Reizoffen ist gar kein Ausdruck, suche nach neuem Ansatz

  • Jagdreize sind bei uns nicht so ein Thema, in der Regel orientiert er sich da freiwillig um. Wenn nicht spreche ich ihn an, bin aber auch nicht so eng damit, wenn er dann mal länger braucht, um zu reagieren, solange er nicht hinterher geht.


    Bei gruseligen oder generell unbekannten Sachen bin ich ebenfalls relativ entspannt. Wenn ich da merke, dass er nicht so recht ansprechbar ist/nicht direkt reagiert, gehe ich zu ihm und wir gucken zusammen fertig. Hat den einfachen Grund, dass er durch meine direkte Nähe nicht aus der Haut fährt, wenn ich 10 Meter weg stehe in der Regel schon. Soviel außerdem zur Bindung. Manche Hunde tun sich einfach schwer damit, sich abzuwenden und die Hilfe ihres Menschen aktiv zu suchen. Das hat meiner Meinung nach weniger was mit der Bindung als einfach mit dem Typ Hund - eigenständig oder nicht - zu tun.


    Das Hauptthema bei unserem Glotzen ist allerdings nicht "huh, komisch" oder "oh, jagdbar", sondern eher "Darf sich das da vorne auch wirklich so bewegen??"

    Und das breche ich rigoros ab und erwarte auch, dass er das dann sofort unterlässt. Denn je länger ich den kleinen Sheriff da gucken lasse, umso mehr steigert er sich rein und motzt dann.


    Ein und derselbe Hund, 3 verschiedene Herangehensweisen. Und ich bin mir sicher, würde ich da nen Trainer draufschauen lassen, hätte ich nochmal drei weitere Herangehensweisen. Und wenn ich im Forum frage... lassen wir das :lol:


    Was ich sagen will: Auch wenn es sicher nicht falsch ist, verschiedene Meinungen mit einzubeziehen, an "zu viele Köche verderben den Brei" ist schon auch was dran. Letztendlich ist wichtig, dass du und dein Hund mit der Herangehensweise zurecht kommen und du da voll dahinter stehst, weil es deine Überzeugung ist. Wenn du also ein gutes Bauchgefühl mit deinem Ansatz hast, lass dich nicht verunsichern!


    Meiner Erfahrung nach hakt es in der Erziehung oft weniger an der Methode selbst, sondern vielmehr an der Stabilität, Klarheit und Überzeugungskraft, mit der die Methode angewandt wird.

  • Gestern war ich das erste Mal in dem empfohlenen HSV und hab ohne Hund zugeschaut. UO unter Ablenkung hieß das. Mit dem Hund der Trainerin waren nur drei da, weil halt Ferienzeit. Und nicht etwa drei Schäfis, sondern ein Elo, ein Beagelmix und der Hovawart der Trainerin. Die Elohündin braucht auch noch recht viel Hilfe, dennoch wäre Luci das Schlusslicht, was Können angeht. Fuß an der Futterhand kann er, auch Sitz/ Platz und ich gehe weg, aber Eindrehen ins Fuß und so Geschichten kann er noch nicht wirklich. Nächste Woche ist Luci dabei, ich hab dort den Gebrauch von Oropax empfohlen |) .

    Morgen ist noch ein Kurs zum Begleithundetraining, den gucke ich mir ebenfalls zunächst ohne Hund an. Ist eine andere Trainerin.


    Heute Abend ist ein Social Walk von der hiesigen Huschu, da geh ich auch mal hin. Mit beiden Hunden, denke ich. Auch da ist man vorgewarnt, was Lautstärke angeht :hear_no_evil_monkey: .


    Hier kam ja auch die Idee, dass lange Runden vllt zu viel fürs Teufelchen sind. Ich hab drüber nachgedacht und kann das nicht bestätigen. Klar, es kommt auf die Strecke an. Gehe ich hier durch den Ort, kommen Katzen, Hunde die am Zaun bellen, so Sachen, an denen er sich hoch fährt, das sind aber eh eher kleine Strecken, die wir da gehen, unsere Abendrunde.

    Im Wald kommt immer irgendwann der Punkt, wo der Aussenfokus nachlässt (vorausgesetzt da latscht kein Reh über den Weg, versteht sich), er in einem Radius von 1,5m um mich herum latscht und immer mal nach nem Keks fragt. So wie ich das inzwischen auch von Emil kenne. Bei sehr kurzen Runden stellt sich das entspannte Nebenherschluffen eher selten ein. Daher werde ich die langen Morgenrunden beibehalten, zumal ich danach auch echt drei Std seeliges Schnarchen ernte.


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  • aber Eindrehen ins Fuß und so Geschichten kann er noch nicht wirklich.

    Das schafft ihr locker in einer Woche. Als wir das erste mal bei RO waren konnte mein Hund auch noch nichts davon. In der nächsten Woche konnte er die links 270 grad Drehung besser als der Hund der Trainerin ;)

    Aber darum geht es ja auch erstmal nicht.


    Wünsche euch auf jeden Fall viel Spaß und Erfolg :)

  • Du gehst ja hin um die Dinge zu trainieren und nicht, weil er eh schon alles kann. :ka: also stress dich nicht.


    Das mit den Runden kann ich mir auch vorstellen. Ally hatte diese Woche einen sehr überreizten Tag. Direkt zu Beginn Katzensichtung wo sie sich arg zusammenreißen musste und das auch tat, dafür die restliche Runde sehr spannig, rennig, zwar immer ansprechbar aber immer ein fiepen beim ansprechen. Also wirklich eine anstrengende Geschichte für das, wie sie normal seit einigen Jahren bereits ist.

    Und wir hatten nur Zeit für eine kleine Runde, also ca 2km. Nach 3/4 davon war sie eingegroovt. Da haben wir dann auch beide gesagt 'jetzt wär die ready für eine komplette, ordentliche Runde'. Also manchmal braucht sie auch ein wenig.

    Am leichtesten fielen ihr ganz, ganz lange, vor allem in Lucifers Alter, Hin- und Rückwege, also keine Runden sondern Spaziergang bis Punkt X und gleichen Weg retour, wurde hier eh auch empfohlen im Thread.

    Hab das dann immer variiert, je nachdem wie gut/schlecht ein Tag war gabs eine Runde oder eine Strecke quasi.

  • Du gehst ja hin um die Dinge zu trainieren und nicht, weil er eh schon alles kann. :ka: also stress dich nicht.


    Nene, mach ich nicht. Die Trainerin meinte, sie würde gerne direkt nächstes Mal Luci mal selber führen und mir ein paar Dinge zeigen, ob er mit ihr wohl arbeiten würde. Mit Emil geht sowas eher nicht, aber Luci geht mit dem, der die Kekse hat xD .

    Sie will sich nächstes Mal etwas intensiver dann mit uns beschäftigen, abchecken was Luci so kann und auch was ich so kann |) und ihr Hovi hat dann Sendepause. Sie sagt, das tut ihm dann auch gut. Sie läuft demnächst ne Prüfung mit ihm und meint nen bissel Triebstau vorher passt ganz gut.

  • Die Trainerin meinte, sie würde gerne direkt nächstes Mal Luci mal selber führen und mir ein paar Dinge zeigen, ob er mit ihr wohl arbeiten würde.

    Ok, da bin ich seeehr eigen. Aber KEINER fuehrt meine Hunde im Aufbau. Und auch danach passiert das nur selten (und dann damit der Anfaenger ein Gefuehl fuers Endergebnis bekommt). Ich versteh auch nicht wieso gefuehlt zig Trainer den Drang haben andere Hunde fuehren zu muessen.

  • Die Trainerin meinte, sie würde gerne direkt nächstes Mal Luci mal selber führen und mir ein paar Dinge zeigen, ob er mit ihr wohl arbeiten würde.

    Ok, da bin ich seeehr eigen. Aber KEINER fuehrt meine Hunde im Aufbau. Und auch danach passiert das nur selten (und dann damit der Anfaenger ein Gefuehl fuers Endergebnis bekommt). Ich versteh auch nicht wieso gefuehlt zig Trainer den Drang haben andere Hunde fuehren zu muessen.

    Mach ich aber auch gerade bei Einsteigern sehr gern, einfach weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass Zeigen am fremden Hund oftmals besser verstanden und akzeptiert wird, als wenn man es ihnen nur erklärt (da fehlt vielen dann das Vorstellungsvermögen) oder mit meinen (da kommt dann meist, ja ist ja klar, dass deiner das kann, aber meiner...)

  • Hmja, also in dem Sinne mit ihm arbeiten, da geht es ihr, glaube ich nicht drum. Aber sie meinte, viele Sachen erklären sich einfacher auf diese Weise. Und es ging eher nicht darum, dass sie die ganze Std meinen Hund in der Hand hat.

  • Ich seh das nicht ganz so eng. Meiner darf durchaus auch von anderen mal geführt werden, wenn er das will. Er wartet da aber auf mein ok :herzen1: .


    Beim Agi ist das immer ein großes Schauspiel, da muss man als Hundeführer ordentlich schnell sein :applaus: . Sind viele nicht gewohnt |) .


    Aber er geht nicht mit jedem und er ist froh, wenn er wieder zu mir darf :herzen1: .


    Uuuuund, wenn ich merke, er hat da ein großes Problem, rufe ich ihn wieder zurück, da kann derjenige der grad mit ihm arbeitet sich auf den Kopf stellen, so schnell kann der nicht gucken, wie der Bert wieder bei mir ist :herzen1: .


    Jedenfalls sieht man dann auch selbst Sachen, die mir zumindest nicht auffallen, wenn ich mit ihm arbeite.

  • Triebstau

    *Klugscheißmodus* Es gibt keinen Triebstau, das ist eine überholte Theorie :tropf:

    Jagdverhalten - Triebe
    Jagen gehört zum natürlichen Verhaltensrepertoire von Hunden! Wildlebenden (Raub-)Tieren dient es zur Nahrungsbeschaffung und ist für sie lebensnotwendig. Dazu…
    www.justfordogs.de

    (falls interessant: Statt nach Triebstau alternativ Triebtheorie oder Leerlaufhandlung googlen)

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