Reizüberlast / Übermut/ Springbeissen bei 20 Mon. jungem Rüden

  • Zitat

    Früher hätte ich das so wie es da steht sofort unterschrieben. Inzwischen bin ich mir da bei bestimmten Typen nicht mehr so sicher.

    Also bei Airedale, Russel, erwachsenem Jagdterrier und halbstarkem Neufundländer hat das Arrangement (du darfst mich gern mal anrüpeln und ankaspern, aber gebissen werde ich dabei NIE!) bestens geklappt - und die TE hat es ja nicht mit einem erwachsenen Mali zu tun, sondern mit einem sonst offenbar sehr netten Halbstarken, der einfach mal wissen möchte, was geht. Und was eben nicht.


    Ist doch soweit völlig normal, und ich würde wirklich klare Grenze ziehen, bevor er sich komplett reinsteigern durfte und dann tatsächlich nix mehr hört.

  • Zitat

    Also mein Tibet wäre von Gewalt jeglicher Art absolut nicht beeindruckt gewesen.

    Es geht nicht um Gewalt. Es geht ums Eindruckmachen, darum, dass du in deiner ganzen Reaktion, vor allem verbal, rüberbringst: HIER IST SCHLUSS. JETZT! Wie man das dosiert, richtet sich natürlich nach dem jeweiligen Hund. Wo für eine Collie ein ärgerliches Räuspern reicht, mußt du beim Jagdterrier schon etwas deutlich werden.


    Da ich meine Hunde normalerweise ziemlich leise und freundlich behandle, hat ein blitzschnelles Wegschubsen, Hindrehen, und Anstarren plus unmißverständlichem, lautem verbalem Einlauf und Spielabbruch immer enorme Wirkung gehabt. Ich war völlig anders als sonst, und damit war für die jugendlichen Delinquenten eindeutig klar: Das lieber nicht, kommt nicht gut!


    Und, selbstverständlich, war ich in keiner Weise nachtragend, also kein Drama, kein Ausschluß oder ähnliches für den Hund Unverständliches - einfach eine schnelle, unmißverständliche "Ich will das nicht"- Reaktion, und das Leben ging weiter. Das Spiel auch, selbstverständlich mit Riesenlob für eine adäquatere Form der Kontaktaufnahme.


    Wenn das Gewalt ist, OK - dann bin ich wohl eindeutig gewaltaffin und werde es bleiben. Gewalt vom rüpeligen Junghund mir gegenüber ist nämlich einfach nicht so mein Ding.

  • Zum dick markierten in deinem Zitat:

    Ja, funktioniert beim Ridgeback auch wunderbar, auch nur im Ansatz.


    Bei meinem TT war das vergebene Liebesmüh. Ich habe seither auch nie wieder so einen Hund gehabt, der dermaßen unbeeindruckbar war. Man kann es sich schlecht vorstellen, aber da dringt man einfach nicht durch. Nicht mit Keks, Lob und Co und auch nicht mit dem Gegenteil. Das muss man selbst erleben, um es zu glauben.

  • Und nochmal: Hier geht es doch nicht um die Korrektur eines beißenden Gebrauchshundes, die natürlich in die Hände von Profis gehört - hier geht es darum, einem ansonsten doch offenbar total netten Halbstarken zu erklären, dass seinem Menschen gegenüber gewisse Grenzen zu beachten sind, und Frauchen nicht der spontanen Frustabfuhr dienen möchte. Mehr nicht.

  • Zitat

    Man kann es sich schlecht vorstellen, aber da dringt man einfach nicht durch.

    OT: Kann ich mir hervorragend vorstellen, mein erster Russel war auch von dieser Sorte, und ich habe allen Hundegöttern gedankt, dass die Hündin 1.) von sich aus sensibel und respektvoll im direkten Umgang, 2.) keine Dogge und 3.) notfalls unter den Arm zu klemmen war.


    Sowas als Ridgeback ist wirklich die Herausforderung auf Pfoten - alle Achtung!

  • Nein, es geht nicht um Gewalt. Nur um den Lernprozess, aus so einer Aktion resultiert nichts. Kein Keks, kein Spiel, keine Aufmerksamkeit. Gar nix. Ich will das nicht, das tut mir weh. Fertig.

  • Zitat

    Man kann es sich schlecht vorstellen, aber da dringt man einfach nicht durch.

    OT: Kann ich mir hervorragend vorstellen, mein erster Russel war auch von dieser Sorte, und ich habe allen Hundegöttern gedankt, dass die Hündin 1.) von sich aus sensibel und respektvoll im direkten Umgang, 2.) keine Dogge und 3.) notfalls unter den Arm zu klemmen war.


    Sowas als Ridgeback ist wirklich die Herausforderung auf Pfoten - alle Achtung!

    Nee, nee. Mein RR ist nicht so, zum Glück. Der ist sehr feinfühlig und empfindsam. Da reicht meist ein strenger Blick und ein Räuspern.


    Aber mein Tibet Terrier war wie eine Wand. Ich kanns schlecht beschreiben, kenne diese Art auch nur so von anderen Tibet Terriern. Die können absolut ignorant sein, als wärst du nicht anwesend. Sie haben auch ne nette, lernfreudige Seite, keine Frage. Deswegen kann ich die TE nachempfinden, dass schwer was hilft, einfach weil ich mich erinnere ^^

  • Wenn die Energie überschäumt, kann man natürlich mit dem „Überkochen“ umgehen— und ich finde die Tipps die du dazu bekommen hast, sehr gut!


    Aber das ist ein junger, erwachsener Hund im besten Alter und auf der Spitze seiner Kräfte!


    Führ doch etwas mehr Energie in geregelten Bahnen ab. Zum einen ist es doch Verschwendung, die ungenutzt zu lassen — zum anderen macht das bestimmt mehr Spaß, als mit dem Überschäumen umzugehen.


    Vielleicht hat er Spaß mal ne kleine Runde neben dem Fahrrad zu traben?


    Und wenn du etwas trainierst muss es auch nicht mehr im Baby-Modus sein.

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  • Ich finde auch, in dem Alter muß man Beschäftigung und Aktivitäten nicht mehr im Welpen-Schongang dosieren sondern kann auch Hundesport oder ähnliches angehen. Eine gemeinsame Betätigung, in der der Hund ordentlich gefordert wird und an der er Spaß hat. Das gibt dann nochmal ein ganz anderes Teamgefühl.

  • das sehe ich genauso wie Du, Dankeschön. Es ist ja nur ca. alle 6-8 Wochen, mit bekannten Auslösern. Deshalb hatte ich auch in den Start-Beitrag geschrieben "kein Alarm", mich interessieren nur Eure Erfahrungen.

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