Nach Abschied wieder Hund gleicher Rasse?

  • Wenn es wirklich deine Rasse ist wirst du mit einer anderen Rasse nie wirklich glücklich sein. Dann vergleichst du auch - nur anders.

    Außerdem kannst du doch ne andere Farbe nehmen.

  • Erstmal wünsche ich Euch, dass Ihr noch ganz viel Zeit miteinander habt :streichel:


    Zu Deiner Frage: Ich denke, das hängt sehr daran, wie man selbst trauert und ob man loslässt oder lange festhält.


    Hätte ich die Möglichkeit, einen optischen Klon von Ronja zu bekommen, ich würde sofort zugreifen :nicken: Ohne dass ich erwarten würde, dass dieser Hund auch wie sie ist.


    Wir haben das Pudelchen, das sehr schnell nach Ronjas Tod eingezogen ist, auch mit ihrer Welpenzeit verglichen. Aber immer in liebevoller Erinnerung. Nicht wertend, sondern: „So macht sie das also. Weißt Du noch, wie Ronja es gemacht hat?“


    Vielleicht hat es eine Rolle gespielt, dass wir zwar sehr getrauert haben, aber auch unseren Frieden mit ihrem Tod hatten. Wir waren uns einig, als wir den Tierarzt angerufen hatten. Sie hatte ein langes, erfülltes und glückliches Leben und wir haben sie einschläfern lassen, als sie nicht mehr konntw. Wir denken jeden Tag an sie in dem Bewusstsein, dass sie ein unglaublich toller Hund war, aber wir konnten auch gut loslassen.


    Es gibt Trauer um einen Verlust, den man aber akzeptieren kann. Es gibt Trauer vermischt mit Wut, weil die Welt einem etwas weggenommen hat, weil man das Schicksal als unfair empfindet. Und es gibt Trauer vermischt mit Schuldgefühlen, weil man das Gefühl hat, dem Verstorbenen gegenüber was versäumt zu haben. Ich kenne alle Varianten. Bei den gemischten Varianten neige zumindest ich sehr zum Hadern und Festhalten. Da könnte ich mir vorstellen, dass große Ähnlichkeit auch zu Konflikten führen würde. In diesem Fall würde ich wohl auch erstmal genau überlegen, was ich für die Verarbeitung brauche, um nicht ungewollt die Wut, das Hadern oder die Schuldgefühle auf den neu einziehenden Hund zu projizieren.

  • Obwohl Wilma auch nie alleine war, ist sie eine noch glücklichere Einzelprinzessin!


    Vielleicht genießt Jasmin ja auch das Leben mit deiner ungeteilten Aufmerksamkeit.


    Mir tut es unheimlich leid für dich, dass deine Zeit mit Rex so absehbar ist.

    Genieße einfach jeden Moment mit ihm.


    Wenn der Zeitpunkt für dich gekommen ist, dass wieder ein Hund einziehen kann, wird dir der richtige Hund über den Weg laufen.

  • Vielen lieben Dank für eure bisherigen Antworten!

    Habe alles gelesen, gehe vielleicht beizeiten noch genauer auf die einzelnen Beiträge ein.


    Also es würde auf jeden Fall wieder ein Chihuahua/Chimix aus dem Tierschutz werden. Muss kein Welpe oder Junghund sein, Obergrenze wären für mich wahrscheinlich so bis maximal 6 Jahre. Einfach weil auch Jasmin ja schon bald 10 Jahre alt wird, meine Mama ja auch sehr krank ist - da kann ich dann nicht wieder einen Senior aufnehmen, weil mir das dann einfach viel zu viel Verlust auf einmal wäre.


    Rein rational betrachtet würde ich nach Rex zumindest gerne ein paar Monate warten, bis ich wieder einen Hund aufnehme. Mich haben einige Dinge die letzten paar Jahre recht viel Geld gekostet (habe jetzt auch den 2. Umzug in nur knapp über einem Jahr vor mir und die letzten Monate habe ich für Rex natürlich auch viel ausgegeben), sodass ich mich gerne finanziell wieder etwas erholen würde, ehe ich erneut Verantwortung für einen Hund übernehme.


    Weil jemand anmerkte, vielleicht neuen Hund schon aufnehmen, solange Rex noch da ist - nein, das geht in unserem Fall nicht. Das schaffe ich dann nicht, allen drei Hunden gerecht zu werden. Und Rex soll seine letzte Zeit hier noch in aller Ruhe erleben dürfen. Ohne Stress, ohne Hektik und dem neuen Hund gegenüber wäre es auch nicht fair, dass er direkt nach Einzug erstmal zurückstecken müsste, weil ich den kranken Ersthund pflege.


    Was Jasmin betrifft - das Ding ist halt, dass sie eh schon ziemlich an mir klebt. Mit Rex gemeinsam kann sie inzwischen immerhin ein paar Stunden leidlich entspannt alleinebleiben, aber ganz alleine ist das für sie wieder was anderes. Ich muss schon sagen, ich habe Angst, dass sie sich als Einzelhund noch stärker an mich hängen würde, das wäre halt schon doof, wenn ich dann nicht mal mehr eine Stunde ohne sie Termine wahrnehmen kann o.Ä... Aber der neue Hund müsste ja womöglich auch erst Alleinbleiben usw. in kleinen Schritten erlernen.

    Ich denke, sollte wieder ein zweiter Hund einziehen, muss ich eher wieder nach einem Ausschau halten, der charakterlich zumindest auch halbwegs souverän ist, ein eher gelassenes Gemüt mitbringt - ein zweiter Hund, der wie Jasmin zu Nervosität und "Klammern" neigt, wäre wahrscheinlich weniger gut. Die würden sich womöglich gegenseitig noch in ihrer Unsicherheit verstärken.


    Es gibt Trauer um einen Verlust, den man aber akzeptieren kann. Es gibt Trauer vermischt mit Wut, weil die Welt einem etwas weggenommen hat, weil man das Schicksal als unfair empfindet. Und es gibt Trauer vermischt mit Schuldgefühlen, weil man das Gefühl hat, dem Verstorbenen gegenüber was versäumt zu haben. Ich kenne alle Varianten. Bei den gemischten Varianten neige zumindest ich sehr zum Hadern und Festhalten. Da könnte ich mir vorstellen, dass große Ähnlichkeit auch zu Konflikten führen würde. In diesem Fall würde ich wohl auch erstmal genau überlegen, was ich für die Verarbeitung brauche, um nicht ungewollt die Wut, das Hadern oder die Schuldgefühle auf den neu einziehenden Hund zu projizieren.

    Ich weiß, was du meinst. Und nein, wirklich okay damit im Sinne von "meinen Frieden damit gemacht" bin ich natürlich nicht. Rex ist ja noch keine 10 Jahre alt, das ist doch kein Alter für einen Chihuahua :( :

    Wütend bin ich aber auch nicht, einfach nur sehr, sehr traurig und irgendwo auch sehr verzweifelt, weil in meinem Leben halt so vieles dermaßen mies läuft seit einiger Zeit. Aber das ist eher "mein" Thema, das ich nicht am neuen Hund ausagieren würde. Wichtig wäre mir eben nur, dass ich mir die Zeit für den Trauerprozess nehme, die mein Herz mir vorgibt, damit ich die nötige Stabilität für den Nachfolger dann habe.

  • Zuerst möchte ich euch beiden noch ganz viel gemeinsame Zeit wünschen. :kleeblatt: Rex ist ein ganz besonderer Hund! :herzen1:


    Nach jetzt ziemlich genau 2 Jahren mit meinem Chi kann ich nur eins sagen: Ich kann dich zu 100 % verstehen! Ich war beim Thema „Nochmal ein Chi?“ zuerst recht ambivalent, weil die Rasse durchaus (gesundheitliche) Kritikpunkte hat, die man nicht aus den Augen verlieren darf. Und auch ob überhaupt nochmal ein Hund einzieht, steht hier nicht fest. Aber wenn, steht ein weiterer Chi ganz sicher sehr, sehr weit oben auf der Liste. Diese Kobolde sind einfach etwas ganz Tolles. Ich liebe die Mischung aus dem rotzfrechen Eigenbrötler und der anhänglichen Schmusebacke die ihren (!) Menschen einfach liebt. Und das von ganzem Herzen!


    Die Frage, ob Jasmin nochmal einen weiteren braucht bzw. möchte, kann dir natürlich keiner hier beantworten. Ich persönlich würde die Frage bei drei meiner Hunde ganz klar mit Ja und bei einem ganz klar mit Nein beantworten. Wenn der Tag irgendwann gekommen war, nimm dir alle Zeit der Welt. Trauere. Und beobachte Jasmin genau, sie wird dir die Antwort ganz sicher geben.


    Fühl dich mal ganz doll gedrückt! :bussi:

  • Es tut mir sehr leid, dass Dein Rex so krank und seine Zeit so begrenzt ist. Ich wünsche Euch noch eine schöne und lange gemeinsame Zukunft.


    Was die Rassewahl angeht, denkt wohl jeder HH anders, aber ich kann Dich gut verstehen, wenn Du eine Rasse hast, die die DEINE ist, denn mir geht es ähnlich und wir haben auch nach dem Tod eines Hundes wieder nach der selben Rassen gesucht und sie auch gefunden. Und dass manche Menschen sagen "Du vergleichst den neuen mit dem verstorbenen Hund" kann ich nicht bestätigen, denn wir und auch Du wissen, dass jeder Hund seinen Charakter, seine Eigenschaften mitbringt, auch wenn es sich um rassegleiche Hunde handelt

    Wir haben wohl darauf geachtet, dass der neue Hund dem verstorbenen nicht aufs Haar glich


    Bei uns ist nie viel Zeit ins Land gezogen, bis Sternenstaub einzog. Das LÄngste waren 2 Wochen und wir sind immer den TS Hunden treu geblieben


    Ich wünsche Dir und Rex alles Gute

  • Ich wünsche euch auch noch eine schöne Zeit und möglichst lange🥰


    Ich hab ja jetzt eine andere Rasse, und ganz ehrlich ich vergleiche ihn trotzdem sehr oft mit Murphy einfach weil er so ist wie Murphy frech, laut, lustig.


    Nimm die Rasse mit der du dich wohlfühlst und wenn es wieder die gleiche ist, ist es so.


    Mir hat aber die Tatsache dass er Murphy vom Charakter her sehr ähnlich ist in meiner Trauer schon sehr geholfen. Henry ähnelt meiner verstorbenen Hündin. Und irgendwie denke ich die beiden haben ihren Nachfolger gesendet und das finde ich sehr schön🥰

    Ich glaube da ist es irgendwie dann auch fast egal ob es die gleiche oder eine andere Rasse ist. Wenn der Charakter sehr ähnlich ist vergleicht man immer.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!