Kühe auf der Wanderung: Verhalten im Notfall

  • Einen Bullen auf der Alm habe ich noch nie gesehen. Da hätte ich auch einen Heidenbammel vor.

    Ich weiß auch nicht ob es die richtige Bezeichnung ist. Für mich war es einfach ein männliches Rind. Nicht mehr und nicht weniger. Also keine Ahnung wie alt (meiner Einschätzung nach kein Jungtier, der Bursche wirkte sehr erwachsen), ob kastriert oder nicht kastriert, etc. Meines Wissens gibt es ja dann unterschiedliche Bezeichnungen für ein männliches Rind. Ich habe jetzt einfachshalber "Bulle" genommen.

    Ich denke, Bulle passt schon, Ochsen gibt es eher selten. Und selbst die können "lustig" werden. An meinem Reitstall gab es eine Reiterin mit zwei Ochsen, einer träge und reitbar, der andere klein, handlich(Shetlandponygröße) und völlig durchgeknallt, der war immer auf Ärger aus, egal ob Mensch, Pferd, Hund.

  • hier gibt es die ein oder andere Wanderung wo ein Stier in der Herde steht. Wird auch bei Eingang auf die Weide gekennzeichnet.

  • Mist, verklickt.


    Als ich noch jung war, war ich mal 1/2 Jahr auf einem Pferdehof im Allgäu. Nebelhorngebiet. Die Weiden des Hofes lagen auf dem Hausberg. Um die Weiden zu erreichen, mußte man Fremdweiden queren. Der ganze Berg war ein Flickenteppich mit Zäunen und Durchlässen und Toren und Wegen. Und natürlich standen dann auch mal irgendwelche Rinder auf denen rum.

    Zusammen mit einer Einstellerin brachten wir die nichtmehr gebrauchten Pferde auf die aktuelle Weide. Beim runtergehen ohne Pferde bimmelte es ausdauernd hinter uns. Als ich mich umdrehte rannte eine der Schumpen voll Speed hinter uns her und war so auf 10 meter hinter uns. Ich hab nen Satz nach vorne gemacht. Meine einheimische Begleitung hat die Halfter fallen lassen, sich blitzschnell umgedreht einen Satz auf die Kuh zu, groß in die Händegeklatscht und ihr ein Whooa entgegengebrüllt. Die Kuh hat ne Vollbremsung reingehauen, bissele treudoof g'schaut und sich getrollt. Hätt blöd rausgehen können. Warum hat die Kuh das gemacht? Vermutlich einfach nur Ihre 5 minuten.


    Ich bin auf dem Dorf aufgewachsen. Wir hatten keine Kühe, aber rund um uns rum. Und in den 20 jahren vor dem Allgäu kann ich mich an 3, 4 Bäuerinnen erinnern die im Milchkuhstall von den Kühen getötet wurden. Ich bin mir durchaus des Gefahrenpotentials bewußt das Rinder haben.

  • Na dann muss es was ausserirdisches gewesen sein :ka: . Das Tier hatte keine Euter, dafür einen Pimmel (und der war nicht soooo klein), nur Hoden habe ich keine gesehen, weil keine Nerven um darauf zu achten, als ich ihn ENDLICH von hinten gesehen habe anstatt von vorne oder seitlich. Aber klar, kann es was "kastriertes" gewesen sein.

  • Wenn ich mit den Hunden mal eine Weide quere, dann achte ich darauf, immer möglichst viel Abstand zu den Tieren zu halten, nach Möglichkeit gehe ich auch am Gatter entlang, wenn es eines ist, über das man notfalls rasch drüberklettern/unten durchschlüpfen könnte.

    Außerdem trage ich meine Hunde immer über Weiden. Da sie klein und sehr leicht sind, ist das in meinem Fall natürlich kein Problem.

  • Na dann muss es was ausserirdisches gewesen sein. Das Tier hatte keine Euter, dafür einen Pimmel (und der war nicht soooo klein), nur Hoden habe ich keine gesehen, weil keine Nerven um drauf zu achten.

    Stiere laufen nicht auf bewirtschafteten Almen rum. So verrückt ist keiner. Wenn dann wars ein Ochse. Oder ein Jungrind. Da ist das Euter noch nicht ausgeprägt und der Nabel kann ev. für die Penistasche gehalten werden.

  • Einen Bullen auf der Alm habe ich noch nie gesehen. Da hätte ich auch einen Heidenbammel vor.



    Erstmal, was immer es auch war, es war sicherlich kein Bulle = Stier.


    Auf bewirtschafteten Almen sind Kühe, ev. Mutterkühe. Bewirtschaftet heißt mit Käserei. Oft, nicht immer ist dann noch eine Jausenstation bei. Also es gibt eine Bewirtung für Touris.


    Unbewirtschaftete Almen haben Jungrinder = Schumpen und Kalbinnen. Alles was noch keine Milch gibt. Drum auch keine Käserei und keine Jausen.


    Also in den Dolomiten gibt es wenige Almen mit Käserei oä, Bullen stehen dagegen häufiger mit auf der Alm. Also schöne, große, ausgewachsene männliche Rinder.

    Auch in den Pyrenäen oder französischen Alpen ist das keine Seltenheit.


    Den finde ich jetzt auf die Schnelle in meinen Fotos. Der stand in Spanien, der Weg über die Weide war ein sehr beliebter Wanderweg, die sind mit Busladungen da vor gefahren.

    Und er war niedlich. 😁❤️

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    Das was SavoirVivre beschreibt ist genau das, was ich meine mit "Tempo zieht die Kuh erst recht mit". Die weitere Beschreibung macht nur Sinn, wenn das Rind nicht wirklich unfreundlich gesinnt war.


    McChris inwieweit glaubst du spielt die Rasse der Rinder eine Rolle? Ich habe 0 Skrupel bei dem hier üblichen Braun- und Grauvieh über eine Alm zu laufen. Fleckvieh schaue ich mir schon genauer an. Ein Bauer hat Kühe die wie indische Rinder aussehen, die haben klar gemacht, daß ich mich außerhalb ihrer Weide aufhalten sollte.

  • Also in den Dolomiten gibt es wenige Almen mit Käserei oä, Bullen stehen dagegen häufiger mit auf der Alm. Also schöne, große, ausgewachsene männliche Rinder.

    Auch in den Pyrenäen oder französischen Alpen ist das keine Seltenheit.

    Stimmt, ich bezog mich eher auf Almen oder Alpen. Also Süddeutschland und ev. noch Österreich....Weder mit den Dolomiten noch mit den Pyrenäen habe ich erfahrung. Wobei sich SavoirVivre weniger nach diesen Gebieten angehört hat.

  • inwieweit glaubst du spielt die Rasse der Rinder eine Rolle?

    Eine Große. War mit ein Grund, warum wir unsere Rasse gewechselt haben.


    Und dann kommt es noch drauf an, nach was man selektiert. Wir hatten mal eine Zaunspringerlinie und haben die aus praktischen Gründen aussortiert.

  • Wow - der ein- oder andere mag es verwunderlich finden, aber mir war das überhaupt nicht bewusst, dass von Kühen überhaupt eine aktive Gefahr ausgehen kann. Nun ja, Stadtkind und immer in der Stadt gelebt...


    Dennoch gehe ich mit meinem Hund regelmäßig (wenn auch in kleinerem Maße) wandern - und bisher sind wir an Kühen/Pferden etc. problemlos vorbeigekommen, wobei die Tiere auch immer in eingezäunten Bereichen waren. Was mir nun nicht ganz klar ist - wie kann es sein, dass Kühe scheinbar "frei" herumlaufen? Heißt das, dass die Tiere (dann scheinbar ungesicherte) Privatgrundstücke verlassen?

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