Blauzungenkrankheit - ab 1/2025 auch Maul- und Klauenseuche

  • Einfache betriebswirtschaftliche Schlussfolgerung: weg damit.

    Keinen Tierhalter, egal wie viele Tiere er hat, lässt es kalt wenn sein gesamter Tierbestand getötet wird - keinen - das ist eine Tragödie, für die Tiere und ihre Menschen - und auch für die TÄ und Helfer die das ausführen müssen!

    Ein genesenes Tier kann bis zu 3 Jahren noch infektiös sein - selbst ein gesundes, geimpftes darf durch Sperrbezirke zB monatelang nicht vom Hof transportiert werden um zB zur Schlachtung gebracht zu werden - stapeln kann man sie auch nicht, also werden sie schlussendlich wahrscheinlich doch getötet und entsorgt

    Nah am Ausbruchsort bleibt nur Keulen, bis der Impfstoff fertig ist und verimpft - und bis er dann noch wirkt sind ca 2 Wochen um - das ist unfassbar lange für ein so infektiöses schnelles Virus


    Weiter weg wäre ich fürs Impfen, aber da wird an Impfstoffen geforscht, gerechnet und geplant, weil es einfach furchtbar ist derartig viele vor allem gesunde Tiere zu töten!

    Aber dann muss man die geimpften Tiere dann auch vermarkten dürfen - das Konzept Notimpfung ist ca 200x so teuer, wie die alte Strategie - gut, dass ist hoheitliche Aufgabe - aber dann kann man die Tiere da anschließend nicht noch monatelang rumstehen zu lassen

  • Aber was ist denn genau an der Maul- und Klauenseuche so dramatisch, wenn die Tiere genesen können und die Menschen sich eigentlich auch nur selten infizieren?

    Das hat wirtschaftliche Gründe, wahrscheinlich wird da auch viel Lobbyismus betrieben, solche Seuchen auszustehen kostet die Industrie sehr viel Geld.


    Das gleiche gilt auch für ASP beispielsweise.


    Auch Hobbygeflügelhalter sind der Industrie deswegen ein „Dorn im Auge“.


    Ich glaube als normaler Mensch versteht man das nur sehr schwer. Auch die Begründung gegen das Impfen ist ja offenbar rein wirtschaftlich argumentiert. Sinnvoll für die Tiere und Tierhalter ist das nicht.

  • Ich für mich versuche, meine Angst oder wie auch immer man diese eiskalte Klammer im Brustkorb nennen mag, zu bekämpfen, indem ich mich möglichst sachlich mit der Thematik beschäftige.


    Hier steht jetzt erstmal der Biosicherheits-Plan für mehrere "Stufen", wir haben z. B. bei der Frage "wo haben wir zu anderen Tierhaltungen Kontakt" noch festgestellt, dass auch unser Brennholz von einem tierhaltenden Betrieb kommt. Es gibt also auch nicht ganz so offensichtliche Kontakte, die man bedenken muss.


    Diese Kontakte bis auf Weiteres "einzufrieren" ist schon mal der erste wichtige Schritt.

    Die eigenen Stiefel und Kittel für unseren TA (und auch die Notfallvertretung) kommen heute.

    Zu dem eh vorhandenen Desinfektionsmittel zur Stiefeldesinfektion kommt ebenfalls noch eine Bestellung.

    Zutritt zu Flächen und Stall hat sowieso niemand ungewollt. An den Mc`s kommt keiner vorbei. Herdenschutz in einem anderen Sinne....

    Die ausstehenden Impfungen für die Mc`s werden etwas vorgezogen, damit wir auch da ausser in Notfällen keine Auswärts-Kontakte haben müssen.


    Auch für die nächste "Stufe" wäre alles vorhanden, um z. B. die Hofeinfahrt zu sperren.


    Nun bleibt uns erstmal Abwarten.

    Bisher war von den im 1 km-Radius getöteten Tieren keins erkrankt.

    In der Schutzzone von 3k-Radius wird noch beprobt.

    Ebenfalls in der Überwachungszone im 10-km-Radius.


    Das macht ein wenig Hoffnung.


    Ausserhalb der Überwachungszone stehen die Tiere und tierische Produkte dem Handel in der EU frei.

  • Was mich stört ( und das war anscheinend gängige Praxis zu Rinderwahn Zeiten ) das zwar getestet wurde, gleichzeitig aber trotzdem alle Bestandstiere getötet wurden. Und offenbar wird das ja hier auch so gehandhabt.

    Warum kann man nicht testen und den Betrieb unter Quarantäne stellen bis die Ergebnisse da sind?

  • Wollt ich mal als Link ganz allgemein da lassen: Hier gibt es Einweg-Schutzkleidung

    Von Einweg-Überziehstiefeln bis hin zu Einwegoveralls. Wenn man sich da was zulegt, kann auch mal der ungeplante Besucher versorgt werden. Weiß man ja nie, ob man nicht mal einen Notfall hat, wo man neben dem Tierarzt noch Helfer braucht.

  • Das Testen im Sperrgebiet dient dazu sich einen Überblick zu verschaffen, wie groß das Problem ist. Im Prinzip hätte die MKS auch noch in einem weiteren Bestand vorhanden sein können. Getötet werden muss im Sperrgebiet auch mit negativem Testergebnis, weil das gesetzliche Vorgabe ist. Ob man die Proben vor oder nach der Tötung zieht legt das Vet.amt fest.

    Die gesetzlichen Grundlagen stehen in der EU VO 429/2016 und der EU VO 687/2021. Lohnt sich ohnehin da mal eine Blick hineinzuwerfen.

    Die MKS Verordnung dürfte auch noch in weiten Teilen gültig sein - so sie nicht lockerer ist, als das EU Recht. Strenger geht immer.

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