Kühe auf der Wanderung: Verhalten im Notfall

  • So ein Erlebnis hatten wir (auch in der Schweiz) letzten Sommer.. Der Wanderweg führte durch eine Kuhherde.. Junge Rinder (nehme ich an) waren etwas zuu neugierig.. sie haben nicht direkt aggressiv auf mich gewirkt eher sehr neugierig und frech, aber das hilft halt auch nicht.. ich habe Vinci dann auch abgeleint, damit er flüchten konnte, die Kühe sind hinterher gerannt und ich hinter den Kühen her um zu schauen, dass Vinci nichts passiert, er hat immer wieder gewartet, weil er ja eigentlich doch nicht zu weit von mir weg wollte und die Kühe haben nicht aufgegeben.. irgendwann habe ich ihn zu mir gerufen und wir sind unter dem Zaun durchgeschlüpft und haben gewartet, bis die Kühe das Interesse verloren haben und sind dem Hang lang geklettert um weiter vorne wieder auf den Weg zu kommen.. Vinci hat seitdem Angst vor Kühen.. Hinter dem Zaun geht es, da ist er einfach angespannt aber nicht panisch.. aber wenn wir durch die Kuhweide müssen, wird er dann oft leicht panisch und will flüchten.


    Habe einen Ausschnitt dazumals gefilmt:

    - YouTube

  • Was ich mir wirklich wünschen würde: Dass bei der Tourenplanung möglich ist, solche Ecken zu vermeiden. Und zwar konkret. Nicht "in der Schweiz gibt es Kühe" - sondern Gipfel XYZ hat zwei Anstiegsmöglichkeiten; Route A führt über eine Alm.


    Ausweichen geht je nach Größe der Fläche und Geländebeschaffenheit nicht immer - und wenn man ernsthaft wandert ist "zurück" je nach Tageszeit, Wetter und Tourenlänge auch keine Option.

  • Aber die Weide kreuzt den Wanderweg, ich hab doch das Recht, da zu gehen. Aber ich bin da durchgeklettert und da war ne böse Kuh. Ich muss doch aber da durchdürfen - ist so cirka mein Eindruck.

    Es gab genug Beispiele hier, da führten Asphaltstraße zur Gondel, stark frequentierte Wege zwischen Gaststätten oder auch einfach "nur" ausgewiesene (und von den Touri-Infos ja häufig auch beworbene) Wege durch. In der Schweiz meiner Erfahrung nach Gang und Gäbe. Da fragst du nach schönen Wanderwegen, bekommst ein Prospekt mit Vorschlägen, dein Hund steht dabei neben dir und vor Ort findest du dich inmitten von Kühen wieder... Weiß nicht, ob man da den Touris einen Vorwurf machen kann...

  • Ne, den Touris ist gar kein Vorwurf zu machen das sie einer ausgeschilderten Strecke folgen! Eher wenn sie von solcher abweichen und auf eigene Faust auf Erkundungstour gehen.

    Aber auf 100 sich vernünftige Touris kommen wahrscheinlich 10, die sich "nicht angemessen" verhalten. Das meine ich ohne Wertung. Nicht angemessen kann auch heißen, unbedarft, naiv oder einfach unberechenbar für z.B. Kühe.


    Und mit stark gestiegenem Tourismus.. usw. und so fort..


    Ich würde, wenn es erkenntlich und möglich wäre, gerne nur Wege wandern/gehen ohne Rindvieh ohne Zaun begegnen zu müssen. Nein, ich muss - insbesondere mit Hund - ganz bestimmt nicht durch eine Rinderherde marschieren, weil ich absolut verstehen kann, dass da der friedlichsten Kuh irgendwann mal die Nerven durchgehen, selbst wenn man sich vermeintlich rücksichtsvoll verhält als Mensch.


    Und ich glaube vielen Touristen geht es so wie mir. Aber es ist nunmal Realität das es a) entweder nicht ersichtlich ist ob man eine Kuhherde kreuzt oder b) wenn es soweit ist, es keine andere Möglichkeit gibt das zu tun um ans Ziel zu kommen. Und nein, auch wenn es gerne so reingeworfen wird, umdrehen ist keineswegs immer eine naheliegende Option!

  • Einen Bullen auf der Alm habe ich noch nie gesehen. Da hätte ich auch einen Heidenbammel vor.

    Ich weiß auch nicht ob es die richtige Bezeichnung ist. Für mich war es einfach ein männliches Rind. Nicht mehr und nicht weniger. Also keine Ahnung wie alt (meiner Einschätzung nach kein Jungtier, der Bursche wirkte sehr erwachsen), ob kastriert oder nicht kastriert, etc. Meines Wissens gibt es ja dann unterschiedliche Bezeichnungen für ein männliches Rind. Ich habe jetzt einfachshalber "Bulle" genommen.

  • Was ich mir wirklich wünschen würde: Dass bei der Tourenplanung möglich ist, solche Ecken zu vermeiden. Und zwar konkret. Nicht "in der Schweiz gibt es Kühe" - sondern Gipfel XYZ hat zwei Anstiegsmöglichkeiten; Route A führt über eine Alm.

    Das fände ich auch eine feine Sache. :smile:


    Ich hatte vor einiger Zeit beruflich mit jemandem zu tun, der im Alpenraum im Tourismus-Bereich beschäftigt ist. Wir kamen zwischendurch so smalltalk-mäßig ins Gespräch (ich wohne und arbeite in Norddeutschland) und er meinte, er verstünde den Aufriss der Touristen um die Kühe nicht.


    Habe dann vorsichtig angemerkt, dass ich auch keinen Urlaub dort machen würde, wo ich nicht sehr sicher sein könnte, dass ich 'freilaufende Kühe' umgehen kann, u.a. eben weil ich zwei Hunde dabei habe, die ich weder ableinen würde noch auf den Arm nehmen kann. Er meinte, die Hunde müsse man dann halt zu Hause lassen...


    Wir haben das Thema dann nicht weiter vertieft |), aber das ist für mich jetzt auch keine Option; dann fahre ich lieber gleich ganz woanders hin, wo ich das Problem gar nicht erst habe.

  • Weiß nicht, ob man da den Touris einen Vorwurf machen kann...

    Sehe ich auch so. Wenn ich 25 Kilometer gelaufen bin - und einen Kilometer vorm Wanderparkplatz oder der Bushaltestelle muss ich plötzlich durch eine Kuhherde?


    Ich kann dann ggf. nicht umdrehen ohne mich potentiell in Schwierigkeiten zu bringen. (Weil es bereits nachmittags ist, weil das Wetter umzuschlagen droht - oder auch weil ich es körperlich nicht schaffe die 25 Kilometer zurückzulaufen.) Und "weiträumig umgehen" geht halt in den Bergen nicht immer - und selbst wenn es mit ein paar Kilometern mehr eine alternative Strecke zurück gäbe... momentan ist es doch so, dass da genauso gut Kühe stehen können, ohne dass ich es weiß.


    Ich bin gerne dabei, rücksichtsloses oder dummes Verhalten von Menschen zu kritisieren - aber Wanderer haben (Stand jetzt) die nötigen Infos einfach nicht.


    (Klar, kann man jetzt sagen, dass es keine Wanderer geben müsste... Aber ob diese Art Urlaub jetzt per se verteufelt werden sollte, bei allen anderen Problemen, die wir haben - weiß ich nicht.)

  • Und ein Spruch á la "dann lass halt den Hund zuhause" ist wenig hilfreich und wirkt eher wie Hohn!

    Gerade wegen des Hundes mache ich Urlaub in der Natur/Grünen und gehe u.a. wandern.

  • malimuc und das muss ein zugezogener Bauer gewesen sein: friesisch herb :winking_face_with_tongue:

    Original Bayern können das auch.

    Erstmal, was immer es auch war, es war sicherlich kein Bulle = Stier.


    Auf bewirtschafteten Almen sind Kühe, ev. Mutterkühe. Bewirtschaftet heißt mit Käserei. Oft, nicht immer ist dann noch eine Jausenstation bei. Also es gibt eine Bewirtung für Touris.


    Unbewirtschaftete Almen haben Jungrinder = Schumpen und Kalbinnen. Alles was noch keine Milch gibt. Drum auch keine Käserei und keine Jausen.

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