Hund mag nicht lernen, wirkt aber gelangweilt

  • Ist es nie... auch nicht wenn man ein Tier ausm Tierschutz nimmt.

    Was meinst du denn damit? Für mich ist das durchaus die Grund- und Hauptmotivation für Tierhaltung. War auch nicht immer so, aber hat sich definitiv dahin entwickelt.


    Das ist natürlich schwierig, in so einem Hundeforum mit so unterschiedlichen Vorstellungen und Lebensweisen über so grundsätzliche Dinge zu reden. Ähnlich wäre es ja mit Klimaschutz, Nachhaltigkeit etc.

    Dafür muss ich vermutlich etwas weiter ausholen...


    Ich finde es für Tierhaltung gänzlich die falsche Grundeinstellung (ich bezieh das jetzt nicht auf dich sondern generell) wenn man der Meinung ist man würde ein Tier "retten" gern in Kombi mit "der Hund ist dankbar jetzt bei mir sein zu dürfen" usw.


    Das muss nicht heißen dass DU das so siehst, keineswegs du scheinst einfach eine sehr tierliebe Person zu sein die die Zucht nicht unterstützen möchte was auch völlig in Ordnung ist.


    ABER kein Hund sucht sich aus bei jemanden zu leben es ist IMMER eine egoistische Entscheidung sich bewusst dazu zu entscheiden ein Haustier zuzulegen.


    In einer Utopie gäbe es keine "Haustiere", das weiß ich natürlich selbst. Da dürfte jedes Wesen dieser Erde selbstbestimmt und frei leben, so isses aber eben nicht.


    Ich helfe seit etlichen Jahren im Tierschutz mit und hab in der Zeit meine Ansicht über seriöse Zucht und Tierschutz massiv gewandelt, was man da erlebt an selbst ernannten Tierschützern ist wirklich absolut nicht das was ich unter seriösem Tierschutz verstehe.


    Angefangen mit emotionaler Erpressung von Tierschutzorgas, Mitleidsadoptionen und dann herumheulen dass der Hund sich ja gar nicht wohl fühlt bei einem obwohl er doch vor dem "grausamen" Straßenhunddasein "gerettet" wurde.


    Ne... DU wolltest nen Hund. Der Hund wurde nie gefragt und hat sich nicht dazu entschieden jetzt bei dir leben zu müssen mit allen Konsequenzen.


    Und wie bei allem: natürlich gibts sicherlich auch hier Ausnahmen! Aber oft enden solche "Ausnahmen" dann in (da sind wir wieder) egoistischem Animal Hoarding (das ist jetzt sehr weit gesponnen).


    MIR ist es tausendmal lieber jemand lässt einen Hund für sich "produzieren" (wie du es nennst) der dann aber dafür Arsch auf Eimer zum Leben passt. Hund glücklich. Mensch glücklich. SOLCHE Hunde die mit Bedacht und Verstand und ja natürlich auch aus vollem Egoismus angeschafft werden sind NICHT die Ursache für die momentane Tierheimschwemme und das tatsächliche Leid mancher Hunde. (Dazu zählt neben seriöser Zucht selbstverständlich auch seriöser Tierschutz! ABSOLUT unterstützenswert)


    Aber Tierhaltung per se ist Egoistisch. Punkt.


    (Wenn ich in Sri Lanka lebe und da paar Straßenhunden vor meiner Wohnung ab und an Futter hinwerfe könnte man drüber streiten)

  • Nur zur Erklärung: ich habe über Tierhaltung generell geredet. Vorwiegend über Hauskatzen, also eine vom Menschen gezüchtete und domestizierte Tierart, die auf deutschen Straßen elendig verreckt zum Teil. Solange das so ist, werde ich Katzen halten. Und würde ich in Rumänien oder Griechenland o.ä. leben, würde ich vermutlich auch Hunde halten.


    Natürlich sind Leute, die ein TS-Tier aufnehmen und sich daran aufgeilen, dass das Tier so dankbar ist und sie was total gutes getan haben, irgendwie... Naja. Sowas bekommen die Leute aber auch bei Rassezucht hin ("Der kleine Bruno war der letzte Welpe! Eigentlich wollten wir ja noch warten, aber er war so einsam ohne seine Geschwister!"). Da gehe ich völlif d'accord, dass "Tierrettung" ein Scheinargument für ein ganz normales, egositisches "Haustier als Hobby" (abseits von Tiersport) ist.


    Dass man ein Tier beim Züchter für sich produzieren lässt (Was anderes ist es doch nicht?), heißt ja leider nicht, dass es Arsch auf Eimer passt. Es gibt doch auch x Tiere, die nicht den Rassetypen entsprechen etc., das wurde sogar hier im Thread x mal erwähnt. Insofern wäre der Weg zum optimalen Hund, Pflegestelle zu werden für den TS, bis ein passender dabei ist. Aus meiner Sicht.


    Und: ich redete tatsächlich ganz individuell über mich. Und nicht allgemein über Leute, die TS-Tiere adoptieren. Und da kann ich aus meiner Sicht widersprechen und sagen, nein, meine Tierhaltung ist nicht egoistisch motiviert. Ich profitiere davon auch auf egoistischer Ebene, ja, natürlich. Aber das ist nicht die Motivation.

  • Jetzt habe ich Dich verstanden. Du willst eigentlich (für Dich selbst) gar keine Haustiere haben. Du nimmst sie nur auf, damit sie es besser haben als woauchimmer sie vorher waren.


    Ich nicht. Ich wollte immer schon einen Hund haben. Nach meinem allerersten passte es aber halt jahrelang nicht mit unseren Lebensbedingungen. Aber als es dann passte, sind wir (mein Mann und ich) halt gucken gegangen und sind fündig geworden.

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