Reizoffen ist gar kein Ausdruck, suche nach neuem Ansatz

  • Isometrische Übungen mache ich schon seit geraumer Zeit mit ihm, weil er ja sehr groß und schlaksig ist. Propriozeptiv ist er sehr gut, aber eben die Kraft fehlt.


    Der Ansatz mag ich. Ich nehme gerne einen K9 Bone und isometrische Übungen um geschlossenes Sitz zu verbessern. Platz genauso.


    Platz kann man gut mittels „Platz-Zurück“ arbeiten. Und das Sitz Problem über das anspringen der Futterhand nach vorne.


    Über die Futterhand nach vorn holen im Sitz haben wir gestern zum Ende hin versucht, hat er erstmal nicht kapiert und gemotzt. Na mal sehen, wie es das nächste Mal ist

  • Über die Futterhand nach vorn holen im Sitz haben wir gestern zum Ende hin versucht, hat er erstmal nicht kapiert und gemotzt. Na mal sehen, wie es das nächste Mal ist

    Ich hab ja auch so einen, der gerne laut wird wenn er etwas nicht kapiert und auch nicht so dafür gemacht ist, selbst zu denken.


    Da habe ich geübt auf das Wort „und“ die Futterhand anzuspringen und hole ihm dann aus dem Sprung ins Sitz „Und - Sitz“, quasi als Zwischenschritt. Daraus dann von Sitz zum Sitz springen und so verbesserte sich dann das „Vorwärtsdenken“ im Sitz.


    Aber nach vorne locken geht natürlich auch! Die Bewegung lernen sie ja auch im Vorsitzen. Wenn der Hund das Folgen an der Futterhand noch nicht so kann, bestätige ich erstmal das Treiben/folgen.


    Aber lass dich von mir jetzt nicht verunsichern, das wird schon werden, sind ja alles Prozesse. Mein vokaler Hund wird leiser sobald er das Bild verstanden hat.

  • So, heute war dann das zweite Training, BH-Kurs.

    Es waren ausser uns 7 Hunde auf dem Platz und klar, Erwartungshaltung war höher, jetzt weiß er, was wir da machen.

    Der Trainer will alle Hunde vor dem Training vor dem Zaun auf einer Wiese haben. Wo klar ist, hier ist kein Training, Backen halten und warten bis es rein geht zur Arbeit.

    Vor dem Zaun keine Arbeit, sondern Alltag. Das heißt Quietschecollie wird abgebrochen, bis er ruhig ist und dann darf er auch rein zum Arbeiten. Und ruhig sein wird NICHT mit Keksen bestätigt, sondern verbal/ emotional. Kekse gibt es erst bei der Arbeit.

    Tatsächlich war das Colliekind irgendwann ruhig, die anderen waren schon am Arbeiten und dann durfte er auch.

    Erst Fußarbeit mit Futterhand, dann 180° Wendungen nach links, Hund soll sich hinter mir drehen und im Fuß bleiben. Spannend, was ein Mensch und ein Hund zusammen für Fußsalat veranstalten können :headbash: .

    Er war wieder sehr bemüht und wenn für alle was erklärt wurde und die Hunde rum sitzen/ liegen und warten sollten, war er nur beim ersten Mal laut, dann wurde es jedes Mal besser.

    Fazit, deutlich lauter als vorgestern, aber auch viele Hunde da, und ein Terrier auch auf sein Gequietsche eingegangen ist und ebenfalls anfing. Dafür hat er es gut gemacht. Und wenn er arbeitet, ist er still. Das war bei Emil in dem Alter anders, der hat auch gerne während der Arbeit gekläfft und sich dann auch gern mal an Keksen verschluckt.

  • Übrigens: der hat erst gearbeitet und gelernt (collikind war irgendwann ruhig) und dann gespielt (rein zum arbeiten). Der Hund hat also als ganz waschechter Arbeitshund genau richtig erkannt, er "muss" die Klappe halten und sich beherrschen lernen und "darf" erst dann aktiv werden.

    Deshalb kein keksen. Denn dieses sich beherrschen soll selbstbelohnend sein durch die dann erfolgende Erlaubnis zum arbeiten.

  • Ist vermutlich etwas OT, aber:

    Denn dieses sich beherrschen soll selbstbelohnend sein durch die dann erfolgende Erlaubnis zum arbeiten.

    Hab da Knoten im Kopf :ops:


    Selbstbelohnend wäre ja nicht, dass die Belohnung danach kommt, sondern dass das Verhalten an sich belohnend ist :???: . Es ist ja so gesehen eher rausgezögerte Belohnung, die eine Erwartungshaltung eher steigert :???: ? So wie ein sehr aufmerksames Sphinx-Platz, das man je nach Sport sehen will und entsprechend aufgebaut wird, im Gegensatz zu "es passiert jetzt eh nichts, chill-mal", was viele mit nicht UO-Hundesport-basiert in der BH bevorzugen (so z.B.).


    Also, ich belohne auch kein ruhiges Warten am Rand. Wenn sie nicht dran sind, sind sie nicht dran. Keine Erwartungshaltung. Aber selbstbelohnend ist das nicht, sondern hier schlicht die Erkenntnis, dass es jetzt eh nichts lohnendes gibt und Sendepause ist.
    "Warten" ist eigentlich nie selbstbelohnend (so aus eigener Erfahrung sprechend. Ich mein so: wow, klasse, ich steh im Stau, aber irgendwann darf ich weiter fahren. Oder: wow, die Supermarktkassenschlange geht bis dorthinaus, aber hey, irgendwann darf ich den Einkaufswagen zum Auto schieben)

  • Richtig gemacht funktioniert das genau wie alle anderen Operanten Konditionierungen. Erwünschtes Verhalten lohnt sich (=erst nach dem Gefühl des zur Ruhe kommens geht's los) und wird so gefestigt. Bis die neue Balance und Beherrschung das neue normal ist. Und außerdem wird die aktive Übungszeit als Belohnung gefestigt (und nicht der Keks, in diesem Fall wo es eben um verhalten und nicht um Tricks (also Übungen) geht.

    Und genau darum ist es so wichtig, wirklich erst anfangen, nachdem der Hund zur Ruhe gekommen ist. Ich würde das ein paar Mal ganz gezielt so konditionieren. Also: zur Ruhe kommen lassen und dann aus der Ruhe sogleich ne Runde aktives üben kurz und mit maximalen Erfolg für den Hund (sichere Übung, mega Lob/Hauptgewinn).

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