Ist meine Hündin ballsüchtig? Oder gutes Mittel gegen Pöbelei?

  • Dann dürfte ich ja auf keine Hundewiese mehr gehen, weil irgendwer spielt dort immer Ball.


    Und generell kein Freilauf mehr, weil es könnte irgendwo ein Ball rumliegen oder irgendwer mit seinem Hund spielen.

    wie hast das denn bisher gehändelt?

    Waren ja nicht ihre Bälle...durfte Sie sich die dann trotzdem holen im Freilauf zb?


    Das geht allerdings nicht! :)

  • Sie wird schon nervös, wenn sie einen Tag lang keinen Ball zu Gesicht bekommt.

    Was so ziemlich deutlich für eine Sucht spricht!


    Dann dürfte ich ja auf keine Hundewiese mehr gehen,

    Was auch nicht immer eine gute Idee ist!


    Ein Border könnte andere Hunde "anhüten". Selbst nur das "Glotzen" ist - auf gut Deutsch gesagt - kacke und sollte unterbunden werden!



    weil irgendwer spielt dort immer Ball.

    Umso schlimmer!



    Das geht doch nicht?

    Na ja, Du wirst Deinen Hund nun erziehen müssen!

    Kalter Entzug, das ist einfach nur Sch :pile_of_poo: und für den Hund und seinen Halter, der das ja mit ausbaden und die Launen aushalten darf.

    Du wirst mit Deinem Hund arbeiten müssen.


    Am besten echt mit einem Border erfahrenen Trainer. Jemand, der da sagt "Ach, das ist so typisch Border! Ist halt so" wird Euch nicht helfen!

  • Also denkt ihr kompletter Ballentzug ist nötig? Ich weiß nicht wie sie und ich das schaffen sollen. Sie wird schon nervös, wenn sie einen Tag lang keinen Ball zu Gesicht bekommt.

    Aber da merkst du doch selbst, dass sie schon süchtig ist.


    Machst du denn sonst irgendwas mit ihr zur "Auslastung" / Beschäftigung?

    Oder gibt es nur das Ball werfen?


    Ich würde mir wirklich ein gemeinsames Hobby mit dem Hund suchen. Wo er nicht blindlings einem Ball hinterher hetzt, sondern etwas gemeinsam mit Dir arbeitet.

    Und das aber auch nur zeitlich begrenzt.

    Ich finde es wichtig, dass der Hund auch einfach entspannt Gassi gehen kann. Sich ein bisschen mit seiner Umgebung beschäftigen, schnüffeln usw. Ohne Dauerbespaßung und Dauerstress.


    Wir hatten früher auch mal eine Hündin, die Richtung Balljunkie ging, die war aber noch deutlich gemäßigter als deine und wir haben es leider als Familie (Ersthundbesitzer) lange nicht so wirklich wahrgenommen. Erst als sie älter wurde und Probleme mit den Gelenken bekam, haben wir das Ball werfen konsequent angestellt.


    Wenn deine Hündin dauerhaft einen Tennisball im Maul hat, wird sie sich auch die Zähne kaputt machen.


    Ich bin kein Hütehund-Experte und komme mit Border Collies allgemein wenig klar. Aber ich glaube, das wird bei deiner Hündin kein leichter Weg sie wieder zu einem normalen Hundeverhalten zu bringen. Am ehesten wohl wirklich in Zusammenarbeit mit einem bordererfahrenen Trainer.


    Allein von deiner Beschreibung hört es sich so an als stände deine Hündin dauerhaft unter Stress. Und gerade beim Border ist es eben schwierig dieses Verhalten wieder raus zu kriegen...

  • Ich stimme den anderen zu und denke, dass dich die Hütefraktion hier im DF nochmal kompetenter beraten kann.


    Dein Hund steht mit seiner Sucht unter enormem Stress und wenn du sie da jetzt auf Entzug packst, was du definitiv tun musst, wird sie dir ziemlich sicher erstmal richtig um die Ohren fliegen (und/oder sich Ersatz'kicks' suchen).


    Was ich jedoch gleich noch mit anmerken möchte, pack bitte vor allem die TENNISbälle ganz schnell weg. Das Material sorgt für heftig Zahnabrieb und ist nix für Hunde.


    Ich kenne/kannte zwei Hunde mit extremer Ballsucht, ebenfalls eine Borderin und ein Jagdhundmix, die sind ohne das Teil nichtmal von Zuhause weg. Absolut nicht schön für den Hund.

  • Einen Border Collie zum Junkie zu machen, geht sehr schnell und ihn davon loszubekommen, braucht Zeit, aber Du erkennst das Verhalten gut und ich denke, Du kannst es mit Hilfe eines Trainers, der sich mit Hütehunden auskennt, in die Reihe bekommen. Das ist kein leichter Weg, aber man kann ihn schaffen

    Als wir Moja mit 9 mon übernahmen war sie hinter allem her, was sich schnell bewegte.Sie jagte Blätter, nahm sich Tannenzapfen, wollte, dass wir sie werfen etc. Wir haben ihr Alternativbeschäftigungen angeboten, nur ruhige Spiele wie Apportieren, Mantrailing, also Nasenarbeit, die sie richtig forderten. Von diesem Bewegungsmuster, was sie mitbrachte, bekamen wir sie schnell herunter, müssen aber heute, also 3 Jahre später immer noch aufpassen, dass sie nicht in ihr altes Verhalten zurück fällt. Wir haben eine gute Trainerin, die sehr geholfen hat

  • War bei unserer Bordercollie Hündin genauso als wir sie aus dem Tierheim bekamen. Und ja, kalter Entzug, 100%ig. Natürlich geht das, auch wenn es anfangs nicht schön ist. Bei uns gab es dann als Ersatz kontrolliertere Spiele ohne Hirn rausballern. Apportierübungen mit anderen Gegenständen mit Sitzenbleiben, Abruf und klarem Ende. Zergeln bei geringem Erregungslevel. Suchspiele. Niemals Spielzeug zur freien Verfügung und schon gar nicht auf "Spielaufforderungen" aka Drängeln von ihrer Seite eingehen.


    War sie glücklich? Anfangs nicht. Sie hat natürlich nach ihren Kick gesucht. Aber langfristig konnte sie endlich wieder ein normaler Hund sein, der auf Spaziergängen geschnüffelt und Hundesachen gemacht hat. Als sie älter wurde konnten wir auch einiges lockern. Aber blindlings Bällen nachrennen gab's nie wieder.

  • wie hast das denn bisher gehändelt?

    Waren ja nicht ihre Bälle...durfte Sie sich die dann trotzdem holen im Freilauf zb?

    Ich habe vorher gefragt. Das Problem ist, sobald sie einen Ball sieht fängt sie an nervös zu werden. Ich habe sie dann immer am Halsband gepackt und festgehalten, bis geklärt war ob sie mitspielen darf. Wenn nicht, dann haben wir selber ein Ballspiel begonnen, weil einfach zusehen erträgt sie nicht.

    Machst du denn sonst irgendwas mit ihr zur "Auslastung" / Beschäftigung?

    Ich habe noch nichts gefunden, was so richtig passt. Wir haben eine Zeit lang Agility in einer Hundeschule gemacht, aber sie hat dabei die Nerven weggeschmissen, wie die Trainerin so schön sagte. Ich finde sie hat es gut gemacht, die Trainerin fand, dass sie viel zu Gaga war.


    Dann wurde mir Mantrailing empfohlen, weil das etwas ruhiges ist, was jeder Hund machen kann. Darauf hatte sie so gar keinen Bock.


    Wir gehen regelmäßig joggen und Rad fahren. Wir üben viele Tricks. Ich beschäftige mich schon mit ihr, natürlich.

  • Das ist eine massive Störung und da hilft nur eine Vor Ort Anleitung ( zum Beispiel Flying Paws)

    Man muss den Hund sehen und fachlich beurteilen, was da los ist.

    Und dann muss geschaut werden, was sinnvoll zu ändern ist.

    Was sind die Möglichkeiten, wie ist das Umfeld.

    Und dann muss eine Entwöhnung her.

    Mein Borderbub war Balljunkie mit abgeschliffenen Zähnen und abgemagert zum Sklett, als ich ihn übernahm hat er Flugzeuge gejagt. Unter anderem.


    (Is gut gut geworden, der Bub)RIP

  • ich hab auch einen sogenannten Balljunky hier.
    Da hilft auch nur ein harter Entzug, wie bei einem Drogenjunky eben. Die erste Zeit vom Entzug wird hart, auch für dich, aber da muss man wirklich konsequent durch.

    Mein Hund (mittlerweile 8,5 Jahre) hat über die Jahre einen Umgang mit dem Objekt gelernt, das er durchaus manchmal in kontrollierter Umgebung damit spielen kann. Aber das würde ich nicht als Ziel nehmen.
    Bevor du am pöbeln trainiertst musst du den Entzug machen, damit dein Hund überhaupt kapazitäten hat sich wieder mit seiner Umwelt auseinander zu setzen.

    Das klingt so absurd, aber es ist so und es ist auch absolut nicht witzig.

    ach und es hilft deinem Hund nicht wenn du Mitleid hast und dann aus Mitleid was anderes gibst.
    Und hier war ein harter Entzug = 1-2 Monate gar kein Spielzeug, damit nicht direkt die nächste Fixierung auf was anderes beginnt.
    Meiner war nämlich auch so extrem, der hat nichtmal mehr richtig geschlafen weil sobald man sich bewegt hat war er zu 1000% da weil man könnte ja was werfen und er wills ja nicht verpassen.

    Mein Hund fällt auch noch manchmal in dieses Muster zurück, nur weit weniger extrem, daher muss ich auch jetzt immer noch aufpassen wenn er ein Spielzeug zu sehr liebt, das wird auch den Rest seines Lebens so bleiben.

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