Enttäuscht darüber wie sich Hund entwickelt hat?

  • Für mich bleibt trotzdem die Frage bestehen, warum wir hier im Forum jeden Anfänger darauf aufmerksam machen, dass er die Verantwortung für den Hund für bis zu 15 Jahre übernimmt.

    Warum kann nicht eine Jugendliche, die sich sehnsüchtig einen Hund wünscht, das einfach mal ausprobieren? Warum sollen sich alte Menschen Gedanken machen, ob sie den Hund noch überleben?

    Oder warum soll man nicht einfach seine Traumrasse anschaffen und weiterverkaufen, wenn es dann doch nicht passt?

    Weil ein Hund erstmal vernünftig gehalten, sozialisiert, habituiert und erzogen werden muss, dass er unkompliziert in der menschlichen Gesellschaft gehalten werden kann, in einem entsprechend passenden Umfeld.

    Es macht keinen Sinn hier Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Ein Hund, der das benötigte on top nicht KANN, der ist bei einem anderen Halter trotzdem ein gut sozialisierter und erzogener Hund und somit keine "verkorkste" Baustelle. Ein Hund, der unüberlegt angeschafft wird und bei dem bereits die Grundlagen für ein Zusammenleben oder eine spätere rassetypische Nutzung verkorkst werden, ist meist oder zumindest sehr häufig eine lebenslange Baustelle und auch für Liebhaber eine zusätzliche Belastung mindestens zeitweise.

  • Wir mussten damals unsere Hündin weggeben (wir hatten 2 Hündinnen und die fingen an, sich zu kloppen, als die Jüngere älter wurde). Wir haben für sie ein schönes Zuhause gesucht und sie hat sich schnell eingelebt.

    Im Oktober letztes Jahr haben wir einen Aussie von privat übernommen. Sie hatten keine Zeit mehr für ihn. Der machte hier nicht einen Moment den Eindruck, als würde er seine Vorbesitzer vermissen.


    Nicht jeder Hund leidet, weil er einen neuen Besitzer bekommt.

  • Dazu kommt noch Lucy-Lous kluger OT

    Das gilt aber für nahezu jeden Hund. Weder ist in die Familie geboren werden, noch sich seine Besitzer aussuchen der Normalfall. Mensch sucht aus, Mensch entscheidet. Nach der Logik kann man niemals beurteilen, ob ein Hund sich wohl fühlt oder nur anpasst.

  • Hunde sind Opportunisten – das klingt immer so…. Das klingt, als hätten sie eine Wahl. Und wären egoistische Arschlöcher, die lieber das Nächstbeste nehmen.


    Aber mal Butter bei die Fische: Was genau sollen sie denn machen? Klage einreichen? Petition unterzeichnen? Alten Besitzer anrufen und sich beschweren? Sie können sich damit abfinden. Oder auffällig werden. Viel mehr gibt es nicht.


    Sie können auch nicht ins DF gehen und schreiben: Menschen sind so scheiße opportunistisch, die kaufen dich und wenn du nicht 100 Prozent passt, verkaufen sie dich weiter und holen den nächsten. Die vermissen dich nicht mal.


    Kann mensch sich natürlich einreden, dass jeder Besitzerwechsel für jeden Hund ach so easy ist. Weil es das Gewissen erleichtert. Aber mehr ist es eben auch nicht, wenn davon so pauschal gesprochen wird.


  • Ja klar, Arbeits BCs vielleicht. Aber Lina würde ziemlich doof gucken, wenn jemand ankäme und mit ihr zur Arbeit an Schafen gehen würde.

    Woher weißt Du das?

    Sie macht nicht einmal Sitz für meine Freunde. Und wenn sie bei der Betreuung bei Bekannten ist, ist sie ständig aufgeregt und wartet sehnsüchtig auf meine Rückkehr.

    Du hast den Ball.

  • Bin so ein bisschen überrascht, wie locker-flockig so ein Wechsel prinzipiell sein soll. Geht es in den anderen Threads nicht immer um das „Trauma“ des Welpen nach dem Umzug, den Tierschutzhund, der nach sechs Monaten „auspackt“, den neuen Secondhand-Hund, den man nach zwei Wochen noch gar nicht kennen kann? Mag sein, dass der Hund eher seine Routinen als den „Überallesgeliebtenmenschen“ vermisst, aber dass ein Umzug erst mal ordentlich Stress bedeuten kann, ist doch sonst Konsens im Forum.

  • MoniHa

    Ich habe nicht das Gefühl, dass hier in der Dogforumszene Hunde wie Handtücher gewechselt werden und auch im Reallife begegnen mir mehr verantwortungsbewusste Hundehalter für die Abgabe gar keine Option ist und erst dann das Drama groß ist, wenn es schließlich eskaliert.

    Ich wünsche mir einfach eine realistischere Einschätzung über das, was ein individueller Hund braucht, bzw. über das, was er sich wünscht und über das, was ich als Hundehalter ihm bieten kann. Sicher muss und sollte diese Einschätzung bestenfalls vor der Anschaffung stattfinden, aber Hunde sind Lebewesen und auch der bestmotivierteste und informierte Hundehalter ist erstens nicht vor Fehlannahmen gefeit und zweitens entwickelt sich manches einfach manchmal anders als erwartet und niemand muss da durch, weder der Hund noch der Mensch. Nicht, wenn es einfachere andere gute Lösungen gibt und danach beide glücklicher sind, weil sie Partner haben, die viel besser zu ihnen passen.

  • Also Enya habe ich ja aus Gründen abgegeben. Und es war die schwerste Entscheidung, die ich je getroffen habe. Und es wäre völliger Schwachsinn zu sagen, dass wir keine extrem enge Bindung hätten.


    Trotzdem kam sie bei meiner Mutter (die sie vorher schon geliebt hat, aber selten gesehen) an und blühte innerhalb von ein paar Tagen richtig auf. Weil die Gesamtsituation für sie dort einfach passender ist. Vermisst sie mich? Möglich. Aber sie zeigt keine Anzeichen dafür. Es geht ihr ganz offensichtlich richtig gut, auf allen Fotos strahlt sie vor Glück. Ich vermisse sie unendlich und es bricht MIR das Herz. Aber sie ist glücklich damit und das ist für mich das Wichtigste.


    Bestimmt ist das nicht bei jedem Hund so, aber im Voraus kann man das verdammt schwer sagen. Alle dachten, das ist ne komplette Schnapsidee von mir und geht niemals gut.

  • Woher weißt Du das?

    Sie hat in ihrem Leben noch nie ein Schaf gesehen. Ich bezweifle sehr stark, dass sie wüsste was sie damit machen soll :ka:


    Aber das ist hier nicht Thema.


    Fakt ist, dass Hunde durchaus ihre Besitzer/innen vermissen und leiden wenn sie abgegeben werden, wenn es ihnen im Zuhause gut ging. Lina z.B. ging es nicht gut, deshalb hat sie nicht gelitten. Dem Hund von der TE dessen Rüde sie angefallen hat geht es nicht gut, deshalb wird sie nicht leiden. Nur so als Beispiele.


    Aber wenn Hunde eine tiefe Bindung zu ihrem Menschen haben, natürlich leiden sie dann wenn dieser Mensch plötzlich einfach weg ist.


    Aber ich bezweifle stark, dass die TE dieses Threads eine starke Bindung zu ihrer Hündin hat, schließlich ist sie ja nicht gut genug. Also nur weg damit :roll:

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