Hündin will Joggern hinterher – wir wollen das nicht
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Hallo liebe Community.
Wir haben ein Problem und ich erhoffe mir ein paar Meinungen/Einschätzungen von außenstehenden Personen. Damit ihr euch ein besseres Bild machen könnt wird es vermutlich etwas ausführlicher.
Kurz zu unserer Hündin Zinta: 3,5 Jahre alt, 35cm Schulterhöhe aus Ungarn aus dem Tierschutz. Sie ist unser 2ter Hund und bei uns seit sie ca. 1 Jahr alt ist. Sie ist vom Wesen her sehr neugierig, aktiv und verspielt – leider auch ein bisschen reaktiv, vor allem bei unvorhersehbaren schnellen Bewegungen. Unsere beiden bisherigen Trainerinnen sagen außerdem, dass sie sehr schlau ist und sie vom Verhalten her großteils einen Herdenschutzhund in ihr sehen. Vom Aussehen her ist vermutlich ein Mudi mit drin (was sich mit der Aussage der Trainerinnen ja decken würde).
Wir haben mit Zinta von Anfang an an der Schleppleine trainiert. Rückruf sitzt bombenfest und auch sonst ist sie bei Kommandos sehr zuverlässig. Daher darf sie in der Regel in entsprechenden Bereichen (Parks ohne Leinenpflicht) auch frei laufen. Wir waren mit ihr in zwei Grundkursen sowie zum Spaß auch beim Agility.
Nun zum Problem:
Ich kann mittlerweile gar nicht mehr ganz genau sagen, wann es das erste Mal passiert ist, aber vermutlich vor einem halben Jahr hat Zinta im Park im Freilauf mal einen Jogger sehr interessant gefunden. Sie ist hin, hat ihn freudig und schwanzwedelnd angebellt (definitiv nicht aggressiv), aber der Jogger fand das logischerweise nicht so cool (ich auch nicht) und hatte dann ein bisschen Panik. Sein darauffolgendes Rumgehampel fand Zinta witzig und sie hat freudig weitergebellt. Da es das erste Mal war, dass so etwas passiert ist, habe ich viel zu spät reagiert. Der Fehler ist hier klar bei mir, ich hätte sie deutlich früher zurückrufen müssen. Ich hab einfach nicht geschalten. Naja, letztendlich hab ich sie zurück gerufen, angeleint, den Jogger gefragt ob alles in Ordnung ist und mich aufrichtig entschuldigt. Die Sache war damit durch.
Allerdings hat man Zinta seither angemerkt, dass sie Jogger interessant findet (nur im Freilauf, an der Leine egal). Das eben beschriebene Beispiel ist noch ein paar mal passiert, wobei ich dann aber schneller reagiert habe (meist kommt sie gar nicht erst zu ihnen sondern ich rufe sie auf dem Weg dort hin schon ab). Man muss allerdings auch dazu sagen, dass sie nicht bei jedem Jogger so starkes Interesse zeigt, sondern das vielleicht bei 1 von 10 der Fall ist. Für uns also ein bisschen unvorhersehbar. Da uns das zunehmend unangenehm wurde und weil wir nicht wussten, wie wir das gut in den Griff kriegen, haben wir uns ihre Trainerin aus den Grundkursen für ein paar Einzelstunden geholt.
Mit ihr haben wir viel an der Leine geübt. Reiz erst weiter weg, dann näher, dann ganz nah (also jemand joggt vorbei) und Hund wird gelobt, wenn sie mich anguckt, also klassisch Click für Blick. Das hat uns leider mit unserer Thematik nicht viel geholfen, da sie a) an der Leine ja nie Probleme mit Joggern hatte und b) sich das gewünschte Verhalten nicht auf ohne Leine übertragen hat. Wenn wir also an der Leine gehen guckt sie mich jetzt bei jedem Jogger erwartungsvoll an, ohne Leine ignoriert sie sie oder will dann halt in 1 von 10 Fällen hinlaufen. Angeschaut werde ich aber nicht.
Wir sind dann auf Empfehlung einer Freundin hin noch zu einer anderen Trainerin gegangen, die uns die Schleppleine nochmal nahe gelegt hat. Wir haben zusätzlich zum Rückruf noch ein Stopp etabliert, damit ich nicht immer den Rückruf nutzen muss und jedes Mal wenn sie jetzt zu einem Jogger rennt, wird gestoppt. Sie sitzt dann und schaut. Mit der Schleppleine haben wir korrigiert, sofern es nicht sofort geklappt hat oder sie im Anschluss nochmal loslaufen wollte. Soweit so gut. Das machen wir nun seit 2 Monaten so, aber mein Hauptproblem besteht: sie will weiterhin zu Joggern rennen.
Jetzt könnte man sagen: Dann muss sie halt an der Leine bleiben, aus, Ende, Amen. Gerne würde ich allerdings daran arbeiten, dass wir irgendwann mal wieder ohne Schlepp raus können – solange ich allerdings gefühlt einen 360 Grad Blick brauche und bei jedem Jogger immer abwägen muss, ob sie gleich los will oder nicht, sehe ich da vorerst kein Ende für uns.
Da ich hier die ganze Zeit von „wir“ spreche, auch noch kurz etwas von meinem Mann: Mein Mann hat sich mittlerweile angewöhnt, Zinta pauschal bei jedem Jogger, den er in der Ferne sieht, zu sich zu rufen und dann entweder im Fuß oder an der Leine an ihm vorbei zu gehen, bevor sie wieder frei gelassen wird. Allerdings ist es auch da schon passiert, dass Zinta dann genau diesen Jogger umso interessanter fand, und sobald sie wieder frei war, dem Jogger noch hinterher wollte.
Fahrräder oder andere schneller bewegende Objekte (Autos, Roller, etc.) sind im übrigen kein Problem, wenn sie andere Hunde rennen sieht, rennt sie gerne mal kurz mit (also wir sprechen nach wir vor vom Freilauf), aber lässt meist sehr schnell wieder ab. Sie hat zwei Hundekumpel mit denen sie sich regelmäßig austoben kann.
Mich würden wirklich sehr eure Meinungen interessieren. Unser langfristiges Ziel wäre es wie erwähnt Zinta wieder von der Leine lassen zu können, ohne a) bei jedem Jogger aufpassen zu müssen und ihr b) gleichzeitig wirklich ihren Freilauf geben zu können (also sie nicht bei jedem Jogger zu uns rufen zu müssen).
Danke.
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Das "Stopp"-Signal scheint aber ja grundsätzlich gut zu klappen?
Dann würde ich das für diese Situation im Freilauf nutzen. Hund möglichst frühzeitig schon stoppen, und Freigabe zum Weitergehen erst geben, wenn der Jogger schon ein gutes Stück weitergelaufen ist.
Wie habt ihr sie denn bei diesem Training immer belohnt? Je nach Hundetyp kann bedürfnisorientiert belohnen Sinn machen, also z.B. dass sie dann einem Futterbeutel nachflitzen darf. Das macht aber nicht bei jedem Hund Sinn, da manche Hunde sich dann noch mehr hochpushen.
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Alternativen sind schön und gut , ich würde da diese ja funktionieren das verfolgen/ Interesse abbrechen/ unter Strafe stellen und die gewünschte Alternative einfordern.
Und jeden Ansatz von übermäßigem Interesse/ hinterher abbrechen.
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Mein GP fand in den Alter Jogger und Radfahrer auch spannend und wäre gerne eine Runde mit gerannt. Ich habe ihn konsequent bei jedem Jogger rangerufen, in unser lockeres Alltagsfuß genommen und erst frei gegeben, wenn keine Gefahr mehr bestand, dass er hinterher geht. (Zwei Mal ist er aber tatsächlich noch hinterher, obwohl die Radfahrer schon länger außer Sicht waren, da ließ er sich dann aber abpfeifen.)
Inzwischen sind Radler und Jogger kein Problem mehr und ich kann ihn da theoretisch auch laufen lassen.
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Mein Mann hat sich mittlerweile angewöhnt, Zinta pauschal bei jedem Jogger, den er in der Ferne sieht, zu sich zu rufen und dann entweder im Fuß oder an der Leine an ihm vorbei zu gehen, bevor sie wieder frei gelassen wird.
Das mach ich rein aus Höflichkeit und Rücksichtnahme auch immer. Obwohl meine wahrscheinlich nicht mal hinterher rennen würde. Finde das einfach eine freundliche Geste, manche haben ja auch Angst vor (freilaufenden) Hunden, egal wie lieb die sein mögen.
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, also klassisch Click für Blick. Das hat uns leider mit unserer Thematik nicht viel geholfen, da sie a) an der Leine ja nie Probleme mit Joggern hatte und b) sich das gewünschte Verhalten nicht auf ohne Leine übertragen hat. Wenn wir also an der Leine gehen guckt sie mich jetzt bei jedem Jogger erwartungsvoll an,
Du hast ihr das so beigebracht, genau so.
Wolltest du denn, dass sie den Jogger anschaut?
Ich nehme an, du wolltest eher genau das nicht?
Du kannst jetzt weitermachen und diese „Anzeige“ abbauen.
Da das Verhalten der Hündin ein Mix aus jagen und aufpassen ist, rate ich dir das jetzt mit einem versierten Trainer nochmal nachzujustieren.
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Ich würde das auch vehement abbrechen - man kann da jetzt noch Jahre lang dran rumclickern und Keksen
Da Stopp funktioniert - dieses nutzen und den Hund dort an Ort und Stelle einsammeln - für viele Hunde ist das einfacher als der RR in einer Situation, wo er lieber was anderes täte - denn aus der Bewegung doch mal nen kleinen Umweg zum Jogger zu machen kommt eher vor, das ist nur 1 Schrittchen mehr als das Verlangte
Beim Sitz wäre das Aufstehen, den Stopp Platz verlassen, lostraben - also drei Abläufe
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Allerdings hat man Zinta seither angemerkt, dass sie Jogger interessant findet (nur im Freilauf, an der Leine egal). Das eben beschriebene Beispiel ist noch ein paar mal passiert, wobei ich dann aber schneller reagiert habe (meist kommt sie gar nicht erst zu ihnen sondern ich rufe sie auf dem Weg dort hin schon ab).
"Meist" ist halt zu wenig. Dein Mann macht das schon richtig. Jeden Erfolg verhindern und Erfolg ist eben nicht erst, wenn sie schon da ist oder durchstartet. Anleinen und vorbeilatschen, dann werden Jogger auch bald uninteressant, wenn ihr eben konsequent vermeidet, dass sie wieder Erfolg hat oder ihr den Jogger künstlich interessant macht.
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Grundsätzlich bin ich da bei Gefühl , ich halte meine Hündin immer kurz an Kurzführer fest wenn Jogger, Radfahrer oder Spaziergänger entgegenkommen.
Und ich hoffe jetzt einfach mal dass ihr sie nicht generell immer zu anderen Menschen oder Hund Halter Gespannen lasst...
Außerdem wenn du das hinterher rennen abbrechen möchtest, macht es Sinn das sie in eurer Nähe ist und ihr sie im Blick habt. Dann könnt ihr schon den kleinsten Ansatz abbrechen und müsst sie nicht mittels Kommando stoppen oder zurückrufen wenn sie schon den halben Weg hinter sich hat.
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Mein Jungspund mit 9 Monaten zeigt auch Tendenzen Radfahrer, Joggern.. hinterher zu wollen. Er muss absitzen, wenn wir jemandem begegnen. Wenn die Person, ob Radler oder Jogger, aber auch Spaziergänger würde er gerne der Spur hinterher. Das hat er 1× gemacht.
Seither absitzen, anleinen und dann gehen wir bei Fuss in die entgegen gesetzte Richtung weiter. Dann darf er wieder frei laufen. Ich hab da weiterhin eine Auge drauf, dass er nicht doch noch auf die Idee kommt, hinterher zu wollen.
Mittlerweile klappt es gut, so dass wir auch ohne anleinen weiter gehen können
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