Reizoffen ist gar kein Ausdruck, suche nach neuem Ansatz

  • Bindung ist für mich was anderes als spannend für meinen Hund zu sein. Klar mach ich mich mal gern zum Affen für ihn aber dass der Hund nicht mehr nach Reizen guckt nur weil er den Menschen spannender findet halte ich für utopisch.

    Mein Hund soll mich für verlässlich halten und im Idealfall ernst nehmen und im Gehorsam stehen.


    Dass ich per se gegen die Natur nicht ankomme allein vom "Interessantheitsfaktor" her ist doch eigentlich klar, oder nicht?



    Gibt doch auch Hunde die gerade weil sie ne gute Bindung zum Menschen haben Erkundungsverhalten zeigen, da sie drauf vertrauen "mein Mensch ist da" und sich sicher fühlen.


    Nur weil ein Hund am Menschen klebt spricht das nicht automatisch für ne gute Bindung und umgekehrt.

  • Ich überlege gerade, ob es Bindung fehlt, wenn er das Gucken interessanter findet als dich?

    Kennst Du das nicht, daß Du mal was hinterher schaust, was gerade so spannend ist?

    Dann kann Dein Partner auch rufen, wie der Mensch lustig ist, es wird trotzdem noch fasziniert geschaut. Das hat, wie ich finde, überhaupt nichts mit "fehlender Bindung" zu tun :ka:


    Müsstest du dich spannender machen?

    Ich mache mich ganz sicher nicht zum Affen für meinen Hund :ka:




    EDIT

    Nur weil ein Hund am Menschen klebt spricht das nicht automatisch für ne gute Bindung und umgekehrt.

    Ganz genau!

  • Übrigens finde ich es interessant, dass bei euch ganz andere Aussagen aus dem Test gekommen sind.

    Hier hatten wir sowas auch mal. Reize die gar nicht zur Reaktion geführt haben, weil sie einfach laaaaangweilig waren gab es auch. Aber Reize die sie gruselig fand sorgten dafür, dass der Hund sich zu uns orientiert hat und Unterstützung gesucht hat. Hunde die geglotzt haben oder selbst versucht haben Lösungen zu finden, wurden hier erstmal in Richtung Beziehungs- und Bindungsarbeit geschickt.


    Er kam nach jedem dieser Trigger kurz zu mir, aber hat sich auch mit jedem Reiz neu beschäftigt.

    Es war auch ein LZ DSH dabei, der sich das Auto geschnappt hat und es knurrend erlegen wollte. Die Reaktionen der Hunde waren vielfältig und wahnsinnig spannend.


    SheltiePower ne genau. RR meine ich nicht. Da erwarte ich prompte Reaktion.


    Tja, Bindung. Das war damals bei Micha halt auch meine erste Reaktion, das die fehlt. Aber er meinte eben ich soll dem Hund Zeit zum gucken lassen. Das ist kein Emil.


    Na ok, danke für Eure Herangehensweisen und bonitadsbc morgen bin ich im HSV und gucke, wie das Training da so läuft. Donnerstag bin ich auch eingeladen für ein weiteres Training, andere Trainerin. Also ich bin dran. Das war halt ne Frage, die ich mir heute Morgen im Wald gestellt habe, als Luci halt geglotzt hat.

  • Hunde die geglotzt haben oder selbst versucht haben Lösungen zu finden, wurden hier erstmal in Richtung Beziehungs- und Bindungsarbeit geschickt.

    Ich unterscheide zw. glotzen und schauen und GsD hab ich keinen Trainer im Nacken der meint mit meinen Welpen muss dann erstmal Beziehungs- und Bindungarbeit betrieben werden, weil sie etwas unbekanntes anschauen und einordnen wollen/muessen. ..



    EDIT: Ein Abruf (bei mir Pfiff) ist ne andere Sache. Ich pfeif in Situationen wie der 1. aber gar nicht, sondern warte und sprech ab. Und da 4 meiner 5 Hunde eh einer eher schlechten Abruf haben (dafuer stoppen sie anders absolut zuverlaessig), waere meine Wahl auch in der 2. Situation eine andere (Ansprache, Hund wendet sich zu mir und wir gehen weiter). Zumindest bei 4 von 5.

    Wollte es auch absolut nicht als Maß der Dinge hinstellen.

    Ich wollte damit nur ausdrücken, dass es mich persönlich überrascht, dass mit dem selben Test so unterschiedliche Aussagen/Erkenntnisse verknüpft werden können!!!

    Was davon jetzt richtig oder falsch ist kann und will ich nicht beurteilen. Wobei wir hier auch nicht mehr im Welpenalter unterwegs waren. Aber egal.

  • Ich markere ruhiges gucken, früher gefühlt total sinnlos, weil die Kekse gar nicht wichtig genug zum umwenden waren. Inzwischen führt es aber sogar zur Umorientierung von ihm aus.

  • Es war auch ein LZ DSH dabei, der sich das Auto geschnappt hat und es knurrend erlegen wollte

    Spannend sowas!

    Das wäre Rubys Reaktion gewesen. Die "Gruseltrigger" hätte sie angefiddelt.


    Abstand halten und bedacht irgendwo vorbeigehen? Was ist das?

  • Ich mache mich ganz sicher nicht zum Affen für meinen Hund

    Ich habe es wahrscheinlich nicht richtig formuliert. Ich meinte nicht, dass man sich in dem Moment, wo der Hund nicht schaut, zum Affen machen soll, zum Beispiel rumhampeln und quietschen oder Ähnliches. Sondern dass man generell spannend für den Hund ist. Also weil man viel mit dem Hund arbeitet, trainiert oder spannende Dinge mit ihm macht.

  • Das ist ziemlich sicher nicht die Art Trainer die ich meine physioclaudi

    Der HSV/Vereine sind für Sport = Auslastung da. 'Richtige' Trainer sind für Verhaltensthematiken und Erziehung da.

    Meiner Meinung nach brauchst du erstmal eine Kombi aus beidem, die sich abstimmen und wo ein Gesamtkonzept entsteht, um das aktuelle Verhalten/die aktuellen Probleme gut angehen zu können.

  • Das glaube ich gern...

    Aber so vielfältig die Lösungen der Hunde waren, hat es dir doch vermutlich auch klar gemacht, dass es nicht einen Weg geben kann!


    Naja Bindung ist irgendwie so ein alles und nix Thema.

    Zum einen kann man nicht alles auf fehlende Bindung schieben zum anderen heißt eine blöde Situation auch nicht automatisch schlechte Bindung. Darum würde ich mich da persönlich auch nicht verrückt machen.


    Was hier halt echt immens geholfen hat, war den Knopf für den Arbeitsmodus zu finden. Und da bist du ja aktuell dran und auf der Suche. Vielleicht mal ein Gedankenansatz ganz weit weg von Emil und deinen Erfahrungen. Aber vielleicht kommt mit eurem neuen Hobby nicht nur Auslastung für Luci, sondern auch Arbeitseifer, den du für manche Situationen nutzen kannst. Dazu gemeinsame neue Erfahrungen. Das hat automatisch Einfluss auf die Bindung. Und vielleicht lösen sich damit auch manche Probleme von allein.

  • Hinterher starren oder fixieren ist für mich Jagdverhalten.

    Jegliches Jagdverhalten das auf Tiere oder Fahrzeuge gerichtet war, hab ich die ersten zwei Jahre abgebrochen.

    Ist nicht seins, geht ihn nichts an.


    Inzwischen kenne ich ihn besser und hab da die Zügel etwas gelockert.

    Fahrzeuge und die meisten Tiere interessieren ihn nicht mehr.

    Rehe guckt er kurz, verlässt aber den Weg nicht und ist leicht ansprechbar. Also darf er die abschauen.

    Katzen möchte er gern scheuchen und anstarren ist da sein Vorspiel. Also breche ich das ab, dann lässt er alles Weitere auch sein.


    Aber von bewegten Dingen, die ihm den Puls hochtreiben lange angaffen zu lassen, macht’s eher schlimmer.

    Auch wenn er sich nicht bewegt, ist das ja kein passives Genießen-Betrachten, sondern Anstarren.

    Da ist es hilfreich, wenn er seine Augen davon wegnimmt.

    Machen wir uns nichts vor. Er hört, riecht und sieht aus dem Augenwinkel immer noch genug um zu wissen, dass das Objekt der Begierde da ist.

    Aber davon ablassen und nicht auf den Moment lauern, wo Frauchen nicht aufpasst.


    Beruhigen durch beobachten funktioniert eher bei ungewohnten oder leicht bedrohlichen Dingen.

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