Unklare Kieferlähmung - Diagnose Trigeminus Neuropathie

    Zitat von SkippyG.

    Was ist denn der Unterschied zwischen einer Trigeminusneuralgie und einer -neuropathie? Ersteres hatte ich auch schon, ich konnte meinen Mund allerdings schließen, es war nur ein ganz starker, pulsierender Schmerz. Will man nicht haben, aber stimmt, es geht relativ schnell wieder weg. Hoffentlich hat der kleine Bursche keine Schmerzen

    Ich kanns Dir jetzt nur für den Menschen sagen:


    Neuralgie: Anfallartige Schmerzen, oft verursacht durch ein Blutgefäß, das auf den Nerv drückt.

    Neuropathie: Dauerschmerz, i. d. R. Nervenschädigung durch Unfall oder eine Infektion (Herpes z. B.).


    Scheint aber von den Beschreibungen her nicht mit der Erkrankung beim Hund vergleichbar zu sein.

    Zitat von schokokekskruemel
    Zitat von flying-paws

    Wenn ich das richtig verstehe, ist es ein entzündeter Nerv. Tatsächlich fällt es mir schwer zu glauben, dass das nicht weh tut. Mein entzündeter Nerv waren mit die übelsten Schmerzen, die ich jemals hatte.

    Bei der Entzündung einer meiner Hirnnerven (der 7., der Nervus facialis) hatte ich überhaupt keine Schmerzen. Null. Dafür halt eine Gesichtslähmung :ugly:

    Das kann also schon sein.

    In Gehirn gibt es keine Schmerzrezeptoren. Das ist also nachvollziehbar.

    Zitat von Bonadea

    Ich kann nur sagen wie es bei meinen Patienten war, die haben nur am Anfang kurzfristig Schmerzmittel bekommen (oft ne Woche maximal) und machten aber ehrlicherweise alle keinen schmerzhaften Eindruck. Das kann man durch Kieferpalpation und Masseterpalpation ja gut testen, ob da Janken/Abwehrreaktionen entstehen.

    Allgemeinbefinden ist bei denen in der Regel auch absolut ungestört

    Ja, genau so ist es bei Bobby auch. Zum Vergleich: An seinen Ohren ist er ziemlich empfindlich, und wenn die entzündet sind, dann quietscht er auf und weicht aus, wenn man dran kommt. Also klassische Schmerzreaktion.

    Seinen Kiefer dagegen kann man öffnen, schließen, abtasten - kein Problem. Und er war die ganze Zeit gut drauf, ist nicht apathisch, gereizt oder ängstlich wie sonst, wenn es ihm nicht gut geht.

    Zitat von Bonadea

    Bei der Trigeminus Neuropathie gab es in Studien dagegen keinen Mehrwert beim Einsatz von Corticosteroiden bzgl. der Rekonvaleszenz. Was man ja vermuten würde, wenn die Entzündung alleine das primäre Problem wäre.

    Danke für deine Einschätzung! Dann gehe ich davon aus, dass das die Neurologen morgen auch so sehen. Manchmal wünscht man sich zwar eine Wunderpille, mit der auf Knopfdruck alles wieder gut ist - aber eigentlich ist es ja nicht schlecht, wenn das Ganze ohne Medikamente ausheilt.

    Zitat von Bordy94

    Wäre es sinnvoll, den Titel noch anders zu benennen? Ich denke dieser Faden könnte so manchem noch helfen.

    Als ich den Thread-Titel erstellt habe, hab ich ehrlich nicht mit so viel Anteilnahme gerechnet - ich danke euch von ganzem Herzen! ❤️


    Vielleicht wäre es wirklich sinnvoll, den Titel anzupassen, wenn das möglich ist? Etwa "Hund schließt Maul nicht mehr - Diagnose Trigeminus Neuropathie" oder "Unklare Kieferlähmung - Diagnose Trigeminus Neuropathie".

    flying-paws  McChris

    Zitat von flying-paws

    In Gehirn gibt es keine Schmerzrezeptoren. Das ist also nachvollziehbar.

    Hältst du es eigentlich für möglich, dass Bonadea als Tierärztin kompetent genug sein könnte, zu wissen, wann eine Erkrankung Schmerzen verursacht und der Hund Schmerzmittel braucht?

    Ich wünsche Bobby gute Besserung, Gott sein Dank habt ihr nun eine Diagnose.

    Ich wusste gar nicht, dass es so etwas bei Hunden auch gibt. Meine Mutter hat eine Trigeminusneuralgie und teilweise heftigste Schmerzattacken, eine Zeit lang konnte sie aufgrund der Schmerzen weder essen noch trinken. Mich wundert es auch, dass er keine Schmerzen hat.

    Zitat von Shalea
    Zitat von flying-paws

    In Gehirn gibt es keine Schmerzrezeptoren. Das ist also nachvollziehbar.

    Hältst du es eigentlich für möglich, dass Bonadea als Tierärztin kompetent genug sein könnte, zu wissen, wann eine Erkrankung Schmerzen verursacht und der Hund Schmerzmittel braucht?

    Ich hatte das Gefühl, dass Bonadea es richtig verstanden hat - wir haben uns ausgetauscht mit unseren eigenen Erfahrungen. Sie als Tierärztin, ich die schon Mal eine Nervenentzündung hatte. Einfach sachlich, ohne Angriffe oder böse Gedanken.


    SherlyH kennt ihren Hund ja gut und wird es korrekt einschätzen können, wie sie das handhabt.


    Gute Besserung!

  • flying-paws

    Hat den Titel des Themas von „Alternative zur Tierklinik Hofheim?“ zu „Unklare Kieferlähmung - Diagnose Trigeminus Neuropathie“ geändert.

    Es ist halt davon abhängig, wie genau sich die Folge der Entzündung der jeweiligen Hirnnerven äussert. Ist der sensorische oder der motorische Anteil des Nervs betroffen?

    Bei Lähmungen ist Schmerz oft kein Begleiter.

    Bei einschiessenden Schmerzen ins betroffene Gesichtsfeld sieht es eben anders aus.


    SherlyH

    Frag die behandelnden Neurologen, ab wann sie grünes Licht geben für gezielte Stimulation des Trigeminus.

    Meistens muss am Anfang einige Tage Ruhe herrschen, bis die Entzündung abgeklungen ist. Sonst würde alles überreizt werden

    Aber danach ist Neuro-Physio eigentlich immer sehr hilfreich. Wenn du willst melde dich per pn.

    Trigeminus Stimulation am Hund ist sehr gut machbar.

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