Neuer Welpe mobbt Katze und anderen Hund

  • Eigentlich wollte ich nichts schreiben, weil schon alles (mehrfach und deutlich!) gesagt ist.

    Aber da Du so über Deine Träume mit Zoe sprichst.


    Ich habe hier Gebrauchshund-light, Mallorca-Schäferhund (nicht ganz reinrassig, aber durchaus sehr danach kommend) - quasi eine Art Urform des Deutschen Schäferhundes ohne die Zuchtrichtungen Show und Sport (zumindest noch nicht).

    Meine Jungs mussten "mitdümpeln", keine Zeit, sie vernünftig und ihren Anlagen entsprechend auszulasten.

    Das Resultat:

    Ich hatte bereits Probleme mit dem Ordnungsamt (wegen Lärmbelästigung), ich kann keinen einfach aufs Grundstück bitten, ohne die Hunde entweder wegzusperren oder genauestens und jede Sekunde im Auge zu halten. Ich musste ein dreiviertel Jahr mehrmals wöchentlich mit einer Person trainieren, damit sie als Notfall-Kontakt die Hunde versorgen kann, ohne von ihnen getrieben zu werden.

    Bei kleinen Hunden vertraue ich meinen Jungs nicht - da könnte zu schnell der Jagdinstinkt durchbrechen.

    Sie sind sehr deutlich territorial, mit Hüte- und Jagdtrieb und auch mit Schutztrieb ausgestattet. Dazu gehört auch ein deutliches Maß an Kontrollverhalten.


    Meine Hunde davor waren nett und unkompliziert. Ja, auch die hatten ihre Eigenheiten, waren aber einfach zu erziehen.

    Meine Jungs jetzt bringen genau die Eigenschaften (und auch in dem Maß, also deutlich weniger als ein "echter" Gebrauchshund) mit, die ich haben wollte, nur passierte dann das, was man Leben nennt und alles ging schief, so dass ihre Erziehung und Auslastung eben sehr gelitten hat. Bei der Ausprägung bei meinen Jungs und meinen persönlichen Gegebenheiten hier kann ich damit leben. Wären sie Dobermänner (oder z.B. Malinois), würde das hier ganz anders aussehen.


    Kannst Du gewährleisten,

    dass Deine Maus gut genug im Gehorsam steht, damit sie, wenn sie erwachsen wird, nicht

    - den Postboten an die Wand nagelt

    - Deine Großmutter sich im Bad verschanzen muss

    - Du keine Anzeigen bekommst, weil Dein Hund fremde Hunde oder Menschen angeht


    Dazu gehört regelmäßiges Training - such Dir bitte einen Gebrauchshundesportverein und einen Trainer, der sich mit Gebrauchshunden auskennt.

    Dazu gehört, dass Du unumstößliche Regeln aufstellst und das fängt im ganz Kleinen an wie z.B. die Hundenase gehört nicht auf den Tisch. Besuch geht den Hund nichts an, die Haustür wird nicht bewacht usw. (nicht abschließende Liste!!!)

    Und diese Regeln müssen IMMER gelten, ohne Ausnahme. (Ausnahmen kannst Du Dir evtl. erlauben, wenn der Hund dann irgendwann 6 oder 7 Jahre alt ist.)

    Dazu gehört vor allem, dass Dein Hund Dich als kompetenten und vertrauenswürdigen Menschen ansieht und nicht Deine Anordnungen als Vorschläge interpretiert.


    Meine Jungs verstehen nur Schwarz-Weiß-Situationen - Grauzonen werden immer so ausgelegt, wie es für sie am besten passt.

    Das bedeutet eben: Nein heißt Nein und nicht: och, Du guckst jetzt aber grad so niedlich, na gut, machen wir einmal eine Ausnahme. Diese eine Ausnahme ruiniert Dir die ganze Arbeit der letzten Monate und Du kannst wieder von vorn anfangen.


    Bist Du gewillt, diese Arbeit auf Dich zu nehmen, damit Ihr alle zusammen ein gutes Leben führen könnt? Und diese Arbeit ist nicht nur während der Welpenzeit da, sondern wird ein Hundeleben lang andauern. Ja, es wird schöne Momente geben, aber es wird auch viel Frust und Tränen geben, bis Ihr ein eingespieltes Team seid, das weder Mensch noch Hund noch Katze gefährdet. Ist Dir das bewußt?


    Auch hier noch ein Beispiel: Meine Spaziergänge mit den Vorgängerhunden waren relaxt, da konnte ich die Seele baumeln lassen und auch mal die Gegend genießen. Meine Spaziergänge mit meinen Jungs jetzt bedeuten, dass ich ständig die Umgebung scanne, ob da Menschen oder Tiere am Horizont auftauchen und ggfs. die Jungs eben wieder an die Leine nehmen muss. An Hunden vorbeigehen, ohne dass sie austicken und ich zwei wütende, keifende Viecher am Geschirr halten durfte, hat lange gedauert und wir üben heute noch - ich hab hier aber auch nicht viel Gelegenheit dazu, ich seh zuwenig andere Menschen und Hunde auf den Spaziergängen.


    Je nach Veranlagung Deiner Maus und auch nach Deiner Veranlagung wird es für Dich ähnlich wie bei mir werden oder aber deutlich schwerer. Willst Du das? Schaffst Du das?

  • als ob sie nicht wüsste wie man normal spielt oder sich wie ein normaler Hund verhäl


    , ich wollte einfach einen normalen Hund habe


    Die Frage ist, was empfindest du als normal? Wenn du als Messlatte von "normal" das Verhalten deines Mopses nimmst, dann ist das ein schlechter Ausgangspunkt.


    Jeder Hund ist individuell. Und es gibt nicht umsonst verschiedene Rassen. Die wurden für bestimmte Zwecke gezüchtet. Es gibt Hunde, die sollen nur als Begleitung funktionieren, die sogenannten Begleithunde. Die können auch schwierig sein oder krank, aber meist kommt man da schon recht gut bei.


    Dann hast du Arbeitshunde, die haben Trieb, Energie, Härte, Nervenstärke. Müssen die auch haben für den Job, für den sie gezüchtet wurden, zb für die Jagd oder zum Wachen.

    Die brauchen entsprechende klare Führung, sonst geht das in die Hose. Da gehört der Dobermann dazu.


    Zudem kommt bei dir dazu, dass "liebevolle Hobbyzucht" meistens Leute sind, die einfach mal so ihre Hündin decken lassen. Die machen sich über Wesensfestigkeit, Linien und Zukunft der Rasse oft weniger Gedanken. Da bekommt man mit Glück natürlich auch einen guten Hund, aber mit Pech bekommt man halt einen Hund, der wesensschwach ist, extrem hibbelig, reizoffen und anstrengend.




    Wie geht es denn bei dir weiter? Was willst du? Also nicht der Züchter, sondern du?

  • Mal von den anderen Tieren und der Oma/Freundin abgesehen. Bist DU denn überhaupt körperlich in der Lage, den Hund auch dann noch ausreichend sicher zu führen, wenn die Erziehung halt nicht so hundertprozentig klappt? Wenn er Leinenpöbler wird, und sei es nur bei einzelnen Hunden. Wenn Du den Jagdtrieb nicht richtig in den Griff bekommst (selbst wenn Du es drinnen bei Mops und Katze hinbekommst, heißt das für draußen ja noch gar nichts) und Euch draußen mal ein Hase o.ä. begegnet. Wenn die Leinenführigkeit nicht so klappt, wie erhofft? Wenn er Kinder unheimlich gruselig findet (das passiert nicht selten) und statt den Schwanz einzukneifen nach vorn geht.


    Ein Dobermann wird wie schwer? Locker 35 kg.


    Ich hab einen knapp 35 kg Hund und ich sag Dir, das ist nicht lustig, wenn der mal in die Leine brettert, weil er einen Hasen sieht oder ihm ein anderer Rüde blöd kommt und er meint reagieren zu müssen. Da werden 35 kg plötzlich mal zu deutlich mehr was es zu halten gilt. Denn die haben Kraft und das nicht zu wenig. Und ich bin kein Leichtgewicht von 1,60 und 55 kg oder so. Das haben wir zwar inzwischen alles gut im Griff, aber der Weg dahin war lang. Welpenzeit ist ein Fliegenschiss gegen Pubertät.


    Und zu Instagram und Co. na klar sieht das da alles toll aus! Wer stellt denn schon Videos ein, wie er an seinem Hund verzweifelt. Wie er ihn nicht in den Griff bekommt oder wie selbiger aggressiv wird. GSD gibt es inzwischen vereinzelte "petfluenzer" die auch mal zeigen, dass nicht alles immer so toll klappt, wie man meint. Aber auch da wird das ganze "Elend" nicht gezeigt, weil du, wenn dein Hund richtig steil geht, einfach keine Hand frei hast um schnell das Handy zu zücken. Da bist du dann nämlich mit Management beschäftigt und nichts anderem.

  • Meine Oma ist nicht komplett unerfahren. Sie hatte bis vor einigen Jahren selbst immer Hunde. Das Problem ist nicht, dass sie sich nicht durchsetzen oder erziehen kann. Ich glaube sogar fast, dass sie das besser hinbekommt als ich. Aber sie ist körperlich nicht mehr so fit. Das heißt, sobald Zoe älter und schwerer wird, wird sie sie nicht mehr halten können. Deshalb die Freundin als Alternative, falls Zoe das mit Leinenführigkeit nicht hinbekommt.


    Ich kann sie bestimmt halten. Ich bin ziemlich groß und auch am oberen Ende des Normalgewichts. Kräftemäßig wird das kein Problem werden.


    Aber ich möchte nicht durch die Gegend gezogen werden, ich will dass sie brav an der Leine geht. Momentan zieht sie noch ziemlich und sie will zu allem hin. Menschen, Hunde, Gegenstände, überall möchte sie hinziehen und dann ignoriert sie mich auch völlig.


    Das ist generell ein roter Faden in unserer Beziehung. Sie ignoriert mich die meiste Zeit. Alles andere ist spannender. Zuhause sind es die anderen Tiere und draußen ist es die Umwelt. Ich komme nicht so richtig zu ihr durch, habe ich das Gefühl.

    Wie geht es denn bei dir weiter? Was willst du?

    Ich weiß es nicht. Ich will nicht versagen, aber ich will auch nicht verzweifeln. Ich will dass alles endlich ruhiger wird, dass Zoe eine bessere Bindung zu mir aufbaut und auf mich hört. Ich will dass Lily und Molly weiterhin ein angenehmes Leben führen können, ohne Angst und Schmerzen.


    Ich möchte sie behalten, aber nicht um jeden Preis. Wenn Züchter und Trainer sagen, dass das nichts wird, dann werde ich im Sinne meiner anderen Tiere entscheiden. Denn ihr habt recht. Ein halbwüchsiger Dobermann, der eine Katze und einen kranken Mops anspringt und jagt ist nicht witzig.

  • Ich frage mich auch, wieso du nach einem kranken Mops erneut auf eine Hunderasse kommst, die genetisch ein ganz schönes Päckchen zu tragen hat?

    Allein das Thema DCM hätte mich davon abgehalten...


    Auch ich gehöre zu der Fraktion, die dir zur schnellstmöglichen Abgabe rät.

    Noch kann Zoe gut vermittelt werden, noch ist nicht alles verbockt.


    Wenn der Züchter heute vor Ort ist, gib sie ihm bitte wieder mit.

    Alles andere wuppst du nicht. Egal wieviel Arbeit du investierst.

    Du hast dir die falsche Rasse, den falschen Typ Hund ausgesucht.


    Bevor ihr alle unglücklich werdet, solltest du einen klaren Cut machen.

    Jeder von euch hat ein Recht auf ein glückliches zufriedenes Leben - und in dieser Konstellation ist das nicht möglich.

    Zoe wird noch ganz andere "Sachen" auspacken; noch ist das Kindergarten.


    Alles Gute!

  • Ich kann sie bestimmt halten. Ich bin ziemlich groß und auch am oberen Ende des Normalgewichts. Kräftemäßig wird das kein Problem werden.

    Schlag dir das aus dem Kopf.

    Ich bin 1,74m 85kg, Reiterin, erfahrene HF und wenn meine letzte Hündin (eher klein, 31kg) es Ernst gemeint hat, brauchte ich erstmal ein paar Meter zum Bremsen.

    Einen Hund mit 30kg+ hält man im Ernstfall nicht spontan über reine Kraft. Vor allem nicht, weil dir da wieder die Intelligenz des Dobermanns (auf die alle immer so scharf sind) auf die Füße fällt und das Biest genau weiß, wie es dich erwischt, wenn es denn unbedingt irgendwo hin will.


    Die Erziehung muss passen, sonst hat man ein Problem und da fehlt bei dir irgendwie an allen Ecken und Enden so ein wenig der Plan B bis F, wenn der Hund eben nicht in der knapp bemessenen Zeit so funktioniert, wie er muss, damit die Planung aufgeht.


    Und noch ein anderes Thema, das bisher gar nicht angesprochen wurde:

    Wie sieht es mit den Finanzen aus? Vorab, du musst darauf nicht antworten, nur einmal darüber nachdenken.

    Die jährliche Herzvorsorgeuntersuchung dürfte mittlerweilen bei 400€ liegen, plus Anfahrt zum Spezialisten und nein, daran sollte man nicht sparen. Auch ist beim Dobermann die Gefahr von Kreuzbandriss und Magendrehung hoch, die OPs kosten auch richtig Geld, ebenso die Nachsorge.

    All diese Risiken sind nochmal höher bei einem Hund, bei dem über die Abstammung keine gesicherten Erkenntnisse und beglaubigte Untersuchungsergbnisse vom Gutachter vorliegen.

    Ist das Geld für eine gute Kranken- und OP Versicherung da und auch Notfalls für die Nebenkosten, die die Versicherung nicht trägt?

  • Wenn Züchter und Trainer sagen, dass das nichts wird, dann werde ich im Sinne meiner anderen Tiere entscheiden.

    Ich würde mich da aber nicht nur auf den Trainer und den Verkäufer verlassen. Denn, auch wenn das jetzt negativ klingt, es kann gut sein, dass der Trainer richtig Kohle mit dir machen will und immer weiter und weiter Stunden verschreibt. Und der Verkäufer will, nun ja, verkaufen. Da es sich nicht um einen seriösen Züchter handelt, würde ich nicht so viel auf seine Meinung geben. Obwohl es ihm anzurechnen ist, dass er sich noch für die Hündin interessiert und erreichbar ist, das ist mehr als die meisten Vermehrer bereit sind zu tun.


    Hör auch ein bisschen auf dich und vor Allem auf deine anderen Tiere. Willst du wirklich nach 7 und 8 Jahren gemeinsamen Weg sagen "Joe, Pech ihr zwei, was neues ist da und das ist wichtiger".


    Man kann sich auch mal eingestehen, dass man sich übernommen hat, das ist keine Schande. Die wahre Schande wäre es sich selbst etwas vorzumachen und auf Zwang und Leid aller Beteiligten immer weiter zu machen.

  • Ich kann sie bestimmt halten. Ich bin ziemlich groß und auch am oberen Ende des Normalgewichts. Kräftemäßig wird das kein Problem werden.

    Täusch Dich nicht.

    Mich hat mein knapp 25kg Hund von den Beinen geholt. 3m-Leine und ein Reh. Hat der Hund genug Leinenspiel und dadurch die Möglichkeit, Anlauf zu nehmen, reichen auch weniger Kilos - da macht es dann die Wucht durch die Geschwindigkeit. Dazu kommt, dass man nicht immer fest auf beiden Beinen steht und auf den Aufprall vorbereitet ist. Das kommt völlig überraschend :D und könnte Dir auch einfach die Leine aus der Hand reissen. Befestigst


    (Ich bin 1,75m und knapp 100kg, und das ist zwar nicht mein Idealgewicht :hust: , aber Kraft habe ich auch durchaus.)

  • Und ein wütender Hund an der Leine, der unbedingt einen anderen schreddern will, der ist auch nicht so locker durch ein pures größeres Gegengewicht zu halten.


    Die ziehen ja nicht mit Ankündigung und langsam größer werdender Kraft brav in eine bestimmte Richtung.


    Glaub mir, ich hab schon so einige flotte Hüpfer gemacht, und mich auch schon derbe auf die Schnute gelegt, wenn ich z.B. den Hasen zu spät oder, im Gegensatz zum Hund, gar nicht gesehen hab.

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