Enttäuscht darüber wie sich Hund entwickelt hat?

  • Ich denke, so wie Du Deine Hündin beschreibst, wäre es nicht mega schwierig passende Halter für sie zu finden, so dass Du Dir einen passenden Hund für Deinen Sport kaufen kannst.


    Von Turnierreitern kenne ich es auch, dass die deutlich weniger emotional sind und dass da oft nicht lange überlegt wird, wenn das Pferd die Anforderungen nicht erfüllt.


    Es ist aber ja auch besser für das Tier, wenn es wo lebt, wo keine unerfüllbaren Anforderungen an es gestellt werden, sondern alle zusammen Spaß haben.


    Was unseren Kleinpudel angeht, hatten wir zwar mit ordentlich Jagd-, aber nicht mit ihrem ausgeprägten Wachtrieb gerechnet. Sie bellt und knurrt so heftig, dass wir sie lieber nicht an Besuch heran lassen, bis sie akzeptiert hat, dass der im Haus sein darf. Das ist wohl das Erbe der Großpudelhälfte. Dafür ist der Jagdtrieb bei ihr nicht wirklich ein Thema.

    Wir hätten es lieber andersherum, aber ok. Man kann nicht alles haben.

  • Ich habe letztes Jahr meinen aktuellen Assistenzhund als Welpen gekauft. Da weiß man natürlich nie, ob sich der Hund dann in weiterer Folge WIRKLICH eignet, gesundheitlich und charakterlich, auch wenn man im Vorfeld versucht das Risiko zu minimieren. Außerdem hängt ja existenziell viel davon ab, dass es klappt.


    Trotzdem hätte ich ihn nie abgegeben, nur weil er den Job nicht machen kann. Ich hätte dann halt die nächsten Jahre ohne Assistenzhund auskommen müssen. Für mich war die intensive Bindung und das, was wir außerhalb seiner Arbeit zusammen machen, viel mehr wert und viel wichtiger als die Prüfung zu bestehen.


    Trotzdem verstehe ich auch, wenn das jemand anders handhabt. Für mich erleichtert ein Assistenzhund das Leben zwar ungemein, ist aber nicht lebenswichtig. Bei anderen ist das anders.


    Aber rein im Hinblick auf Sport fällt es mir schwer, das zu verstehen. Für MICH wäre das niemals ein Grund, einen Hund abzugeben.


    Allerdings bin ich total dafür den Hund abzugeben, wenn er woanders definitiv ein besseres Leben haben kann. Und es klingt hier so, als wäre das der Fall. Um so einen Mali reißen sich die Leute mit Sicherheit und es sollte nicht schwer sein, DAS Zuhause zu finden, wo sie für das, was sie ist, wirklich geschätzt und geliebt wird und genau das ausleben darf.

  • Ich hab zwei Situationen gehabt, wo es halt nicht so gelaufen ist wie gedacht.

    Meinen Sheltie habe ich geholt, weil ich Agi machen wollte. Der fand das an sich super, hatte Trieb, war recht furchtlos, aber dieses eh schon laute Tier verfiel schon, wenn wir nur richtig Hupla abgebogen sind in lautes Geschrei. Ich wollte ihn nicht in so einem Zustand, konnte ihn aber auch nicht von seiner Palme runter holen. Daher hab ich mich vom Agi verabschiedet und bin beim Dogdance gelandet. Da vaiiere ich bis heute, der Hund ist jetzt 9 Jahre, zwischen Übungen mit Tempo und dann gleich was ruhiges hinterher, damit er mir nicht um die Ohren fliegt. Ich hab mich dem Wesen des Hundes angepasst, für mich ok.

    Wirklich abgegeben habe ich dann einen Collie, der sich mit dem Sheltie so bekriegt hat, daß Blut geflossen ist. Der Hund lebt jetzt bei meiner Tochter, was ein Segen für alle Beteiligten ist. Hätte meine Tochter ihn nicht genommen, würde er hier vermutlich noch leben, aber vllt auch nicht, wenn es noch weiter eskaliert wäre.

    Es hat sich furchtbar angefühlt ihn weg zu geben. Monatelang hab ich gelitten und ein schlechtes Gewissen gehabt. Kam ich dort hin, drückte der Hund seine Stirn an mein Bein und wir haben eine Weile getrauert. Schön ist, dass der Hund noch Teil meines Lebens ist, ich ihn auch häufig sitte und wir uns inzwischen halt einfach freuen, wenn wir uns sehen.

    Vorher hat jedes meiner Meerschweinchen, Kaninchen, Pferde, Hunde,... bei mir gelebt, bis es gestorben ist. Ich hatte sehr daran zu knabbern, dennoch war es einfach richtig.

  • Ich habe ebenfalls schon einen Hund abgegeben. Wir haben nicht zusammengepasst, von Anfang an. Sie war (und ist) ein Hibbel vor dem Herren, fiepsig, selbstständig, ohne irgendwelchen Will to Please. Mir wurde relativ schnell klar, dass wir uns die nächsten 15 Jahre quälen würden und das wollte ich für keine Seite.


    Ich habe also angefangen nach einem schönen Zuhause zu suchen, bei dem das Bauchgefühl passt. Also natürlich wäre sie nicht an irgendjemanden gegangen. Bevor ich einen Kompromiss eingegangen wäre, wäre sie hier geblieben.


    Letztlich ist sie in der Familie geblieben, was natürlich (vor allem emotional) die beste Lösung ist.

  • Ja kenne ich von meinem aktuellen Rüden, da geht es mir ganz genauso. Problem bei der Sache ist, er ist ein Sohn meines Rüden, der zum einen mein absoluter Herzenshund ist, und zugleich auch noch ein richtig geiler Sporthund, der kaum Wünsche offen lässt (IGP bis zur DM geführt, FH erfolgreich und auch noch Cat1 Mondio abgelegt). Dazu Wesen und Gesundheit top, also könnte ich mir einen Hund backen, dann wäre er es..mit ner Brise mehr Selbstbewusstsein in der UO mir gegenüber ;)


    Da hat der Sohn es natürlich schwer.. er kommt vom Arbeiten her halt mehr nach der Mutter, und weniger nach seinem Vater.. aber nichts desto trotz hadere ich mit mir, ob ich ihm noch länger eine Chance gebe (er ist jetzt 1,5 Jahre alt), oder ob ich das zusammen leben beende.. Im Alltag ist er absolut toll, leichtführig und so angenehm wie sein Vater. Nur im Sport, da fehlt ihm halt das letzte Quentchen zu MEINEM Glück..


    Auf der anderen Seite, ich lerne auch mit diesem Hund wieder, werde von meiner Erfolgswolke runter geholt, was vielleicht auch nicht so schlecht ist.. mit meinen Umfeld spreche ich da ganz offen drüber, klar gibt es Leute die mich verurteilen, aber ich halte und züchte Sporthunde an die ich hohe Ansprüche stelle, und meiner Meinung nach auch stellen muss und darf, denn nur wenn man ehrlich ist, kann man eine Arbeitsrasse auch auf einem hohen Standard halten, finde ich in der heutigen Zeit, wo alles an den Hund angepasst wird (der arme Hund darf ja nicht überfordert werden) wichtig..


    Deine Beschreibung hört sich aber eher so an, dass du einfach noch nicht den richtigen Weg für diesen Hund gefunden hast ihn zu begeistern. Das Verhalten was du beschreibst, finde ich in den letzten Jahren bei immer mehr Malis..


    Problem im IGP ist aber auch, dass viele Ausbilder/HF meinen, ein Mali funktioniert bzw. muss immer mit Methode xy funktionieren. Dabei gibt es ganz viele Malis, die mit einem anderen Weg richtig gute Sporthunde werden!


    Mein junger hat sich auch leicht ablenken lassen, er ist jetzt 1,5 Jahre alt, und es wird erst jetzt besser. Dein Hund ist erst ein Jahr alt, du hast sie seit 8 Monaten, überleg mal, 8 Monate sind nichts bei der Ausbildung eines Hundes.. Viele Malis sind spätreif! Etwas was viele Malihalter nicht wissen, oder nicht wissen wollen - es gibt die frühreifen, die schon mit wenigen Monaten knallen, und es gibt aber auch die Spätreifen. Mein großer Rüde war so ein Spätreifer, auch bei ihm war ich anfangs nicht voll überzeugt, so mit knapp 2 Jahren ist dann der Damm gebrochen, und er wurde ein richtig geiler Sporthund


    Klar kannst du sie abgegeben, ich persönlich würde das auch nicht verurteilen, überlege ich es ja selber für meinen jungen Rüden. Du kannst aber auch selber dazu lernen, und einen Weg für dich und den Hund finden. Ein guter HF findet einen Weg sage ich immer(an der eigenen Nase pack).


    Ich finde, man lässt sich zu sehr von ""erfolgreichen Hundeführern" blenden. Da werden Videos ins Netz gestellt von Junghunden, die wie die Maschinen Fuß laufen, und wenn der eigene Hund nicht so funktioniert kommt Frust auf..

  • Neva ist auch KNPV lastig.

    Ich würde die Hündin weitervermitteln, das ist einfach nicht das, was man beim IGP erwartet und ist dann einfach auch nicht fair dem Hund gegenüber.


    Es gibt beim Mali doch ganz tolle IGP-Linien, ich denke, damit wirst du glücklicher werden.

  • Und wie ich jetzt lese, hat deine Hündin KNPV Abstammung? Ich kenne jetzt weder die genaue Linie, noch habe ich den Hund arbeiten sehen - aber sehr oft sind Hunde aus KNPV Linien nicht für das deutsche "höher, schneller, weiter", "die Rute noch höher tragen, noch mehr brennen, noch mehr Gas geben" - IGP gemacht. Im Ringsport braucht man andere Eigenschaften, kann auch sein, dass das bei deiner Hündin der Fall ist.


    Im Endeffekt hat hier nieman den Hund real gesehen, daher kann man auch nur schlecht einen Rat geben

  • Kurz zu Jette und mir: Wir machen keinen Hundesport sondern Jette ist zu meiner Assistenz- und Begleithündin herangewachsen.


    Enttäuscht bin ich von der Lady nicht, warum auch? Sie fasziniert mich jeden Rag auf´s Neue mit dem, was sie mir anbietet und wo sie mit mir zusammenarbeitet.

  • Wozu knpv wenn du igp machst ? Was in Gottes Namen hast du denn erwartet ?!

    Das du den top veranlagten Hund aus dem Wurf kriegst ? Kriegst du nicht wenn da für knpv selektiert wird. So dumm ist kein Züchter der für Selektion x Züchtet dann für Sport y abzugeben was sich top zeigt.

    Generell kann ich dieses beliebte " ich Scheiss auf Genetik und nimm das was krass ist für mich obwohl ich dann ständig gegen den Hund arbeiten werde und nie sein volles Potenzial ausschöpfen werde " nicht, null verstehen.


    Und trieb ... Joa. Anders.

    Ist so wie " sozial" in anderen Ländern anders als hier gemeint ist.

    Wüsste man würde man sich auseinander setzen.

    Ehrlich das macht mich nur noch sauer .

    Und ja, diese Selektion und Genetik braucht länger und die sind nicht für die typische igp Ausbildung gemacht.

    Bei gar nichts idR.

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