Hattet ihr jemals oder habt ihr aktuell den für euch perfekten Hund?

  • Als ich ein Kind war, hatten meine Mutter und ich eine kleine Hündin. Die war perfekt. Die konnte überall mit, war mit allen Lebewesen verträglich, fiel kaum auf. Sie war einfach ein Hund, der so im Alltag mitlief. Ich konnte mit 10 Jahren alleine mit ihr Gassi gehen. Sie hat gehört und ist nie weggelaufen.



    Seit 9 Monaten lebt Archie bei uns, ein Aussie. Anfangs war ich etwas enttäuscht, weil er mir für seine Rasse viel zu ruhig ist. Doch nun weiß ich es zu schätzen, dass er so tiefenentspannt ist. Wir hatten 2 Themen, die wir mittlerweile im Griff haben. Archie ist zu allen Lebewesen freundlich. Seit er bei uns ist, hat er sich anderen gegenüber nie aggressiv gezeigt. Er geht Konflikten aus dem Weg oder, wenn das nicht geht, fiddelt er und versucht so, eine Auseinandersetzung zu vermeiden.

    Mittlerweile läuft er auch einfach so im Alltag mit. Er ist nicht anspruchsvoll und freut sich einfach, dabei zu sein.

    Ein bisschen mehr Selbstbewusstsein Hunden gegenüber würde ich ihm wünschen.

  • … Aber das ein oder andere geht mehr unter die Haut.

    Und das geht mir tatsächlich nicht so, bisher jedenfalls nicht. Die haben alle ganz unterschiedliche Plätze in meinem Herzen. Weil auch die Beziehung jeweils ganz unterschiedlich ist. Ein „Mehr“ oder „Weniger“ kann ich da nicht ausmachen, nur ein „Anders.“


    Aber das mag einfach ein Thema meiner Informationsverarbeitung sein, die läuft ein wenig anders.

    Ich glaub um dieses „anders“ ist oft damit gemeint.


    Mich stört dieser Begriff Herzenstier tatsächlich auch immer ein wenig. Denn heute wird es viel romantisiert und ersetzt den Verstand. Nach dem Motto „Ich hab mich verliebt das klappt schon“ finde ich befremdlich und dann kommen Menschen in der Realität an zum Leidwesen des Tieres. Ostwind, Wendy und Lassie-seidank…

  • Ja, ich hatte den 100% perfekten Hund für mich. Ich bin sicher, so was gibts nie wieder.


    Ich hatte und habe aber auch andre Hunde, die supertoll sind und die ich sehr liebe. Sie sind nicht weniger wert, weil nicht perfekt für mich. Aber anders.

  • Ich hab mich verliebt das klappt schon“

    Das hat für mich mit Herzenshund noch nichts zu tun.


    The one and only wird ein Hund doch erst im Zusammenleben.

    Wenn dann, nach einiger Zeit, alles passt, dann wird es vielleicht ein Seelen- oder Herzenshund.


    Es gibt sicher die Liebe auf den ersten Blick, aber davon auszugehen, dass es einfach so klappen wird, halte ich für naiv.


    Witziger weise sprechen mich jetzt mehr Hunde an, als das noch vor ein paar Jahren war.


    Ich hatte relativ genaue Vorstellungen von meinem "perfekten" Hund, aber je älter ich werde, desto "toleranter" werde ich.


    Nichts desto Trotz hätte ich wahnsinnig Angst, jeden nachfolgenden Hund mit Wilma zu vergleichen.

    Weil halt alles so perfekt passt für uns.

  • Oh, wir vergleichen unser Pudelchen Momo sehr viel mit der widerspenstigen Grande Dame Ronja, weil sie eben ganz anders ist. Aber das ist immer liebevoll und mit Wärme und Freude Beiden gegenüber erfüllt - mit ihren jeweiligen Besonderheiten. Es ist kein wertender Vergleich in dem Sinn, sondern ein „Sie macht das also so :herzen1: - weißt Du noch, wie Ronja das gemacht hat ?“ :herzen1:

  • Ja, hatte und habe ich. Für mich sind leichtführige Hütehunde perfekt, weil ich großen Wert darauf lege, dass ich mich nicht großartig mit Jagdtrieb auseinandersetzen muss.


    Ich liebe bei Aussies und Cattledogs das Stinkstiefelige und auch das ernsthafte Wachen und Schützen. Das will ich so, und ich wohne auch entsprechend.


    Ich mag bei Border Collies das Rausrotzen neuer Synapsen im Affenzahn, dito bei den Koolies, die ich kenne.


    Das heißt nicht, dass die Biester immer einfach sind, oh nein! Ich mag es, wenn die gerissenen Viecher versuchen, mich zu verarschen - "lenk Du sie mal ab, um die Ecke stehen die Schafe, ich geh die mal eben umsortieren" -, und beim Ertapptwerden sowas von unschuldig tun.

  • Es gab bisher an jedem Hund Verhaltensweisen, die mir nicht so in den Kram passten, aber sie waren eben Teil der Beziehung zwischen dem jeweiligen Hund und mir. Ich bin mir auch gar nicht so sicher, ob ein in allen Dingen für mich "perfekter" Hund für mich perfekt wäre, denn gerade die Arbeit an den "Problemstellen" ist bei mir wohl Teil einer Perfektion. Versteht man, was ich meine?
    Vor ein paar Wochen dachte ich tatsächlich kurz mal, ich hätte an keiner Stelle ein "Problem" mehr mit Timur, also keines, dass die Perfektion beeinträchtigt. Und irgendwie fehlte mir plötzlich etwas. Was war ich froh, als sich wieder ein Problem auftat. xD Auch wenn es dann natürlich wieder "nervt". xD

  • Mich stört dieser Begriff Herzenstier tatsächlich auch immer ein wenig. Denn heute wird es viel romantisiert und ersetzt den Verstand. Nach dem Motto „Ich hab mich verliebt das klappt schon“ finde ich befremdlich und dann kommen Menschen in der Realität an zum Leidwesen des Tieres. Ostwind, Wendy und Lassie-seidank…

    Hm, nein. Ich hatte einen Hund, der mehr war, tiefer ging. Sie war ein Herzenshund. Ohne Kitsch und ohne das vorher erwartet zu haben. Was nicht heißt, dass ich die anderen nicht auch liebe.


    Ich finde das ganz ehrlich auch nicht schlimm, wenn manche der eigenen Hunde besser passen oder sie etwas ganz besonderes im Herzen auslösen, was ein anderer der eigenen Hunde in der Form nicht tut. Ich gehe weder mit der Prämisse ran, jeden Hund gleich "perfekt" finden zu müssen noch jeden Hund gleich "lieben" zu müssen. Das ist ok, für mich und für die Hunde eh.

    Etwas Besseres werde ich nie mehr bekommen!

    ...
    Wie war das, als dann ein Nachfolger eingezogen ist?

    Du wärst lieber ohne Hund, als einen tollen Begleiter an deiner Seite zu haben, der aber nicht 100% ist?

    Das ist vermutlich auch Empfindungssache (und ich habe da den gefühlsmäßigen Vorteil der Mehrhundehaltung), aber das wäre für mich niemals ein Grund, ohne Hund zu sein. Und ich nehme es dem Neuzugang auch nicht übel (bzw. gehe da eh nicht mit der Erwartung ran, der wird XY und Herzenshund und absolut perfekt), lieben werde ich ihn trotzdem und so viel lieber mit ihm sein als ohne ihn.


    Aber zu deiner Frage: Peaches ist perfekt! Das kann man nicht anders sagen. Allerdings ist sie Franks Hund und nicht meiner, aber unkomplizierter und passender kann ein Hund kaum sein für uns. Wobei sie ein Sheltie ist und die sind es für mich fast durch die Bank xD . Aber an Peaches gibt es kein Fitzelchen, das im Alltag auch nur ansatzweise irgendeine Art von Problem darstellen würde. Im Sport ist sie mittlerweile auch richtig toll. Ich mein, klar, gut, sie ist ein Sheltie, also sensibel und nicht der leiseste Hund auf dem Planeten. Aber unfassbar nett, sozial, nah am Menschen, Jagdtrieb kein Ding, aktiv und sportlich, sehr lernwillig, bleibt problemlos alleine, kommt mit allem und jedem klar und trotz Landei auch mit Innenstädten, vollen Parks und asbolut allem. Verschmust ist sie on top auch noch (was für mich zu "perfekt" auch ein Stück dazu gehört). Besuch kein Ding, sie überall mit hinnehmen kein Ding.


    Perfekt gibts für mich aber nicht. Wäre mir sonst auch zu langweilig.

    Ich finde die Aussage immer ein wenig spannend. Klar, ich erwarte keine Perfektheit und bringe sie auch selbst nicht mit. Aber es klingt für mich immer ein wenig nach: Wie gut, dass der Hund im Wald nicht ableinbar ist wegen Jagdtrieb, sonst wäre er zu perfekt. Oder: wie gut, dass er nicht alleine bleiben kann, weil mit perfekt kann ich nichts anfangen. Oder: wie gut dass er draußen andere Hunde anpöbelt, weil wäre ja sonst langweilig... etc...


    Welche Eigenschaften man sonst so perfekt findet, ist dagegen ja individuell. Heißt ja nicht, perfekt ist nur ein extremer will-to-please-Hund. An Lucy habe ich z.B. ihre sehr souveräne Eigenständigkeit sehr geliebt (die ein Sheltie so eher nicht mitbringt).


    Meine Enya finde ich im Übrigen auch sehr perfekt (ist ein light-Border, wenn man so will), ich schätze, sehr viele Hütehunde sind und wären das für mich.

  • Du wärst lieber ohne Hund, als einen tollen Begleiter an deiner Seite zu haben, der aber nicht 100% ist?

    Das ist vermutlich auch Empfindungssache (und ich habe da den gefühlsmäßigen Vorteil der Mehrhundehaltung), aber das wäre für mich niemals ein Grund, ohne Hund zu sein. Und ich nehme es dem Neuzugang auch nicht übel (bzw. gehe da eh nicht mit der Erwartung ran, der wird XY und Herzenshund und absolut perfekt), lieben werde ich ihn trotzdem und so viel lieber mit ihm sein als ohne ihn.

    Das empfinde ich im Moment so!


    Natürlich kann ich weder für mich ausschließen danach wieder einen Hund zu haben, noch dass vielleicht ein Zweiter dazu kommt.


    Ich hatte ja sechs Jahre zwei Hunde, daher war ich nicht immer nur auf Wilma fixiert.


    Und wie ich mich kenne, werde ich natürlich den nächsten Hund genauso lieben und ihn nehmen, wie er ist.

  • Ich glaube nicht an Perfektion.


    Perfekt ist für mich, wenn mein Leben zum Hund passt, und mein Hund zu meinem Leben.


    Eigenheiten, sowohl meine als auch die der Hunde, finden die entsprechende Beachtung, und gegebenenfalls ein entsprechendes Management.

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