Reizoffen ist gar kein Ausdruck, suche nach neuem Ansatz

  • physioclaudi kleines bisschen Off topic und vl bin ich da zu sensibel aber "Trigger" ist so viel mehr als nur "Reiz". Und damit müsste man auch im Training anders umgehen.

    Ich lese hier in der Kristallkugel überwiegend "Reiz" der dann bei deinem Hund zu von diesem ausgewählten Verhalten motiviert. -auch, wenn das zb durch Verhaltensanlage leichter zu "motivieren" ist. Das ist trotzdem ein Unterschied zu "auslösen".

    Trigger sind sinnesreiz/Reaktionsverknüpfung und löst unwillkürlich eine Reaktion aus. Instinkgesichert oder traumabedingt erlernt, Zb Geräusch, Geruch, gesten. Das kann ein Verhalten sein (manchmal sieht das aus wie rückwärts gerichtete Aggression zb). Häufiger ist es aber sowas wie zittern, Herzrasen, schmerzjaulen (ohne schmerzreiz) Es wäre vl hilfreich, du würdest das begrifflich auch differenzieren.

  • Wurde ja schon oft gesagt, aber für mich sind das auch zwei komplett unterschiedliche Dinge.


    Wenn die Hunde ein komisches Objekt gesehen haben, dann dürfen sie das natürlich anschauen. Sie dürfen sogar hin gehen und dran riechen.


    Das fällt für mich unter Explorationsverhalten, Umwelt entdecken. Wie wenn sie in eine neue Wohnung kommen und sich umschauen.


    Dennoch erwarte ich auch da, dass ein Abbruch funktioniert, wenn es was gefährliches oder was giftiges ist.


    Reaktionszeit nach Bauchgefühl und Gefährlichkeit der Situation.


    Bei Wild und anderen jagbaren Lebewesen ist der Hund ja schon ne Stufe weiter. Er hat das Lebewesen gesehen, identifiziert und entschieden, dass es jagbar ist.


    Da erwarte ich eine selbstständige Umorientierung. Bedenkzeit für den Hund wenige Sekunden, ich greife da das Stop-Schild auf. Also: 21,22,23.

    Kommt dann keine Umorientierung gibt es einen Abbruch.

    Jagbare Lebewesen darf man sich auch nicht im Jagdmodus aus der Nähe anschauen, weil ich nicht möchte, dass meine Hunde andere Lebewesen belästigen.


    Sowas wie Autos, Radfahrer und dergleichen hat noch keiner meiner Hunde als jagbar eingestuft, auch der Border Collie nicht.


    Einem geworfenen Spielzeug dürfen sie aber natürlich (nach Freigabe) hinterher laufen. Falls man auch das schon als Jagdverhalten einordnen möchte.

  • Das ist ziemlich sicher nicht die Art Trainer die ich meine

    Das ist mir schon klar. Ich kenne es aber durchaus, daß Trainer auch privat mit Einzelstd helfen. Wenn dort also jemand ist, wo mir der Ansatz gefällt würde ich ihn darauf ansprechen.


    Hinterher starren oder fixieren ist für mich Jagdverhalten.

    Jegliches Jagdverhalten das auf Tiere oder Fahrzeuge gerichtet war, hab ich die ersten zwei Jahre abgebrochen.

    Ist nicht seins, geht ihn nichts an.


    Da frag ich mich halt gerade, ob das immer so ist. Bei Emil war es, wie du das beschreibst. Hab ich auch unterbunden.


    Bei Lucifer ist es anders, weil er ruhig guckt. Dass er daraus versucht los zu preschen hatten wir dabei noch nicht.


    lurchers2 ah ok, dann spreche ich momentan eher von reizen.


    Mein Bauchgefühl sagt mir halt, ne der geht nicht los. Er guckt aufmerksam, aber nicht übermäßig angespannt. Manchmal sehe ich den Auslöser auch, manchmal halt nicht. Er rennt nicht los, aber er guckt halt erst zu mir, wenn er fertig geglotzt hat.

  • Mein Bauchgefühl sagt mir halt, ne der geht nicht los. Er guckt aufmerksam, aber nicht übermäßig angespannt. Manchmal sehe ich den Auslöser auch, manchmal halt nicht. Er rennt nicht los, aber er guckt halt erst zu mir, wenn er fertig geglotzt hat.

    Und ich glaub genau davon würde ich abhängig machen, wie du das händelst.

    DU kennst deinen Hund da halt am besten. Wenn er nur guckt und sich dabei nicht aufpusht, liegt es doch in deinem Ermessen wie du damit umgehen willst.


    Mich persönlich würde es vermutlich langfristig nerven :schweig:

    Wir wohnen so ländlich, dass Fuchs und Hase sich gute Nacht sagen. Da rennen die Rehe auch mal über den Parkplatz vorm Haus. Wenn ich es eilig habe und nur kurz zum Lösen raus gehe, kann ich es manchmal nicht brauchen, wenn wir 10 Minuten Rehe anschauen müssten. Ich fände es halt grundsätzlich unfair, mal alle Zeit der Welt zu lassen und beim nächsten Mal ne Reaktion innerhalb von Augenblicken zu verlangen, weil wir beispielsweise zur Arbeit müssen.

    Hier solltest du für dich festlegen, was du willst und was zu euch passt.

  • Ja, ich denke ich höre auf mein Bauchgefühl und lasse ihn eben gucken, wenn er was abchecken will. Solange er ruhig guckt und keine Jagdambitionen hat, natürlich.

  • Hier ist das je nach Hund total unterschiedlich :smile:


    Lilly ist nicht ausgebildet und kennt überhaupt kein verbindliches Signal dafür, mich anzuschauen. Je nach Situation ist es für sie immer noch anstrengend, direkten Blickkontakt aufzunehmen. Früher konnte sie das gar nicht, das hat sich aber mittlerweile geändert :smile: Wenn sie Hilfe braucht, macht sie das von sich aus.


    Und sie darf bis auf eine Ausnahme schauen, wohin und wie lange sie will. Ist bei ihr problemlos möglich, weil sie nicht jagt nicht durchgeht und keinen unerwünschten Kontakt zu anderen Lebewesen aufnimmt. Und von sich aus bei uns bleibt und Kontakt hält. Aber sie braucht es, Situationen selbst einzuschätzen. Und diese Freiheit lasse ich ihr, weil ihr Verhalten hier im Umfeld keine Gefahren für sie oder Andere mit sich bringt.


    Die eine Ausnahme ist auf unseren Grundstück, wenn sie Passanten nähern. Da würde sie Passanten nämluch gerne auch schauen und setzt schon im Vorfeld den Bademeisterblick auf. Das löse ich über Rückruf und erwarte, dass der pronto befolgt wird.



    Momo darf auch länger gucken. Aber wenn die Körperspannung dabei hochgeht, hat sie Wild oder einen anderen Hund im Blick. Da sie fast immer im Freilauf ist, fordere ich da Aufmerksamkeit ein und erwarte auch, dass das zügig befolgt wird. Wild oder andere Hunde starr anglotzen ist hier nicht erlaubt. Allerdings sind wir bei anderen Hunden da weiß Gott noch nicht fehlerfrei unterwegs :smile:

  • Aber ja, meine Frage ist ja, wieviel Zeit lasse ich ihm auf meine Ansprache zu reagieren, wenn er sich nicht abschießt, sondern guckt. Mal ab davon, warum er guckt. Wirkliches Jagen wollen ist es eher nicht, wie gesagt.

    Es ist exakt das selbe, wie mit dem Abbruch.

    Du meinst, dass dein Hund das kann, aber er macht es halt nicht. Ergo kann er es nicht.

    Er macht es 1 mal ja und 1 mal nein.

    Da hakt was an deinem Aufbau.

    Wenn du ihn rufst und er soll gucken, dann sollte er das können in dem Alter.

    Kann er aber nicht.

    Und wenn er sich umdreht, dann wird er rangerufen, was an der Stelle bei der Jagdmotivation echt schwer ist für den Hund und wenn er sich umdreht und man übt das, dann wäre das der Moment für den Jack Pot! Und nicht für ein Weiteres Kommando.

    Und wenn der Aufbau sitzt und er es nicht macht, erfährt er keine Konsequenz.

    Er kann frei entscheiden. Aber es lohnt sich nicht mit dir zu agieren.

    Es dreht sich im Kreis finde ich.

    Es liest sich alles wie ein- und dieselbe Baustelle.

  • Mein Bauchgefühl sagt mir halt, ne der geht nicht los. Er guckt aufmerksam, aber nicht übermäßig angespannt. Manchmal sehe ich den Auslöser auch, manchmal halt nicht. Er rennt nicht los, aber er guckt halt erst zu mir, wenn er fertig geglotzt hat.

    In der Situation kannst du doch üben, was in den anderen, wenn er wirklich hochgefahren ist, nicht mehr geht, oder sehe ich das falsch?


    Hund Glotzt iwas an, (neues) Aufmerksamkeitssignal/Rückruf/Stoppsignal--> Super Leckerlie/party etc. - Und Situationsabhängig steigern.


    Also hier ist Rückruf JETZT sofort. Nichts gucken etc. Wenn ich ihm erlaube, dass er guckt, rufe ich ihn nicht. Bei Reizen lobe ich ihn, wenn er nur guckt.

  • Ich lasse gucken, wenn es geht und nicht, wenn es halt nicht geht. Ich finde es unfairer, den Hund nie gucken zu lassen, weil man es mal eilig hat.

    Kontext lesen hilft.

    Die Frage war wie schnell der Hund auf Ansprache reagieren soll. Und die erwarte ich eben unmittelbar.

    Meinetwegen darf MEIN Hund dann wieder schauen wenn ich es erlaube. Im Umkehrschluss - keine Ansprache gucken erlaubt. Aber mal bummeln lassen trotz Ansprache und beim nächsten Mal unmittelbar eine Reaktion erwarten ist unfair… darum ging es.

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