Dobermann in der Nachbarschaft

  • Ach, sind wir endlich wieder beim Narrativ der von der Öffentlichkeit unterdrückten und benachteiligten Hundehalter?


    Bei einem Motorrad-Fahrer, der regelmäßig über den Gehweg fährt, würde ich übrigens auch nicht reden, da würd ich die Polizei rufen.


    Hunde sind eben wehrhafte Beutegreifer, und Hundehalter die einzige Gruppe in D, die solche Tiere millionenfach in die Öffentlichkeit mitnehmen. Wenn man da mal eine freundliche Frage von einem Nachbarn beantworten und ihm/ihr damit Unsicherheit/Ängste nehmen kann, ist das doch nichts Schlimmes. Herrgott, wie menschenunfreundlich kann man denn sein?

    Glaubst du wirklich, wenn da jemand neutral erklärt, dass sein Hund nicht gefährlich ist, nie über den Zaun gehen wird und man ihn unter Kontrolle hat, man aber gern für sich bleiben und nicht mit aller Nachbarschaft Freundschaft schließen will und man diese Rasse eben mag, sich irgendwer damit zufrieden geben wird?


    Und sorry, aber allein die Vorstellung, dass ein Fremder bei mir an der Haustür klingelt und Auskunft über meine Lebensentschlüsse "freundlich" erfragt, bereitet mir enormen Stress. das hat nix mit Menschenunfreundlich zu tun, manch einer hat einfach mehr oder weniger stark ausgeprägte Sozialphobien und hat mit so etwas dann wirklich ein massives Problem.

    Aber Empathie zählt wohl nur, wenn sie einem selber und den eigenen Ängsten entgegengebracht werden soll.

  • Die Hunde hinter Zäunen bereiten mir nicht annähernd so viel Sorge, wie die völlig steil gehenden Leinenpöbler


    Geht mir genauso, betrifft aber v.a. Hundebesitzer. Die TE hat ja keinen eigenen Hund.

    Hier ist es auch üblich, dass Hunde anschlagen, macht mein Collie auch echt gern. Allerdings ist da nicht viel Vehemenz hinter und wenn jemand ihn anspricht ist er sofort ruhig und wedelt die Leute an. Also an den Wachhundkompetenzen könnte man noch arbeiten.

  • Ich stell mir gerade die Situation vor, dass ein Mensch alle Passanten anschreit, die es wagen am Zaun entlang zu gehen...

    Hathalt Sozialph8bie, ist aber harmlos :rolling_on_the_floor_laughing:

  • Glaubst du wirklich, wenn da jemand neutral erklärt, dass sein Hund nicht gefährlich ist, nie über den Zaun gehen wird und man ihn unter Kontrolle hat, man aber gern für sich bleiben und nicht mit aller Nachbarschaft Freundschaft schließen will und man diese Rasse eben mag, sich irgendwer damit zufrieden geben wird?


    Und sorry, aber allein die Vorstellung, dass ein Fremder bei mir an der Haustür klingelt und Auskunft über meine Lebensentschlüsse "freundlich" erfragt, bereitet mir enormen Stress. das hat nix mit Menschenunfreundlich zu tun, manch einer hat einfach mehr oder weniger stark ausgeprägte Sozialphobien und hat mit so etwas dann wirklich ein massives Problem.

    Aber Empathie zählt wohl nur, wenn sie einem selber und den eigenen Ängsten entgegengebracht werden soll.

    Nu ja, wenn jemand was fragt, dann antworte ich - wenn sich die Person dann weiter ängstigt, ist es nicht mehr mein Problem.

    Ich bin auch nicht von Fragen nach Lebensentschlüssen ausgegangen, sondern von ‚Hey, ich hab Ängste wg dem Zaun‘ und dann ist die Antwort ‚nee, der weiß, dass er da nicht drüber darf/der hat noch nie Anstalten gemacht, da drüber zu gehen‘ oder so, und gut.


    Aber du hast recht, ich kalkuliere Sozialphobien nicht in meine Interaktionen mit ein, weil das als Nischenproblem wahrnehme, was es aber vielleicht gar nicht ist, da bin ich vielleicht zu unbedarft.


    Ich mag allerdings trotzdem nicht dieses „nur wir Hundehalter müssen immer…“ - das hat aber nichts mit deinem Post zu tun.

  • Ich stell mir gerade die Situation vor, dass ein Mensch alle Passanten anschreit, die es wagen am Zaun entlang zu gehen...

    Hathalt Sozialph8bie, ist aber harmlos :rolling_on_the_floor_laughing:


    Oder ein Mensch, der wutschäumend jeden anderen Menschen anschreit und aggressiv gestikulierend angeht, der an ihm vorbei läuft.


    Also Pendant zum Leinenpöbler.

  • Da schuldet mir keiner eine Backstory zu seinem Hund, keinen Kurzlehrgang über Hundeverhalten und Körpersprache, nix. Ich hasse es, wenn jemand bei mir klingelt. Ich will keinen Smalltalk und ich will erst recht nicht das Gefühl haben, mich vor irgendeinem Nachbarn (der nichtmal nebenan wohnt und legitimen Grund, sich über Gebell aufzuregen) rechtfertigen zu müssen. Und das Gefühl hätte ich auf jeden Fall, egal wie "nett" da jemand an meine Tür kommt.

    Was ich daran nicht verstehen: seit wann ist ein nettes Gesprächsangebot (seitens der ängstlichen Person, die da klingelt und sich informieren möchte, sofern(!) das Gegenüber dazu bereit ist) eine verlangte "Rechtfertigung" bzw. "schuldig sein"?


    Sonst heisst es immer: " Wer spricht, dem kann geholfen werden."

    Und hier soll ein Versuch der Kontaktaufnahme garnicht erst unternommen werden, weil der Beklingelte ggf. zu wenig sattelfest ist oder an sich appeliert fühlen _könnte_? :woozy_face:


    Liebe Ahnungslose, an meiner Tür dürftest du nett nachfragen. Wenn grad die Milch überkocht oder ich schlicht keine Lust auf einen Austausch habe, werde ich dir das höflich sagen und damit hat sichs.


    PS: Ist aber nicht sehr wahrscheinlich. Ich mag es idR, wenn Leute sich informieren möchten. :)

  • Ihr wisst aber schon das zwischen Mensch und Hund ein Unterschied besteht?


    Ebenso zwischen Menschen mit psychischen Erkrankungen und Menschen mit Tourette Syndrom oder auch Autisten oder dementen Menschen?

  • Die TE, deren Herangegehensweise ich wirklich nett finde, dürfte auch bei mir klingeln.


    So unterschiedlich ticken Menschen halt, und das ist auch gut so.


    Seid nett zueinander 🤗. Wir laufen nicht in den Schuhen des anderen.

  • Ich habe gesagt, ICH würde es so verstehen. Ich habe aber auch diverse psychische Erkrankungen und für mich ist das echt ein Angang, wenn jemand ohne guten Grund an meiner Tür auftaucht. Und mir darauffolgend auch tausende Gedanken machen, was dieser Mensch vielleicht weiterführend tut, wenn ihm meine Nicht-Erklärung nicht passt. Gut, auch das ist nur mein Problem. Aber wenn jemand schon signalisiert, dass er auf freundlichen Austausch eher keinen Wert legt, würde ich definitiv nicht hingehen, um mal zu plaudern. Und da ist es auch relativ egal, was sonst in der Nachbarschaft so üblich ist.

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