Reizoffen ist gar kein Ausdruck, suche nach neuem Ansatz

  • Ihr Lieben, es geht um Lucifer.

    Für die, die uns noch nicht kennen, Lucifer ist ein LHC und 3 Jahre und 9 Monate alt.

    In seiner Junghundezeit lief einiges aus dem Ruder, inkl eines mehrmonatigen Ausfalls meinerseits, aufgrund von OP, Reha und danach mangelnder Standfestigkeit.

    Nach dieser Zeit hat es lange gedauert, bis ich wieder selbstbewusst mit ihm unterwegs war. Also eben sicher, dass ich ihn, komme was da wolle, halten kann. Und das hat sein Vertrauen in mich und meine Kompetenz schon geschwächt, würde ich sagen.

    Nun hab ich das problem, dass der Hund letztlich schon fiept, wenn man das Haus verlässt und irgendwas bewegt sich. Zunächst egal, was. Sollte es sich um Katze, Reh, oder ähnliches handeln fährt er aus dem Plüsch und brüllt aus vollem Hals. Aber auch vorbeilaufende Menschen sind einer Brüllarie würdig. Emil hatte auch eine sehr reizoffene Phase, ebenfalls alles was sich bewegt, da funktionierte Z&B wunderbar. Bei Lucifer nicht.

    Click für Blick funktioniert, wenn eben kein Trigger in der Nähe ist.

    Was funktioniert, ist schnödes Management. Ich nehm nen Keks in die Hand, geb ein Fußkommando und zieh ihn am Trigger vorbei. Klappt. Aber kann ja keine Lösung sein. Und ich muss den Trigger auch vor ihm sehen.

    Ich komm mir manchmal echt wie ein Depp vor mit dem Hund. Vorgestern gehen wir Gassi, kommt jemand mit E-Scooter und offline GR von hinten angerauscht und überholt uns. Das war ein akustisches Highlight für den ganzen Ort. Roller schlecht, anderer Hund schlecht, von uns wegbewegen, schlecht.

    Wenn Emil meint sich hochfahren zu müssen, was er ja auch ziemlich gut beherrscht, dann breche ich das schlicht ab. Funktioniert. Luci nimmt zuhause und wenn es nicht "wichtig" ist, auch durchaus einen Abbruch an, in solchen Situationen nicht.

    Der Hund hat echt die Impulskontrolle einer Stubenfliege und ist dabei halt so mega laut. Das macht auch das Üben schwer. Aushalten üben, sprich irgendwo rumsitzen und Hund hat halt mal Pause, das fällt beiden Hunden schwer. In der Pampa gehts. Erst quakt der Collie rum, dann packt er sich hin. Aber WEHE es kommt ein Bewegungsreiz dazu, dann isses schlicht vorbei.


    Falls jemand einen Tip für mich hat, dann immer gerne.

  • kommt jemand mit E-Scooter und offline GR von hinten angerauscht und überholt uns

    Puh, also nicht super hilfreich vielleicht, aber das finde ich echt auch eine schwierige Situation und kenne viele Hunde, die das nicht easy meistern würden. Da zumindest würde ich mir nicht den Kopf drüber zerbrechen.


    Ansonsten: schonmal ein Halti probiert? So dass Du den Blick zu Dir lenken kannst? Bei Juro hat das in seiner schwierigeren Phase das Reinsteigern ganz gut verhindert. Ist jetzt sicher kein mega Tipp, aber das einzige, was mir gerade einfällt.

  • Wurde da schon mal die Schilddrüse komplett mit großem Profil kontrolliert? Hat er nur bei sich bewegenden Objekten keinerlei Impulskontrolle und Frustrationstoleranz oder auch bei anderen Dingen?

  • Ja, mit dem Scooter war zusätzlich nicht hilfreich, aber die hätte uns auch zu Fuß überholen können, der Effekt wäre der gleiche gewesen.


    Reinsteigern trifft es ganz gut. Er sucht oft auch einfach aktiv nach Triggern. Das ist im Moment ziemlich krass, war schon mal besser.

    Ja, Halti hab ich auch schonmal drüber nachgedacht.


    Dienstag hab ich bei der hiesigen Huschu, die ich ja noch nicht kenne (wir sind umgezogen) einen Einzeltermin mit beiden Hunden, vllt hat die noch ne Idee.

    Als wir Mantrailing gemacht haben, war es besser. Einfach halt suchen dürfen hat ihm sichtlich Entspannung gebracht. Hier in der Nähe gibt es aber anscheinend niemand, der das anbietet und wenn ich zum Training in unsere alte Hood fahre, dann ist das nebst Zeitaufwand nochmal 100km Fahrweg on top.

  • Wurde da schon mal die Schilddrüse komplett mit großem Profil kontrolliert? Hat er nur bei sich bewegenden Objekten keinerlei Impulskontrolle und Frustrationstoleranz oder auch bei anderen Dingen?


    Nein, noch nicht. Hab ich auf dem Plan. Allerdings macht das in meiner Praxis keinen Sinn, weil die der Meinung sind T4 und TSH reichen aus. Bei der Blutabnahme vor der Kastra waren die beiden Werte zumindest unauffällig.


    Generell ist seine Impulskontrolle nicht gut. Beim Tricksen meckert er auch schnell mal, wenn er was nicht versteht (ok, eher Frustrationstoleranz, aber das kann man, finde ich, nicht 100% trennen).


    Sachen die er kennt, auf Futter warten, warten bis er im Training an der Reihe ist, sowas macht er gut. Und zuhause ist er zb im Gegensatz zu Emil mega entspannt und unauffällig. Aber jenseits der Haustür ein Graus.


    Was nicht so recht zur SD passt, er ist eher zu dünn, hat wahnsinnig Power und auch schönes Fell...

  • Meine erste Idee - und im Endeffekt auch erstmal nur Management- hast du mal über eine Calming Cap nachgedacht um die visuellen Reize evtl. etwas abzuschwächen?

  • Ich erkenne da in vielen Punkten Emma wieder. Gefühlt hat sie null Frustrationstoleranz und es wird auch mit üben nicht besser. Und bei Frust ist sie laut...sehr laut.

  • Emil war in seiner jugend, was das angeht gar nicht sooo anders. Aber einen sehr gravierenden Unterschied gibt es. Emil hat sehr viel WTP, Lucifer eher nicht so. Emil löst sich emotional, wie auch körperlich nur schwer von mir (deshalb beim MT so eine Niete), Lucifer hat da gar kein Problem mit (deswegen beim MT echt ein Ass).

    Damit ist Emil natürlich wesentlich einfacher von Kooperation überzeugt gewesen, als Lucifer.

    Ich hab im September eine ganze Trainingswoche mit vielen anderen Hunden bei Michael Stephan und seiner Crew. Da erhoffe ich mir auch nochmal Input.

    Ich bin zb nicht sicher, ob Lucifer tlw Emils Aufträge ausführt. Sowas hatte ich schonmal, da hat Chica den Emil vorgeschickt. Es ist sehr auffällig, umso aufgeregter und lauter Lucifer ist, umso unauffälliger und ruhiger ist Emil.

  • Bei der Blutabnahme vor der Kastra waren die beiden Werte zumindest unauffällig.

    Hast du die 2 Werte vorliegen? Wann war das?

    Und zuhause ist er zb im Gegensatz zu Emil mega entspannt und unauffällig. Aber jenseits der Haustür ein Graus.

    Das ist Sky auch. Zuhause in der Regel sehr entspannt, draußen die Hölle.

    Was nicht so recht zur SD passt, er ist eher zu dünn, hat wahnsinnig Power und auch schönes Fell...

    Passt schon. Sky musste ich das 3 fache an hochkalorischem Futter füttern damit er sein Gewicht einigermaßen hält. War trotzdem rappeldürr. Power hat der ohne Ende. Bei ihm war allerdings auch das Fell schlecht. Es ist aber ein irrglaube das Hunde mit SDU immer dick und träge sind. Das ist bei weitem nicht so.


    Ich würds einfach zeitnah mal mit nem großen Profil abklären lassen. Verlasse dich nicht auf die Referenzwerte, die sagen leider wenig aus wenn die Werte in der Norm sind. Es muss da ja auch gar kein Problem vorliegen aber bei so einem Hund würde ich das immer zuerst abklären.

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