Blauzungenkrankheit - ab 1/2025 auch Maul- und Klauenseuche

  • Die Tiere von dem mit Heu belieferten Hof sind getötet.

    Von den Tieren wurden vor der Keulung einzeln Proben genommen. Ein Fall von MKS konnte dabei vor Ort nicht festgestellt werden.

    Ob das nur Schnelltests waren, steht da nicht, die Proben sollen aber noch weiter untersucht werden.


    Es wird ja immer wieder betont, wie tierschutzgerecht die Keulungen ablaufen.

    Aber ernsthaft? Da nehmen die VORHER noch Blut ab?

    Als könnte man das nicht im Nachhinein auch noch machen. Bei den bereits verendeten Wasserbüffeln ging das ja auch.


    Als hier das Vetamt - in blau gekleidet, wie XXL-Schlümpfe - die Rinder wegen Blauzungenverdacht untersucht hat, haben die Tiere z. T. gezittert, weil die gesamte Situation einfach mal so gar nichts mit einem normalen TA-Besuch zu tun hatte.


    In meinem Tierhalter-Umkreis, der vor allem aus herdenschützenden Weidetierhaltern, viele Schäfer dabei, zusammensetzt, macht sich ziemlicher Unmut breit.

    Die produzieren mit ihren Tieren allesamt regionale Lebensmittel, bis auf mich, klar.

    Es GIBT Impfungen gegen die MKS, sie sind wegen Deutschlands Fleischexportiererei nicht erlaubt.

    Die einzige Tierart, von der D mehr Fleisch exportiert als importiert, ist das Schwein.

    Bei Rind und Geflügel sind Im- und Exportzahlen ähnlich. Sprich, D importiert irrerweise soviel Fleisch wie es exportiert. Es bräuchte rein rechnerisch also überhaupt keinen Export.

    Ob D überhaupt Schaffleisch exportiert - dazu finde ich nichtmals Zahlen.


    Wie viel Fleisch exportiert und importiert Deutschland? - Bundesverband der Lebensmittelkontrolleure Deutschlands e.V.



    Noch dazu hat z. B. Südkorea den Import von deutschem Schweinefleisch bereits gestoppt.

    Die Niederlande verbieten aktuell Kälbertransporte, die beziehen viele Kälber aus D.


    Es gibt also auch ohne Impfung Handelseinschränkungen.


    Und für diesen vollkommenen Irrsinn dürfen unsere Tiere nicht geimpft werden?

    Zitat

    §2 (1) Impfungen gegen die Maul- und Klauenseuche sind vorbehaltlich des Absatzes 2 und des § 16 verboten. Heilversuche sind verboten.

    MKSeuchV 2005 - Verordnung zum Schutz gegen die Maul- und Klauenseuche

  • Brandenburg hat heute die Eilverordnung um weitere 48 Stunden verlängert. Weiter keine Transporte, weder von Tieren, bestimmten Tierprodukten, noch von Mist oder Gülle.

    Es ist immer noch unklar, woher die Wasserbüffel die MKS-Viren hatten.


    Leider ist der Artikel ein Bezahlartikel, aber die Überschrift macht ein wenig Hoffnung, dass Zweifel an der Nicht-Impfungs-Seuchen-Politik lauter werden:

    Maul- und Klauenseuche in Brandenburg: Impfen – warum die EU Entscheidungen kippen sollte
    In Brandenburg ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen. Wichtig ist jetzt, dass große Transparenz für die Öffentlichkeit besteht.
    www.moz.de


    Warum heißt das eigentlich „Keulen“? Werden die Tiere nicht normal geschlachtet?

    Warum das so heisst, weiss ich auch nicht - es ist eine Seuchenbekämpfungsbezeichnung für das zahlreiche Töten von Tieren im Seuchenfall.


    Normal geschlachtet wird nicht - beim Schlachten kommt nach der Betäubung das Ausbluten. Das macht den Umgang mit potentiell infektiösem Material dann extrem schwer.

    Für Tötungen im Seuchenfall werden unblutige Methoden angewandt - die Tötung durch Elektrizität, Einschläfern oder CO/CO2.

  • Aber ernsthaft? Da nehmen die VORHER noch Blut ab?

    Das würde für mich nur Sinn machen, wenn man erst testen will, ob die Tiere nicht befallen sind, und am Leben bleiben dürften.

    Wenn es ohnehin feststeht, daß sie zur Sicherheit getötet werden müssen, finde ich das auch seltsam.




    Danke, für die Erklärung zur Keulung!

  • Die Tiere wurden ziemlich sicher eingeschläfert. Bei Seuchen, wie MKS, muss die Tötung so unblutig, wie möglich geschehen. Im Blut sind ja jede Menge Erreger, und die will keiner in der Umwelt haben.

    Möglicherweise sind die Medikamente zum Einschläfern hinderlich beim Nachweis von Erregern.

  • Die Tiere wurden ziemlich sicher eingeschläfert.

    Ich glaube, das wäre zu teuer ... aber in der Tat weiß ich nicht wie die getötet werden.

    Es GIBT Impfungen gegen die MKS, sie sind wegen Deutschlands Fleischexportiererei nicht erlaubt.

    Am Ende geht es halt immer ums Geld bzw. die Wirtschaft.


    Sprich, D importiert irrerweise soviel Fleisch wie es exportiert. Es bräuchte rein rechnerisch also überhaupt keinen Export.

    Ja, völlig bizarr ist das.

  • Ich glaube, das wäre zu teuer ... aber in der Tat weiß ich nicht wie die getötet werden.

    Teuer ist relativ. Wenn das der Weg ist, um eine Weiterverschleppung zu verhindern, dann wird das gemacht. Man darf nicht vergessen: Die Tiere werden auf dem betroffenen Hof getötet. Der normale Hof hier bei uns (und die werden sich kaum von Höfen im Rest Duetschlands unterscheiden) hat keine Möglichkeiten zu schlachten und dabei eine Kontamination der Umwelt mit Keimen zu verhindern - sind ja schon keine geigneten Räume dafür da. Also bleibt nur unblutig und da ist Einschläfern das Mittel der Wahl.


    Nehmen wir Dich als Beispiel zum Verdeutlichen: Hast Du Räume zum Schlachten Deiner Schafe? Auf die man zurück greifen könnte im Seuchenfall? Die desinfizierbar sind? Wo nichts raus kommt, was nicht raus soll?

  • https://www.tierschutz-tvt.de/alle-merkblaetter-und-stellungnahmen/?no_cache=1&download=TVT-_MB_84_T%C3%B6ten_im_Seuchenfall__Nov._2011_.pdf&did=153


    Also bleibt nur unblutig und da ist Einschläfern das Mittel der Wahl.

    Nein. Siehe Merkblatt oben.

    Es geht neben der tierschutzkonformen Tötung dabei auch um die Sicherheit der beteiligten Menschen. Da sind Elektrozangen vom Handling her weit sicherer, als der Umgang mit auch für den Menschen tödlichen Medikamenten.


    ...


    Bisher scheint der Ausbruch nach wie vor isoliert zu sein:

    Bislang wurden am Wochenende keine Hinweise auf eine Ausbreitung auf andere Tierbestände festgestellt. Analysen von Proben gingen aber weiter.


    Das macht Hoffnung, die Inkubationszeiten bei den betroffenen Tierarten unterscheiden sich zwar deutlich (Rind: 2 - 7 Tage, Schaf und Ziege 2 - 14 Tage, Schwein 1 - 3 Tage), sind aber im Ganzen relativ kurz, so dass eine Verbreitung sich schnell bemerkbar machen würde.

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