Nach Abschied wieder Hund gleicher Rasse?

  • Ach Mensch, schwere Zeit, schwere Gedanken.


    Ich muss sagen, seit meine Lotte nicht mehr ist, reagiere ich extrem auf alles, was ist wie ein Basset Fauve de Bretagne. Und ich hätte auch mal fast einen Rüden aus dem Ausland ohne Informationen genommen, weil er aussah wie sie und weil sie mir bis heute jeden Tag fehlt.

    Es kam anders, das war gar nicht meine Entscheidung. Aber ich glaube, dass es gut so war. Beim Basset Fauve sehen ja auch alle ziemlich ähnlich aus. Ich glaube, ich persönlich würde es jetzt, mehr als 5 Jahre nach Lotte, nicht schaffen, in diesem Hund nicht überwiegend meine Projektionen zu sehen. Es wäre vermutlich für mich selbst schwierig, all das Unbewusste, dass mich mit einem Hund gleichen Typs handeln lassen würde, ständig ins Bewusstsein zu holen und zu sortieren: welche Schlüsse ziehe ich aus dem Individuum, wie viel wird getragen von unreflektierten Erwartungen, von Unterstelltem...?

    Irgendwann bin ich sicher so weit.


    Für dich kann das total anders sein. Und ich glaube, dass es so sein wird, dass du irgendwann in irgendeinem Portal oder im wahren Leben einem Hund begegnen wirst, mit dem du connecten wirst. Und vielleicht sieht der ganz anders aus, ist aber von seiner Art her wie Rex, vielleicht sieht er aus wie er, ist aber ganz anders und vielleicht ist auch beides ähnlich oder beides verschieden. Aber du wirst dann sowieso ein anderer Mensch sein und wirst dann einfach wissen, ob es passt. Du kannst das jetzt noch gar nicht abwägen. Weil du ja noch dein Jetzt-Ich mit deinem Jetzt-Rex bist. Und das ist voll gut so!

    Dein Zukunfts-Ich scheint mir eine gute Ratgeberin zu sein, die wird zum richtigen Zeitpunkt wissen, was euch gut tut und wem ihr Gutes tun könnt.

  • Ich denke wenn der Chihuahua nun einmal absolut deine Rasse ist, solltest du auch wieder einen Chihuahua nehmen.

    Ich kann verstehen, dass du Bedenken hast die Hunde miteinander zu vergleichen. Aber du kannst zum einen dafür sorgen, dass der neue Hund optisch möglichst anders aussieht; und zum anderen wirst du dieses neue kleine Wesen kennen lernen und ich bin ziemlich sicher, dass es dann problemlos den Weg, seinen eigenen Weg, in dein Herz und dort seinen ureigenen Platz finden wird.

    Was Jasmin angeht habe ich im Laufe der Zeit tatsächlich schon häufiger von Beidem gehört. Also von Hunden die ihr Einzelhunddasein genossen haben, obwohl sie zuvor ihr Leben lang mit anderen Hunden zusammengelebt haben, als auch von Hunden die erst wieder aufgeblüht sind, als wieder ein neuer Hund eingezogen ist. Da scheint es in der Tat die beiden Möglichkeiten zu geben.


    Franziska mit Till

  • Bei mir wars so dass fest stand dass nach Susi definitiv nie wieder ein Westie einziehen wird.

    1. Einfach weil die Rasse selbst nicht wieder in Frage kommt.

    Aber 2. Vor allem auch weil weder ich noch meine Mutter nochmal einen Hund konnten der ihr zu stark ähnelt. Für uns kam bspw auch kein Weißer Zwergschnauzer in Frage weil die uns vor allem als Welpe zu viel optische Ähnlichkeit zum Westie haben.

    Ich könnte wahrscheinlich auch keinen Cairn Terrier bspw halten weil mir persönlich zu nah dran.


    Nun ist es so dass ich in den Schnauzern definitiv meine Rasse gefunden hab und mir die auch eigentlich immer wieder vorstellen kann. Zu meinem Glück isses eine Rasse die es in verschiedenen Farben und Größen gibt. Kann ich bspw nach meinen jetzigen Beiden kein Pfeffer-Salz mehr, bleibt mir noch schwarz. Kann ich keinen Mittel mehr, bleibt mir bspw noch der Riese.

    Ich weiß aber auch, einfach aus der Erfahrung nach Susi, dass es auch sein kann dass ich nach beiden generell keinen Schnauzer mehr halten werde weil mir einfach durch die selbe Rasse noch zu viel Ähnlichkeit da sein könnte.

    Schlussendlich wissen werde ich es erst wenn es so weit ist, und dann kann es ja trotzdem auch sein dass ich bspw nur pausiere und Jahre später wenn ich so weit bin wieder ein Schnauzer einziehen könnte.


    Was mir halt so auffällt sind folgende Dinge :

    Hunde die man gut kennt, die sehen für einen selbst durchaus total unterschiedlich aus, selbst wenn man einen Hund nebendran stellt selber Rasse, Farbe und Geschlechts und Außenstehende echt Probleme haben die auseinander zu halten. Wenn man diese Hunde ansieht, dann sieht man die verschiedenen Persönlichkeiten und dadurch können auch zwei so derart optisch ähnliche Hunde auf einen so unterschiedlich wirken.

    Es gibt auch durchaus Hunde die sehen wirklich nochmal ne Spur ähnlicher aus. Bspw weil exakt die selbe Zeichnung/Farbverteilung im Gesicht oder der andere Hund genau die selbe Mimik haben kann, den selben Ausdruck in den Augen oä.

    Das is bspw etwas das mich von Pfeffer-Salz Schnauzern jetzt schon abschreckt. Ich hab es schon nen paar mal gehabt dass ich Fotos von anderen Hunden gesehen hab die Lilo so dermaßen ähnlich sehen dass man erstmal zweimal gucken muss ob das nicht doch der selbe Hund sein kann. Da man bei der Farbe aber beim Welpen nicht genau sehen kann wie die Farbe aussehen wird wenn der Hund ausgewachsen ist... puh ich will echt definitiv kein Hund der so starke Ähnlichkeit hat.

    Nicht weil ich die Hunde dann vergleichen würde, sondern weil ich diesen Hund ansehen würde und immer irgendwie immer den vorigen Hund darin wieder erkennen würde, obwohl ich weiß dass er/sie es nicht ist.

    Etwas das ich bspw nach Susis Tod mehrfach erlebt habe war, dass ich von ihr geträumt habe. Ich habe geträumt dass sie immernoch da ist wie immer und eben einfach mit läuft, oder dass sie auf wundersame Weise die Euthanasie überlebt hätte oä, dass das was passiert ist eben ein schlechter Traum war und das in diesem Traum sich anfühlt wie Normalität.

    Dann wacht man auf und stellt fest : ,,Fuck, das war nur ein Traum, die Realität war ja ne ganz Andere!", greift vielleicht halb verpennt neben sich, spürt einen Hund, und stellt fest : ,,Oh stimmt, das is ja ein anderer.", und dann umarmt man diesen Hund und ist einfach wahnsinnig froh dass er da ist.

    Und da hätte ich tatsächlich Angst davor dass ich erstmal glaube dass der Hund neben mir der Alte ist, weil er sich genau so anfühlt, das selbe Fell hat, den selben Körper, die selbe Größe.

    Und genau das ist wieder etwas das mich bspw davor abschrecken könnte einen schwarzen Mittelschnauzer zu holen. Denn mal angenommen Lilo wäre nicht mehr, würde sich dieser Hund mit hoher Wahrscheinlichkeit sehr ähnlich anfassen und ich mich komplett verschlafen vielleicht erstmal fragen warum Lilo denn auf einmal so dunkel ist.

    Bis ich eben erstmal wach genug werde um drauf zu kommen dass das, ja, ein anderer ist.

    Klingt irgendwie voll doof so.


    Es gibt Menschen, die können sich die selbe Rasse immer und immer wieder holen.

    Es gibt sogar Menschen die kaufen sich immer und immer wieder die selbe Rasse, selber Farbe und geben ihm immer und immer wieder den selben Namen.

    Es gibt Menschen, die wechseln einfach die Varietät und kommen damit klar.

    Es gibt Menschen, die brauchen vielleicht ein paar Monate oder Jahre bis sie wieder bereit für diese Rasse sind.

    Und es gibt Menschen, die brauchen danach einen Hund anderer Rasse, vielleicht sogar einen der ganz ganz anders ist in jeder erdenklichen Hinsicht.

    Wie gesagt- wissen wird man es erst, wenn es so weit ist. Niemand kann vorher sagen was die Emptionen die man dann so bekommt mit einem machen und wie viel Zeit man braucht.

  • ojej, ich wünsche euch noch viel schöne und gemeinsame Zeit.


    Meiner Meinung nach erkennt man als Mensch immer die Unterschiede in den Hunden, auch wenn sie optisch wie geklont erscheinen.

    Und wenn man dazu neigt, den neuen Weggefährten mit dem alten zu vergleichen, hilft es auch nicht, wenn der neue groß und schwarz ist und der alte klein und weiß war.


    Für mich wäre es also auf jeden Fall wichtig, die Zukunft mit dem neuen Hund in den Fokus zu nehmen (was will ich in den nächsten 10 bis 15 Jahren?) und nicht die Abgrenzung zur Vergangenheit.


    Sei unbekannterweise umarmt

  • Für mich gibt es tatsächlich nur den West Highland White Terrier   :smiling_face_with_hearts: Größe, Charakter und Temperament passt einfach perfekt zu meinen Leben. ich liebe Terrier und eventuell zieht vielleicht irgendwann noch ein anderer Terrier zusätzlich ein (Border, Cairn). Ich sehe täglich so viele verschiedene Hunderassen und keine anderen Rasse berührt mich so sehr wie der Westie bzw. könnte ich mir für mich vorstellen.


    Aktuell leben bei mir 2 Rüden (13 und 2 Jahre alt) und davor gab es auch schon einen Rüden der fast 15 geworden ist. In ganz vielen Punkten sind/waren sie sich sehr ähnlich aber doch vom Charakter total unterschiedlich. Und ich lieb sie alle 3 sehr :smiling_face_with_hearts:

  • Aber ich hab irgendwie Angst, dass ich, wenn ich mir nach Rex wieder einen Chi nehme, diesen dann vielleicht unfairerweise mit ihm vergleiche oder es mir wehtut, dass der Hund Rex dann gewissermaßen so ähnlich ist, also einfach schon rein optisch. Ich will dann nicht unfair zum neuen Hund sein oder ihm gegenüber emotional nicht offen sein können, weil er mich irgendwie zu sehr an Rex erinnert...

    Vergleichen find ich normal und muss nichts Schlimmes sein. Ich vergleiche meine zwei Pudel, aber nicht negativ, sondern einfach "ah, Pauli würde das anders machen, spannend" oder "oh so löst Lio das". Die zwei sind die selbe Rasse aber charakterlich trotzdem anders. Die Grundzüge sind dieselben, aber ich würde beide anders beschreiben. Auch vom Aussehen her, gelocktes Fell, aber das wars schön. Anderes Gesicht, anderer Körperbau, andere Farbe.

    Was ich damit sagen will.. sollte es ein Chihuahua werden, wirst du an ihm Ähnlichkeiten, aber auch Neues entdecken.


    Entscheide ich mich gegen einen Chihuahua, so habe ich Angst, dass mir dann vielleicht etwas fehlt, weil der Chi halt vielleicht doch einfach "meine" Rasse ist...

    Sollte das passieren, also dass du eine andere Rasse nimmst, und dann draufkommst, du hättest doch einen Chi nehmen sollen, weißt du es für die Zukunft. Wobei ich mir das fast nicht vorstellen kann.. du bist so tolerant, offen und fair zu allen Hunden, schwärmst immer von deinen Sitterhunden, ich bin mir irgendwie sicher, mit einem neuen Hund einer anderen Rasse wirst du es nicht bereuen. Und wenn doch, wie gesagt, dann weißt du es wenigstens für später.


    Du wirst die für dich richtige Entscheidung treffen, wenn es soweit ist :bussi:

  • Wenn der Chi deine Rasse ist, bleib dabei. Einen "Kompromiss " bereut man mit etwas Abstand vielleicht.

    Wir hatten ähnliche Gedanken, als unsere Rauhhaardackelhündin nicht mehr war, eingezogen ist trotzdem wieder ein Dackel, aber ein Rüde in Kurzhaar um nicht immer zu vergleichen.

  • Für mich wäre es also auf jeden Fall wichtig, die Zukunft mit dem neuen Hund in den Fokus zu nehmen (was will ich in den nächsten 10 bis 15 Jahren?) und nicht die Abgrenzung zur Vergangenheit.

    Sehe ich genauso, danke!

  • Erstmal wünsche ich euch beiden noch möglichst viel gute Zeit zusammen 🍀


    Ich musste im April meinen Klecksie gehen lassen. Meine Aussage war immer "Er ist ein toller Hund aber ich möchte keinen schwarzen Schäferhund mehr!". Joa, nach seinem Tod hätte ich sofort losziehen und nen schwarzen Schäfi kaufen können, so sehr rief mein Herz danach. Und ich könnte mir mittlerweile auch definitiv wieder einen Hund wie ihn vorstellen, ohne Frage.

    Nur, es wäre unfair gewesen. Ich hätte ihn zurück gewollt und nicht irgendeinen optisch ähnlichen Hund, ich hätte immer verglichen und vermutlich Dinge erwartet, die der neue Hund nicht hätte leisten können.

    Darum habe ich mich - vorerst- dagegen entschieden und mich für etwas ganz anderes entschieden. Ein Neuanfang quasi, eine ganz andere Rasse.


    Aber wenn der Chihuahua für dich DIE Rasse ist, warum dann nicht wieder? Es muss ja nicht sein, dass man die Hunde vergleicht, da ist letztlich auch einfach jeder Mensch verschieden.

  • Ich konnte es nicht mit derselben Rasse.

    Das wäre mir einfach zu nah gewesen.

    Daher ähnliche Rasse und anderes Geschlecht.

    Trotzdem weiß ich, dass ich irgendwann wieder einen Labrador haben werde - nur braucht es Zeit.


    PS: mir persönlich geht es dabei gar nicht um dieses Vergleichen, vielmehr um die gefühlte Unterschreitung meiner Trauerdistanz. Klingt das doof?

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