Enttäuscht darüber wie sich Hund entwickelt hat?
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Ich möchte mal den Gedanken einwerfen, dass man die Frage Abgabe legitim oder nicht aus zwei verschiedenen Blickwinkeln betrachten kann - und beide sind auf ihre Art richtig und haben ihre Berechtigung.
Wenn man sich einen Hund holt für einen bestimmten Zweck und der Hund kann diese Aufgabe aus welchem Grund auch immer nicht erfüllen, empfinde ich eine EINMALIGE Abgabe als durchaus okay.
Vorausgesetzt der neue Halter wird mit bedacht ausgesucht und bietet einen guten bis sehr guten Platz auf Lebenszeit.
Wenn sich dieser Platz aber nicht findet würde ich allerdings schon sagen: dann muss er bleiben und der bisherige Halter hat die verdammte Verantwortung seinem Hund gerecht zu werden, ihn zu behalten und ihm ein schönes Leben zu ermöglichen.
Dann gibt es aber auch Leute die sich Hunde aus anderen Gründen holen, ohne ganz spezifisches Aufgabenprofil, einfach aus Freude am Hund.
Dazu gehöre ich z.B. und da sehe ich es etwas anders. Wenn ich mir einen Hund hole dann mit vollem Herzen und der unbedingten Entscheidung mich auf die Persönlichkeit des Hundes den ICH GEWÄHLT habe einzulassen…sein einzigartiges Wesen zu entdecken und zu würdigen, seine Begabungen zu fördern und seine Schwächen liebevoll auszugleichen oder auch einfach zu akzeptieren.
Ohne das jetzt emotional zu überhöhen sehe ich für mich die Entscheidung für einen speziellen Hund als eine Art spirituellen Vertrag (bitte nicht mit den Augen rollen, ich bin okay mit jedem der es anders sieht 😊) und freue mich auf die jeweils einzigartige Herausforderung mit diesem speziellen Hund, individuelles lernen und flexibles Reagieren meinerseits ausdrücklich eingeschlossen.
In einem solchen Fall wäre für mich eine Abgabe eher nicht denkbar, sondern eher einen Tritt in den Arsch (meinen) wenn es Probleme gibt da gefälligst ne Lösung zu suchen.
Ich finde beide Sichtweisen wirklich legitim.
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So schwarz-weiß, wie in den Repliken getan wird, argumentieren doch die allermeisten gar nicht. So verlangt doch niemand, dass man einen Hund um jeden Preis behalten soll, oder habe ich das überlesen? Die, die sagen, eine Abgabe steckt nicht jeder Hund federleicht und innerhalb weniger Stunden weg, bestreiten auch nicht, dass sich Hunde in einem neuen passenden Heim (schneller oder langsamer) einleben, oder? Wenn eine Mitdiskutantin sagt, sie würde den Hund unter den geschilderten Umständen behalten, sagt das weder, dass die TE das machen soll, und schon gar nicht, dass Halter/innen immer und auf jeden jeden Fall unpassende Hunde behalten müssen, weil Abgabe macht man nicht. Ich sehe keinen Grund, warum sich das gerade so hochschaukelt?
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Es schaukelt sich so hoch, weil von einigen wenigen so getan wird, als wärs seelische Grausamkeit einen Hund unter egal welchen Umständen abzugeben, wenn man vorher eine ganz normale, liebevolle Beziehung zu ihm hatte.
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Hm, ich sehe eine Userin, die das ganz ganz schlimm findet (und deren Beiträge hat die TE ja bereits für sich eingeordnet), die anderen argumentieren doch sehr viel differenzierter. Da sollte man vielleicht nicht so drauf einsteigen.
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Ja, wobei die TE von Seiten einer Mitschreiberin auch vor ein paar Seiten mit einer anderen Problemkonstellation (Hund verletzt eigene andere Hündin schwer) verwechselt wurde, das erklärt eventuell etwas die Dynamik.
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Es schaukelt sich so hoch, weil von einigen wenigen so getan wird, als wärs seelische Grausamkeit einen Hund unter egal welchen Umständen abzugeben, wenn man vorher eine ganz normale, liebevolle Beziehung zu ihm hatte.
Das hat nach meinem Empfinden so keiner gesagt.
Stattdessen haben hier einige verallgemeinernd behauptet, dass es für den Hund grundsätzlich gar kein Problem wäre, sein Heim und seine Bezugsperson zu wechseln, solange es im im neuen Heim nicht an artgerechter Auslastung, Ansprache, Erfüllung der Grundbedürfnisse usw. mangelt.
Mir ist das zu pauschal.
Ich gehe mit, dass die allermeisten Hunde eine Abgabe ohne seelisches Trauma überstehen und sich in einem neuen Heim gut einleben können, aber ich finde, man unterschätzt die sozialen und emotionalen Fähigkeiten und Wesensgrundzüge der Hunde, wenn man so tut, als erfordere das für sie nicht eine große Anpassungsleistung. Und je eingespielter ein Hund Mensch-Team in der Kommunikation, in ihren Routinen und gemeinsamen Ritualen ist, desto größer wird wohl die Anpassungsleistung des Hundes an die neue Situation sein müssen. Und ich denke, dass der Hund da auch durchaus einen Mangel bzw. eine gewisse Verlassenheit empfindet.
Es dauert eben, bis man eine beidseitige Kommunikation, Vertrauen und emotionale Nähe zueinander aufbaut.
Ich finde eine solche Beziehung auch nicht als ungesund, sondern das ist, was entsteht, wenn man miteinander lebt und aufeinander achtet. Das würde ich auch nicht als "emotional abhängig gemacht" bezeichnen.
Zur Frage, ob ich diesen Hund an Stelle der TE abgeben würde. Könnte ich mir vorstellen, wenn ich diese tiefe Verbundenheit noch nicht spüren würde. Bei mir persönlich dauert es immer so zwei bis drei Jahre, bis ich das Gefühl habe, sie ist beidseitig da.
Dann würde zwar der Hund eine Abgabe immer noch überleben und sich nach einer Zeit mit seiner neuen Bezugsperson eingrooven, aber ich könnte es emotional nicht mehr (ausser in absoluten Notfällen).
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Wenn man sich einen Hund holt für einen bestimmten Zweck und der Hund kann diese Aufgabe aus welchem Grund auch immer nicht erfüllen, empfinde ich eine EINMALIGE Abgabe als durchaus okay.
Vorausgesetzt der neue Halter wird mit bedacht ausgesucht und bietet einen guten bis sehr guten Platz auf Lebenszeit.
Wenn sich dieser Platz aber nicht findet würde ich allerdings schon sagen: dann muss er bleiben und der bisherige Halter hat die verdammte Verantwortung seinem Hund gerecht zu werden, ihn zu behalten und ihm ein schönes Leben zu ermöglichen.
Da stimme ich uneingeschränkt zu.
ZitatDann gibt es aber auch Leute die sich Hunde aus anderen Gründen holen, ohne ganz spezifisches Aufgabenprofil, einfach aus Freude am Hund.
Dazu gehöre ich z.B. und da sehe ich es etwas anders.
Das würde ich allerdings so pauschal nicht voneinander abgrenzen. Das war das, was ich mit dem "Rahmen" etwas skizzieren wollte. Denn jeder von uns steckt ja irgendwo in bestimmten Lebenswirklichkeiten und Zwängen, die er entweder nicht wirklich verändern kann oder auch nicht will. Der eine mehr, der andere weniger. Der eine kann seinen Rahmen weiter dehnen, der andere aus verschiedenen Gründen nicht. Leben ist ja nicht immer so veränderbar, dass man für jeden Hund sein Leben passend bekommen kann.
Ein paar Bsp.:
- Man hat einen trubeligen Haushalt, viele Kinder, ständig Besuch, der Hund ist damit aber völlig überfordert.
-Man lebt in der Großstadt. Der Hund kommt aber mit den vielen Reizen nicht klar.
- Man lebt in einer Etagenwohnung ohne Garten. Der Hund liebt es aber im Garten herumzulungern und seine Territorialität führt im großen Mietshaus regelmäßig zu Konflikten und Stress.
- Zwei Hunde vertragen sich nicht miteinander.
- Man selbst ist ein Mensch, der gerne und viel unterwegs ist, aber der Hund hat immer Stress in fremden Umgebungen, braucht seine Routinen.
- Der Mensch ist eher ein gemütlicher Typ, geht zwar gerne mal 1-2 Std. bei Wind und Wetter spazieren, aber der Hund braucht viel mehr sportliche und/oder geistige Auslastung. Evtl. sogar eine spezielle rassegerechte Auslastung. Oder andersrum.
usw.Es gibt einfach so viele unterschiedliche Gründe, warum man frühzeitig merken könnte, dass die Lebensvorstellungen von Hund und Halter manchmal einfach nicht richtig zusammenpassen und ich finde es daher überhaupt nicht verwerflich, wenn Menschen dies bemerken und den Hund in ein passenderes Zuhause abgeben BEVOR man so viel am Hund herumprobiert und trainiert hat, dass es nicht mehr möglich ist, ein neues Zuhause zu finden, weil es bereits zu größeren Problematiken mit dem jetzt schon deutlich älteren Hund gekommen ist.
Das soll jetzt natürlich auch überhaupt gar kein Plädoyer dafür sein, einen Hund vorschnell abzugeben, aber es soll ein Plädoyer dafür sein, eine Abgabe nicht als ein Versagen oder den ultimativ schlechtesten Fall zu betrachten, sondern als eine absolut legitime Möglichkeit, Lebenswege frühzeitig zum Wohle des Hundes (und auch der Menschen) zu verändern. -
Ich fand die Frage „Was würdet Ihr tun - welche Erfahrungen habt Ihr gemacht?“ durchaus sehr interessant, auch den Blick auf verschiedene Sichtweisen.
Ermüdend wurde es ab dem Moment, in dem der Schwerpunkt verlagert wurde zu „Was sollen alle Anderen tun und was sehen Andere falsch.“ Das bleibt vermutlich bei so einem Thema nicht aus, aber es ist schade.
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Also den Hund in ein Zuhause vermitteln in dem die Umstände passen, die Leute mit ihm glücklich sind und er nach seinen Anlagen gefördert wird ist egoistisch. Ihn aber zu behalten obwohl man nicht zusammen passt, er halt nur einfach da ist und vermutlich die innerliche Ablehnung des Besitzers spürt ist richtig?
Ich hoffe das erklärt auch jemand so dem Hund.
Das ist doch totaler Quatsch. Wo schreibe ich das denn? Oder irgend ein anderer?
Mir ging und geht es nicht darum, dass Abgabe nicht passieren darf. Die passiert aus zigtausend Gründen. Jemand kann vielleicht gesundheitlich nicht mehr oder stirbt sogar. Trennungen. Unbedachte Anschaffung und Überforderung. Oder man stellt fest, es passt einfach nicht. Da ist bedachte Abgabe das einzig faire.
Ich spreche mich hier nur wiederholt dagegen aus, dass Hund nach wenigen Tagen angekommen sind und vorherige Halter vergessen. Mehr nicht. Hab ich auch nirgends anders behauptet.
Wer sich daran noch mehr hochziehen möchte: Lest doch einfach mal quer. Wie oft hier im Forum gesagt wird "Ach, der ist erst drei Wochen/Monate da? Ja, dann kann es ja noch gar keine Bindung geben. Dann ist der noch gar nicht angekommen."
Aber mit einem Mal ist das natürlich komplett anders???
Nur weil du da unterscheidest, gilt das noch lange nicht fuer alle anderen.
Ich habe meine Meinung gesagt und darin auch angeführt, dass Pauschalisieren nicht gut finde. Weil pauschalisiert wurde. Nur nicht von mir.
Wie fies.
Warum? Behandelst du Partner, Freunde, Familie und Fremde vollkommen gleich?
Oder machst du da Unterschiede?
Bei weitem nicht alle Tiere landen auf PS, weil sie es vorher ach so schlimm hatten. Manche sind schlicht ein paar Tage da, weil der neue Halter eben erst am Wochenende kann. Denen soll ich aber für die sehr begrenzte Zeit vermitteln, dass sie ab sofort fest dazugehören, obwohl ich weiß, die gehen in 72 Stunden? Aha. Ergibt für mich genau null Sinn.
Einen Unterschied zu machen bedeutet für mich nicht, dass sie schlechter behandelt werden. Aber das ist dein Ding. Also unterstell es mir nicht.
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Und noch als Nachtrag: Urlaubshunde behalten ihre Routine, ihr Futter, ihr Bett und ich spreche sie mit ihren Kommandos an. Ich wedel sie im Gegensatz zu meinen Hunden nicht spätestens um 5 aus dem Bett und stelle sie nicht in jedweder Hinsicht um, weil das praktischer für mich wäre.
Aber ich geh mal in mich und denke darüber nach, wie fies ich doch zu ihnen bin...
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