Mein Freund und ich werden uns nicht einig. Gibt es sowas wie "Frauenhunde" und "Männerhunde"?

  • Was wir uns wünschen:

    Freundlich, nicht ängstlich, nicht riesig, kein Kläffer, muss gut in der Stadt zurechtkommen, mit Öffis, mit Menschenmengen usw. Sollte andere Hunde mögen, sollte gerne spazieren gehen, wandern gehen, Radfahren und generell etwas sportlicher sein. Sollte überall mitkommen wie z.B. Cafés, Bars,...

    Wir oder du?

    Denn außer "nicht ängstlich" und eventuell noch "nicht riesige" erfüllt keine der Rassen deines Freundes die Vorgaben. Bei manchen könnte man noch Glück mit Einzelexemplaren und sehr guter Erziehung und Führung haben, bei anderen einfach wirklich gar nicht.

  • Mich wundert es wirklich, dass der Kromfohrländer hier jedes Mal wenn man ihn nur erwähnt in so ein schlechtes Licht gerückt wird. Ja, Inzucht ist ein Problem, das will ich auch gar nicht in irgendeiner Weise runterspielen. Aber mit dieser Problematik haben andere Rassen auch zu tun (z.B. der Collie). Und was das Verhalten angeht, ja da gibt es Unterschiede, wobei ich bisher noch keine Kromfohrländer kennengelernt habe, die extrem sensibel oder ängstlich sind. Es kommt da eben auch auf eine gute Zucht an.

  • Wir kennen einen Mann, der erst zwei Rottweiler (nacheinander) hatte, und jetzt seit ein paar Jahren einen Großpudel hat, weil ein Kind unterwegs war und er wegen dem und seinen Freunden, die ja auch mal zu Besuch kommen würden, keinen Rottweiler mehr wollte.

    Er ist total glücklich mit dem Pudel und findet, dass der viel besser zu ihm und seiner Familie passt, als die Rottweiler vorher.

    Ihn hat es auch genervt, dass so viele Leute aus Prinzip Angst vor Rottweilern haben. Das Problem hat man mit einem Pudel nicht, aber mit einem Schäferhund, einem Boxer und auch mit einem Akita, wenn die Leute wissen, was sie da vor sich haben.


    Mein Mann findet unseren Kleinpudel auch toll, obwohl er eigentlich keinen Pudel wollte. Bei uns kam die Rassewahl daher, dass wir dachten, dass die Eigenschaften eines Pudels gut zu uns passen, was auch stimmt.


    Bei uns in der Hundeschule war ein breitschultriger, großer Mann mit einem von diesen kleinen Wuschel-Hündchen (ich kriege da die Rassen nicht auseinander gehalten). Der hat diesen Hund heiß und innig geliebt und umgekehrt. Die zwei waren ein super Team.


    Ich kenne es aber auch, dass viele Männer meinen, alles unterhalb Schäferhundgröße oder mit Locken sei kein echter Hund, und sie würden die schon erzogen bekommen, weil sie Männer sind.

    Nur ist das den Hunden egal, und mit einem Hund, der einen nicht ernst nimmt, macht man auch keinen guten Eindruck in der Öffentlichkeit. Ganz abgesehen davon, wie ätzend das grundsätzlich werden kann.

  • generell etwas sportlicher sein.

    Den Zahn möchte ich euch noch ziehen. Eure Vorstellungen brauchen keinen sportlichen Hund, sondern einen gemäßigten und eher unsportlicheren Hund. Ihr wollt doch bloß Spazieren gehen und Radfahren, das machen gesunde Hunde mit links.


    Gebrauchshunde passen hier gar nicht!

  • Mein Mann rennt seit Jahren mit frisierten Püdelchen mit nacktem Po und bunten Zöpfchen durch die Gegend. Insbesondere unser Rüde und er sind ein Herz und eine Seele.

    Ungepflegte oder in Pet Trim geschnittene Hunde findet er inzwischen fürchterlich und kann sich damit gar nicht anfreunden.

    Seine Männlichkeit hat er dadurch nicht verloren. Also sowohl der Hund als auch der Mann nicht :sweet:


    Der Hund muss vom Wesen her passen. Es hängt davon ab, was man so möchte, womit man gut klar kommt und welche Anforderungen man an den Hund hat (und welche der Hund, die man auch erfüllen muss). Wir lieben unsere Pudel und unseren Mischling, weil sie einfach als Gesamtpaket super zu uns passen.

  • Ich hatte mal einen Kommilitonen, der selbst sehr groß, breit und Punk war. Sah insgesamt schon sehr wild aus. Der hat immer ganz begeistert von "seinem Hund" erzählt, irgendwann hat er ihn mal mitgebracht. War ein kleiner Malteser. :D Ich gebe zu, ich hatte mir den Hund anders vorgestellt. Seine Selbstverständlichkeit dabei machte das Ganze sehr authentisch.


    Insbesondere in der Stadt (wohnen auch in einer Großstadt) sehe ich schon sehr viele Männer mit kleinen Begleithunden. Hier viele Pudel, Malteser und Chihuahuas. Ist ja auch total sinnvoll.


    Wenn ich könnte, wie ich wollte, hätte ich auch einen anderen Hund. Vor allem einen Größeren.. Der Realität ins Auge gesehen ist es aber sinnvoller, sich den Hund anzuschaffen, der in die Lebenssituation passt. Ein Schäferhund wird wohl in einer kleinen Wohnung in Berlin nicht ganz seinen Anlagen entsprechend glücklich werden.

  • Es gibt keine Frauen- oder Männerhunde. Das ist reinste toxische Maskulinität :ka:


    Und ich weiß jetzt nicht, wie voll Berliner Öffis sind, aber wenn ich mit Caelan (24kg, vergleichbar mit einem Husky oder vielleicht einer kleinen Schäferhündin größentechnisch) Öffis fahre, ist das schon eine logistische Herausforderung. In einem Zweier kann er nicht wirklich liegen, sondern muss eher sitzen und da passt dann außer mir auch kein weiterer Mensch hin, im Vierer kann er liegen, aber trotzdem blockieren wir dann 3-4 Sitzplätze, bleibt man stehen, muss man auch gucken, wo man mit Kopf einen knappen Meter Länge unterbringt, lässt man ihn sitzen, muss man auf die Rute achten.

    Alles in allem viele Worte für: da ist kleiner wirklich deutlich praktischer.

    Und Caelan ist freundlich, mit Menschenunverträglichkeit (wie DSH, Akita oä) stelle ich mir das wirklich unangenehm vor.


    Nur der Vollständigkeit halber: Kurzhaarcollie sehe ich bei euch eher nicht, manche kläffen gerne, manche sind zu reizoffen, um in der Stadt immer dabei zu sein, und sie brauchen regelmäßige, gezielte Auslastung wie Hundesport

  • Ich sags mal drastisch:


    Ich würde mit so einem Menschen der so veraltete bzw auch echt seltsame Vorstellung von nem Hund hat gar keinen Hund haben wollen.


    Das kann halt auch echt gewaltig nach hinten losgehen wenn man aus solch niederen Beweggründen nen Gebrauchshund anschafft und dann noch denkt man müsse nur ne harte Hand beweisen und schwupps sei der "gelehrig"

    Uff... dazu gibt's auch eeeetliche Beiträge hier im Forum.


    Rate deinem Freund sich erstmal grundsätzlich über moderne Hundeerziehung zu informieren und ganz wichtig auch über Rassen und deren Eigenschaften! Das Forum hier zb ist super zum querlesen vor dem eigenen Hund. Fehler wird man immer machen aber die ersten sehr naiven Vorstellungsweisen die er ja momentan noch hat sind dann erstmal (hoffentlich) Vergangenheit, falls er zumindest ein bisschen bereit ist seine Denkweisen zu ändern.


    Der "männlichste" (ihr wisst schon...) Typ den ich kenne (bzw welchen die Gesellschaft als sehr maskulin einordnen würde) hat übrigens immer nen tollen kleinen Zwergpudel bei sich und das macht ihn KEIN STÜCK weniger "männlich". Peinlich wäre es eher wenn er mit nem tosenden Schäferhund oder Akita oder was auch immer er als "männlich" empfindet aufkreuzen würde und keine Ahnung hätte wie er ihn händelt.



    Hier sind übrigens etliche Frauen die erfolgreich die Rassen führen welche dein Freund als "für Männer geeignet" einstufen würde.



    Ernsthaft: lass ihn mal im Forum oder auf anderen vernünftigen Seiten querlesen und das Stammtischgelaber beiseite schieben.

  • Liebe Mamma Mia, ich finde deine Anforderungen und deine daraus abgeleiteten Rassevorschläge gut. Deutlich besser und wohlüberlegter, als die von deinem Partner.

    Und wenn du auch die bist, die sich am Ende mehr um den Hund kümmert, solltest du die 2/3-Mehrheit schon mal inne haben bei der Rassewahl.


    Ich selber wohne auch in Berlin, allerdings am Stadtrand. Wir haben einen Schweizer Schäferhund, der vieles mitmacht, und mit dem sicherlich auch noch viel, viel mehr ginge.

    Aber was ich mit dem doch recht großen Hund merke: in Bus und Bahn wäre es mit nem halbsogroßen/schweren Hund deutlich entspannter. Genauso im Restaurant. Nouska ist überlal lieb (mal aufgeregt, ja, aber lieb und unauffällig). Aber bis die in der Enge ihre Gakeln zusammengefaltet hat...und dann nimmt sie eben trotzdem einen gewissen Raum ein.

    Seid ihr also viel unterwegs, auch mit Freunden oder so, ist es mit deutlich kleinerem Hund aus rein logistischen Gründen einfacher.

    Und es ist auch deutlich einfacher, jemanden zu finden, der euch mal stunden- oder tageweise den Hund abnimmt, wenn ihr mal beide unterwegs seid und den Hund nicht so lange alleine lassen wollt.

    Nen 30kg-Hund will auch nicht jeder Zuhause haben/an der Leine führen.


    Ich wäre auch dafür, mal Tierheime anzufahren oder auf Pflegestellen Hunde kennenzulernen. Einfach, um sich mal ein Bild zu verschaffen, wie Hunde so drauf sein können. Wichtiger als alle Optik ist echt das Wesen. Wenn der Hund nicht in euer Leben passt, seid schnell ihr alle drei unglücklich.

  • Mein Freund meint, dass es bewiesen ist, dass Männer besser mit solchen Rassen zurecht kommen, da sie robuster, härter und gelehriger sind.

    :lol:

    Da hat wohl jemand was mit sich selbst zu klären.


    Aber real talk jetzt:

    Bei der Einstellung wird jeder noch so gelehriger und gehorsame Schäferhund zum Nachbarschaftsalptraum.

    Huskies solltet ihr gleich vergessen. Die würde ich nichtmal geschenkt haben wollen.


    Also mein Freund möchte später, wenn überhaupt Hunde, dann einen kleinen Pudel (es gibt die ja auch in groß).

    Gerade haben wir zwei Schäferhunde.

    Pudel sind gelehrig, freundlich, super sportlich und Haaren BEI WEITEM!!!! nicht so viel wie ein Schäferhund :)

    Tatsächlich hätte mein Freund gerne eine kleine weisse Pudelhündin, ich stelle mir da eigentlich eher einen schwarzen Hund vor :lol:

    Das männliche am Hund betont er dann mit einem rosa Nietenhalsband.


    Aber ihr könnt euch ja auch in der Mitte treffen. Auch, wenn ich mich bei Terriern nicht so auskenne gibt es bestimmt dort einige Rassen, die ihm optisch eher zusagen und charakterlich eher dir zusagen. Es gibt ja so viele Hunderassen.

    Ihr könnt ja auch im Tierheim schauen, dort gibt es viele Mischlinge, die zu euch passen könnten.

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