Charlie hat seinen besten Freund gebissen

  • Ich glaube, bei dem Westie ist der Ofen aus.


    Wären jetzt beide Besitzer erfahren und versiert und das wäre ein bedauerlicher Einzelfall, den wirklich niemand ahnen konnte... würd ich sagen, ok, probiert man einen Social Walk und guckt, wie die zwei sich anschauen, die Körpersprache, das sind ja oft nur Kleinigkeiten, wer sich wie dreht, wo die Ohren hinweisen, wie die Rute steht, wo die Blicke hingehen, die Körperspannung.



    Ich bezweifle aber, dass die TE das leisten kann. Das meine ich nicht böse, nicht jeder ist so tief in der Materie drin. Allenfalls könnte man so einen Social Walk von einem guten Trainer begleiten lassen.


    Der Westie müsste sehen und spüren, dass ihm nix passiert, aber es langt ja schon ein Starren, und dem rutscht das Herz wieder in die Hose.



    Also ich würde es lassen.

  • Hallo,

    schwer zu sagen, was der Auslöser war.

    Mag sein, dass sie nie wirklich gute Freunde waren, mag sein, dass das "Hinwollen" zu Hunden eher ein Kontrollieren als ein Freuen ist, etc.

    Mag sein, dass es über eine Kleinigkeit eskaliert ist, schließlich sind es zwei pupertierende Rüden.

    Mag sein, dass körperliche Schmerzen die Grundursache sind (von Wespenstich über Muskelverspannung bis hin zu Skelettdeformationen kann das vieles sein).

    Mag sein, dass die Bulldogge einfach erwachsen wird und das tut, was sie leider oft tun (ja, nicht alle!) - unfein mit Artgenossen sein.

    Mag sein ...

    Keiner hier kann dazu was sagen.

    Wenn die beiden wieder miteinander interagieren sollen, dann würde ich das nur mit der Hilfe einer auf soziale Probleme spezialisierte Hundeschule tun! Zudem würde ich da fefinitiv mit der Bulldogge hingehen, denn das muss leider kein Einzelfall sein!

    Vermenschlichungen wie "aber das ist doch sein bester Freund" ... helfen hier nicht.

    Einzusehen, dass der eigene Hund einen anderen massiv verletzt hat und das wieder tun könnte, ist nicht einfach, vor allem das zweite, den das erste lässt sich nicht leugnen! Aber es ist wichtig! Denn er hat nicht einfahch nur weggeschnappt, er hat MASSIV und WIEDERHOLT zugeschnappt! Es tut mir leid für die TE aber es MUSS die Einsicht her, dass der Hund eine Gefahr für andere sein kann und entsprechend gehandelt und abgeklärt werden!

    Der medizinische Aspekt ist wichtig, aber bitte nicht damit "schönreden" frei nach dem Motto: "Dem tat bestimmt einfach nur was weh!"

    Viel Erfolg und gute Besserung für den Westi!


  • Wie du deinen letzten Satz meinst, versteh ich nicht.

    Was verstehst du an dem letzten Satz nicht?


    Zitat

    Allenfalls Charlie kann bei solchen Spaziergängen vermittelt werden, dass er den Westie komplett in Ruhe zu lassen hat - aber der Westie wird doch niemals mehr entspannt in Gegenwart von Charlie laufen können, und erst Recht keinen Kontakt vorbehaltlos zulassen können.

    Der erste Teil betrifft Charlie: Ihm müsste durch seine Halterin deutlich klar gemacht werden, dass er den Westie in Ruhe lässt, komplett.

    Er ist kein Opfer mehr, und auch keine potentielle Beute.

    Einziges - für mich bei einem solchen Zwangsspaziergang - Ergebnis für Charlie ist, dass er daraus lernen kann dass er dulden muss, dass der andere Hund in seiner Gegenwart Atmen darf, selbst wenn er gerne mit ihm etwas anderes machen würde - die Zähne reinhauen, z. B.


    Für den Westie war das ein traumatisches Erlebnis - welchen Sinn sollte es für ihn haben, wieder gemeinsam mit Charlie spazieren zu gehen?

    Dass seine Halterin übt, dass sie ihn durchaus schützen kann?

    Mit dem Hund, der ihn schwer verletzt hat?


    Wäre das Ganze ein Kommentkampf gewesen, als Resultat aus möglicherweise überschäumenden Hormonen, und eine Verletzung als Collateralschaden - dann würde ich, wenn vorher bei den Hunden alles stimmte, einen solchen Socialwalk für sinnvoll halten.

  • Wir wissen doch gar nicht, ob der andere Hund verschreckt und verstört ist. Vielleicht kann er sehr wohl entspannt neben Charly spazieren gehen oder, wenn er nur leicht ängstlich / skeptisch ist, hat er so die Chance, das wieder zu lernen bzw. zu merken "ok, es ist nicht so schlimm wie ich dachte, die Menschen haben das im Griff".

    Wenn der andere Hund sich jetzt permanent unwohl fühlen würde in Charlys Gegenwart, würde ich als Besitzer auch keine gemeinsamen Spaziergänge wollen.

    Das muss man aber auch erst mal erkennen können, und da bin ich nicht so sicher, ob das gelingt. Ich würde das dem Westie keinesfalls zumuten.

  • Um den Westie zu schützen braucht es zwei Halter Parteien die das leisten können und das sehe ich (derzeit) leider nicht.


    Und da reicht kein Leine dran und MK drauf. Es geht nicht nur um den Schutz vor physischen Schäden.


    Ich sehe einfach keinen Mehrwert für den Westie an diesem Kontakt festzuhalten und ganz sicher stünde er, wäre ich dessen Halterin, nicht für Trainingszwecke zur Verfügung.

  • "Der Westie wird erst recht keinen Kontakt vorbehaltlos zulassen können" - ich verstehe nicht, ob die doppelte Verneinung Absicht ist? Kontakt muss er ja nicht zulassen, es soll ja gerade keinen Kontakt geben. Wenn du bewusst so formuliert hast: Wie kann man KEINEN Kontakt zulassen (aus Hundesicht)? Meinst du, der Westie erträgt es nicht, keinen Kontakt zu haben? Stehe da total auf dem Schlauch.


    Zum Sinn für den Westie habe ich bereits geschrieben, was ich meine. Könnte das jetzt nur wiederholen, verweise aber aus Faulheit einfach mal nach oben. Ich sage ja nicht, dass ein gemeinsames Spazierengehen DIE Lösung und ABSOLUT richtig ist. Um das zu beurteilen, müsste man Hunde, Menschen und Situation kennen. Ich zeige es nur als Option auf. :ka:

    Kann sein, dass das hier zu heftig war und gemeinsames Gehen in der Folge auch zu heftig wäre für den Westie, keine Frage. Wie gesagt, nur eine Option.

    Vielleicht zum Hintergrund: Mir war es, als mein Zwerg damals unter die Räder von drei American Akitas kam und von einem ein Loch bekommen hat, wichtig, dass wir das Akita-Gespann möglichst bald wieder treffen und ich sehen kann, wie er reagiert bzw. ihm zeigen kann, dass wir die ganz normal passieren können und dass das (so sicher man das sagen kann) ein einmaliges blödes Erlebnis war. Dass die aber gesichert sind, er kann bei mir bleiben, und nix passiert. Das war zugegebenermaßen eine andere Situation und keine schwere Verletzung - aber wir im Internet wissen halt nicht, wie die beschrieben Situation genau war und wie die Hunde genau drauf sind.

  • Du sagst selber, dein Hund macht gerne Jagdspiele - damit hast du schon deine Antwort auf deine Frage nach dem warum - Jagen - packen - töten = ganz normales Hundeverhalten. So wie du schreibst, und das ist nicht böse gemeint, kennst du die Körpersprache von Hunden gar nicht, hast deinen Hund auf ne rosarote Wolke gehoben ihn nicht als Hund gesehen (er hat seinen Besten Freund gebissen, alle lieben Charly...). Sehe ihn als Hund, erziehe ihn, setze ihm Regeln und Grenzen im Umgang mit anderen Hunden. Vor allem lasse keine "Jagdspiele" zu!! Meine Hunde dürfen nicht miteinander rennen und fetzen, das würde innerhalb weniger Minuten kippen und ne Klopperei geben, jeder will der Stärkere, schnellere sein etc

  • Mal aus Sicht des Westis, der anscheinend beinahe gestorben wäre ...



    Da wird man über die Wiese gehetzt, denn genau das geht dem finalen Biss voraus. Die Hatz.


    Was geht dabei im Westi vor? Angst. Pure Angst.


    Dann beisst einen der Hund gezielt in den Hals. Hunde beissen nie per Zufall so fest so gezielt, das war zielsicher und hatte eine Absicht.


    Was geht dabei im Westi vor? Ich vermute mal Panik. Todesangst.


    Wieso also um Himmelswillen sollte der Westi auch nur im Geringsten ein Interesse daran haben, mit der Bulldogge spazieren gehen zu müssen?

    Mit einem Hund, der ihm am Hals hing?


    Wieso sollte man das dem Westi antun?

    Ich hoffe, die Besitzerin des Kleinen ist so klar und verständnisvoll, dass sie das verhindert.

  • Ein genetisch verankertes Verhalten von Bulldoggen ist Packen und Festhalten, um jeden Preis...

    Das durftet ihr jetzt erleben.


    Ich finde es allerdings beachtlich, daß eine EB überhaupt "rennen" und "beißen" kann.

    Hast du mal ein Foto von ihm?


    Dem Westie wünsche ich alles Gute. Meiner Meinung nach ist eine Vergesellschaftung nach so einem Angriff (kann durchaus traumatisch gewesen sein) nicht mehr möglich.

    Nur noch, wenn beide Hunde an der Leine sind und dein Rüde zusätzlich mit Maulkorb gesichert ist.

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