Mein Hund klebt am Boden

  • Meine Lösung war und ist, immer wieder Pausen zu machen. Nicht eine Übung bis zum erbrechen wiederholen, sondern nur 4-6 gute Versuche mit kleinen Variationen und fertig.

    Damit fahre ich mit beiden Hunden gut und die extremen Schnüffelphasen sind quasi weg.

    Wie lange hat es gedauert bis ihr damit Erfolg hattet?

    Das ging recht fix. Es war ja eher meine Leistung einzuschätzen, wann es für sie genug sein wird, damit ich rechtzeitig eine Pause einlege.

  • Sooo jung, dass er sich deswegen nicht ausreichend konzentrieren könnte ist er nicht mehr. 1 Jahr und 8 Monate ist er alt.

    Ich finde das schon noch sehr jung. Kopfmäßig wird sich da schon noch etwas tun, der Hund noch "reifen".


    Ich denke, wenn es sich da um klassisches Unterordnungs-Zeug handelt, wird ihm das einfach zu öde sein und außerdem sind die Einheiten wahrscheinlich zu lange. Ist ja auf vielen Hundeplätzen so, dass da recht stark nach Schema F gearbeitet wird. Aber gerade Spitze mit ihrem Eigenwillen wollen halt eine Aufgabe, die für sie auch "Sinn" macht, das sind halt keine klassischen Unterordnungs-Rassen.


    Also mein Weg wäre da ganz klar, Einheiten kürzer und knackiger gestalten. Eventuell überdenken, in welche hundesportliche Richtung es überhaupt gehen soll.

  • Dafür würde ich auch plädieren. Ich bin aktuell nur mit der Junghündin (auch ein Spitz) in der Hundeschule, die übrigens ähnlich alt ist wie deiner. Sie begreift alles super schnell und macht einfach vieles auf Anhieb schon richtig oder zumindest fast richtig. Somit brauche ich auch keine 20 Versuche, sondern mache nur ein paar und dann was anderes oder direkt eine Pause, bis die anderen dann auch soweit sind.


    Aber es kommt auch mal vor, dass ichs "verkacke" :shushing_face: . Letztes Mal sollten wir Voraus üben, also den Hund zum Target schicken und dort Sitz oder Platz machen lassen. So 4-5 m sollten das Ziel sein. Ich habe das also gemacht, mit ca. 3 m angefangen, dann ein paarmal 4, dann noch 5 m gewollt, aber da hat sie dann gestreikt. Das waren dann schon wieder zuviele Wiederholungen derselben Übung. Auch 4m gingen dann nicht mehr, also gabs nur noch einmal 3 m und fertig. Ich hätte einfach bei den besagten 6 Übungen aufhöhren sollen. Bis dahin war nämlich alles Top, dann wurde sie bei einem Versuch schludrig und dann hat sie gestreikt.


    Und so oder so ähnlich läuft das auch mit meiner Kleinspitzhündin. Es gibt 4 tolle Versuche, wo sie super mitmacht und viel anbietet und dann war`s das.


    Und wenn man dann weiter und weiter macht und versucht sie doch noch zu irgendwas zu bewegen kommt dann der Am-Boden-Klebemodus "Frauchen hier ist jetzt geschlossen, mach was du willst".

  • Aber ich meine zu beobachten bei meinen Hunden und auch bei vielen anderen, dass es oft auch ein großer Teil Anspannung ist, was die Hunde so abtauchen lässt. Also ein Übersprungsverhalten, was natürlich toll ist für die Hunde.

    Das kommt schon gut hin. Er neigt dazu sich aufzuregen und ich habe schon auch das Gefühl er braucht das Schnüffeln teils um sich selbst runterzufahren bzw. mit der Situation klar zu kommen.


    Habt Ihr mal geübt, wie eigentlich Pausemachen prinzipiell überhaupt geht? Also was Hund da tun soll und wie?

    Ja. Es fällt ihm aber in bestimmten Situationen noch schwer, wirklich einfach mal "nichts" zu tun.

    So lange Pausen zwischen den Übungen, wie er bräuchte, um die Pause in der Situation anzunehmen, machen wir im Verein allerdings nicht. Da kann ich nur die längere Pause zwischen den beiden Einheiten nutzen (es wird je ca. 30 Minuten trainiert, dazwischen 30 Minuten Pause).


    Ich denke, wenn es sich da um klassisches Unterordnungs-Zeug handelt, wird ihm das einfach zu öde sein und außerdem sind die Einheiten wahrscheinlich zu lange.

    Schwierig zu beschreiben. Ja, ich glaube auch, dass er das nicht so spannend findet, aber langweilig ist ihm irgendwie trotzdem nicht.


    Also mein Weg wäre da ganz klar, Einheiten kürzer und knackiger gestalten. Eventuell überdenken, in welche hundesportliche Richtung es überhaupt gehen soll.

    In der Gruppe natürlich nicht so leicht. Das Training gibt es so individuell nicht her. Ein bisschen UO sollte schon drin sein, müssen ja keinen Blumentopf damit gewinnen ;)

    Langfristig würde ich gerne etwas anderes machen, aber es gibt nicht so viele Kursangebote und ich brauch da schon etwas Hilfe...


    Und so oder so ähnlich läuft das auch mit meiner Kleinspitzhündin. Es gibt 4 tolle Versuche, wo sie super mitmacht und viel anbietet und dann war`s das.

    Das kommt wirklich sehr darauf an, was wir üben. Fußlaufen findet er nicht so toll. Rückwärts einparken könnte er 100 mal machen und würde es immer noch witzig finden... Die Motivation ist da auch eine ganz andere. Sobald ich andeute, dass wir jetzt Trickskram machen, habe ich einen hochmotivierten Wuselspitz. Der springt durch einen brennenden Reifen, macht nen Salto, beißt sich ein Bein ab - egal, los, los, los! Beim Fußlaufen Fehlanzeige... "Oh, schau mal ein Grashalm!"...

  • Das kommt wirklich sehr darauf an, was wir üben. Fußlaufen findet er nicht so toll. Rückwärts einparken könnte er 100 mal machen und würde es immer noch witzig finden... Die Motivation ist da auch eine ganz andere. Sobald ich andeute, dass wir jetzt Trickskram machen, habe ich einen hochmotivierten Wuselspitz. Der springt durch einen brennenden Reifen, macht nen Salto, beißt sich ein Bein ab - egal, los, los, los! Beim Fußlau

    Und genau diese Beschreibung zeigt deutlich, dass das Training fürs Fußlaufen für deinen Hund nicht passt.

    Auch Fußarbeit ist ein Trick!

  • Zunächst: der Hund ist ein Nasentier. Schnüffeln ist wichtig. Gerade unsichere Hunde haben oft das Bedürfnis ihre Umgebung erst einmal gründlich mit der Nase zu untersuchen. Wenn sie das nicht dürfen, verursacht das Stress.


    Aber: bei Extremschnüfflern, die sonst kaum mehr ansprechbar sind, händle ich das sehr eng, bis sie sich selbst regulieren können. Sprich, ich gebe ihnen an der Leine erst gar keine Möglichkeit, zu schnüffeln.


    Schnüffeln lässt sich aber wunderbar auch als Belohnung einsetzen. Dazu musst Du (mit Dir selber!) aber völlig klar und konsequent sein, was jetzt gerade ansteht: schnüffeln oder arbeiten? Ausserdem benötigst Du dafür zwei klare Signale für 'jetzt darfst Du schnüffeln' und 'jetzt wird nicht mehr geschnüffelt.'


    Du musst eine gute Balance zwischen 'er muss jetzt schnüffeln dürfen' und 'jetzt wird gearbeitet' finden. Die 'Jetzt wird gearbeitet'-Phasen werden am Anfang 30 Sekunden sein - danach kannst Du ihn freigeben und ihm erlauben, zu schnüffeln. So lernt er, dass es sich lohnt, mit Dir zusammenzuarbeiten, weil er an sein eigentliches Ziel - das Schnüffeln - kommt. Wenn Du das Schnüffeln aber so eng regulierst, denke bitte immer daran, dass Du da gerade ein Grundbedürfnis Deines Hundes massiv einschränkst. Geh also verantwortungsvoll mit der Kontrolle, Du Du über Deinen Hund ausübst, um, damit er trotz Deiner Erziehung auf seine Kosten kommt. Sprich, wirklich kurze Arbeitsphasen und ausgiebige Schnüffelpausen.


    Ich denke aber auch, dass da im Trainingsaufbau gewaltig etwas schief läuft, wenn der Hund andere Übungen so topmotiviert mitmacht und das Fusslaufen so öde findet.

  • Für mich klingt es auch nach einem nicht passenden Trainingsaufbau. Meine jetzt 16 Monate alte Hündin geht beim Fuß-üben vielleicht so 15 bis 20 Sekunden Fuß und dann löse ich das schon wieder auf, weil mehr gar nicht gehen würde. Sie darf dann eine Pause machen, in der sie auch schnüffeln darf.

  • Hm... Ich glaube, das geht jetzt doch zu weit in Richtung "Fuß laufen". Es geht grundsätzlich um schlichtes "Strecke machen", einfach laufen. Gar nicht explizit arbeiten, sondern stumpfe Fortbewegung.


    Es ist völlig okay, dass er keine 300m bei Fuß läuft, aber es muss doch möglich sein 300m gerade aus zu laufen ohne Bodenanalyse. Das schaffen wir höchstens auf Asphalt/Pflaster. Solange nichts aufm Boden liegt...

    Das ist manchmal schon echt anstrengend. Klar darf er schnüffeln auf den Spaziergängen, er bekommt auch täglich Freilauf, wo er schnüffeln, markieren und rennen darf, wie er Bock hat. Manchmal möchte ich aber auch einfach mal von A nach B laufen, ohne ständige Unterbrechung.

    Ich übe das auf kleinen Teilstrecken. Auf bekannten Strecken geht es wie gesagt schon ganz gut, auf fremden Strecken dauert es, auf dem Hundeplatz ist es manchmal ein echtes Desaster.

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