GSS Welpe mag die Männer nicht

  • Hallo zusammen,


    wir sind ein Haus in dem drei Generationen wohnen (von kleinen Kindern bis Rentnern). Wir haben zudem ein großes Grundstück und eine DSH (10 Jahre aber noch mobil und aufgeweckt). Seit ein paar Tage wohnt nun ein Großer Schweizer Sennenhund Welpe (Rüde, 10,5 Wochen) bei uns. Ein sehr gelehriger und schlauer kleiner Kerl. Er ist noch stark auf mich (eine Frau) fixiert. Folgt mir gern überall hin, kuschelt gern, liegt stets unter dem Stuhl auf dem ich sitze. Mit den Kindern und den Frauen im Haus verhält es sich ähnlich. Er freut sich sie zu sehen, lässt sich überall streicheln etc. Auch mit der DSH freundet er sich mehr und mehr an. Aber leider verhält er sich bei den Männern des Hauses anders. Er ist ihnen ggü. zurückhaltend bis skeptisch, möchte meist nicht gestreichelt werden.

    Das möchte ich schleunigst ändern. Die Männer übernehmen jetzt zum Teil die Fütterung. Das zeigt bereits etwas Wirkung.

    Zum Spielen lässt sich der Kleine leider nicht von den Männern einladen.

    Ich würde mich hierzu über Ratschläge von euch freuen.

    Eine Welpen- bzw. Hundeschule besuchen wird ab kommende Woche.



    Viele Grüße

  • Das möchte ich schleunigst ändern

    Ich würde das nicht schleunigst ändern, sondern dem Welpen die Zeit geben, die er braucht.

    Auf Druck macht man sowas auf keinen Fall, das geht dann nur schief.

    Die Männer übernehmen jetzt zum Teil die Fütterung

    Das ist schon mal ein sehr guter Ansatz.


    Wo ist der Hund denn her?

    Wo ist er die ersten Lebenswochen gewesen, in welchem Umfeld?

  • Hallo Gina23,


    der Hund ist von einem Züchter für den wir uns entschieden haben, da im dortigen Haus auch kleine Kinder leben.

    Mit seinen Geschwistern + Mutter hat er im Haus + Garten gelebt. Ende der 9. Woche haben wir ihn abgeholt.

    Im Wurf gehörte er zu den eher zurückhaltenden. D.h. es gab ängstlichere und es gab dominantere.


    Ich möchte diesem Verhalten nicht mehr ganz so lange zuschauen. Der GSS wird groß. Ich möchte von Anfang an konsequent sein. Kleine, anfänglich "süße" Macken können später zu großen Problemen werden.


    Nun möchte ich mich dazu gern austauschen. Evtl. haben andere mal ähnliche Erfahrungen gemacht und Tipps wie man beide Seiten (Hund und Männer) zusammenbringen kann.


    Ich möchte noch hinzufügen, dass mir dieses Verhalten ggü. den Männern für einen Welpen ein biiißchen auffällig erscheint. Wie ist eure Einschätzung?



    Viele Grüße

  • Aber leider verhält er sich bei den Männern des Hauses anders. Er ist ihnen ggü. zurückhaltend bis skeptisch, möchte meist nicht gestreichelt werden.

    Das möchte ich schleunigst ändern. Die Männer übernehmen jetzt zum Teil die Fütterung. Das zeigt bereits etwas Wirkung.

    Zum Spielen lässt sich der Kleine leider nicht von den Männern einladen.


    Männer sind oft etwas - aus Hundesicht - aufdringlich in ihrer Körpersprache Hunden ggü.

    Das verunsichert, dein Welpe ist ja eh ein zurückhaltender Typ und tendenziell wohl auch unsicher.


    Das Füttern durch die Kerle ist keine dumme Idee, ich würde das beibehalten. Und ihnen den Hinweis geben, nicht so offensiv dem Kleinen ggü zu sein.

    Sich auf seine Augenhöhe begeben, ihn kommen lassen, statt auf ihn zuzugehen, dem Hund die Seite zuzuwenden, statt frontal, und sich auch möglichst nicht über ihn zu beugen.


    Hin und wieder Leckerchen zu ihm werfen, aber ohne ihn weiter zu beachten. Einfach freundlich-zurückhaltend dem Kleinen ggü sein, und den Rest besorgt die Zeit.

    Denn Vertrauen muss wachsen (dürfen)!


    Spiel bedeutet, sich fallen zu lassen und sehr vertraut zu sein. Das kann er im Moment einfach noch nicht, er traut sich nicht.

    Habt etwas Geduld.

  • Kleine, anfänglich "süße" Macken können später zu großen Problemen werden

    Aber das ist keine Macke, er ist eher zurückhaltend, was für mich den Anschein hat, dass er einfach Männern gegenüber noch unsicher ist. Das braucht Zeit. Und das:

    Denn Vertrauen muss wachsen (dürfen)!

    trifft es auf den Punkt!

  • Da wäre die Frage, die Du hier NICHT beantworten mußt, sondern nur für Dich selbst,

    wie tritt Dein Mann, bzw. die anderen Männer des Hauses denn so auf?


    Es ist nur ein Gedankengang:

    viel wird ja gerne mit "schlechte Erfahrungen" beim Züchter in Zusammenhang gebracht. Könnte ja vermutlich wirklich so gewesen sein, muß aber nicht immer!


    Manchmal kann es allerdings auch sein, daß es nur eine einzige doofe Begegnung, wo auch immer, beim Spaziergang, beim Arzt, oder so, mit einem Mann gegeben haben könnte, und das komplett ohne Absicht!, was nun ein bißchen nachhaltig wirkt.

    Andere Idee, Männer wirken in ihrem Auftreten oft eher so "barsch", sind laut, "herrisch", wollen Kommandos unbedingt und dann noch schnell durchgesetzt haben, und wie auch immer, damit kommen dann Sensibelchen nicht so gut klar.

  • Einfach Geduld.


    So wie es sich liest, bist du aktuell auch auf Grund eurer Lebenssituation die erste Bezugsperson und verbringst die meiste Zeit mit dem Welpen.

    Da kann es bei eher introvertierten Charakteren schon eimal etwas dauern, bis die sich auch den anderen Bewohnern gegenüber öffnen.

  • Hallo zusammen,




    danke für eure Antworten. Ich schreibe euch mal gesammelt.


    Das Auftreten der Männer ist, aus meiner Sicht, OK. Der Senior macht das ganz geduldig und lässt den Kleinen kommen, wenn er denn will und Interesse zeigt. Lässt ihn schnüffeln, hält Abstand, wartet. Der andere Mann zählt leider zu den etwas ungeduldigen Zeitgenossen und würde am liebsten mit dem Kleinen sofort balgen und Spaß haben und in den Wald gehen. Da haben wir bereits etwas an seinem Verhalten justiert. Er hält sich jetzt zurück, füttert und sitzt dabei etwas weiter weg bei ihm. Spricht ihn immer mal an. Aber, es ist wie SheltiePower so schön sagte, Männer kommunizieren anders. Die Stimme ist tief, das Lob und die Zusprache fällt knapper aus.


    Helfstyna, ja, ich bin die erste Bezugsperson, das war so geplant. Wohingegen die Männer die erste Bezugsperson für unsere DSH sind. Die alerdings so tiefenentspannt ist, dass man im Umgang mit ihr kaum einen Unterschied merkt, wer sie anspricht.


    Beim Züchter gab es auch einen Mann + kleinen Sohn, kennen tut der Welpe Männer also. Möglich aber, wie SheltiePower sagt, dass irgendwo mal ein blödes Erlebnis war, sowas kann immer vorkommen.

  • Wenn die Männer eher Bezugsperson vom DSH sind, haben sie vielleicht auch eher noch den dafür typischen Umgang mit einem Hund? GSS sind ja auf ihre eigene Art recht sensibel und vielleicht kann der Kleine das nicht so recht wegstecken- zumal du ja schreibst, dass er eh zurückhaltend ist.

    Gib ihm Zeit. Wenn er sich eingewöhnt hat, kommt das schon. Dann wie die anderen schon schrieben ruhig füttern und kommentarlos ein Leckerchen. Das soll wohl werden.

  • Freunde, ich hatte eben ein Erlebnis, das muss ich mal kurz schildern. Mal sehen, wie eure Meinung dazu ist. Ich sag euch auch gleich noch meine.


    Ich war eben mit Gartenarbeit beschäftigt, der Welpe bei mir, er döste etwas vor sich hin. Da kam unser Nachbar dazu, ein Tierarzt, (wir haben unregelmäßig Kontakt, er arbeitet viel und ist viel außer Haus). Er sah unseren Welpen, erkannte die Rasse, grüßte mich und begann dann mit mir über den Zaun ein Gespräch. Der Kleine schaute sich das an, reagierte aber bald mit Zittern (vor Aufregung) und knurrte ein bisschen vor sich hin. Der Nachbar meinte, dass sei kein typisches Welpenverhalten. Der müsse schwanzwedelnd, freudig alles und jedem entgegenlaufen. Da war ich etwas baff. Mein Hinweis, dass der Hund noch nicht mal eine Woche bei uns ist, in einer völlig neuen Umgebung mit unzähligen neuen Eindrücken lebt, dazu noch frisch von seiner Mutter und Wurfgeschwistern getrennt ist, wollte er nicht gelten lassen. Stress, sowas kennen Welpen nicht bzw. Stress hätte keinen Einfluß auf das Wesen.

    Ich habe gemerkt, dass er an der Stelle nicht interessiert war eine andere Perspektive zu hören und dass Gespräch beendet.

    Ich bin doch etwas baff, dass ein Tierarzt offenbar von einem Welpen roboterverhalten erwartet und Angst nicht zum normalen Welpenverhalten zählt.

    Möglich, dass er durch seine Erfahrungen im Praxisalltag gezeichnet ist. Er meinte nämlich auch noch, dass die GSS in der Praxis anstrengend sind (ging aber nicht näher drauf ein).


    So, nun bin ich mal gespannt, wie ihr das seht.

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