Vernachlässigten Hund übernehmen?

  • Einfach ein lieber Gruß und viel Kraft dir, das ist keine leichte Situation.

    Großartig von deinen Eltern, den Hund erstmal aufzunehmen! Ich hoffe, der Freundin geht es bald besser, und dass du auch jemanden hast, mit dem du reden kannst.

  • Was für ein Krimi!


    Zum Glück sind ja jetzt die Leidtragenden erst mal mehr oder weniger versorgt, und ich hoffe, dass sich in Absprache mit dem Veterinäramt auch eine pragmatische Zwischenlösung für den Hund findet, bis die akute Krise des Frauchens vorbei ist und sich die Gemüter etwas beruhigt haben.


    Toll, @E mm a, dass Du und Deine Eltern sofort gehandelt haben! Wärst Du nicht vorbeigekommen, wer weiß, was passiert wäre.


    Ich möchte noch einen Gedanken da lassen, nämlich dass Du absolut kein schlechtes Gewissen zu haben brauchst, wenn der Hund aus welchen Gründen auch immer von Deinen Eltern wegkommt, denn:


    1) Man kann es niemandem, der sich das nicht ganz bewusst ausgesucht hat und zudem entsprechende Lebensverhältnisse bieten kann, zumuten, so ein traumatisiertes Schnappkrokodil länger aufzunehmen.


    2) Deine Freundin hat es sich ausschließlich selber zuzuschreiben, wenn sie nicht über das weitere Schicksal des Hundes bestimmen kann, denn sie und nur sie alleine hat dafür gesorgt, dass er durch ihre tierquälerische Haltung so gestört ist, dass er unter normalen Hundehaltungsbedingungen durch seine Schnapperei gefährlich ist. Das, was sie durch ihre Unterlassungen (wie nicht rausgehen, nicht pflegen, nicht beschäftigen, etc.) angerichtet hat, ist Tierquälerei vom Allerfeinsten. Ein junger Border Collie ist kein Rottweiler- oder Cane-Corso-Kalb, das mit einem halben Jahr schon ein Kampfgewicht hat, das man als unerfahrene Frau nicht mehr an der Leine gehalten bekommt. Sie kann froh sein, wenn sie nicht angezeigt wird.


    3) Wenn er in alles reinhackt, was sich bewegt, kann er außerdem locker als gefährlicher Hund eingestuft werden, was je nach Kommune erhöhte Hundesteuer und Leinen- und Maulkorbpflicht bedeutet. Würde sie das wollen bzw. überhaupt stemmen können?


    4) Deine Freundin hat m. E. - neben ihrer mentalen Gesundheit natürlich - eigentlich dringendere Sorgen, denn je nachdem, wie sehr die Wohnung in Mitleidenschaft gezogen wurde, kann es sein, dass der Vermieter sie raus haben will, natürlich nach vorheriger Grundsanierung.


    Wäre schön, wenn Du berichten würdest, was mit dem Hund geschieht, denn ich vermute, nicht wenigen der Schreiber/innen hier blutete das Herz bei Deinen Schilderungen der Haltungsbedingungen.


    Und wenn er Eurem Einflussbereich entzogen wird, dann ist das eben so, dafür bist weder Du noch Deine Eltern verantwortlich.

  • Was mir hier mal komplett fehlt, ist auch nur ein Hauch von Mitgefühl für die Erkrankte, die uU gar nicht voll verantwortlich ist/sein kann, sondern bei der das gesamte Umfeld zugelassen hat, dass sie ohne Hilfe in einen Zustand gerät, in dem sie eine von Hundefäkalien verschmutzte Wohnung okay findet…


    Was nicht heißt, dass der Hund mir nicht leid tut.

  • Was mir hier mal komplett fehlt, ist auch nur ein Hauch von Mitgefühl für die Erkrankte, die uU gar nicht voll verantwortlich ist/sein kann, sondern bei der das gesamte Umfeld zugelassen hat, dass sie ohne Hilfe in einen Zustand gerät, in dem sie eine von Hundefäkalien verschmutzte Wohnung okay findet…


    Was nicht heißt, dass der Hund mir nicht leid tut.

    dann solltest du die Beiträge vielleicht noch mal lesen. Hier gab es sehr wohl Verständnis für die erkrankte. bedeutet aber halt nicht, dass man das so weiterlaufen lassen kann.

  • Kurzes Update: Meine Eltern haben sich bei einer Notstelle gemeldet, per E-Mail und überraschenderweise sehr schnell eine Antwort bekommen, obwohl Wochenende! Natürlich habt ihr recht, wir können den Hund nicht abgeben, weil er uns nicht gehört und diese Notstellen können den Hund nicht einziehen. Es gibt also wirklich nur zwei Möglichkeiten: Freundin stimmt zu und überlässt ihn offiziell meinen Eltern oder Vet-Amt. Wir waren gestern auch lange in der Wohnung und haben geputzt, geputzt, geputzt. Es ist ein Wunder, dass sich bei dem Gestank keine Nachbarn beschwert haben. Es ist eine Mietwohnung und ich will nicht, dass sie diese auch noch verliert.

    Was mir hier mal komplett fehlt, ist auch nur ein Hauch von Mitgefühl für die Erkrankte, die uU gar nicht voll verantwortlich ist/sein kann, sondern bei der das gesamte Umfeld zugelassen hat, dass sie ohne Hilfe in einen Zustand gerät, in dem sie eine von Hundefäkalien verschmutzte Wohnung okay findet…


    Was nicht heißt, dass der Hund mir nicht leid tut.

    Falls du mich meinst, ich habe großes Mitgefühl, sonst hätte ich schon das Vet-Amt verständigt, aber ich weiß, dass sie das nicht aus böser Absicht getan hat, sondern auf Verzweiflung und weil sie krank ist. Ich fühle mich auch selbst schlecht, weil ich es nicht gesehen habe. Aber wir waren nie so eng, dass ich es komisch gefunden hätte, dass sie mich nicht zu sich einlädt. Ihr Freund allerdings... kann ich nur schwer verstehen, wieso er so lange zugesehen hat. Aber das soll ja nicht Thema hier sein. Ich habe allerdings schon das Gefühl, dass auch Verständnis für meine Freundin da ist von vielen hier.


    Wir werden das restliche Wochenende noch weiter putzen, damit sie wenigstens etwas schönes hat wenn sie zurückkommt. Besuch darf sie derzeit keinen erhalten und erreichbar ist sie auch nicht, daher wird der Hund noch weiter bei meinen Eltern bleiben. Ich weiß, dass viele hier raten einfach das Vet-Amt zu verständigen und das ist ja auch nicht falsch, sondern vermutlich der richtige Weg. Aber es ist verdammt schwierig wenn man selbst in der Situation ist und emotional drinnen hängt. Dem Hund geht es laut meinen Eltern vor Allem psychisch selbst nicht gut. Er ist hoch gestresst. Zum Glück haben sie einen sehr großen Garten. Sie glauben dass er gar nicht bereit wäre für die Welt da draußen momentan. Ziel ist also meiner Freundin soweit zuzureden, dass sie den Hund meinen Eltern überlässt und danach an eine Notstelle abgeben.

  • Schön wie du dich für sie einsetzt auch wenn ihr gar nicht so eng befreundet seid!


    Hast du alles bildlich dokumentiert bevor du geputzt hast? Es wäre für eine spätere eventuelle Anzeige beim Vetamt schon relevant dass du das auch alles belegen kannst. Deshalb hab ich das vor paar Seiten schon mal geschrieben das es wichtig ist das alles zu dokumentieren, auch den Zustand des Hundes usw. Vielleicht brauchst du es nie aber man steckt ja nicht drin.

  • Was mir hier mal komplett fehlt, ist auch nur ein Hauch von Mitgefühl für die Erkrankte, die uU gar nicht voll verantwortlich ist/sein kann, sondern bei der das gesamte Umfeld zugelassen hat, dass sie ohne Hilfe in einen Zustand gerät, in dem sie eine von Hundefäkalien verschmutzte Wohnung okay findet…


    Was nicht heißt, dass der Hund mir nicht leid tut.

    Es gab schon Beiträge, in denen auch die Erkrankte bedacht wurde, aber Du hast insofern recht, als die Mehrheit sich eben mit der aktuellen Situation des Hundes beschäftigt und daher der Eindruck entsteht, sie würde vergessen bzw. verurteilt. Es ist aber schön zu lesen, dass diese Seite des Themas nochmal hervorgeholt wurde.


    Es ist garnicht so schwer, in so eine Situation abzurutschen. Es fängt schon damit an, dass man Kleinigkeiten nicht sofort wegräumt (wenn man vorher ein echt ordentlicher Mensch war) und steigert sich dann, für den Erkrankten unmerklich!, bis hin zu den Verhältnissen, die nicht mehr tragbar sind.


    Es ist gut, dass die Freundin jetzt betreut wird. Und ich finde es total lieb, dass Ihr E mm a ihr die Wohnung saubermacht.

    Ich hab hier Putzmittel vom Tierarzt, das nimmt auch den Geruch auf. Ansonsten gibt es Enzymreiniger - da können hier sicher einige bestimmte Marken empfehlen. Wichtig ist halt, dass der Geruch nicht wiederkommt (was bei normalen Putzmitteln schnell der Fall sein kann). Du bist nicht zufällig irgendwo um Hamburg herum? Dann würde ich Dir was von dem Zeugs abgeben können.

  • Was mir hier mal komplett fehlt, ist auch nur ein Hauch von Mitgefühl für die Erkrankte, die uU gar nicht voll verantwortlich ist/sein kann, sondern bei der das gesamte Umfeld zugelassen hat, dass sie ohne Hilfe in einen Zustand gerät, in dem sie eine von Hundefäkalien verschmutzte Wohnung okay findet…

    Das ist schlicht kein Thema fuer ein Hundeforum. Nur weil das nicht diskutiert wird, haben die Leute nicht automatisch kein Mitleid o.ae.!

  • Joa, stimmt natürlich, aber es hat mich trotzdem gewundert, dass da in vielen Beiträgen nicht mal so‘n Halbsatz stand, halt so neben ‚wie schlimm für dich und wie schlimm für den Hund‘…

    Aber wenn den Mitschreibern klar ist, dass eben nicht allein die erwähnte Freundin ‚schuld‘ ist, sondern vor allem(?) ihre Krankheit und eben auch das engere Umfeld.

    Und nein, damit meine ich nicht dich, @E mm a.

  • Was mir hier mal komplett fehlt, ist auch nur ein Hauch von Mitgefühl für die Erkrankte, die uU gar nicht voll verantwortlich ist/sein kann, sondern bei der das gesamte Umfeld zugelassen hat, dass sie ohne Hilfe in einen Zustand gerät, in dem sie eine von Hundefäkalien verschmutzte Wohnung okay findet…


    Was nicht heißt, dass der Hund mir nicht leid tut.

    Finde ich eigentlich gar nicht. Es waren sehr sachliche Beiträge zum Thema „Hilfe für den verwahrlosten Hund“, wie es sich für ein Hundeforum gehört.

    Und ich weiß auch nich recht, was dein Appell an die Forenuser mehr Mitgefühl für die Erkrankung der Verursacherin bewirken soll.

    Übrigens ist ja grad hier das Umfeld sehr wach und helfend.

    Übringends hat jeder Mensch das Recht auf Krankheit!

    Sonst dürften sich viele Gutmenschen berufen fühlen Andersdenkende zu reglementieren.


    Ich finde deinen Vorwurf unangemessen.

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