Dobermann in der Nachbarschaft

  • Würdest du meine Allergikerin durch das Tor füttern, wozu du unser Grundstück betreten müsstest und das trotz einmaliger deutlicher und verdammt lauter Ansage nicht lässt, würdest du einen Eimer Wasser übergekipt bekommen. Gefällt dir nicht? Tja das Leben ist kein Ponyhof.


    Wie kann man solche Ratschläge überhaupt geben? Geht's eigentlich noch?!

  • So what?

    Wenn mein Hund Allergiker ist, lasse ich ihn halt nicht am Zaun pöbeln. Das Leben ist kein Ponyhof!

    Wtf!?

    Der Mensch, der es wagt sowas zu tun, bekommt ein riesen Problem. Und zwar mit mir! Und nein, ich hab keine Allergiker! Dafuer hab ich einen Hund, der dann u.U. wieder in die TK muss und ich wuerd dann alles dran setzen um mir u.a. jeden einzelnen Cent davon ersetzen zu lassen.


    Kaeme 'das Leben in kein Ponyhof' auch, wenn der andere Hund in die Griffel beisst? Oder der Zaun kaputt waere und der Hund rauskommen wuerde? Mit Sicherheit nicht..

    Aber..der Spruch passt zum 'ich erschrecke mich und fuetter deswegen fremde Hunde'.

  • Ich kann es nur wiederholen. Miteinander zu sprechen hilft. An der der Tür zu klingeln für ein freundliches Gespräch ist kein Übergriff.


    Denn wenn man es ausschließt miteinander zu reden (und damit meine ich beide Seiten), kommen womöglich Handlungen bei raus die wirklich übergriffig sind, oder überzogen. Aus Unwissenheit, Vorurteilen/Schubladendenken und wegen verhärteter Fronten.


    Und bitte, füttert keine fremden Hunde hinter sicheren Zäunen.

  • Ich glaube nicht, dass Frau+Hund tatsächlich fremde Hunde mit Leckerli erziehen will (und schon gar nicht Grundstücke dazu betreten). Das liest sich ja doch eher wie ein Beispiel, dass einem Haltung „ich darf meine Hunde am Zaun pöbeln lassen, gibt kein Recht auf Rücksicht, Leben ist kein Ponyhof“ auf die Füße fallen kann, weil eventuell Leute mit der gleichen Ponyhof-Argumentation reagieren könnten. Was einem dann nicht mehr gefällt, offensichtlich.

  • Mein Vater hat das Problem mal so gelöst:

    Auf einem isolierten Grundstück auf seinem Spaziergehweg mit seiner Hündin gab es neue Besitzer. Die Schäferhündin bekam gleich Welpen und als ihr Sohn heranwuchs, ging das Gepöbel am Zaun los.

    Mein Vater hat dann angefangen, allein drei Hunden ein paar Leckerchen zu geben. Schon bald wurde er freudig erwartet und auch für seine Hündin nahm freundlichen Kontakt zu den beiden auf.Als eines Tages ihm die Hunde frei entgegen kamen, weil der Zaun irgendwo kaputt war, gab es eine fröhliche Begrüßung auf allen Seiten.

    Würde ich als Erwachsener auch nicht mehr so machen, aber als Kind?/Teenie? hat man in manchen Situationen nur bunte Knete im Kopf:


    Auch Schäferhund der verfallenes Firmengelände irgendwo in der Pampa bewachen muss, hinter dem Zaun tobt und mir schrecklich leid tat.

    Hab dem damals auch beim Spazierengehen nen Keks zugeworfen, irgendwann lies er sich durch ne Lücke knuddeln und als mal das Tor offenstand war das einzige Problem ihm zu erklären, dass er dort bleiben muss.


    Fremde Hunde darf man nicht füttern. Keine Frage.


    Aber vielleicht regt‘s zum Nachdenken an, dass man sich Hunde als Alarmanlagen-Ersatz echt sparen kann.

  • Ich glaube, das Problem ist, welche Erwartungen habe ich an mein Umfeld.


    Kurze Anekdote:


    Besonders in einem eher ländlich geprägten Umfeld muss man realistischerweise einfach mit bellenden Hunden am Zaun rechnen, ob man will oder nicht und ob man das gut findet oder nicht. Hier bei uns wetzen alle Arten von Hunde an die Zäune und keifen was das Zeug hält.


    Find ich bescheiden, vor allem weil es häufig nur einen Gehsteig gibt, und oft der Hund genau da bellt. Das heißt, du läufst auf der Straße, um Abstand zu halten.



    Wenn die Dobermannbesitzerin zackig unterwegs ist, ohne zu grüßen, will sie offenbar keinen Kontakt. Sonst hätte sich da schon längst ein Gespräch ergeben können.


    Der Hund bellt am Zaun. Das ist kein Angriff, er ist gesichert durch den Zaun. Ehrlich gesagt, würde ich das einfach so hinnehmen und im Bogen vorbeilaufen. Da man das ja nun weiss, dass der da wohnt, kann man sich drauf einstellen.


    Ich habe auch etwas Kritik an der Art, wie die Halterin mit ihrem Hund umgeht, von dir Ahnungslose gelesen zwischen den Zeilen. Kann so sein, dass der Hund lieblos behandelt wird daheim, kann ganz anders sein. Kann sein, dass der Hund es braucht, eng geführt zu werden, kann sein, dass es nur so wirkt, alles ist möglich. Das kann man von außen nicht beurteilen.

    Ich führe meinen Terrier auch konzentriert und relativ eng, sobald ich Menschen sehe, die uns zb entgegenkommen, weil er es braucht. Das wirkt vielleicht auch irgendwie doof. Daheim darf er in Tochters Bett und auf die Couch und ist ein sehr geliebtes und geschätztes Familienmitglied.



    Wir haben, seit wir den Terrier haben, einen zweiten Zaun gezogen. So kommt er nicht bis nach vorne. Vor allem, wenn da jemand länger steht oder, Gott verhüte es, klingelt, geht bei ihm bei Nichtsympathie manchmal erstmal die Post ab, bis ich das in Bahnen gelenkt hab und den Hund weggesperrt. Nicht immer, aber manchmal halt doch.



    Ich als Hundehalter kann mich nicht für jegliche Ängste und mentale Probleme meiner Umgebung verantwortlich fühlen. Ich sichere meinen Hund, ja, mir wäre es auch lieber, er würde jedem fremden Menschen den roten Teppich ausrollen, er soll wachen (aber nicht kläffen), weil wir hier hohe Kriminalität haben, im Gegensatz zur Dobihalterin bin ich auch einem Plausch nicht abgeneigt und ich grüße meistens freundlich.




    Alles weitere wie eventuelle Eskalationen und Bedrohungen oder Angriffe spielt sich, ich hoffe, ich trete dir nicht auf die Füße, Ahnungslose , in deinem eigenen Kopf ab.

    Dafür kann nun die Umgebung nichts. Wenn also das Gespräch nicht möglich ist, weil diese Großfamilie auf dich zu einschüchternd wirkt, dann wäre es an dir, dir Strategien zu überlegen, wie du mit deinen Ängsten und Befürchtungen umgehst, so dass du dich wohlfühlen kannst.

    Was du ja tust, indem du dir hier unterschiedliche Blickwinkel und Meinungen aufzeigen lässt, und das finde ich gut.

  • Ich denke, was die Gemüter hier so hochkochen lässt, ist die Tatsache, dass Ahnungslose zwar keine Ahnung von Hunden hat und ihr der Dobermann, gelinde gesagt, unheimlich ist, sie aber sofort davon ausgeht, dass der Hund eben wegen ihrer Angst zwangsweise eine Gefährdung für die Allgemeinheit sein muss, um es grob zu verallgemeinern, weil er ja hinter (!) dem Zaun ihren Sohn "angreift" und das Frauchen den Hund im Stechschritt an der kurzen Leine führt.


    Und dass "solche Hunde" offensichtlich zum Erschrecken anderer Leute gehalten werden.


    Ich muss gestehen, diese Schlussfolgerungen haben ein Gschmäckle, weil damit den Dobermannhaltern implizit Unfähigkeit, Rücksichtslosigkeit o. ä. unterstellt wird.


    Schreibe ich dagegen, wie Hektorine es getan an, von meiner eigenen Angst und frage, was kann ich in dieser oder jener Situation tun, um weniger Angst zu haben, ist das eine andere Perspektive, weil das Problem da angesprochen wird, wo es besteht - nämlich bei der Person mit Hundeangst.


    Ich selber habe z. B. panische Angst vor Ratten und Mäusen, würde aber nie auf die Idee kommen, deswegen Leute zu verunglimpfen, die diese Tiere als Haustiere halten. Zu Studentenzeiten hatte ich Freundinnen in einer WG, in der eine der Mitbewohnerinnen eine weiße Ratte hielt. Meine beiden Freundinnen fanden sie putzig und erzählten mir immer, wie klug sie doch sei, und versorgten sie auch in Abwesenheit ihrer Besitzerin.


    Das Reden über die Ratte war ja ok, solange ich sie nicht sehen musste.


    Absprache war, meine Besuche werden telefonisch angekündigt, die Ratte ist eingesperrt, und ich bekomme sie nicht zu sehen.


    Wie gesagt, das war meine Angst, nicht die Schuld der Ratte.


    Völlig unabhängig davon, ab wann Zaunrandale als Belästigung empfunden wird, ist, glaube ich, die implizite Unterstellung einer Gefährdung durch den Dobermann der eigentliche Aufreger.


    Weil sie von jemandem kommt, der sich nicht auskennt mit Hunden.


    PS: Nichtsdestotrotz finde ich die Strategie gut nachzufragen, wie der Monster-Dobermann wahrscheinlich tickt.

  • Weil ich grad an ihm vorbei bin (musste), stelle ich mir gerade vor, wie jemand versucht 'unseren' Kangal zu keksen :hust: Und weil die Besitzer das alles mit Absicht recht dicht gemacht haben, ist da nix mit Kekse durch den Zaun werfen. Da muesste man die Finger durch den Zaun fummeln |)

  • Wir haben unseren Nachbarn gefragt, ob der Hund von uns Trockenfutter bekommen darf, wurde bejaht, daraufhin kein Theater mehr am Zaun wenn wir im Garten waren. Wir waren aber ja auch Nachbarn und keine Passanten.


    Ich finde wenn der Zaun hoch genug ist ist das kein Thema, wenn der Hund bellt. Aber natürlich gibt es Leute die Angst vor Hunden haben, die dann auch ein Problem damit haben. Die Te hat aber ja schon gesagt, dass einen Umweg gehen kein Problem für sie ist.

    Als ich in der Grundschule war war auf dem Schulweg auch ein Grundstück mit bellendem Hund, da war der Zaun allerdings sehr niedrig, unter 1m. Der hund konnte also locker über den Zaun drüber schauen. Da haben sich dann auch meine Eltern glaube ich beschwert und der Zaun wurde erhöht. Problem gelöst.


    Ich lasse meinen Hund garnicht mehr am Zaun bellen. Außer bei manchen Hunden klappt das auch. Haben Nachbarn, die Probleme mit Hundegebell haben und hätte da ehrlich gesagt Angst, den Hund alleine im Garten zu lassen.

    Das hat sich aber auch erst die letzten 10 Jahre so ergeben, davor haben hier alle Hunde am Zaun gebellt im ganzen Dorf.Sehe diesen Trent jetzt aber überall im Dorf, seitdem öfter mal einfach Schlachtabfälle irgendwo rein geworfen wurden....


    viele Grüße,


    Anna

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