Kühe auf der Wanderung: Verhalten im Notfall
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Einen Bullen auf der Alm habe ich noch nie gesehen. Da hätte ich auch einen Heidenbammel vor.
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So ein Erlebnis hatten wir (auch in der Schweiz) letzten Sommer.. Der Wanderweg führte durch eine Kuhherde.. Junge Rinder (nehme ich an) waren etwas zuu neugierig.. sie haben nicht direkt aggressiv auf mich gewirkt eher sehr neugierig und frech, aber das hilft halt auch nicht.. ich habe Vinci dann auch abgeleint, damit er flüchten konnte, die Kühe sind hinterher gerannt und ich hinter den Kühen her um zu schauen, dass Vinci nichts passiert, er hat immer wieder gewartet, weil er ja eigentlich doch nicht zu weit von mir weg wollte und die Kühe haben nicht aufgegeben.. irgendwann habe ich ihn zu mir gerufen und wir sind unter dem Zaun durchgeschlüpft und haben gewartet, bis die Kühe das Interesse verloren haben und sind dem Hang lang geklettert um weiter vorne wieder auf den Weg zu kommen.. Vinci hat seitdem Angst vor Kühen.. Hinter dem Zaun geht es, da ist er einfach angespannt aber nicht panisch.. aber wenn wir durch die Kuhweide müssen, wird er dann oft leicht panisch und will flüchten.
Habe einen Ausschnitt dazumals gefilmt:
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Was ich mir wirklich wünschen würde: Dass bei der Tourenplanung möglich ist, solche Ecken zu vermeiden. Und zwar konkret. Nicht "in der Schweiz gibt es Kühe" - sondern Gipfel XYZ hat zwei Anstiegsmöglichkeiten; Route A führt über eine Alm.
Ausweichen geht je nach Größe der Fläche und Geländebeschaffenheit nicht immer - und wenn man ernsthaft wandert ist "zurück" je nach Tageszeit, Wetter und Tourenlänge auch keine Option.
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Aber die Weide kreuzt den Wanderweg, ich hab doch das Recht, da zu gehen. Aber ich bin da durchgeklettert und da war ne böse Kuh. Ich muss doch aber da durchdürfen - ist so cirka mein Eindruck.
Es gab genug Beispiele hier, da führten Asphaltstraße zur Gondel, stark frequentierte Wege zwischen Gaststätten oder auch einfach "nur" ausgewiesene (und von den Touri-Infos ja häufig auch beworbene) Wege durch. In der Schweiz meiner Erfahrung nach Gang und Gäbe. Da fragst du nach schönen Wanderwegen, bekommst ein Prospekt mit Vorschlägen, dein Hund steht dabei neben dir und vor Ort findest du dich inmitten von Kühen wieder... Weiß nicht, ob man da den Touris einen Vorwurf machen kann...
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Ne, den Touris ist gar kein Vorwurf zu machen das sie einer ausgeschilderten Strecke folgen! Eher wenn sie von solcher abweichen und auf eigene Faust auf Erkundungstour gehen.
Aber auf 100 sich vernünftige Touris kommen wahrscheinlich 10, die sich "nicht angemessen" verhalten. Das meine ich ohne Wertung. Nicht angemessen kann auch heißen, unbedarft, naiv oder einfach unberechenbar für z.B. Kühe.
Und mit stark gestiegenem Tourismus.. usw. und so fort..
Ich würde, wenn es erkenntlich und möglich wäre, gerne nur Wege wandern/gehen ohne Rindvieh ohne Zaun begegnen zu müssen. Nein, ich muss - insbesondere mit Hund - ganz bestimmt nicht durch eine Rinderherde marschieren, weil ich absolut verstehen kann, dass da der friedlichsten Kuh irgendwann mal die Nerven durchgehen, selbst wenn man sich vermeintlich rücksichtsvoll verhält als Mensch.
Und ich glaube vielen Touristen geht es so wie mir. Aber es ist nunmal Realität das es a) entweder nicht ersichtlich ist ob man eine Kuhherde kreuzt oder b) wenn es soweit ist, es keine andere Möglichkeit gibt das zu tun um ans Ziel zu kommen. Und nein, auch wenn es gerne so reingeworfen wird, umdrehen ist keineswegs immer eine naheliegende Option!
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Einen Bullen auf der Alm habe ich noch nie gesehen. Da hätte ich auch einen Heidenbammel vor.
Ich weiß auch nicht ob es die richtige Bezeichnung ist. Für mich war es einfach ein männliches Rind. Nicht mehr und nicht weniger. Also keine Ahnung wie alt (meiner Einschätzung nach kein Jungtier, der Bursche wirkte sehr erwachsen), ob kastriert oder nicht kastriert, etc. Meines Wissens gibt es ja dann unterschiedliche Bezeichnungen für ein männliches Rind. Ich habe jetzt einfachshalber "Bulle" genommen.
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Was ich mir wirklich wünschen würde: Dass bei der Tourenplanung möglich ist, solche Ecken zu vermeiden. Und zwar konkret. Nicht "in der Schweiz gibt es Kühe" - sondern Gipfel XYZ hat zwei Anstiegsmöglichkeiten; Route A führt über eine Alm.
Das fände ich auch eine feine Sache.
Ich hatte vor einiger Zeit beruflich mit jemandem zu tun, der im Alpenraum im Tourismus-Bereich beschäftigt ist. Wir kamen zwischendurch so smalltalk-mäßig ins Gespräch (ich wohne und arbeite in Norddeutschland) und er meinte, er verstünde den Aufriss der Touristen um die Kühe nicht.
Habe dann vorsichtig angemerkt, dass ich auch keinen Urlaub dort machen würde, wo ich nicht sehr sicher sein könnte, dass ich 'freilaufende Kühe' umgehen kann, u.a. eben weil ich zwei Hunde dabei habe, die ich weder ableinen würde noch auf den Arm nehmen kann. Er meinte, die Hunde müsse man dann halt zu Hause lassen...
Wir haben das Thema dann nicht weiter vertieft , aber das ist für mich jetzt auch keine Option; dann fahre ich lieber gleich ganz woanders hin, wo ich das Problem gar nicht erst habe.
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Weiß nicht, ob man da den Touris einen Vorwurf machen kann...
Sehe ich auch so. Wenn ich 25 Kilometer gelaufen bin - und einen Kilometer vorm Wanderparkplatz oder der Bushaltestelle muss ich plötzlich durch eine Kuhherde?
Ich kann dann ggf. nicht umdrehen ohne mich potentiell in Schwierigkeiten zu bringen. (Weil es bereits nachmittags ist, weil das Wetter umzuschlagen droht - oder auch weil ich es körperlich nicht schaffe die 25 Kilometer zurückzulaufen.) Und "weiträumig umgehen" geht halt in den Bergen nicht immer - und selbst wenn es mit ein paar Kilometern mehr eine alternative Strecke zurück gäbe... momentan ist es doch so, dass da genauso gut Kühe stehen können, ohne dass ich es weiß.
Ich bin gerne dabei, rücksichtsloses oder dummes Verhalten von Menschen zu kritisieren - aber Wanderer haben (Stand jetzt) die nötigen Infos einfach nicht.
(Klar, kann man jetzt sagen, dass es keine Wanderer geben müsste... Aber ob diese Art Urlaub jetzt per se verteufelt werden sollte, bei allen anderen Problemen, die wir haben - weiß ich nicht.)
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Und ein Spruch á la "dann lass halt den Hund zuhause" ist wenig hilfreich und wirkt eher wie Hohn!
Gerade wegen des Hundes mache ich Urlaub in der Natur/Grünen und gehe u.a. wandern.
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malimuc und das muss ein zugezogener Bauer gewesen sein: friesisch herb
Original Bayern können das auch.
Ich habe tatsächlich ein bissl mehr als nur Respekt vor Kühen ohne Zaun dazwischen. Wenn es sich irgendwie vermeiden lässt, laufe ich nicht durch. IdR sind wir auch nur in Wandergebieten mit Beweidung durch Kühe entweder vor dem Auftrieb oder nach dem Abtrieb.
Wir hatten vor knapp zwei Jahren ein, für mich, sehr prägendes Erlebnis.
Wir haben in den Dolomiten eine Wanderung gemacht und sind am höchsten Punkt in eine Hütte eingekehrt. Das Gebiet war sehr touristisch und es gab zwei Restaurant-Hütten in ca. 150m Entfernung zueinander. Es waren die Hauptanlaufstellen für Wanderer und entsprechend viel los ist da drum herum. Ich würde sagen, es war wirklich viel los obwohl Nebensaison. Hunderte Menschen und geschätzt 15% hatten einen Hund dabei. Sehr troubelig und es ging über gekennzeichnete Wege, die sich quer über große Weiden mit vielen freilaufenden Kühen und Bullen(?) zogen.
Wir waren also wirklich nur zwei Menschen mit Hund unter vielen anderen Menschen mit Hunden.
Ich weiß nicht warum, denn wir liefen im Pulk zwischen anderen, aber beim queren einer grossflächigen Weide (in der Mitte stand die Hütte in der wir eingekehrt sind) ist mir ein männliches Rind aufgefallen (keine Ahnung ob der "intakt" war) das ca. 75m weiter weg seitlich/hinten von uns stand, und uns fixiert hat. Also er hat aufgehört zu grasen und hat gefühlt uns sehr genau beobachtet/fixiert. Mir wurde unbehaglich und ich habe zu meinem Mann gesagt, dass er uns fixiert. Mein Mann schaute kurz hin und tat es dann ab als "der ist zu weit weg, schaut nur in unsere Richtung und sieht eine Menge Menschen und Hunde". Klang schlüssig für mich und wir also weitergegangen. Es war, wie gesagt eine Menschenschlange die sich diesen Weg entlang schob. Abstand zu den nächsten Menschen vor und hinter uns betrug ca. 5-7m.
Dann sehe ich aus den Augenwinkeln wie sich der Bulle in Bewegung setzt, in gerader Linie auf uns zu, denke aber noch immernoch ich bilde mir ein das er explizit auf uns fixiert ist. Schaue also wieder nach vorne und gehe stetig weiter auf das Zauntor zu, durch das wir von der Weide runterkommen - so wie alle anderen vor und hinter uns auch. Dann höre ich Rufe/Schreie von anderen Menschen um uns herum. Mein Mann und ich drehen uns um und sehen wie der Bulle, inzwischen im deutlich beschleunigten Schritt eindeutig uns fixierend direkt auf uns zu kommt. Es war klar, weil vor und hinter uns inzwischen ca. 10m Abstand zu den nächsten Menschen war, und der Bulle inzwischen nahe genug dran um zu erkennen, dass er uns aufs Korn nimmt (oder unseren Hund, würde ich im nachhinein sagen). Den anderen Menschen war inzwischen auch klar, dass da was nicht i.O. ist und wichen weiter von uns weg.
Wir (mein Mann hat inzwischen auch begriffen das der Bulle uns meint) setzen uns in ein rasches Trabtempo. Der Bulle beschleunigt ebenfalls in einen langsamen Trab, weiter auf uns zu. Das Zauntor noch ca. 30m vor uns, der Bulle ca. 15m seitlich hinter uns. Das waren Sekunden wo ich wirklich ANGST hatte. Mag sein das wir uns in dem Moment nicht richtig verhalten haben, aber sorry, ich hatte wenig Lust mit einem mehrere hundert Kilo schweren Tier zu diskutieren, dessen Sprache ich nicht beherrsche. Weitere Menschen hinter uns schrien, obwohl der Bulle sie komplett ignoriert hat und nur hinter uns her war.
10m bevor wir an der Gattertür ankamen löste sich aus der vor uns befindlichen kleinen Menschentraube (es staute sich ein wenig an der Gattertür) ein Mann - scheinbar gehört er zu dem Weidebetrieb - streckte die Arme seitlich aus und ging auf den Bullen hinter uns zu und rief etwas. Ich schaute über die Schulter und sah, wie der Bulle stehenblieb und der Mann auf ihn zuging. Dann waren wir auf der anderen Seite des Zauns. Schlussendlich, sah ich noch wie der Bulle sich umgedreht hatte und entspannt seines Weges ging.
Mein Problem, bis heute, ist, das ich nicht verstehe "warum wir?". Da waren so viele Menschen und Hunde. Auch Hunde die sehr aufgeregt waren, gebellt haben an der Leine, reaktiver waren als unser Hund. Lag es an der Körperspannung unseres Hundes, der ja sehr forsch auftritt (aber kein Interesse an den Rindviechern hatte)? Keine Ahnung. Und das ist es was mich nachhaltig verunsichert. Wie soll ich verhaltenstechnisch etwas verändern wenn ich nicht weiß was das Verhalten des Bullens ausgelöst hat.
Erstmal, was immer es auch war, es war sicherlich kein Bulle = Stier.
Auf bewirtschafteten Almen sind Kühe, ev. Mutterkühe. Bewirtschaftet heißt mit Käserei. Oft, nicht immer ist dann noch eine Jausenstation bei. Also es gibt eine Bewirtung für Touris.
Unbewirtschaftete Almen haben Jungrinder = Schumpen und Kalbinnen. Alles was noch keine Milch gibt. Drum auch keine Käserei und keine Jausen.
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