Dobermann in der Nachbarschaft
- Ahnungslose
- Geschlossen
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Der öffentliche Raum muss für alle, ohne ei geschüchtert zu werden, begehbar sein.
Das Problem ist, wo genau Einschüchterung anfängt, ist individuell und nicht genau definiert.
Wo die eine sagt, geh ich halt andersherum oder mit Bogen vorbei, sieht sich der andere massiv in seinen Rechten eingeschränkt.
Die Frage ist auch, wie wichtig ist mir das Ganze und wie hoch hänge ich die Angelegenheit.
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Das Problem ist, wo genau Einschüchterung anfängt, ist individuell und nicht genau definiert.
Wenn alle Passanten auf die Straße ausweichen, scheint es einen gewissen Konsens zu geben, dass dieser Hund einschüchtern wirkt.
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Höfliche Frage: Warum soll ich mit meinen irrationalen Ängsten andere behelligen?
Meine Antwort darauf wäre: weil sich Angst vor Unbekanntem durch mehr Wissen über das Objekt meiner Angst oft sogar komplett auflösen lässt. Andere Menschen um Rat oder Hilfe zu fragen, empfinde ich dabei zutiefst als Teil einer sozialen Gemeinschaft.
Und weiterführend: Was erwarte ich von dem Gegenüber bzw. was soll das Gegenüber für mich tun?
Wieder nur meine Sicht: ich erwarte gar nichts. Ich wünsche mir Hilfe, aber erwarte dabei nichts. Möchte/kann/will mein Gegenüber nicht beteiligt sein, ist das völlig ok.
Die Art der Hilfe war in dem Fall ja klar beschrieben, es ging lediglich um andere Perspektiven, um Wissen. Ich habe zumindest an keiner Stelle den Appell seitens der TE herausgelesen, die Dobermannfrau möge etwas an ihrer Hundehaltung ändern.
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Aha, Nebelfrei dann müsste jegliche Art von Lärm und Bewegung im öffentlichen Raum verboten sein. Denn was immer tönt oder sich bewegt kann jemanden erschrecken.
tassut um mir Wissen anzueignen kann ich die Rassebeschreibung lesen und mich mit der Historie des Dobermann auseinandersetzen.
Dazu braucht es nicht! das Gespräch mit dem Halter.
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Ich glaube, du argumentierst schon sehr von deinem eigenen Standpunkt aus.
In der Regel finden Menschen es aber eher gut, wenn sie angesprochen werden, sofern sich Fragen oder Unsicherheiten ergeben.
Ich kann auch von meinem Standpunkt aus argumentieren: Wenn ich die Frau wäre, würd ich mich freuen, wenn mich jemand nett grüßt und interessiert fragt, warum der Hund am Zaun bellt und ob der gefährlich ist. Dann könnte ich nämlich sagen: "Ne, alles gut, der soll unser Grundstück bewachen, ansonsten ist der nur laut und ungefährlich, wollen Sie den mal kennenlernen?"
Find ich tausend Mal besser, als wenn in einem Forum über mich und meinen "solchen Hund" geschrieben wird.
Und wenn nicht? Ja gut, dann hat mans wenigstens versucht. Hintenrum reden und sich vornerum nicht trauen, das Thema anzusprechen ist halt.. uncool. In meinen Augen.
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Bei mir hat mal einer geklingelt, Blümchen in der Hand sagte er hat Angst vor Schäferhunden, er würde gern mehr darüber wissen wie er sich verhalten soll.
Das war prä-Internet und ich empfand das als das Normalste der Welt.Wenn ich checke dass ein Postbote Angst hat, lade ich ihn ein, sich kurz meine Zaunlogik anzuschauen, damit er weiss dass da kein Hund angerast kommen kann.
Wenn mich Menschen ansprechen mit Neugier und Interesse und seien ihre Fragen noch so schräg, unbedarft, vielleicht auch blöd oder unangemessen, dann freut mich das. Wenn ich in diesem Moment grad nicht Zeit habe, machen wir einen Termin.
Ich erkläre so viel wie erwünscht ist, empfehle Bücher (weil Hilfe zu Selbsthilfe und so) und was immer den Fragenden helfen kann.
Was ich garantiert nicht mache, ist mich selbst unsichtbar weil irgendeiner Schiss hat oder sich wegen mir gestört fühlt. Ich bin da. Ich bleibe.
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tassut um mir Wissen anzueignen kann ich die Rassebeschreibung lesen und mich mit der Historie des Dobermann auseinandersetzen.
Ich glaube, dass das die Angst vielleicht eher noch verstärken könnte.
Ich bin ehrlich fasziniert davon, welche Auswüchse der Thread hier angenommen hat. Und ich find's krass, wie negativ manche hier die Menschheit sehen. Muss echt hart sein, wenn man in jedem Blick, jedem Gesprächsversuch von anderen Menschen einen Angriff auf was auch immer sieht. Wenn da eine (psychische) Erkrankung dahinter steht, ist das natürlich schwierig. Dann muss man wohl selbst versuchen, sich so gut wie möglich vor menschlichen Kontakten zu schützen. Aber ich denke nicht, dass man deshalb in irgendeiner Weise verallgemeinern sollte, dass das Gespräch-Suchen übergriffig, ein Angriff, oder so wäre. Das wäre es, wenn jemand nicht darauf reagiert, wenn jemand signalisiert, dass er KEINEN Kontakt möchte. Aber sonst ... puh.
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tassut um mir Wissen anzueignen kann ich die Rassebeschreibung lesen und mich mit der Historie des Dobermann auseinandersetzen
Kann man machen. Oder man unterhält sich. Es gibt viele Möglichkeiten der Wissensbeschaffung. Gerade wenn bei mir Angst mitschwingt, finde ich (persönliche Sicht) es viel leichter, jemanden, der Ahnung hat und auskunftswillig ist, zu fragen: Du sag mal, diese Angst, die ist irrational, oder? Oder doch berechtigt? Wie schätzt Du das denn ein?
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kann jemanden erschrecken
Es geht hier ja aber nicht um erschrecken, sondern um Angst. Und die entsteht ja nicht durch zufällig ohne Absicht entstehenden Lärm sondern durch einen Hund, der die Absicht hat, zu vertreiben. Ist halt schon etwas anderes, als wenn jemandem ein Backblech runter fällt.
Ich weiß auch nicht, woher Passanten das Wissen nehmen sollen, welche Zäune wirklich sicher oder standfest sind. Ich alleine habe schon mehrmals erlebt, wie Hunde unter oder über von Besitzer*innen offensichtlich als sicher eingestufte Zäune gegangen sind. Daher ist es eben auch keine irrationale Angst.
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Ich finde den Thread auch deshalb spannend, weil ich das Thema erst relativ kürzlich mit meinem Freund hatte.
Seine Familie ist so null hundeaffin (so eine Mischung aus Angst, Abneigung, Ekel, Unwohlsein) und irgendwie kamen wir auf am Zaun bellende Hunde. Mein Standpunkt war, dass es das normalste auf der Welt ist, dass mal ein Hund am Zaun bellt. Je nach Hund/Heftigkeit erschreck ich mich kurz und gehe dann meines Weges. Ich finde es nicht schön, wenn Hunde so austicken am Zaun und möchte das absolut nicht bei meinem eigenen. Und wenn ich so was in der Nachbarschaft hätte, wäre ich auch echt genervt, weil ich nicht dauernd so einen laut-aggressiven Ton in meiner Umgebung haben möchte. ABER ich wäre niemals nicht auf die Idee gekommen, dass ein randalierender Hund aus Sicht eines Vorbeigehenden ein echtes Problem darstellen kann. Dafür hat mich mein Freund sensibilisiert, weil er meinte, er selbst und viele in seiner Familie erschrecken sich ENORM, wenn ein bellgrollender Hund am Zaun loslegt. Also nicht bloß ein kurzes Zucken, sondern so richtig mit Herzrasen, Schreck und körperlicher Reaktion. Und er meinte auch, dass sie früher in der Nachbarschaft die Grundstücke mit Hund weiträumig umschifft haben.
So richtig zu einem Ergebnis kamen wir bei der Diskussion nicht, weil ich halt schon nach wie vor einen bellenden Hund halt als irgendwie normal und hinnehmbar sehe (Hundeangst bzw. -abneigung als eigenes Problem, nicht das des Hundehalters). Zumindest dann, wenn man in eher ländlichen Gegenden ist. Also für mich definieren schon auch die "Sitten und Bräuche", was normal und hinzunehmen ist. Je ländlicher, desto mehr Hof- und Wachhunde. Aber wenn jetzt im Wohnbereich, an befahrenen Straßen permanent ein Hund wie bescheuert Alarm schlägt bei jedem Passanten, ist das schon eine Zumutung (finde ich).
Das Gespräch hat mich auf jeden Fall echt etwas sensibilsiert für die mir sonst so fremde Perspektive des nicht-Hunde-Mögers. Und grade vot dem Hintergrund finde ich das Verhalten von der TE toll, durch Wissen und Erfahrung vielleicht etwas gegen die eigenen Angst vorzugehen.
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