Enttäuscht darüber wie sich Hund entwickelt hat?
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Sogar meine menschenzugewandte "Hallo hier bin ich" Pudelhündin hat sehr subtil gezeigt, daß sie eben nicht von heute auf morgen angekommen war, als ich sie wegen meiner OP und ReHa für immerhin zwei Monate zu Freunden in Pflege geben mußte. Sie kannte die Freunde gut und mochte sie sehr, verhielt sich auch vertraut und ohne irgendwie sichtbar zu leiden.
Aber als meine Freundin mir Cara nach zwei Monaten wieder brachte, machte sie eine Bemerkung, die mich stutzen ließ: wie praktisch das doch sei, daß Cara sich immer gleich ganz entleerte beim Spaziergang und nicht markierte.
Ich war überrascht, denn bei mir war Cara immer sehr am Schnüffeln und Markieren interessiert, fast wie ein Rüde.
Ich schloß daraus, daß sie sich mit mir zusammen in einer starken Gemeinschaft fühlte und so ihr Selbstbewußtsein durch Markieren demonstrieren konnte.
Bei meinen Freunden war das anders, sie blieb vorsichtig und backte dort lieber kleine Brötchen.
Auch bei einer Hundesitterin, die sie gut kannte und die sich viel mit ihr beschäftigte, unter anderem longierte und ein paar Agiübungen mit ihr machte, wurde mir von dritter Seite bestätigt, daß Cara sich deutlich munterer und selbstbewußter zeigte wenn ich dabei war als wenn die HS alleine mit ihr war.
Und gerade Cara habe ich lange Zeit so eingeschätzt, daß sie eigentlich überall egal glücklich wäre, wo man nett zu ihr ist und sich mit ihr beschäftigt.
Ich will ihr damit nicht unterstellen, daß sie 10 Jahre am Bahnhof auf mich gewartet hätte. Aber sogar ein Hund wie sie hat mir gezeigt, daß ein Halterwechsel eben nicht nach kürzester Zeit vergessen ist, auch wenn der Hund gut "funktioniert".
Tatsächlich hätte ich den Pudel auch eher in die Kategorie "braucht etwas länger" gesteckt, weil sie sich eben doch sehr an ihren Menschen binden.
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Das Problem ist eigentlich gehört ein solches Thema nur in den entsprechenden Kreisen besprochen. Einfach damit die Leute die darüber sprechen alle die gleiche Ausgangslage haben. Wenn ich bspw die Meinung vertrete Hundeausstellungen sind Tierquälerei gehe ich von Anfang an anders an die Situation heran.
Und die Leute die bei mir in der Agilitygruppe sind (die Fraktion die kommt wenn es weder zu warm/kalt/nass ist) werden auch nie die selben Voraussetzungen haben wie ich, die seit über 20 Jahren ihre fast gesamte Freizeit mit dem Sport verbringt. Die sagen zwar auch sie machen Hundesport - aber wie es ist da wirklich mit Leidenschaften dran zu hängen verstehen sie nicht.
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Wie gesagt, mir ging es um die Abwertung des "nur ein Hobby". Ich würde da gar nicht nach Gaudi oder Leistungssport unterscheiden. Ich habe ja z.B. Pferde. Erst waren sie nur ein Hobby, nun auch Beruf. Die Wertigkeit die dieses Hobby in meinem Leben einnimmt hat sich dadurch nicht geändert und natürlich muss mein Hund in meinem Leben so glücklich werden, danach ist er ausgesucht und für eine zusätzliche zeitintensive Ersatzbeschäftigung einfach gar keine Zeit.
Wenn sich die Freizeit der TS seit Kindheitstagen auf dem Hundeplatz abspielt und sie für den IGP-Sport brennt, dann ist dieses "nur ein Hobby", das kann man doch aufgeben, einfach nicht der Wertigkeit ihrer Freizeitbeschäftigung angemessen.
Das finde ich halt nicht okay, da so dermaßen in die Lebensvorstellungen anderer Menschen hinein zu urteilen. Vllt wäre andersrum die TS sofort bereit für ihre Hunde den Job oder den Wohnort zu wechseln oder auf andere Dinge zu verzichten, die anderen wiederum elementar viel wichtiger erscheinen.Achso, das war nicht meine Absicht, durch "nur ein Hobby" in irgendeiner Weise abzuwerten. Und ich wollte auch nigendwo reinurteilen, sondern nur sagen, dass es -für mich- nicht in Frage käme, mir einen Hund ausschließlich zu einem bestimmten Zweck anzuschaffen bzw. ihn abzugeben, wenn das dann nicht klappt. Und irgendwas "urteilen" wollte ich auch nicht bzw. nur in dem Mindestmaß, das eine moralische Einordnung irgendwie mit sicht bringt. Ich möchte es aber nicht per se VERurteilen und vor allem nicht sagen, dass die Person sich generell unmoralisch dem Hund gegenüber verhält. Wirklich gar nicht!
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Das Problem ist eigentlich gehört ein solches Thema nur in den entsprechenden Kreisen besprochen. Einfach damit die Leute die darüber sprechen alle die gleiche Ausgangslage haben. Wenn ich bspw die Meinung vertrete Hundeausstellungen sind Tierquälerei gehe ich von Anfang an anders an die Situation heran.
Und die Leute die bei mir in der Agilitygruppe sind (die Fraktion die kommt wenn es weder zu warm/kalt/nass ist) werden auch nie die selben Voraussetzungen haben wie ich, die seit über 20 Jahren ihre fast gesamte Freizeit mit dem Sport verbringt. Die sagen zwar auch sie machen Hundesport - aber wie es ist da wirklich mit Leidenschaften dran zu hängen verstehen sie nicht.
Ich finde es im Gegenteil immer wichtig, sich auch außerhalb der eigenen Bubble Meinungen einzuholen und Ansichten anzuhören. Ob man das so für sich (in Teilen) übernimmt, sei mal dahin gestellt. Vielleicht bleibt man auch gern und überzeugt in seiner "Bubble". Aber es schadet nie, sich ganz andere Sichtweisen anzuhören und aus dem eigenen Film mal kurz rauszukommen.
Das ist natürlich super schwer und ziemlich sicher schaff ich das auch weniger, als ich mir wünschen würde (sondern bin oft festgefahren in dem, was ich richtig finde), aber ich will es zumindest versuchen. Und sei es, dass man am Ende nur andere Lebenswelten, moralische Kompasse usw. kennt (ohne unmittelbar was damit zu machen).
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Ich finde die Diskussion spannend. Denke selbst es kommt auf den Typ-Hund an. Unsere Dalmis haben immer etwas gebraucht bis sie bei der Urlaubsbetreuung ankamen und nach 15 Tagen hatten sie die Nase voll 🤣😄 dabei dürften die teilweise mehr als deren Hunde.
Dann hatten wir Hunde für die war es vollkommen ok und wenn wir wieder kamen war das auch ok. So, nach dem Motto: da gab es das bessere Essen aber bei euch darf ich ins Bett… ok, ich bin müde.
Auch bei unserem Second-Hand-Hunden war es unterschiedlich aber alle 3 hatten gemeinsam, dass man sagen konnte erst nach 6 Monaten waren sie angekommen. Davor wäre aber nur 1 mit den alten Besitzern wieder zurück, die anderen Beiden kamen, lagen auf dem Sofa und gingen dann in den Teich um danach auf dem Liegestuhl weiter zu dösen: Sache gegessen.
Daher denke ich in diesem speziellen Fall der TE, wenn so gar kein anderer gemeinsamer Sport in Frage kommt und es einen Interessenten gibt und du Infos bekämst wie sich der Hund entwickelt. Ich glaube dann wärt ihr beide happy, ein Hund merkt doch ob er voll akzeptiert und geliebt wird (auch wenn er nicht weiß was es bedeutet) oder ob es aus Verpflichtung ist. Zumindest denke ich das, denn Hunde empfinde ich als sehr feinfühlig und man hat ja auch schon nachgewiesen das Hunde auf ihre Besitzer reagieren in dem sie das gleiche Hormon ausstoßen wie Verliebte.
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Tatsächlich hätte ich den Pudel auch eher in die Kategorie "braucht etwas länger" gesteckt, weil sie sich eben doch sehr an ihren Menschen binden.
Es gibt Pudel, die sind so, andere nicht. Das ist wohl auch unterschiedlich nach Zuchtlnien/Familien. Caras Züchterin beschrieb ihre Zwergpudel als Einpersonenhunde, ihre Kleinpudel dagegen als "finden zu jedem in der Familie ihre eigene Beziehung". Das traf auf Cara mit Sicherheit zu, auch wenn bei mir im Singlehaushalt gelandet ist.
Caras kindliche allgemeine Kontaktfreude blieb ihr lange erhalten und war auch lange Erziehungsthema. Das stand im Gegensatz zu meiner früheren zurückhaltend neutralen Schäferhündin und erst recht zum scheuen Sheltie.
In gereifter und modifizierter Form war es auch diese allgemeine Menschenfreundlichkeit, die sie geeignet als Besuchshund im Seniorenheim gemacht hat.
Für mich war klar, daß meine Schäferhündin die ich erst als 6- oder 7 Jährige kennengelernt hatte, eine einzigartige und nicht ohne weiteres ersetzbare Beziehung zu mir hatte. Also nicht nur ich zu ihr, sondern auch sie zu mir. Und das schon, bevor ich sie von ihren Vorbesitzern übernehmen konnte.
Bei Cara war ich mir, obwohl ich sie von Welpe an hatte, keineswegs so sicher. Erst so subtile Anzeichen wie oben beschrieben haben mich davon überzeugt, daß Cara mich im Fall einer Trennung vielleicht doch ein wenig vermissen würde.
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Ich finde diese Einteilung in Lager immer schwierig. Ich mache mehrfach die Woche Hundesport, die Hunde kommen aus Überzeugung aus dem TS, ich fahre zu teuren Seminaren bis nach Oberammergau runter, nehme an Turnieren und Meisterschaft teil und trotzdem würde hier niemand aufgrund mangelnder Leistung ausziehen müssen.
Kein Turniererfolg mehr wäre für mich verkraftbar, gar kein Training würde mir auf jeden Fall sehr fehlen, aber wir würden uns anderweitig eine schöne Zeit machen.
Nutzt nur der TS nichts wie ich es handhaben würde, aber es wurde ja nach Meinungen gefragt.
In meinem Verein kenne ich das Austauschen von Hunden so nicht, aber aus meinen Tagen in der Pferdewelt. Da habe ich zu oft gesehen, dass ein "besseres" Modell angeschafft wurde und der Erfolg trotzdem ausblieb.
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Meine Antwort auf die Eingangsfrage:
Ja, auch wir hatten einen Hund, von dem wir enttäuscht waren. Und im Nachhinein war es ein Fehler, diesen Hund zu behalten.
Auch wenn manch eine es vielleicht nicht glauben möchte: wir lieben unsere Hunde und sie sollten ein tolles Leben haben. Auf der anderen Seite führen wir sie als Personenspürhunde. Dafür brennen wir und dafür sollen auch unsere Hunde brennen. Und ich möchte mir auch keine Ausrede suchen müssen, aus welchem Grund mein Hund in die komplett falsche Richtung gegangen ist und damit auch die weiteren Einsatzkräfte.
Jette war als Nachfolgerin für Google geplant. Bloodhound x Coonhund, da uns hier kein BH gefallen hat - viel zu schwer, unbeweglich, Falten und dadurch sich abzeichnende gesundheitlich Probleme. Die ersten beiden Jahre war alles prima und dann fing Jette in schwierigeren Situationen an zu stöbern. Trotz Videoaufzeichnungen kein Unterschied zu sehen, Trainerkollegen konsultiert - es blieb beim Stöbern. Wir haben uns gegen eine Abgabe entschieden und ich habe mit ihr geruchsspezifische Geruchsdifferenzierung aufgebaut. Weil sie es gut fand und es eine schnelle Nummer war.
ABER: es war irgendwie immer mit einem leichten Anflug von Lieblosigkeit und es war diese "Leichtigkeit" wie bei einem guten Trail. Sie wurde dann Hund Nummer fünf, nachdem wir uns den Grand Bleu geholt haben. Das war dann wirklich das fünfte Rad am Wagen. Sie ist dann zwei Jahre später an einem Osteosarkom verstorben.
Ja, wir haben uns um sie gekümmert und beschäftigt. Aber es war nie dieses "zwischen uns passt kein Blatt". Hätte sich nochmals eine ähnliche Konstellation ergeben, hätte ich für diesen Hund ein passenderes Zuhause gesucht.
Mit meiner Beaglehündin war es anders - auch sie ist für meine verstorbene Bloodhoundhündin gekommen. Aber mit dem Unterschied, dass ich von ihr nichts erwartet habe. Abgabehund aus vierter Hand und mit dem Ansatz "alles kann, nichts muss". Und mit diesem Hund werde ich im Herbst anfangen, Prüfungen zu laufen.
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Ich werfe mal noch eine Überlegung ein:
Wie geht es eigentlich weiter?
Die Hündin ist jetzt ein Jahr alt und wird als freundlicher Hund und everybodys Darling vermittelt. Was, wenn sie im nächsten Jahr erwachsen und ernsthaft wird? Wenn sie in einem oder zwei Jahren von fremde Menschen und Hunden nichts mehr wissen will? Gibt der nächste Besitzer sie dann auch weiter? Ist das immer noch ganz problemlos?
Wenn ich für mich der Meinung bin, dass man einen Hund, der die Erwartungen nicht erfüllt, problemlos verkaufen kann, kann ich ja nicht erwarten, dass der nächste und übernächste Besitzer das anders siehen.. Nehm ich den Hund dann zurück oder lass ich es einfach laufen?
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