Hund für die Tochter. Ja/Nein? Welche Rasse?

  • Guten Abend,


    ich habe zwei Töchter, da wäre meine Große, 15 Jahre alt und die kleine Nachzüglerin 4 Jahre alt. Meine große Tochter liebt Tiere, Hunde und Pferde im speziellen. Sie ist mittlerweile vernünftig genug einzusehen, dass ein Pferd zum jetzigen Zeitpunkt und auch für viele weitere Jahre nicht möglich ist. Aber den Traum vom Hund gibt sie nicht auf. Sie hat mir schon mehrere Aufsätze darüber verfasst warum sie gerne einen Hund hätte und was sie nicht alles tun würde. Mittlerweile sind auch die Rassevorstellungen nicht mehr so exotisch. Eine Zeit lang wollte sie einen Wolfshund, einen Holländischen Schäferhund oder einen Tamaskan. Alles natürlich nicht umsetzbar für uns.


    Ich selbst habe keine Erfahrung mit Hunden, außer dass ich ein paar Mal welche gestreichelt habe und bin daher nicht der perfekte Ansprechpartner.


    Hier sind die Wünsche meiner Tochter:


    15-20 kg

    Spitzohren

    kurzes Fell, nicht zu aufwendig in der Pflege

    sportlich

    klug

    ein bisschen beschützerisch (hier bin ich deutlich dagegen)

    Sollte gerne überall mitkommen


    Hier sind meine Anforderungen, die erfüllt sein müssen:


    kinderfreundlich

    freundlich im generellen

    nicht zu laut

    einfach im Umgang auch für Anfänger

    Nicht zu groß. Mir kommen 15-20 kg schon fast zu viel vor. Ich würde mich bei 10-15 kg sicherer fühlen

    Keine aufwendige Fellpflege, da bin ich bei ihr

    Sollte Besuch, vor Allem Kinderbesuch, mögen

    Darf nicht jagen, vor Allem keine kleinen Kinder, wenn sie laufen!


    Meine Tochter hat den Border Collie ins Auge gefasst. Aber soweit ich gelesen habe wird der nicht für Anfänger empfohlen. Meine Tochter hat sehr viel von ihrem Wissen aus TikTok. Ich möchte gerne in der Realität meine Informationen holen.


    Ich möchte einfach mal in die Runde fragen welche Rassen ihr empfehlen würdet und ob es überhaupt klug ist einer 15-jährigen einen Hund zu erlauben?


    Ich bedanke mich recht herzlich im Vorhinein und lasse liebe Grüße da.

  • Hallo :)


    Ich schreibe dir einfach mal ein paar Gedanken zu deiner Situation.


    Ich habe ebenfalls eine Hunde liebende Tochter, sie ist mittlerweile 17 Jahre alt. Ihren ersten Hund hat sie mit 14 bekommen und der zweite ist vor kurzem eingezogen.


    Der Unterschied ist, dass ich bereits eigene Hunde hatte, mit denen meine Tochter natürlich auch interagiert hat und aufgewachsen ist. Ich hatte also bereits Erfahrung.


    Ein paar Stichpunkte:


    Es ist dein Hund!


    Intern könnte ihr das nennen wie ihr wollt, aber der Hund muss genau so dir gehören, du musst die volle Verantwortung übernehmen wollen, wenn Töchterchen den Teenie raushängen lässt. Du musst den Hund wollen.


    Hunde sind keine Lernobjekte!


    Wenn Töchterchen Herzschmerz oder keinen Bock hat mit dem Hund rauszugehen, ist es nicht fair zu sagen, dass sie daraus lernen soll, wenn der Hund reinmacht. Der Hund kann nichts für ihre Hormone.


    Hunde leben im Schnitt 13-15 Jahre!


    Wenn sie schon sehr lange einen Hund will ist das im Normalfall ein gutes Zeichen, aber werde dir bewusst, dass ihre Zukunft vermutlich noch ungewiss ist. Wenn sie auszieht, darf sie die Hunde in der Wohnung haben? Will sie studieren, ins Ausland, etc. Hier kommen wir zu Punkt 1 zurück. Du musst den Hund wollen!


    Meine Tochter ist sehr verantwortungsbewusst und ich kann wirklich nicht klagen, sonst wäre hier kein weiterer Hund eingezogen. Aber auch die vernünftigsten Teenies sind eben genau das, Teenies.


    Meine Tochter zieht es vor ihre Wochenenden am Hundeplatz zu verbringen, aber nicht jedes Kind möchte das. Deine Tochter wird weiterhin ihr Leben führen wollen und nein, nicht überall passt ein Hund dazu. Er kann nicht mit in die Disco kommen, oder ins Kino, oder ins Schwimmbad.


    Du hast noch eine kleine Tochter, ein zusätzlicher Welpe ist viel Arbeit. Wenn deine Tochter in der Schule ist bleibt alles an dir hängen. Also nochmal. Du musst den Hund wollen!


    Border Collie würde ich definitiv nicht empfehlen. Ich würde eher etwas kleines, nettes bei euch sehen.


    Ein Sheltie vielleicht, wobei viele davon das Kriterium "nicht zu laut" wohl nicht erfüllen.


    Einen Papillon würde ich auch sehen.


    Wenn es wirklich etwas größeres sein soll, wobei du immer bedenken musst dass du das neben dem Kleinkind auch gehändelt bekommen musst, dann vielleicht ein Pudel, die gibt es in allen Größen. Hier könnte allerdings die Fellpflege ein Problem werden.


    Ansonsten könnte ich mir vorstellen, dass ein kleiner, netter Hund aus dem Tierschutz, der schon etwas älter und gefestigt ist, bei euch passen würde. Das würde dir die Arbeit von Welpe+Kleinkind ersparen.


    Falls mir noch etwas einfällt, ergänze ich gerne.

  • Der Hund wird ein Familienhund, also muss die ganze Familie dahinter stehen und bereit sein, sich um ihn zu kümmern. Sprich Gassi gehen dreimal täglich, zum Tierarzt, füttern, erziehen, erhöhten Putzaufwand mit erledigen.


    Ich halte es für illusorisch, den Hund nur für die Tochter anzuschaffen. Sie wird in einigen Jahren studieren oder eine Ausbildung machen, da ist nicht immer Zeit und Lust da, sich um den Hund zu kümmern.


    So lange das nicht geklärt ist, würde ich mir über die Rasse nochkeine Gedanken machen.


    Eine Anmerkung zum Border Collie…der zwickt schon mal Kinder in die Waden, wenn er sie hüten möchte. :smirking_face:

  • Auf keinen Fall den Border Collie. Ich würd eher so in die Richtung Tibet Terrier gucken oder Schnauzer.

    Du musst dir nur klar darüber sein, dass du auch Verantwortung trägst.

    Und du musst ihn finanzieren. Hunde sind irre teuer beim Ta geworden, man muss auch mal große Summen 4-5 Stellig an die Hand nehmen können oder eine Krankenversicherung abschließen.

  • In de allermeisten Fällen bleibt die Arbeit an den Eltern hängen. Also was willst DU ? Und Finger weg von allem was nur Ansatzweise Arbeitshund ist.

  • Ich würde einen Hund nur dann kaufen, wenn ich selber im Zweifelsfall die Verantwortung für den Hund ein Hundeleben lang übernehmen könnte und ggf. auch wollte. Auch bei der verantwortungsvollsten Tocher ändert sich in ausgerechnet dieser Phase ihres Lebens derart viel, Schulabschluss, Ausbildung/Studium, eigene Wohnung, Auslandssemester, Berufsbeginn, usw. Das kann alles mit Hund klappen, ist aber in meinen Augen nicht abzusehen.


    Viele Deiner Anforderungen an einen Hund sind auch eine Frage der Erziehung, das ist nicht "nur" mit der geeigneten Rassewahl getan, aber das ist Dir bestimmt eh klar.

  • Richtig. Das Finanzielle darf nicht außer Acht gelassen werden! Der Welpe meiner Tochter wurde schwer krank, ist noch immer in der Tierklinik und wir reden hier von mehreren 1000€, die mich das im Endeffekt kosten wird.


    Du musst bereit sein für Tierarzt, Futter, Trainer, Hundeschule, Ausstattung,... aufzukommen. Sie kann gerne unterstützen mit Sommerjobs oder ähnlichem, aber sie darf nicht die Verantwortung für das Finanzielle bekommen!

  • Ob das sinnvoll ist kannst denke ich du am besten beurteilen. Ich hab meinen ersten Hund mit 14 bekommen. Hängt sehr davon ab wie verantwortungsvoll deine Tochter ist.


    Was du in Erfahrung bringen müsstest: Je nach Bundesland dürfen Jugendliche erst ab 16 einen Hund alleine draußen führen. Versicherungen schließen das gerne auch mal aus.


    Wie wichtig ist euch das "nicht zu laut"? Da fallen mir als Rassen Spitze, Islandhund und Lapphund ein. Tolle Begleiter die für jeden Mist zu haben sind, aber sie reden halt auch gern. Wobei sich das drinnen in Grenzen hält.

  • ein bisschen beschützerisch

    klingt wie... "ein bisschen schwanger"


    Nein ernsthaft, bitte nicht. Jemand der so einen Wunsch äußert hat idR keine Ahnung was es bedeutet einen Hund dieser Sparte zu führen geschweige denn den Alltag (denn der wird 99% des Tages ausmachen gehe ich von aus?) zu bestreiten.


    Tiktok, ja... da sieht man dann natürlich die fertig ausgebildeten super duper Hunde und obendrein nur Momentaufnahmen, aber das weißt du ja sicher. Viele vergessen dass es neben solchen spektakulären Videos auch noch den Alltag gibt, und DER sollte im Idealfall passen zwischen Hund und Halter.


    Ich finde es übrigens sehr gut dass du dich hier angemeldet hast und fragst, ich würde das glatt auch deiner Tochter empfehlen hier mal quer zu lesen auch in den unterschiedlichen Rassethreads oder auch in der "Probleme mit deinem Hund" sparte, viele (menschliche) naive Gedanken über Hunde sind dann ganz fix ausgeräumt, gewisse "unwichtige" Vorlieben rücken in den Hintergrund und anderes in den Fokus was man ggf vorher gar nicht aufm Schirm hatte.



    obendrein lese ich viele Anforderungen die sie/ihr an den Hund ha(b)t ...

    Aber... was könnt bzw wollt umgekehrt ihr denn dem Hund bieten?

  • Ich habe mit Nebenjobs das Geld für meinen ersten Hund angespart.

    Auch jetzt für meinen Welpen habe ich etwas mehr gearbeitet und das Geld angespart.

    Ich find das immer auch eine schöne Zeit.

    Vorfreude und so.

    Und als junger Mensch käme Stolz dazu.

    Man kann ja großzügig was dazu tun: Geburtstag, Weihnachten zusammenlegen und so…

    Tibet Terrier kosten so um die 2000€

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