeharkt und ist seit dem letzten Mal auch nicht mehr auffällig geworden. Die Werte sind immer super schnell gesunken. Laut der 2. Meinung, lag es am Futter, da dieses doch sehr Fetthaltig war (Leistungshundefutter + das BARF zur Zunahme). Unser Husky meldet sich auch bei Schmerzen! Das hatte er auch nach dem Fressen getan oder vorm Erbrechen. Weshalb ich so oft beim Arzt war,


    Dementsprechend sind wir seit 6 Wochen mit dem Intestinal Futter sehr gut dabei. Hat seitdem auch endlich Zugenommen. Seitdem gab es kein Schmerzenslaut mehr, er frisst an den meisten Tagen (ca 6 von 7) wie eine 1, dann kommt aber der Tag X an dem er dann (haupsächlich) morgens nichts essen mag. So 1-2 Stunden später erbricht er dann Galle.. entweder isst er dann Nachmittags wieder normal oder er erbricht am nächsten Tag wieder :dizzy_face: bis wir beim TA waren ODER ich ihn zwangsernähre.

    Wenn er jeden Morgen sein Futter isst, gibt's bisher keine Probleme. Die Frage ist bisher nur "wie"?


    Pankreasenzyme wollen beide Tierärzte nicht verabreichen, da die Werte so schnell wieder sinken und auch nicht "so hoch" angestiegen waren und sie seit dem Intestinal Futter im Normbereich bleiben. Beide Tierärzte wissen nicht weiter. Die sagen mir auch nur noch, dass er alle paar Stunden Futter bekommen muss, kleine Portionen über den Tag verteilt.

  • Ich würde für den Hund selbst kochen. Barf ist nicht für jeden Hund verträglich, weil der Fleischanteil sehr hoch ist. Das gilt auch für Fleischdosen. Ich füttere 50% Fleisch, ansonsten Gemüse, angereichert mit hochwertigem Öl. Vllt wäre das einen Versuch wert?

  • Ich hatte ein ähnliches Problem mit meiner Husky-Hündin, bzw. habe ganz gelegentlich auch immer noch.

    Auch bei ihr wurde mehrfach Blut kontrolliert, auf Parasiten getestet und eine Gastroskopie durchgeführt, allerdings war bei uns alles ohne wirklichen Befund.


    Ich habe viele Trockenfutter probiert, keines brachte Erfolg. Dann landete ich bei Nassfutter, auch da musste ich verschiedene testen. Häufig Nüchtern-Erbrechen, ständig matschiger Kot, Appetitlosigkeit…


    Wir sind letztlich bei VetConcept Kaninchen gelandet und füttern noch etwas Reis dazu. Das ist bisher das einzige Futter, mit welchem sie nun perfekten Kot hat und was sie noch nie verweigert hat.

    Außerdem bekommt sie 3x tgl Futter, weil sonst zu viel Zeit dazwischen liegt.


    Trotzdem kommt es hin und wieder vor, dass sie mal nüchtern erbricht. Inzwischen frisst sie danach trotzdem problemlos ihr Futter. Vermutlich hat sie begriffen, dass dieses Futter ihr nie Unbehagen bereitet hat und dass das Fressen sogar hilft.


    Wie lange ist denn die Nüchternphase nachts bei euch?

  • Ich würde vermuten, dass an solchen Tagen von Anfang an irgendwas im Argen liegt. Zu lange nichts bekommen? (abendliches Betthupferl?) Stressigen Tag gehabt? (nicht immer leicht zu erkennen...) Am Tag vorher was falsches gefressen? Besonders tolle Mädelsdüfte in die Nase bekommen? Es gibt zig Möglichkeiten, warum ein verdauungssensibler Hund immer mal wieder Probleme hat und es kann mehr als einen Auslöser geben.

  • Ich würde für den Hund selbst kochen. Barf ist nicht für jeden Hund verträglich, weil der Fleischanteil sehr hoch ist. Das gilt auch für Fleischdosen. Ich füttere 50% Fleisch, ansonsten Gemüse, angereichert mit hochwertigem Öl. Vllt wäre das einen Versuch wert?

    Danke für deine Meldung. Selbst Kochen soll ich nicht tun, da das Risiko besteht ihn unterzuversorgen. Er frisst nicht alles und beginnt zu picken oder es ganz zu verweigern, weil etwas drin ist was er nicht mag. :(

    Wie lange ist denn die Nüchternphase nachts bei euch?

    Ich stelle mir den Wecker :see_no_evil_monkey: Also maximal 4 Stunden Nüchternphase. Gesternabend hat er um 00:30 Uhr gefressen. Um 04:00 Uhr heute morgen hat er verweigert. Hab ihm um 06:00 Uhr wieder was angeboten, verweigert. Um 08:00 Uhr hat er dann erbrochen. Um 9:00 uhr wollte er immernoch nichts, da musste ich leider ran. Ich biete es ihm gleich nochmal an :(


    Kot ist bei uns irgendwo zwischen weich und fest. Aber den setzt er auch gut 3-4x am Tag ab. Vorher war das nur 1x am Tag, perfekter Kot, aber da hat er auch sehr wenig gefressen.


    Du gibst mir immerhin Hoffnung, dass es sich vielleicht wieder legt, wenn er merkt, dass alles gut ist :see_no_evil_monkey:

  • Ich würde mal versuchen das Futter in mehrere kleinere Portionen aufzuteilen und anzubieten, anstatt es den ganzen Tag zur Verfügung zu stellen. Beim niedrigen Fettgehalt würde ich bleiben. Gastrointestinales Futter ist ja schonmal nicht schlecht, evtl. das in der low fat Version.


    Wenn er insbesondere morgens Probleme hat mit Sodbrennen und nüchtern brechen, würde ich schauen das er noch einen sehr späten Snack bekommt und frühmorgens schon eine Brotkante, handvoll Trofu oder Zwieback.


    Und schonmal darüber nachgedacht (wobei das beim Husky echt speziell wäre) das er generell keine tierischen Proteine verträgt? Wir hatten die o.b. Probleme über viele Monate lang auch. Selbstkochen, 2-3 Futterwechsel - nix hat geholfen. Für 2-3 Wochen wurde es besser bevor es wieder schlecht wurde. Am Ende hat die Umstellung auf ein hydrolisiertes Futter Ruhe reingebracht. Da sind die Eiweißbestandteile so klein gespalten, das der Organismus nicht mehr drauf reagiert. Z.B. Royal Canin Hypoallergenic, gibts auch in low fat Version. Oder Hill´s z/d - gibt es aber leider nicht in low fat Version.

  • Ich würde vermuten, dass an solchen Tagen von Anfang an irgendwas im Argen liegt. Zu lange nichts bekommen? (abendliches Betthupferl?) Stressigen Tag gehabt? (nicht immer leicht zu erkennen...) Am Tag vorher was falsches gefressen? Besonders tolle Mädelsdüfte in die Nase bekommen? Es gibt zig Möglichkeiten, warum ein verdauungssensibler Hund immer mal wieder Probleme hat und es kann mehr als einen Auslöser geben.

    Gestern war tatsächlich nichts besonderes. Bei hohen Temperaturen hat er Probleme (weiß ich), aber gestern waren es 15°C, Schatten und angenehme Luft. Übliche Gassirunde von 1 1/2 Stunden und keine Vorkommnisse. Geklackert hat er auch nicht (also das Zähne klappern)

  • Und schonmal darüber nachgedacht (wobei das beim Husky echt speziell wäre) das er keine tierischen Proteine verträgt? Wir hatten die o.b. Probleme über viele Monate lang auch. Abhilfe hat die Umstellung auf ein hydrolisiertes Futter gebracht. Da sind die Eiweißbestandteile so klein gespalten, das der Organismus nicht mehr drauf reagiert. Z.B. Royal Canin Hypoallergenic, gibts auch in low fat Version. Oder Hill´s z/d - gibt es aber leider nicht in low fat Version.

    Nur TroFu steht den ganzen Tag frei zur Verfügung. Das Nassfutter biete ich ihm über kleine Portionen am Tag an, wird auch an den meisten Tagen angenommen.

    Wie kann man den rausfinden ob er damit Probleme hat?

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