Vernachlässigten Hund übernehmen?

  • Das ist ja eine bescheidene Situation :( :


    Manche Menschen, die in Ausnahmesituationen stecken, sehen nicht mehr objektiv. Deshalb würde ich mit der Freundin nochmal das Gespräch suchen und ihr sagen, dass ihre Tierhaltung nicht dem Tierschutzgesetz entspricht und der Hund leidet. Deshalb sehe ich mich gezwungen, das zu melden beim Veterinäramt. Ich würde eine Frist zum Nachdenken setzen und dann, wenn ich nichts höre, aktiv werden.


    Man könnte im Hintergrund schon mal beim Tierheim oder dem Border-in-Not Verein anrufen und sich dort beraten lassen. Das sind Profis, die solche Situationen öfter erleben als man denkt.



    Vermutlich wird die Freunschaft darunter leiden. Andererseits kann es sein, dass nach der stationären Behandlung ein Einsehen da ist und Erleichterung, wenn andere den Hund nehmen.


    Ich wünsche viel Glück und hoffe, dass es sich gut lösen lässt 🍀

  • Ich würde schauen ob man die Therapeuten mit ins Team holen kann. Damit das auch in der Therapie angesprochen werden kann, damit jemand ausenstehendes ihr klar machen kann wie sie das Tier "quält", damit sie einsieht dass das Tier woanders besser aufgehoben ist.


    Daher würde ich bis Therapie Beginn erstmal kurzfristig helfen so wie du das angedacht hast mit regelmäßig Gassi gehen, Gang zum Tierarzt (evtl könnte man ihn auch mit ins Boot holen damit er wenn sie in Therapie ist vielleicht das vet Amt verständigt - so wärst du nicht die böse), usw

  • Ihr Freund ist ein echtes no-go! Sowas darf sich gar nicht Partner schimpfen! Er sollte ihr helfen und nicht versuchen ihren Hund zu stehlen!

    ER will ihn ja gar nicht stehlen, sondern nur schnellstmöglich loswerden, ohne selbst der Böse zu sein. 😅

  • Möchtest Du Dich strafbar machen?


    Ich vermute nicht. Daher wäre es hier sinnvoll das Veterinäramt einzuschalten. Sie dürfen anordnen, dass der Hund eingezogen wird. Er kommt dann in Hände, die sich mit der Thematik auskennen.


    (Wenn die Wohnung tatsächlich sehr schlimm aussieht, ist auch das Gesundheitsamt involviert ...)

  • Oh je! Da ist Holland aber gewaltig in Not!


    M. E. brauchen sowohl der Hund als auch das Frauchen sofort Hilfe. Und zwar professionelle Hilfe; ich vermute stark, dass weiteres Reden von Freundin zu Freundin nix bringt, weil Deine Freundin so, wie Du es schilderst, psychisch erkrankt und von daher in ihrer Einsichtsfähigkeit eingeschränkt ist.


    [Als Tochter eines Alkoholikers kann ich ein Lied davon singen, wie wenig Einsicht bei den Erkrankten vorhanden ist, dass es so nicht weitergehen kann.]


    Ich würde bei einer sozialpsychiatrischen Beratungsstelle anrufen, die es in vielen Kommunen gibt, und die Situation schildern und fragen, ob und wann Du das Veterinäramt einschalten sollst. Denn wenn die Wohnung - in einem Mehrparteienhaus? - verdreckt ist und es fast unerträglich stinkt, weil der Hund wahrscheinlich einen Teil seiner Notdurft drinnen verrichtet, geht das ohnehin nicht mehr lange gut, weil die Geruchsbelästigung auffällt, und dann kommen auf Deine Freundin horrende Kosten für eine aufwändige Sanierung zu.


    Ich weiß, auf anderer Leute A... ist gut durch Feuer reiten, aber m. E. haben persönliche Befindlichkeiten wie das Zerbrechen von Freundschaften in einer akuten Notlage nichts verloren, und ich würde zügig bei allen möglichen Stellen und Ämtern anrufen, damit etwas geschieht.


    Dazu gehört viel Mut, das ist mir klar, aber den hast Du auch schon bewiesen, als Du hingefahren bist. Sagt Dir der "Zarenhof" etwas? Auch eine Hunde-Messi-Haltung, wenn auch in größerem Ausmaß, die 2010/2011 (meine ich jedenfalls) große mediale Wellen schlug.


    Den Hund würde ich mir nicht ans Bein binden, deswegen würde ich das Veterinäramt einschalten.


    Dir und allen Beteiligten, auch dem Freund der Freundin, unbekannterweise alles Gute!

  • Veterinäramt einschalten. Bei allem anderen frage ich mich wirklich, wie das dauerhaft gut gehen soll bzw ob man sich das so aufladen will. Da ist mehr im Argen als nur mal Nudelsuppe vorbeibringen weil jemand ne Erkältung hat.

    Und alle dubiosen Vorschläge, den Hund in ihrer Abwesenheit halt mitzunehmen sind vorallem eins: rechtlich extrem problematisch.

  • Ich bin überfordert

    Das schreibst Du selbst über die momentane Situation, und das kann ich total nachvollziehen. Ich finde es klasse, dass Du das selbst wahrnehmen und beschreiben kannst. Das ist wichtig und hilft Dir, auch für Dich gesunde Grenzen zu ziehen, wo Du helfen kannst, und wo Du Dich rausnehmen willst und selbstverständlich auch darfst.


    Solltest Du Dir mal einen Hund anschaffen wollen, wünsche ich Dir, dass das nicht als Notlösung für eine Freundin/Bekannte passiert, sondern weil Du Dir genau diesen Hund aussuchst, der für die nächsten 15 Jahre zu Deinem Leben und Deinen Bedürfnissen passt.

  • Du machst das toll. Wenn du tatsächlich jede. Tag mit de. Hund raus kannst, wäre das ein ganz guter Anfang. Sie vertraute dir immer noch. Und sie ist immer noch handlungseinsichtig (in Massen). Du kannst dem Hund und ihr damit wirklich helfen und vielleicht übergibt ibt sie dir den Hund in wenigen Tagen ja sogar. In maximal 3 Wochen würde sie ihn ja endgültig hergeben müssen. Für den Hund kommt es am Ende darauf an, in gute Hände zu kommen. Ob das jetzt sofort oder in ein paar Tagen oder gar 3 Wochen ist, spielt keine große Rolle. Für den Hund ist das gerade ja sein normal. Schlimm, aber eben erst mal nicht bedrohlich oder unerträglich.

    Ich finde das toll, dass du und ihr Freund handelt. Und dabei an beide denkt. Bestmöglich ist eben nicht immer allerbestens.

  • Habe mich bei meinen Eltern ausgeheult, die meinen ich soll nochmal in Ruhe das Gespräch mit ihr suchen ohne ihren Freund und ihr klar machen, dass sie den Hund abgeben muss, weil ich sie sonst melden muss.

    Ich finde, deine Eltern haben eine gute und vernünftige Sicht auf die Sache und ich würde es ganz genau so machen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!