Blauzungenkrankheit - ab 1/2025 auch Maul- und Klauenseuche

  • Kommt darauf an. Für die Betäubungszange braucht es (genau wie für das Einschläfern) geschultes Personal. Tierärzte lernen das Einschläfern aber nicht den korrekten Umgang mit der Elektrozange. Du brauchst also jemanden der das machen will/kann/darf.

    Elektrobetäubung ist bei Rindern auch nicht unbedingt das Mittel der Wahl. Da ginge allerdings Bolzenschuss und Rückenmarkszerstörung. Aber auch dafür braucht es geschulte Leute. So einfach ist es alles gar nicht, wenn man eine größere Menge Wiederkäuer töten muss.

  • Falls es wem wie mir geht - hier kann man passende, genehmigte Desinfektionsmittel finden:

    DVG | Desinfektion in der Veterinärmedizin | Ausschuss der Deutschen Veterinärmedizinischen Gesellschaft e.V.: Desinfektion bei Maul- und Klauenseuche (MKS)


    Ein Abschnitt zu den Desinfektionsmatten und der Stiefeldesinfektion:

    Um die minimale notwendige Einwirkungszeit für die Desinfektion von Stiefeln im Eingangsbereich von Nutztierhaltungen/Tierställen sicherzustellen, sollten hierzu Desinfektionsmittel mit einem Listungseintrag bei einer Einwirkungszeit von 30 Minuten verwendet werden. Die nur im Stall zu benutzenden Stiefel (Methode mit Stiefelwechsel) sind dabei vor dem Betreten des Stalls gründlich zu reinigen und für mindestens 30 Minuten in einem Behältnis mit einer entsprechend hergestellten Desinfektionsmittellösung (siehe oben) zu desinfizieren. Die Desinfektion von Stiefeln mittels Desinfektionsmatten im Eingangsbereich von Ställen mit den verfahrensbedingten nur sehr kurzen Einwirkungszeiten und der Desinfektion von lediglich den Stiefelsohlen ist nicht ausreichend wirksam und wird generell nicht empfohlen.


    Ich habe nämlich nach Mitteln mit einer kurzen Einwirkzeit gesucht und bereits überlegt, ob eine zusätzliche Desinfektionsmatte Sinn macht.

    Aber nö.


    ...


    Laut MOZ-Ticker hat sich der deutsche Bauernverband gegen eine jetzige Notimpfung ausgesprochen.

    Bei der Notimpfung würden in einem bestimmten Umkreis um die Ausbruchsstelle herum die Tiere geimpft, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Allerdings müssten alle geimpften Tiere im Anschluss ebenfalls getötet werden. „Sie sind diagnostisch nicht zu unterscheiden von infizierten Tieren“, sagte Krüsken.


    In den Überwachungszonen rund um den Ausbruch werden z. Zt. hunderte von Tieren beprobt.

  • Erhöhte Seuchengefahr: Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide bis auf Weiteres gesperrt
    Um die Wild- und Weidetiere in der Döberitzer Heide vor einer möglichen Übertragung der Maul- und-Klauenseuche zu schützen, sind sämtliche Eingänge in das…
    www.sielmann-stiftung.de


    Darf ich mal Gretchen spielen?

    MKS ist ja in der Regel nicht tödlich. Also die Tiere sterben nicht daran, eine Übertragung auf den Menschen ist eher unwahrscheinlich und verläuft dann meist auch harmlos (habe ich zumindest so gelesen). Und bei den Wasserbüffeln gab es ja auch schon abheilende Verläufe.


    Warum dann die Massentötungen statt zb Quarantäne oder Ähnlichem?


    Ok, breitet sich rasend schnell aus, ist unangenehm für die Tiere - aber ist da etwas, was ich nicht verstehe? Das klingt bis hierhin nämlich blöd, aber rechtfertigt doch noch keine (Massen-) Tötung?

  • MKS ist ja in der Regel nicht tödlich. Also die Tiere sterben nicht daran

    Wenn ich richtig lese, kann das durchaus passieren, je nach Virenstamm:

    Zitat

    Neben gutartigen Seuchenvarianten mit teilweise milder Symptomatik (Letalität 2–5 %) existiert auch eine bösartige Verlaufsform der Seuche (Letalität bis 80 %). Ursache sind stark virulente Erreger mit ausgeprägtem Myotropismus. Diese Form tritt bevorzugt bei Kälbern auf. Auch bei milden Verläufen stehen in dieser Altersgruppe die Herzmuskelschäden durch Myokarditis im Vordergrund. Betroffene Tiere verenden innerhalb von 24 Stunden mit der Symptomatik einer schweren Allgemeinerkrankung

    Quelle

  • Im Deutschlandfunk wurde gerade berichtet, daß man geimpfte, ungeimpft kranke und trotz Impfung erkrankte Tiere sehr wohl voneinander unterscheiden kann, der Impfstoff ist dafür ausgelegt und von der herstellenden Firma werden entsprechende Tests bereitgestellt.

  • Im Deutschlandfunk wurde gerade berichtet, daß man geimpfte, ungeimpft kranke und trotz Impfung erkrankte Tiere sehr wohl voneinander unterscheiden kann, der Impfstoff ist dafür ausgelegt und von der herstellenden Firma werden entsprechende Tests bereitgestellt.

    Ich finde da nur Berichte, in denen das Gegenteil behauptet wird, weisst Du noch, welchen Du gehört hast?

  • aber ist da etwas, was ich nicht verstehe?

    Die oberste Priorität hat das hier:


    Das Umsatzvolumen deutscher Landwirtschaftsbetriebe mit tierischen Produkten in Drittländer liege bei jährlich fünf Milliarden Euro. Die Bundespolitik müsse nun schnell Lösungen finden, damit Waren aus nicht betroffenen Gebieten weiter ausgeführt werden können, fordert Krüsken.

  • aber ist da etwas, was ich nicht verstehe?

    Die oberste Priorität hat das hier:


    Das Umsatzvolumen deutscher Landwirtschaftsbetriebe mit tierischen Produkten in Drittländer liege bei jährlich fünf Milliarden Euro. Die Bundespolitik müsse nun schnell Lösungen finden, damit Waren aus nicht betroffenen Gebieten weiter ausgeführt werden können, fordert Krüsken.

    Wie gesagt - ich habe absolut keine Ahnung von der Materie, daher seht mir bitte meine vermutlich ziemlich dummen Fragen nach.


    Aber was ist denn genau an der Maul- und Klauenseuche so dramatisch, wenn die Tiere genesen können und die Menschen sich eigentlich auch nur selten infizieren?

    Wieso lässt man so einen Bestand nicht einfach gut isoliert durchseuchen, wenn es die Infektion schon gibt, wartet ab, bis die Tiere die Infektion überstanden haben, behandelt sie symptomatisch und verhindert eine Ausbreitung durch intensive Hygienemaßnahmen?


    Sind die Tiere nach einer Infektion landwirtschaftlich nicht mehr nutzbar?

    Ist eine Isolation nicht durchführbar?

  • Tatsächlich habe ich neben dieser Aussage


    Die sehr leicht übertragbare Krankheit verläuft bei den meisten erwachsenen Tieren nicht tödlich, führt aber zu einem lange anhaltenden Leistungsabfall

    noch diese gefunden

    Das Virus tötet etwa vier Prozent der infizierten erwachsenen Tiere. Bei Jungtieren liegt die Sterblichkeitsrate mit bis zu 100 Prozent deutlich höher

    Der Leistungsabfall ist für mich keine reelle Erklärung für so massive Schutzmaßnahmen, weil nicht alle infizierten Tiere „Leistung“ erbringen und selbst wenn es so wäre - tot erbringen sie gar keine Leistung mehr, die Kadaver werden ja nicht genutzt.

    Die Jungtiersterblichkeit würde als Erklärungsmodell schon eher Sinn ergeben, aber ich kann mir nur schwer vorstellen, dass es tatsächlich keine reell durchführbare Möglichkeit geben soll, da eine Isolation einzuführen.


    Aber wie gesagt - Gretchenfrage, jemand wird sich sicher etwas dabei gedacht haben

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!