Hündin aus Ungarn ist zuhause sehr ängstlich
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Hallo!
Seit 3 Monaten wohnt Roxy bei mir, eine Mischlingshündin aus Ungarn.
Sie ist eigentlich ein klasse Hund, sehr klug, sehr verspielt, aktiv und freundlich. Es gibt nur ein Problem. Sie ist im Haus super ängstlich. Das äußert sich darin, dass sie pinkelt wenn man sie anspricht, sie duckt sich weg, wenn man sich zu schnell bewegt, sie bellt den Fernseher oder das Radio an und sie frisst nur wenn ich weg bin oder draußen.
Das Komische ist, dass sie draußen ein ganz anderer Hund ist. Sie geht sehr gerne spazieren, sie orientiert sich stark an mir, ich kann mit ihr spielen, toben, sogar raufen und sie hat riesen Spaß dabei. Sie lernt Tricks, nimmt Leckerlies aus meiner Hand und ist einfach nur fröhlich.
Aber sobald wir über die Türschwelle gehen fängt das Drama an. Sie lässt sich ihr Geschirr kaum ausziehen, bellt mich an, pinkelt, versucht wegzulaufen. Ich verstehe es nicht.
Wir hatten bereits eine Trainerin im Haus, aber die hat das ganze nur schlimmer gemacht. Konfrontation war ihre Devise und leider war ich zu naiv um gleich zu verstehen, dass man nicht alles was eine Hundetrainerin sagt machen sollte.
Sie hat vorgeschlagen Roxy anzuleinen, an eine kurze Hausleine und überall mit hinzunehmen wo ich hingehe, so dass sie praktisch bei mir sein muss. Jedes Mal wenn sie ruhig ist, sollte ich sie belohnen.
Sie war dauerhaft gestresst. Hat nur gehechelt, gepinkelt, gebellt und gezogen. Leckerlie hat sie gar nicht angenommen.
Ich habe dann die Zusammenarbeit mit der Trainerin beendet, die das sehr persönlich genommen hat und mir gesagt hat, dass ich Roxy abgeben muss, weil sie unglücklich ist und dass es niemals besser wird.
Meine Frage. Was kann ich tun? wie nehme ich ihr die Angst?
Ich möchte sie nicht abgeben, weil ich das Gefühl habe, dass sie mich schon gerne hat, aber einfach nicht aus ihrer Haut kann und diese Ängstlichkeit vermutlich mit einem Trauma zu tun hat. Sie ist ca. 5 Jahre alt und wurde auf der Straße gefunden, also wer weiß was sie erlebt hat.
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Hi
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Das muss gar kein Trauma sein, sondern einfach ein Hund, der noch nie im Haus gelebt hat. Wir haben drei Ungaren und Leia ist auch nach drei Jahren bei meinem Mann noch vorsichtig. Wenn er sitzt oder liegt ist alles super, stehend oder gehend im Haus ist unheimlich.
Hast du einen Garten ? Hat sie einen Ort an dem sie sich zurück ziehen kann ? Bei unseren hat ignorieren immer am besten funktioniert. Sprich nicht bedrängen, auf den Hund zu gehen etc, den Hund angucken, sondern einfach machen lassen und dem Alltag nachgehen. Ruheplätze schaffen wo der Hund sich sicher fühlt. Drei Monate ist für einem Hund aus dem Auslandstürschutz einfach auch noch nicht lang.
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Musst Du ihr denn das Geschirr ausziehen? Wie ziehst Du ihr das denn an, wenn Ihr rausgehen wollt? Kommt sie da freiwillig zu Dir?
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Hast du einen Garten ? Hat sie einen Ort an dem sie sich zurück ziehen kann ?
Ich habe nur einen sehr kleinen Garten, quasi eine Terrasse mit Grünstreifen. Dort fühlt sie sich so halbwegs wohl. Sie liegt gerne draußen und entspannt, sie frisst auch am liebsten dort draußen.
Danke auf jeden Fall für den Tipp. Ich werde versuchen sie so wenig wie möglich zu beachten.
Musst Du ihr denn das Geschirr ausziehen? Wie ziehst Du ihr das denn an, wenn Ihr rausgehen wollt? Kommt sie da freiwillig zu Dir?
Naja, müssen nicht. Aber ich stelle es mir unangenehm vor den ganzen Tag im Geschirr rumzulaufen. Ich ziehe meine Straßenkleidung zuhause ja auch aus und etwas bequemes an.
Ja, das ist ja das komische. Wenn ich bei der Eingangstüre stehe und rufe "Roxy, Gassi" kommt sie angedüst und setzt sich brav hin zum Geschirr anziehen.
Sie liebt es einfach aus der Wohnung raus zu kommen.
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Du musst ihr einfach noch Zeit geben. Bei den Hunden aus dem Auslandstierschutz ist das sehr unterschiedlich; bei dem einen geht es relativ schnell, der andere braucht einfach länger.
Beachte sie im Haus so wenig wie möglich. Setz dich abends, wenn Ruhe eingekehrt ist, einfach mal auf den Boden, les ein Buch, guck Fernseh, was auch immer. Einfach hinsetzen und schauen, ob sie mit der Zeit Vertrauen fasst und sich zu dir legt.
Dann würde ich mal versuchen, ihr einen ruhigen Rückzugsort in Form einer offenen Box anzubieten. Dort legst du immer mal ein superduper Leckerchen oder was zum kauen rein und lässt sie in Ruhe. Vielleicht nimmt sie es ja an. An ihrem Rückzugsort hat dann aber auch keiner was zu suchen.
Viel Glück euch beiden.
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Wie alt ist Roxy?
aber die hat das ganze nur schlimmer gemacht. Konfrontation war ihre Devise und leider war ich zu naiv um gleich zu verstehen, dass man nicht alles was eine Hundetrainerin sagt machen sollte.
Trainer haben oft überhaupt keine Ahnung von Angsthunden und ich würde Dir das Buch von Nicole Wilde "der ängstliche Hund" empfehlen. Dieses Buch hat mir sehr geholfen, unseren Schisser besser zu verstehen.
Wir hatten auch eine Trainerin, die uns gute Tipps gab, aber mein Bauchgefühl sagte "never ever werde ich das machen"
Wichtig finde ich, dass Roxy einen Ruheort hat,wo sie sich zurück ziehen kann, aber nicht ganz von Dir/Euch abgeschottet ist. Wenn sie eine Decke hat, auf die sie sich zurück ziehen kann, würde ich Roxy erst einmal absolut in Ruhe dort liegen lassen, sie nicht ansprechen und darauf hoffen, dass sie von allein kommt und das wird sie.
Faro ist auf de rPflegestelle gar nicht ins Haus gekommen, bei uns schon.
Diese Hunde brauchen nur Zeit, Liebe und tolle Menschen, dann werden sie zu den Besten. Glaub mir, ich hatte anfangs auch Angst, das nicht hinzubekommen, doch man bekommt es hin.
aber die hat das ganze nur schlimmer gemacht. Konfrontation war ihre Devise und leider war ich zu naiv um gleich zu verstehen, dass man nicht alles was eine Hundetrainerin sagt machen sollte.
Desensibilisierung wie bei einer Allergie? So ein Schwachsinn. Das bringt gar nichts, denn der Hund versteht so ein Handeln nicht und hat in diesem Moment ev Totesangst
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Danke für eure Antworten!
Ich werde versuchen geduldiger zu werden. Ich habe einfach ein bisschen Angst, dass sie sich nie an mich gewöhnt, wenn ich sie einfach machen lasse. Deshalb habe ich versucht ihr immer Leckerlies hinzuwerfen beim vorbeigehen, aber schon das fand sie doof und ist dann aufgestanden.
Sie hat in der Wohnung mehrere Plätze auf die sie sich zurückziehen kann, das nutzt sie auch. Wenn ich z.B. nur im Wohnzimmer sitze und lese, liegt sie meistens auf ihrem Bettchen, aber sobald ich aufstehe läuft sie weg.
Danke für den Buchtipp!
Wie alt ist Roxy?
Sie ist ca. 5 Jahre alt.
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Wäre es evtl. besser, wenn Du nach dem Spaziergang direkt mit ihr in den Garten gehst und ihr da das Geschirr abmachst? Also anderer, entspannterer Ort. Und immer mit Ansage und möglichst von der Seite ohne Dich über den Hund beugen. Bei mir ist das "Kopf", wenn ich das Geschirr über den Kopf ziehe (oder der Hund den Kopf rauszieht) und "Pfote", damit der Hund die Pfote rausnimmt oder beim Anziehen eben hochhält. Das kannst Du auch beim Anziehen, das sie ja anscheinend angenehm findet, einführen.
Ich habe da allerdings keine Erfahrungen mit Angsthunden.
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Ich habe einfach ein bisschen Angst, dass sie sich nie an mich gewöhnt, wenn ich sie einfach machen lasse. Deshalb habe ich versucht ihr immer Leckerlies hinzuwerfen beim vorbeigehen, aber schon das fand sie doof und ist dann aufgestanden.
Sie wird sich an Dich gewöhnen, gib ihr einfach Zeit. Du weißt doch sicher gar nicht , wie sie in Ungarn gelebt und was sie erlebt hat.
Leckerchen werfen würde ich auch nicht, sondern mich auf die Erde setzen, mit superduper Leckerchen, Fleischwurst oder so was, bewaffnen und sie kommen lassen. Nur wenige Hunde können diesem Geruch widerstehen.
Danke für den Buchtipp!
Ich kann Dir das Buch auch leihen, wenn Du möchtest. Hier steht's nur rum
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Falls Geschirr im Garten ausziehen nicht klappt, lass es dran - das ist für beide weniger Stress.
Wie schon geschrieben: Höhle/ offene Box, Rückzugsort hinstellen.
Lass euch Zeit. Sehr es lieber so: toll, dass ihr euch draußen gut versteht. Drinnen wird schon werden. Sie spürt deine Erwartungshaltung, das kann sie zusätzlich unter Druck setzen.
Mein Rüde (ist als Zweithund eingezogen) ist sehr menschenbezogen und verschmust , er mag sogar fremde Menschen draußen und nimmt dort gern Kontakt auf.
Die ersten Wochen nach dem Einzug war ihm trotzdem alles zu viel u er ist dann schnell in die offene Box gerannt.
Ich hab ihn gelassen. Irgendwann kam er von selber, in seinem Tempo.
Heute rennt er nur noch rein, wenn er die Krallenzange sieht.
Gibt es bei dir in der Familie/ Freundeskreis einen entspannten, braven Hund, mit dem sich deine Hündin versteht?
Ggf wäre es auch einen Versuch wert, wenn euch dieser Hund regelmäßig besucht. Sofern das entspannt geht.
Gar nicht mit dem Gedanken, dass die Hunde spielen. Sondern der Hund ist einfach dabei und deine Hündin kann sich aus Distanz und in ihrem Tempo anschauen dass der Hund entspannt ist zB wenn der Fernseher läuft.
Ich schlage das vor, weil ich die Erfahrung mit Pflegehunden gemacht habe, dass die sich sehr genau anschauen, wie der andere Hund die Situationen einschätzt, und dadurch entspannen.
Hatte zB einen Pflegehund , der Angst vorm Fernseher hatte. Also lief der Fernseher täglich und wir uns die Hunde haben dabei/ davor gechillt. Erst mit so viel Abstand, wie es der Pflegehund ertragen hätte wenn er auch her gekommen wäre.
Dann langsam immer näher hin.
Irgendwann kam der Pflegehund u hat sich das angeschaut und hat sich in seinem Tempo damit befasst.
Dann war's kein Problem mehr.
Das ging recht schnell, weil meine Hündin dort geschlafen hat. Ohne sie hätte es länger gedauert.
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