Demenz diagnostiziert. Wie geht es weiter? Erfahrungen gesucht

  • Meine "Herzenshündin" (alle meine Hündinnen sind meine Herzenshündinnen, aber Tante Lisbeth war etwas ganz besonderes) "Luise" war in ihrem letzten Jahr deutlich dement, davor vermutlich auch schon langsam zunehmend. Sie konnte jeden Tag mehrmals ganz neue Ecken auf dem Hof entdecken, die sie "noch nie zuvor" gesehen hat ... alle fünf Minuten dieselben. Das war der "lustige" Teil.

    Der anstrengende Teil war, dass sie das Fressen und Saufen immer mehr "vergessen" hat (unser Opa-Pony, an die 37, vergisst, dass er gerade gefressen hat - das ist einfacher!). Sie ist abgemagert ... das zu sehen, war nicht schön.

    Das Gute war, dass sie UNS nicht vergessen hat - aber alle Handwerkerinnen, Besucherinnen und sogar unsere anderen Hunde waren manchmal "ganz neu", was sie dann ziemlich angestrengt hat, d.h. sie wurde auch immer müder von den ständig neuen Eindrücken.


    Klingt vielleicht albern - wir haben es tatsächlich hauptsächlich mit Humor genommen, weil sie, von den ständigen "immer-dieselben-Strecken-Runden" abgesehen, immer noch "sie selbst" war, nicht ihr Wesen geändert hat.


    Ich habe Schluss gemacht, als sie sehr plötzlich zu taumeln und zu schwanken angefangen hat, mit dem Kopf gegen Wände gelatscht ist und sich in Türen eingeklemmt hat. Es war eine Entscheidung binnen 30 Minuten und obwohl ich anschließend drei Tage fast durchgehend geweint habe, war es richtig und gut. Ich sage: Wenn der Hund nicht mehr er/sie selbst ist, ist Ende. Das gehört für uns als Tierhalter/innen dazu und es ist unsere moralische Pflicht zu entscheiden und zu handeln.


    Klingt hart - aber das ist für mich Tierliebe eben auch.

  • Vielen Dank für eure ausführlichen Beschreibungen. Tatsächlich haben sie mir etwas Tränen in die Augen gebracht. Wir sind noch ganz am Anfang und natürlich ist die Krankheit sehr vielfältig und es ist nicht sicher ob es bei uns jemals so werden wird.


    Aber ich möchte meinen großen Respekt aussprechen, dass ihr euch so um diese Hunde kümmert und gekümmert habt. Ich stelle es mir nicht einfach vor.


    Ich hoffe natürlich, dass Ella noch so lange wie möglich fit ist und man es ihr nicht anmerkt. Aber wenn es so weit ist, dass sie mental abbaut werde ich da sein, solange sie noch ein lebenswertes Leben hat.

  • Ich kann leider nichts beitragen. Ich hab aber eine Frage, die du selbstverständlich ignorieren kannst, wenn du nicht antworten möchtest.

    Mich interessiert, wie die TÄ Demenz diagnostiziert hat. Allein aufgrund der von dir beschriebenen Symptomatik oder gibt es dazu auch etwas "Handfestes"?

  • Mich interessiert, wie die TÄ Demenz diagnostiziert hat. Allein aufgrund der von dir beschriebenen Symptomatik oder gibt es dazu auch etwas "Handfestes"?

    Leider gibt es nichts handfestes und auch keinen speziellen Test. Es ist mehr ein Ausschlussverfahren. Zuerst wird alles andere ausgeschlossen wie z.B. Schmerzen, Blindheit, Taubheit, andere Krankheiten mit ähnlichen Symptomen. Wenn das alles in Leere läuft, muss der Tierarzt sich auf das Gesagte des Halters verlassen und diagnostiziert aufgrund dessen die Demenz.

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