Partnerschaft - getrennte Hunde - ist das möglich?

  • Ich kann mir ein Zusammenleben mit einem total unerzogenen Hund nicht vorstellen, aber mein Partner meint, dass es wie mit Kindern ist. Man kann das Leben miteinander teilen, die schönen Seiten genießen als Familie, aber die Erziehung und die Entscheidungen bleiben beim jeweiligen Elternteil.

    Ich glaube, ich verstehe was er meint und es geht da sicher auch nicht um gemeinsame Kinder, sondern um die Kinder, die in eine Partnerschaft mit eingebracht werden.
    Aber da kommt eben dein Gedanke im ersten Satz ins Spiel. Auch bei den fremden Kindern muss man sich über gewisse Spiel- und Hausregeln einig sein, damit beide Partner die gemeinsame Zeit auch mit Hunden und Kindern genießen können.

    Die Trennung der Erziehung verstehe ich auch nicht so, dass der jeweils andere Partner nicht auch auf das Verhalten des Hundes/Kindes reagieren darf und entsprechende Befugnisse hat, sondern so, dass man eben dann so agiert, wie es mit dem Partner vorher abgesprochen war bzw. wie es dann der angestrebten Erziehungsphilosophie entspricht.


    Wie gesagt, ich würde erstmal abwarten, wie sich der Partner mit seinem Hund in nächster Zeit im eigenen Heim so schlägt und mich tatsächlich aber auch erstmal raushalten, solange er nicht von selbst fragt.

  • Mein Hund, dein Hund funktioniert, WENN sich alle Beteiligen an klare Regeln und Absprachen halten. Man muss gemeinsame Regeln aufstellen und darf sie nicht im Alleingang ändern.


    Aber nur dann!


    Meine Kollegin macht das so gemeinsam mit ihrem Mann und den Hunden.

    Sehr klare Trennung, trotzdem unterstützen sie sich natürlich gegenseitig wenn jemand mal weg muss etc.

    Das hat aber lange gedauert, bis er sich seiner Verantwortung klar war für sein Tier, und sie aufhören konnte ihm rein zu reden. Die sind aber schon 20 Jahre verheiratet und kennen sich sehr gut.


    Allerdings funktioniert das nie und nimmer, wenn eine Person Alleingänge macht, und die andere Person dreinreden will. Niemals!!


    Dann ist richtig Ärger vorprogrammiert. Das fliegt euch um die Ohren.


    Ein gut gemeinter Rat:


    Lass ihn machen und halt die Klappe 😉

    Sein Hund

    Seine Verantwortung

    Sein Problem

    Er soll seine Wohnung putzen, reparieren, und schauen wo er damit bleibt


    Aber zieht nicht zusammen. Nur schon, weil das zwischen den Hunden ordentlich krachen kann, wenn er unfähig ist seinen Hund ordentlich zu führen. Das kann dann zwischen den Hündinnen sehr, sehr unschön werden.


    Er soll seine Erfahrungen machen dürfen mit seinem Hund. Er wird lernen. Oder auch nicht. Aber es ist sicherlich nicht der ideale Zeitpunkt, jetzt zusammen zu ziehen.

  • Hier im Dogforum gibts relativ viele Paare bei welchen die Frau die Hundebesitzerin ist und alles regelt und der Mann genießt die angenehmen Seiten oder springt maximal im Notfall mal ein. Da wird sich seitens des Partners auch nicht groß in die Erziehung eingemischt.


    DAS funktioniert. Da ist nur der Mann der Faktor... aber so?!

    Ich stell mir grad vor wie es wäre wenn all die Partner jeweils noch nen eigenen Hund hätten und der obendrein maximal Unruhe reinbringen würde und man aber nicht bereit ist selbst oder aber mit Hilfe daran zu arbeiten.

  • Hier funktioniert mein Hund - dein Hund ziemlich gut


    Allerdings würde ich vom Zusammenziehen Abstand nehmen. Nicht, weil ich mein Hund dein Hund doof finde, sondern weil ich keine Lust auf nen unsauberen und zerstörerischen Hund hätte, dem scheinbar keine Erziehung und Grenzen aufgezeigt werden und ich genau wüsste, spätestens nach 2 Wochen müsste ich permanent hinter dem Hund her putzen, weil Herrchen gerade anderweitig beschäftigt ist.


    Nö, darauf hätte ich keinen Bock

  • Das kann alleine schon deswegen nicht funktionieren, da die Hunde Regeln für ihr Zusammenleben brauchen werden. Nicht nur, aber auch für die junge Schäferhündin ist das wichtig.


    Und das müssen ja dann logischerweise gemeinsame Regeln sein.

  • Habt ihr nur gemeinsame Hunde mit euren Partnern oder gibt es da auch Trennungen? Kann das klappen, vor Allem wenn ein Hund so gut wie keine Erziehung genießt?

    Ich war einmal in so einer Situation und einmal in einer ähnlichen.

    Mach ich nie wieder. Es gab ständig Konflikte und Streit.


    Gleiche Situation: Wir hatten beide einen Dackel. Meiner hatte strickte Regeln, seiner die Freiheit. Glück im Unglück: sein Dackel war absolut liebenswert und umgänglich. Da hat er schlicht Glück gehabt und ich mit Dackelchen auch. Aber es gab trotzdem regelmäßig Streit und ich habe ihm nie meinen Hund in meiner Abwesenheit anvertraut. Thema Hund war dann auch ein Trennungsgrund.


    Ähnliche Situation: Ich hatte keinen Hund, er hatte einen "Boxermischling" ( :hust: ja ne... Boxer... mhm...) . Der verdammt große Hund war vogelfrei. Couch, Bett, Leine oder nicht, Artgenossen bepöbeln - alles wie Herr Hund das wollte. Ist klar was zwischen uns abging.


    Nun hat er mir eröffnet, dass er, auch wenn wir zusammenleben, die Hunde getrennt halten will. Also nicht räumlich getrennt, sondern erziehungstechnisch.


    Er möchte, dass ich mich nicht bei ihm einmische, ihm keine ungefragten Ratschläge gebe und seine Hündin nicht erziehe. Er wird sich auch bei meiner Hündin nicht einmischen.


    Ich finde das total utopisch.

    Finde ich auch. Würde ich niemals noch mal machen. Erst recht nicht bei einem Schäferhund, dem keine Grenzen gesetzt werden. Das kann schlimmstenfalls auch gefährlich werden. Ich würde das Zusammenziehen verschieben und abwarten was passiert. Vielleicht merkt er in Kürze selbst, dass er Probleme bekommt und tätig werden muss.

  • Das wird nicht funktionieren.

    Zumindest Hausregeln müssen für alle gelten und auch von jedem durchgesetzt werden. Anders wird ein Zusammenleben nicht funktionieren.


    Ich hätte auch keine Lust in einer Wohnung zu leben die ständig voll gepinkelt oder zu gekotet wird. Wo alles ständig vom Hund zerstört wird.

    Daher würde ich in dieser Situation nicht zusammen ziehen.


    Ps: Auch bei fremden Kindern die bei uns zu Besuch sind gibt's Hausregeln an die sie sich halten müssen. Das setze ich auch durch und greife da auch erzieherisch ein.

    Also funktioniert diese strikte Trennung nicht Mal bei Kindern...

  • das ist utopisch.


    bei mir zuhause zieht bald auch wieder ein welpe ein. der soll meinem Freund "gehören", d.h. er wird die jagdliche Ausbildung übernehmen. Das habe ich bei meiner Hündin auch so gemacht.


    ABER: man lebt doch zusammen! Wenn ich mitbekomme, dass der Welpe raus muss, gehe ICH doch mit ihm raus und suche nicht erst meinen Freund, damit er das macht. Wenn der Welpe meine Schuhe zerkaut maßregel ICH ihn doch und rufe nicht erst meinen Freund herbei. Die Grunderziehung machen wir zusammen, alles andere funktioniert doch gar nicht?

  • Ich wohne mit meinem Partner zusammen und es sind meine Hunde. Das geht hier gut, weil wir eine ähnliche Vorstellung von Erziehung haben und meine Hunde in unseren Augen erzogen sind.


    So eine Situation wie deine kann ich mir gar nicht vorstellen. Ich würde auch nicht so leben wollen. Wenn die Hündin reinpinkelt, darfst du es dann auch nicht wegmachen, sondern musst warten, bis er kommt? Oder wenn sie einen Schuh ankaut oder Möbel.. Da schaut die Wohnung ja in kürzester Zeit aus.

    Der pöbelnde und ziehende Hund wäre mir da noch am egalsten. Das betrifft dich ja dann nicht so. Aber das Verhalten in der Wohnung.. nene :flucht:

  • Er möchte, dass ich mich nicht bei ihm einmische, ihm keine ungefragten Ratschläge gebe und seine Hündin nicht erziehe. Er wird sich auch bei meiner Hündin nicht einmischen.


    Ich finde das total utopisch

    Das kann tatsächlich super funktionieren.


    Mein Mann hat seinen Hund in die Beziehung gebracht und ich meine.

    Kümmern ja (Füttern, kuscheln, Gassi) - Erziehung in dem Sinne, wie es auf den ersten Blick gemeint ist: nein.

    "Alltagsgedöns" wie mal das Bellen unterbinden, wenn der andere nicht greifbar ist, Hund mal von sich wegschicken oder auf seinen Platz und aus den Füßen schicken, dafür sorgen, dass sich hier keiner in die Wolle kriegt ja.

    Aber: da sagt dann der jeweils andere nix zu und mischt sich nicht ein.

    Klare Regeln, keine Streiterei deswegen.

    Ist tatsächlich sehr, sehr angenehm. Als Trainer erlebe ich nämlich durchaus häufiger das Gegenteil, nämlich durchaus Streitigkeiten zwischen den Partnern, wenn beide sich in die Erziehung einbringen wollen, aber die Regeln nicht klar gesetzt sind. Bei Patchwork-Mehrhundehaltern ist es teilweise oft noch mal ein bissl schwieriger, weil die Hunde teils unterschiedlich erzogen wurden und die Ansichten, was sein muss, manchmal sehr weit auseinander gehen (so wie bei euch).


    Neue Hunde ziehen bei uns immer mit Absprache ein (allerdings wohnen wir auch schon ein paar Jahre zusammen).


    Also ein Zusammenziehen wäre für mich in eurer Situation beim jetzigen Punkt, noch nicht im Raum. Erstmal gucken, wie sich das so alles fügt, wie ihr beide euch an Regeln und Absprachen halten könnt, wie Kompromissfähig ihr beide beim Thema Hund seid.... Und dann guckt man mal weiter....

    :ka:

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