Reizoffen ist gar kein Ausdruck, suche nach neuem Ansatz

  • Ich gehe davon aus, es knirscht an irgendwelchen Kleinigkeiten und wenn man rausgefunden hat, wo genau das Problem liegt, hat sich das auch schnell erledigt.

    Es knirscht daran, dass man sich einen Hund geholt hat, der ein wenig mehr tun will und sich offenbar Ersatzbeschäftigungen sucht und sich in das bisschen Training was der bekommt reinsteigert (also dieses ganze CFB Gedöns) und ganz typisch 120% dabei gibt.


    Wahrscheinlich ist viel daran auch einfach gemacht. Die sind ja genau dafür da Training geil zu finden. Und wenn dann der ganze Sport von irgendwelchen Trainern gestrichen wird, aus nicht nachvollziehbaren Gründen und da nur noch im Alltag Energie reingesteckt wird, dann machen die da halt ihren Job draus.


    Und Sporthunde sind eben bissl aktiver, das stört in der Regel auch niemanden, weil man sich die ja genau deshalb anschafft. Und laut sind viele Linien.


    Mit solchen Hunden ist Hundeschule nur frustrierend, weil man da in der Regel nicht reinpasst. Das baut einen enormen Leidensdruck auf, wenn man immer der Alien ist mit seinem Hund. Das Umfeld muss auch passen.


    Der klingt einfach nur falsch gehalten und geführt.

  • Ich rede das Problem nicht klein, ich sehe nur einen anderen Kontext.

    Gerade das, beim Arbeiten (also der Mensch arbeitet, kein Hundetraining) klappt es, in der Freizeit nicht, das wäre etwas das ich genauer analysieren würde. Was genau ist da von Menschenseite aus anders? Die innere Einstellung, der Fokus auf den Hund, usw.


    Es gibt Hunde denen tut es gut, wenn man ihnen nicht die volle Aufmerksamkeit schenkt. Da kann, pack dir ein Hörbuch auf's Ohr und halte die Leine einfach nur fest, ein guter Rat sein. Und es gibt Hunde bei denen würde genau das, alles nur schlimmer machen.

    Und genau das gilt für jeden Ratschlag.


    Hier muss man doch kein Problembewusstsein schaffen, das ist vorhanden. Ich würde einfach kleinschrittiger vorgehen. Was bewirkt, was? Wenn man alles auf einmal komplett umschmeißt, weiß man im besten Fall nicht, was geholfen hat und im schlimmsten Fall schießt der Hund sich dann immer ab und nicht mehr nur beim Gassi.

  • Es gibt Hunde denen tut es gut, wenn man ihnen nicht die volle Aufmerksamkeit schenkt. Da kann, pack dir ein Hörbuch auf's Ohr und halte die Leine einfach nur fest, ein guter Rat sein. Und es gibt Hunde bei denen würde genau das, alles nur schlimmer machen.

    Und genau das gilt für jeden Ratschlag.

    Aber genau das wird doch geschrieben. Man kann eben auch einfach Gassi gehen ohne aus allem ein Training zu machen. Denn beim Training fahren Sporthunde hoch, das will man ja haben. Dafür werden die gezüchtet.


    Und dann trainiert man mal sinnvoll etwas, in einem gesteckten Rahmen, vernünftig und anspruchsvoll aufgebaut, wo der sich auspowern darf.


    Leider erlebt man in der Realität zu oft, das genau das andere empfohlen wird. Keine Auslastung mehr, weil da drehen die ja hoch (ist gewollt bei Sporthunden), und Training bei ruhiger Umgebung daheim oder beim Gassi und dann tut so ein Sporthund das, wofür er da ist. Dabei 140% geben. Dann wird halt CFB zum Hobby gemacht.


    Beim arbeiten klappt es wahrscheinlich, weil Claudia da arbeiten muss und keine Zeit für irgendwelche Kleinschrittigen Aufbauten hat, in denen der Hund aufgeht.

  • Das klingt für mich aber dann danach das er sehr wohl weiß das du da bist. Also nicht "völlig weg im Wahn" sondern schon wissend das da wer ist und wissend das er deine Einmischung ignorieren kann, bzw sie abstellen kann.

    Würd also sagen das dein Abbruch ihm da schlicht am Poppes vorbeigeht.

    Nala ist auch so ein Brüllaffe. Wenn ich die in der Situation körperlich maßregele beißt sie halt einfach in alles, was sie vor die Nase bekommt. Meine Hand, mein Fuß... :ka:

    Zur Not dreht sie sich um und schnappt aus lauter Frust und Birne aus. Und nein, die checkt in dem Moment gar nix. Die ist definitiv im Wahn. Sobald der Reiz weg ist, sieht man wie sich vor ihren Augen ein Schleier hebt und Hyde an Dr. Jekyll abgibt. In dem Moment selbst ist sie aber gar nicht anwesend. Keine Ahnung, ob das bei Lucifer auch so ist, aber es gibt das, dass da einfach nix durchkommt. Das hat nix mit bewusster Ignoranz zu tun.

  • Ich wiederhole mich😀

    Ich habe mit meinem Collie Dummytraining gemacht, alleine

    Ich habe Ro mit „echtem“ erbsenzähleraufbau wie Obi“ gemacht

    Er wurde am Rad oder so eben normal laufmässig ausgelastet.

    Ich habe viel in sehr netten und kompetenten stinknormalen Hundeschulen gelernt/Trainer gehabt.


    Ich finde alleine trainieren manchmal öde, aber ewig Seminare und Einzelstunden ist auch irgendwann durch.

    Ro ist „Unterordnung“ pur und macht mir einfach mehr Spaß.


    Mein Collie hat die Unterordnung geliebt und war mein erster Hund, der richtig präzise war.

    Ich Nerv auch nicht weiter, aber ich könnte mir denken, dass auch Luzifer so schnöde Unterordnung gut fänd.

    Antijagdtraining oder ob man das xy nennt, Pia Gröning (mit AUllrich) waren zumindest die 1. im deutschsprachigen Raum, die das Jagen als Thema machten.

    Luzifer lese ich hier als Hind, der draußen gelernt hat zu jagen(scannen)

    Ich könnte wetten, dass man da jetzt immer noch einen Fuß rein bekommt.

    Aber beim Collie nie! Mit Gewalt, mit Runterdrücken usw.

    Der Collie muss überzeugt werden, der ist anders als ein DSH zu führen.

    ( jetzt mal ganz platt gesagt)

    ToitiitoiClaudia.

    Einfach noch mal sortieren, was DU denn nun willst.

  • wenn dann der ganze Sport von irgendwelchen Trainern gestrichen wird, aus nicht nachvollziehbaren Gründen und da nur noch im Alltag Energie reingesteckt wird, dann machen die da halt ihren Job draus.


    Mit solchen Hunden ist Hundeschule nur frustrierend, weil man da in der Regel nicht reinpasst. Das baut einen enormen Leidensdruck auf, wenn man immer der Alien ist mit seinem Hund.

    Das möchte ich unterstreichen.

    Wir sind nach jeweils monatelangem Krampf aus 2 Hundeschulen raus, weil es überhaupt nicht passte, und außer „geh noch ein Stück weiter weg wenn der das (die Dynamik der anderen Hunde) nicht packt“ kam einfach nichts. Und natürlich das übliche „der Hund muss noch mehr Ruhe halten lernen, auf keinen Fall solltest du mit dem Hundesport anfangen, das ist eh nur für das menschliche Ego“ :rollsmile:

  • Krass, was ihr da alles erlebt habt.

    Bei uns darf zB. im RO jeder mit machen, da war ich ja auch am Anfang und hat meinem Hund super viel Spaß gemacht.

    Auch bei anderen Sportarten geht man zur Not mit dem nicht abrufbaren Hund eben einzeln auf den Platz. Finde es echt mies, wenn man in der Hundeschule wegen sowas ausgeschlossen wird. Ist doch zum üben da.


    Wir waren am Anfang ja in Ro weil weniger Reize. Wurde dann schwere, als Agility gleichzeitig war. Aber war dann eben ne neue Herausforderung ( da waren auch einige dabei, die ständig gebellt haben). Dann seit letztem Jahr Hoopers, da geht are komplett auf und ich merke, wie ich mich mehr auf ihn verlassen kann.


    Bellt Lucifer im Training dann ständig, auch wenn du dich mit ihm beschäftigst? Hat er dann das Ziel hinter den anderen Hunden hinterher zu Rennen?


    Glaub ich hab noch ne falsche Vorstellung im Kopf...


    LG

  • Doch schon. Aber wenn er angetriggert ist, muss ich ihn gezielt ansprechen. Und auch dann dauert es, oder klappt nicht. Wenn wir reizarm unterwegs sind, orientiert er sich immer wieder zu mir. Dann ist er auch gut leinenführig.

    Nur für mein Verständnis - widerspricht das nicht deiner Junkietheorie???

    Wenn du sagst er sucht gezielt Trigger um aus der Haut zu fahren, würde er das doch auch in reizarmer Umgebung tun 🤔



    Ja, das tut er auch. Aber lässt sich besser davon abbringen. Nehme ich keinen Einfluss in irgendeiner Weise, dann steigt sein Aussenfokus permanent an, auch in reizarmer Umgebung. Aber wenn ich gelegentlich ihn anspreche, mal beide absitzen lasse, weil zb ein Auto kommt, so Kleinigkeiten halt und dann nüscht weiter los ist, dann ist er bei mir (und den guten Schnüffelstellen)

    Der Trainingsansatz müsste dann ja ein völlig anderer sein, als beispielsweise wenn er aus Unsicherheit, Reizoffenheit oder sonstiges heraus agiert. Darum frag ich so genau nach.


    Das ist echt situationsabhängig. In Wald und Feld triggert ihn Wildgeruch und ich muss ihn immer wieder geistig zu mir holen, was eben nicht mehr klappt, wenn das Reh vor uns über den Weg latscht, da kann ich ihn nur weiter schleifen. Da sucht er wirklich aktiv. Als er den Kastrachip hatte war es wesentlich schlimmer. Seit Pipistellen wieder spannender geworden sind, ist es sehr deutlich zurückgegangen.

    Und dann gibt es die Situationen, wo er ängstlich (zb Dunkelheit), oder frustig ist (Hundebegegnungen an der Leine und er darf nicht hin). Effekt ist immer Gejodel, die Intention durchaus verschieden. Wenn man ihn kennt hört man auch den Unterschied.


    Er steigert sich doch in so gut wie alles rein wo er sich theoretisch abwenden soll draußen und sucht das gezielt und blendet die Halterin dabei aus und schnappt wenn sie ihn stört oder was meinst du ? Reden wir dank der Hitze aneinander vorbei? 😄


    Der Ansatz wäre hier das man nen klaren Cut macht und komplett umstellt. Alles. Kein cfb mehr, kein umorientieren sondern stumpfes schwarz weiß ich gebe dir jeden mm vor deines Lebens und du ignorierst den Rest damit der Hund mal wieder klar kommt und raus aus seinem festgefahrenen Muster.


    Also erstmal schnappt er vllt mal wenn ich körperlich werde, also deutlich in die Seite greife (Micha nennt das Pflastergriff), wenn ich ihn "nur" blocke oder anschnauze dann nicht.


    Und ich stimme Dir absolut zu, würde ihm gerne den deutlichen und engen Rahmen vorgeben, aber mir fehlt das WIE.


    Warum muss man das jetzt kleinreden wenn jemand ein Problem bei sich sieht und angehen will?

    Sie schrieb doch selbst der Hund nutzte erkennbare Schwäche bereits aus und für den Hund ist sein Verhalten jetzt auch nicht gesundheitsfördernd.


    Es geht nicht ums Kleinreden, sondern auch ums objektive Draufschauen. Und das macht mich nicht weniger willens was zu ändern. Eben weil er an sich ein toller Hund ist möchte ich doch, dass unsere Alltagsprobleme zumindest erträglicher werden.

    Hier kamen total tolle Hinweise und ich werde mir all das in Ruhe anschauen, aber es kamen eben auch die Ratschläge, dass ich ihn abgeben soll. Und so groß sehe ich unsere Probleme nicht.


    Ist so, als würde man einen beim alleine bleiben schreienden Hund einfach weiter alleine lassen, ohne auch nur irgendwas zu ändern. Und dann sowas sagen wie „der jodelt immer so schöne Arien für unsere Nachbarn wenn er alleine bleibt“.


    Verstehe schon was Du meinst, aber ich hab ja den Thread erstellt, weil ich es nicht verharmlosen möchte ;)


    Bellt Lucifer im Training dann ständig, auch wenn du dich mit ihm beschäftigst? Hat er dann das Ziel hinter den anderen Hunden hinterher zu Rennen?


    Nein, im Training bellt Emil, Lucifer nicht. Er bellt mal, wenn er was nicht gleich versteht aus Frust. Oder, wenn er sagen will "Hallooooo? Hast du nicht eben gesagt wir trainieren was???" Hatte ich vorhin als wir bei der Trainerin waren. Sie wollte mal kurz sehen, wie wir das mit der Fußarbeit machen. Also hab ich ihr ne Minute lang gezeigt, was wir dann machen, vergessen dem Hund das Signal für "fertig" zu geben und weiter geredet. Und da hat er mich empört angebellt.


    Ich habe schlicht keine Ahnung, ob er hinter anderen Hunden herlaufen würde im Training, weil wir ja aus der Huschu rausgeflogen sind, als er ein Welpe/ Junghund war. Danach nur noch gelegentlich Einzelstd. da entsteht das Problem nicht, oder MT. Beim MT kann er Aussenreize ziemlich gut ausblenden. Einmal stand ein unangeleinter Hund kläffend vor uns beim Suchen und anstatt Kontakt zu suchen, was er im Freilauf täte, kam Lucifer zu uns und hat gejammert. Als die Trainerin den Kläffer verscheucht hatte, nahm er sofort seine Spur wieder auf. Sprich, ich denke schon, dass man im Training seine Aufmerksamkeit halten könnte, weiß es aber schlicht nicht.

  • Dann habe ichs mir doch wahrscheinlich "schlimmer" vorgestellt, als es ist. Hatte den Dauerbellenden KHC meiner alten Hundeschule im Kopf xD

    Warum seid ihr denn dann raus geflogen? Weil er aus Frust gebellt hat?


    Es hört sich für mich so an, als würd er eben auch super gerne was mit dir machen, wenn er Fuß laufen schon so toll findet. Bin mir sicher, dass ihr was findet, was euch beiden Spaß macht. Hat bei uns auch gedauert (RO fand nämlich ich irgendwie nicht ganz so spannend).


    LG

  • Warum seid ihr denn dann raus geflogen? Weil er aus Frust gebellt hat?


    Damals hat er dauergebellt. Warum war weder mir, noch der Trainerin klar. Die ersten Std war er super brav und hat alles mitgemacht. Und als hätte einer nen Schalter umgelegt kam die Bellerei.


    Ob er das heute noch machen würde weiß ich halt nicht. Aber wenn wir allein was arbeiten macht er es nicht.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!