Dobermann in der Nachbarschaft

  • Stilles Wasser, in dem Fall ist nicht der Stellenwert des Hundes mit ihm ein anderer oder der Umgang mit ihm anders.


    Anders ist wie wichtig man sich selbst und sein Anspruch auf Rücksichtnahme der anderen auf seine Person in Bezug auf die eigenen Befindlichkeiten nimmt.


    Früher hat man sich und seine Befindlichkeiten nicht so penetrant in den Mittelpunkt gestellt und nicht laufend Rücksicht von anderen erwartet während man selbst keine Rücksicht auf die Befindlichkeiten anderer nehmen will.

    Aber erwartest du nicht, dass Rücksicht auf deine persönliche Situation genommen und man dich möglichst nicht anspricht und gar unangemeldet bei dir klingelt? Ich finde nicht, dass du damit deine Befindlichkeiten penetrant in den Mittelpunkt stellst, sondern finde es legitim, Personen, die dich ansprechen, abzuweisen. Ich sehe aber null Komma null Unterschied zu einem Menschen, der unangepöbelt und uneingeschüchtert einen öffentlichen Gehweg benutzen will. Das ist genauso legitim. „Früher“ hätte man auch zu deinem Bedürfnis wahrscheinlich gesagt: Stell dich nicht so an, reiss dich einfach mal zusammen, nimm dich nicht so wichtig. Nicht so schön, oder?

  • Dann werden wir eben einfach nicht zusammenkommen in unseren Ansichten

    Und genau das wird man nur durch ein Gespräch feststellen können. Das dreht sich doch langsam wirklich wie Rilkes Panther im allerkleinsten Kreise hier.

  • Ich frage mich ernsthaft, wie das teilweise in anderen Ländern ist, wo Wachhunde hinter Zäunen absolut normal sind. Was machen ängstliche Menschen da?

    Tatsächlich finde ich es auffallend, dass Menschen aus 'solchen anderen Ländern' oft grosse Hundeangst haben. Vor allem Frauen und Kinder, ist nicht schön für sie.

    Ich möchte nicht, dass die Menschen Angst vor Hunden haben.

  • Das ist schön, dass Du das so siehst Ariodante.

    Aber wie gesagt ist es Deine Sicht der Dinge und für mich persönlich nicht relevant.


    Zumal Du den Kernpunkt: Für seine irrationale Angst ist man selbst zuständig und nicht die Umwelt.

  • irgendwas an den Vorurteilen der TE ändern würde.

    Welche Vorurteile denn?


    Vorurteil: Wenn jemand ohne entsprechendes Hintergrundwissen ein vorschnelles Urteil fällt.


    Macht das die TE?


    Mitnichten!


    Sie hat einen bestimmten Eindruck, aufgrund dessen was sie bisher beobachten konnte, und bemüht(e) sich hier um mehr Informationen, erst mal aus einem Bereich wo sie fundiertere Kenntnisse vermutete: Ein HUNDEforum.


    Außerdem würde sie gerne das Gespräch suchen, erhofft(e) sich aber von anderen Hundemenschen noch ein paar Informationen, die sie als Hundelose nicht hat.


    Wer da ein Vorurteil sieht, ist ganz schön in seinem eigenen Film - der aber mit der Frage der TE nichts, aber auch gar nichts zu tun hat.


    Wieso heute ein derartiges Fass aufgemacht wird wegen derart nichtiger Anlässe erschließt sich mir nicht.

    Das Fass wurde hier aber nicht von der TE aufgemacht - denn diese hat aufgrund ihrer situativen Eindrücke hier um Meinungen und Erfahrungen gebeten, damit sich ihre Meinung nicht nur auf ihre persönlichen realen Eindrücke beschränkt.


    Diese teilweise psychologischen und moralischen Betrachtungen kamen von Teilnehmern in diesem Thread, wurden und werden noch mit eigenem Kopfkino gefüllt und haben das Ergebnis von unterschiedlichen Sichtweisen, die sich (mal wieder) erbittert bis zur Frontenbildung verhärtet haben.


    Echt schräg, diese Diskussion...

  • Ich sehe da gar kein vs. früher. Hunde dürfen heute wie früher am Zaun randalieren, solange sie eben auf dem eigenen Grundstück verbleiben und die Lärmemissionen das ortsübliche Maß nicht übersteigen. Früher hat das sicherlich auch schon Menschen gestört, heute eben auch. Mich stören auch viele Dinge. Muss man dann eben manchmal einfach mit leben oder sich politisch dafür einsetzen, dass die Regeln diesbezüglich geändert werden, wenn sich eine Mehrheit dafür findet.

    Solche Fälle landen doch oft genug vor Gericht ... HH vs. Nachbarschaft ... und gehen meistens nicht gut für den HH aus.


    Kinderlärm und auch sowas wie nachts um 2 Uhr unter die Dusche zu springen (weil es nicht zumutbar ist, dass man z. B. nach seiner Schicht in der Imbissbude mit Pommesgestank ins Bett geht), müssen toleriert werden ... aber die meisten anderen Lärmquellen sind nicht okay (laute Musik spät abends, Liebesgeräusche, Lärm durch Hobbys wie Hundehaltung etc.).


    Hundegebell in Gärten, auf Balkonen, Terrassen oder auch innerhalb geschlossener Wohneinheiten darf täglich insgesamt nicht länger als 30 Minuten andauern.

    Die einzelnen „Bell-Einheiten“ dürfen nicht länger 10 bis 15 Minuten ununterbrochen anhalten. Das entschied das Oberlandesgericht Köln in einem Urteil, das inzwischen bei Rechtsstreitigkeiten bezüglich Ruhestörung durch Hunde zum bundesweiten Standard geworden ist.
  • Dann werden wir eben einfach nicht zusammenkommen in unseren Ansichten

    Und genau das wird man nur durch ein Gespräch feststellen können. Das dreht sich doch langsam wirklich wie Rilkes Panther im allerkleinsten Kreise hier.

    Ich habe doch auch nie gesagt, dass man kein Gespräch führen darf? Ich finde es halt etwas übertrieben als einfacher Passant deswegen zu klingeln und dann irgendwie mit den Hundehaltern zu einer "Lösung" kommen zu wollen. Hier gibt es ja auch einige im Thread, die durchaus die Erwartungshaltung haben, dass Hunde nur dann auf Privatgrundstücken gehalten werden dürfen, wenn sichergestellt ist, dass der Hund bei Passanten nicht aggressiv oder erschreckend an den Zaun rennen kann. Diese Einstellung finde ich irritierend und sie entspricht auch nicht geltendem Recht. Der nächste klingelt dann, weil er es nicht gut findet, wenn ich in meinem Garten vor den Augen vorbeilaufender Kinder mit Freunden Alkohol trinke, mit Pfeilen auf ein Holzpferd schieße oder ein Spanferkel drehe.
    Klar kann man klingeln, wenn es einen stört. Dann kann man auch darüber sprechen und vllt stelle ich dann einen Sichtschutz auf, damit man das Spanferkel von der Straße aus nicht mehr sieht. Kann man alles machen, man kann aber auch sagen: "Du, pass auf, kümmer dich mal um deinen eigenen Kram." Muss man dann eben ausprobieren, wie der Angesprochene dann eben so tickt. Aber ich bin ein Fan davon, einfach vllt auch vorher mal zu überlegen, ob mein Bedürfnis jetzt wirklich so überragend ist, dass ich da andere Menschen in ihrem Privatbereich so mit meinem Problem involvieren muss oder ob ich nicht einfach selbst ein wenig mehr Toleranz aufbringen kann, auch wenn mir mal eine Minute mulmig ist (obwohl der Hund objektiv gesichert ist und nur in einem abgesteckten Rahmen seinem völlig natürlichem Territorialverhalten nachgehen darf).

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