Blauzungenkrankheit

  • Hier wird die lange Lieferzeit für 2 der 3 Impfstoffe angesprochen:

    Blauzungenvirus erreicht Oberbayern: Engpässe bei Impfstoff absehbar
    Das Blauzungenvirus BTV-3 breitet sich in Bayern aus. In Oberbayern wurde das Virus nun erstmals nachgewiesen - auch bei Rindern.
    www.wochenblatt-dlv.de


    Zitat

    Auch die Bayerische Tierseuchenkasse, die die Impfung mit einem Euro pro Tier unterstützt, rät ausdrücklich, an die rechtzeitige Bestellung des Impfstoffes zu denken. Denn bei dieser Dynamik, wie wir sie derzeit erleben, könne es bei der Beschaffung in absehbarer Zeit zu Engpässen kommen. Derzeit sind drei Impfstoffe gegen BTV3 via Eilverordnung gestattet, aber noch nicht offiziell zugelassen.

    Der TGD Bayern meldet in Punkto Impfstoffverfügbarkeit indes gegenüber dem Wochenblatt bereits, dass BLUEVAC-3 und Syvazul BTV 3 erst wieder Mitte/Ende September verfügbar seien. Bei BULTAVO 3 gebe es keine Probleme mit der Verfügbarkeit des Impfstoffes. Dieser sei reichlich vorhanden, wie der Hersteller berichtet.

    Und auch, dass die Verläufe bei Rindern nicht immer harmlos sind:

    Zitat

    Die Berichte der Kollegen aus Norddeutschland zu den Folgen der Erkrankung sind erschütternd: Betriebe verzeichnen Tierverluste von bis zu fünf Prozent, ein Drittel gleichzeitig erkrankter Kühe und ein Milchrückgang beim Einzeltier auf null, was weitere Tierabgänge zur Folge hat.“



    Was dazu kommt, sind lange Rekonvaleszenz-Zeiten, bei Schafen, aber auch bei Rindern.

    Und Rückfälle. Bereits auf dem Gesundungsweg befindliche Tiere stehen von einem Tag zum anderen wieder mit verschlimmerten Symptomen da.


    Kleingebinde an Repellents sind "aus", ich hab von meinem Spotinor schon was abgegeben.


    In manchen Medien wird von einem Blauzungen-Tsunami gesprochen, das triffts ganz gut.

  • Unser TA hat in den letzten 2 Wochen vermehrt Kühe einschläfern müssen, weil sie bereits über Tage fest lagen und keine Besserung in Sicht war.

    Bei uns ging es im Stall jetzt auch los, immer wieder Kühe im Gesundheitsalarm, immer sofort reagiert, eine frisch abgekalbte Färse haben wir etwas schwerer wieder in Gang bekommen aber so langsam frisst sie wieder zufriedenstellend (auch die Futteraufnahme und Wiederkauaktivität können wir übers Programm überwachen)

    Bislang können wir die Kühe gut abfangen, ohne unser Programm wäre das so nicht möglich, die so früh zu erwischen.

    Äußerliche Symptome wie bei den Mutterkühen haben bislang keine, wir glauben, weil wir sie so früh erwischen (die Mutterkühe sind logischerweise außer Reichweite des Empfängers auf der Weide)

    Bislang dauert es auch bei den Kühen immer so 3-4 Tage, bis die Kurven sich wieder langsam normalisieren aber es sind täglich neue im Programm drinnen.

    Alle bekommen jetzt nochmal frisch Latroxin drüber und dann hoffen wir, dass wir da einigermaßen durch kommen.


    Die Meierei merkt das mittlerweile sehr, die angelieferte Milch ist deutlich zurückgegangen.

    Der Abdacker kommt kaum hinterher, allen voran mit Schafen, in einigen Gemeinden fahren sie Sonderschichten.

    Die Schafe erwischt es halt sehr schlimm, auch hinter her mit dicken Gelenken, Ausschuhen etc.

    Die Schlachter nehmen nur noch fertige Lämmer, in letzter Zeit haben viele versucht zu verkaufen was geht, darunter auch einiges an nicht schlachtreifen Lämmern.

    Die meisten Schäfer können ihre angegebenen Stückzahlen nicht mehr einhalten.


    Meine Schafe sind nach wie vor unauffällig und fit.

    Ich glaube kaum, dass sie hier im absoluten Seuchengebiet nun Wunderschafe sind und führe das definitiv auf die rechtzeitige Impfung zurück.

    Für mich steht fest, dass ich sie im Frühjahr vor der Lammung boostern lasse.

    Auch meine zwei ungeimpften Lämmer, die nur über ihre geimpfte Mutter geschützt wurden, sind unauffällig.


    Einige unserer Trockensteher hat es auch erwischt, schauen wir mal, wie es nach dem kalben ist…

    Auffällig ist, dass ich keine infizierten Kälber habe, ähnlich wie bei den Mutterkühen, wo es ja auch nur ein Kalb erwischt hat.

    Entweder die stecken sowas einfach besser weg oder keine Ahnung, erklären kann es mir keiner.

    Aber auch die Jungtiere im Moor haben es „einfach so“ überstanden, auch die Tiere auf den Nachbarweiden 🤷‍♀️

  • Für ebenfalls empfängliche Alpakas und Co ists noch schwieriger als so schon:


    Zitat

    Nach Angaben des Kreisveterinäramts können die vorhandenen drei BTV3-Impfstoffe rein theoretisch auch für Neuweltkameliden wie Alpakas verwendet werden. Das Amt weist aber darauf hin, dass es sich um nicht zugelassene Impfstoffe mit einer Notfallzulassung für ein halbes Jahr handelt. Bezüglich anderer Wiederkäuer als Schaf und Rind gebe es bisher keine Angaben oder Daten zu Wirksamkeit und Nebenwirkungen vor. „Falls diese Impfstoffe bei anderen Haus- und Wildwiederkäuern angewendet werden, für die das Risiko einer Infektion besteht, sollte der Impfstoffeinsatz bei diesen Tieren mit besonderer Vorsicht erfolgen“, so das Kreisveterinäramt. Es wird empfohlen, die Impfung zunächst bei einer kleinen Anzahl von Tieren durchzuführen. Der Wirksamkeitsgrad bei anderen Spezies könne zudem von dem bei Schafen und Rindern abweichen.


    Blauzungenkrankheit erreicht Kreis Biberach
    Ein Rind auf einem Betrieb in der Nähe von Biberach ist an der Tierseuche erkrankt. Das rät das Kreisveterinäramt Haltern von Rindern, Schafen, Ziegen und…
    www.schwaebische.de
  • Um den Tieren Stress zu ersparen - Hut ab. Ein immens wichtiges Signal an die Tierhalter dort, dass die Katastrophe wahrgenommen wird und versucht wird, sie zu unterstützen.


    Schleswig-Holstein sperrt wegen Blauzungenkrankheit Deiche für Urlauber
    Mit großer Wucht breitet sich die Blauzungenkrankheit in Deutschland aus. Immer mehr Schafe und Rinder sind betroffen. SH sperrt nun einige Deichabschnitte.
    www.topagrar.com
  • Im Landkreis Bayreuth war es seit Mitte Juni möglich per Allgemeinverfügung vom Landkreis mit den Not-Impfstoffen zu impfen, so die TÄ denn Impfstoffe bekommen haben, die mittenmang liegende Stadt Bayreuth hats absolut verpennt und erst Stand 10.09. die Impfungen erlaubt:

    Impfungen gegen die Blauzungenkrankheit genehmigt - Bayreuth.de
    Die Stadt Bayreuth erlässt zur Bekämpfung der Blauzungenkrankheit eine Allgemeinverfügung, die es Tierärzten ab sofort erlaubt, Impfungen der in Bayreuth…
    www.bayreuth.de


    ....


    Hier ists 11. Tag nach Impfung, bisher sieht nichts danach aus, als hätten wir in einen Ausbruch hineingeimpft. Die Tiere sind fit.

    Momentan sinds regnerische 6°C, das ist glücklicherweise kein Lieblingswetter der Gnitzen.

    Eigentlich wäre eine Erneuerung des Pour-ons dran, das werde ich noch rauszögern, bis das Dauerregen-Wochenende rum ist. Wenns gleich wieder abgewaschen wird, hilfts auch keinem.

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