Reizoffen ist gar kein Ausdruck, suche nach neuem Ansatz

  • enn mein Hund nur zum Platz schlurfen würde und sich da erst mal (gelangweilt) hinlegt, dann würde ich mir Sorgen machen

    Ja, das finde ich auch immer wichtig - und beim Gassi gilt für mich ähnliches, würde mein Hund da so durch die Gegend schlappen, wie wenn er zuhause von Schlafplatz A zu B wechselt, wäre ich besorgt.


    Also klar, durchdrehen und die Gegend zusammenschreien geht nicht. Aber die im Dogforum populäre Formulierung "Aufregung abbrechen" mag ich deswegen nicht.

    Es macht halt einen riesen Unterschied, ob der Hund sich etwas hochfaehrt, weil *yeah, wir machen was* oder ob der dann so weit oben ist, dass nix mehr geht. In keinem Hundesport kann man einen Hund gebrauchen, der nicht denken und somit nicht zuhoeren kann!

    Kein Hundesportler (oder HH, der wirklich mit dem Hund was tun will), will ein scheintotes Plueschtier neben sich und bricht normale Aufregung daher auch nicht ab. Das wichtige Wort ist 'normal'. Hirn aus ist nicht normal..

    Ebenso im Alltag! Hunde die nicht zuhoeren koennen, sind einfach die Pest.


    Hier wurde auch mit keinem Wort geschrieben jede Art von Aufregung abzubrechen. Es ging um eine Erwartungshaltung, die dieser Hund aufbaut. Und wie das teilweise aussieht, hat man ja auf dem ein oder anderen Video gesehen.

  • Diese Woche war ich beruflich in unserer Geschäftsstelle und ein Kollege hatte seine Havaneserhündin dabei.


    Das kann man mit meinen Arbeitshunden gar nicht vergleichen vom ganzen Typ. Wäre mein Ziel, dass die sich so verhalten würden, wäre das eine Never-Ending-Story mit viel Frust. Das wäre das gleiche als würde ich wollen, dass diese Hündin bei 30 Grad ohne Schatten über eine Meterwand apportiert oder bei Minusgraden Enten aus dem Wasser holt.


    Vielleicht hilft es auch manchmal, den Spieß eben auch mal umzudrehen, gedanklich.


    Diese Woche dann Training mit einem Hütehund, da musste ich die Besitzerin auch ein wenig Erden, dass sie die 5-jährige Hündin nicht mit dem Senior vergleichen kann, was das Verhalten angeht und auch Gruppendynamik war ein Thema, weil das dann doch gerne mal unterschätzt wird.

  • Hier wurde auch mit keinem Wort geschrieben jede Art von Aufregung abzubrechen

    Das ist mir bewusst. Das wird aber mMn nicht gut widergespiegelt, wenn man allgemein von "Aufregung abbrechen" spricht. Deswegen mag ich persönlich den Begriff nicht. Weil es eben nicht um Aufregung ganz allgemein geht.


    Wie ich mittlerweile wirklich sehr häufig geschrieben habe xD

  • Ich würde wahrscheinlich ein Ruhewort etablieren, nicht einfach nur den Namen sagen. Das nutzt sich ab. Bei mir ist es Laaaangsaaaaaam in tiefer netterer Stimme und Warten, bis die richtige Einstellung da ist.


    Denk dran, dass ihm auch täglich genug Freiraum gegeben wird, dass er mal richtig frech sein darf. Sei es Rennen oder richtig wildes Spiel mit dir. Plus Kopfarbeit, wo er auch richtig für gelobt wird. Sonst wird sich die Ansprechbarkeit schnell wieder verschlechtern.

    Es geht ja nicht darum, dass der Hund jetzt ruhig gestellt wird und sein Selbstbewusstsein gedrückt wird.


    Ja, das laaaaaangsam kennen meine Hunde auch. Bis zu einem gewissen Zustand nimmt Luci das auch an. Emil kann ja auch hirnlos sich hoch schrauben, wenn ich dann langsam sage, weiß er, dass er sich zurück nehmen soll. Isses gerade schwer beisst er in irgendeinen Stock, oder Grasbüschel. Er tut dann halt was nötig ist, um meiner Aufforderung zu folgen. Bei Luci schwieriger.

    Ballern und frech sein dürfen meine zuhause eh täglich, weil ich ja jetzt einen gigantischen Garten habe. Beim Gassi muss Luci minimum an der SL sein, weil ich keinesfalls riskieren will, daß er bei wild durch startet. Aber unterwegs zergel ich auch mal mit ihm, weil ich ja auch will, dass er sich mit mir beschäftigt.

    Diese Woche dann Training mit einem Hütehund, da musste ich die Besitzerin auch ein wenig Erden, dass sie die 5-jährige Hündin nicht mit dem Senior vergleichen kann, was das Verhalten angeht und auch Gruppendynamik war ein Thema, weil das dann doch gerne mal unterschätzt wird.


    Ja, finde ich auch wichtig. Den Hund als Individuum wahr nehmen.

    Als ich das erste Mal mit Emil bei Micha war und genervt war, dass ich nicht einfach mal entspannt Gassi gehen kann, wobei das heutzutage mit dem Zwerg kein Thema mehr ist, meinte er ich dürfe mir halt keinen Ferrari kaufen und erwarten, dass er sich wie ein Panda fährt. Den Vergleich fand ich sehr anschaulich.

    Also halt bei aller Erziehung den Hund als Individuum wahr nehmen. Und ein Lucifer ist halt kein Fiete. Obwohl beides collies, könnten die unterschiedlicher nicht sein.

  • wir haben hier heute sturm .beide hunde haben da ein problem mit... normal wind geht,aber sturm ist eina nderes thema.


    nun ist es nicht so heftig das wir hätten zuhause bleiben müssen,also bin ich an eine stelle gefahren wo zwar knick ist,aber kaum bäume stehen(sicherheitshalber wegen herabfallender äste)


    laufen wollte tamilo gerne.. war aber total "durch den wind"... recht schnell hektisch unterwegs,kaum ein ohr bei mir,immer erst nach mehrmaligen ansprechen... sah fast so aus als wolle er schnell alles erledigen und dann blos wieder nach hause.

    eigentlich wollte ich gerne ein paar kleine übungen unterwegs mit ihm machen weil er das sehr liebt.......war nicht möglich,er war immer nur mit kopf/nase im wind,hat sich hektisch umgeschaut....


    als er dann eine weile im auto warten mußte ,weil ich mit änni ein paar schritte gehen wollte(sie darf nur 5 min. am stück laufen) ,hat er wieder gebellt.das war so gut inzwischen.... heute ging es garnicht.


    seit 6 wochen bekommt er jetzt ja ein medikament,ich hatte mich lange dagegen gesträubt ,wir haben alle alternativen ausgeschöpft.... und immer wieder hab ich den fehler bei uns menschen gesucht... haben wir vielleicht doch alles falsch gemacht... ist der milli doch am falschen platz bei uns ... alles fragen die und menschen zermürbt haben.

    tamilo wurde dann medizinisch auf den kopf gestellt und nein wir sind nicht schuld..... es kam eine eindeutige sdu heraus und, er ist/war garnicht in der lage reize zu verarbeiten,war extrem stressanfällig..... schon kleine veränderungen im alltag waren für ihn zuviel..... und er hat sehr darunter gelitten.


    ohne ein spezielles medikament ging einfach es nicht mehr....


    schon nach wenigen tagen waren die wirkungen sichtbar ,tamilo ist viel mehr bei sich,kann sich entspannen,kommt von selbst zur ruhe,kann sich konzentrieren.... und er mag es endlich gestreichelt zu werden.... vorher mochte er kaum angefaßt werden,jetzt kommt er von selbst und möchte kuscheln... und kann dabei sogar stillhalten...


    nur so tage wie heute,oder wenn was für ihn aufregendes ist, gibt es noch mal rückfälle.

    einiges muß noch mit einer trainerin(bei dem medikament ist eine begleitung durch fachlich kompetente trainer vorgeschrieben) die sich mit so etwas auskennt,aufgearbeitet werden..... aber wir haben endlich einen weg ....


    gestern hatte ich ein gespräch mit dem facharzt.dieser war immer noch verwirrt(wie er selbst gesagt hat) warum wir nicht viel eher dem medikament zugestimmt haben.


    das bei tamilo habe nichts mehr mit seiner rasse zu tun.



    eigentlich wollte ich dazu hier nichts mehr schreiben

    aber

    vielleicht hilft es ja auch anderen ein bischen.......


    wir haben über zwei jahre hinter uns in denen wir so oft "angegriffen " worden sind(nicht nur hier im forum) aufgrund tamilos rasse

    in denen mehrere (darunter auch gut ausgebildete) trainer an tamilo gescheitert sind weil einfach die gängigen /üblichen methoden für ihn nicht paßten.

    in denen wir uns so oft vorwürfe gemacht haben und uns gefragt haben ob nicht diese ganzen menschen die den milli bei uns am falschen platz sehen,doch recht haben....


    dazu fällt mir folgender text ein


    ich wurde gefragt:

    "was ist das MUTIGSTE ,

    das du JE getan hast?"


    meine antwort.

    "WEITERMACHEN,obwohl

    ich AUFGEBEN wollte."


    lg

  • Ja, das laaaaaangsam kennen meine Hunde auch.

    Kennen?

    Als Befehl?

    Das finde(fand) ich beim Hüten immer mega schwierig den Hunden zu erklären, weil sie Drang nach vorne hatten.

    Hat bei mir nie gut funktioniert. Hatte immer eher was wie mit angezogener Handbremse schnell zu fahren.


    Ansonsten: weiter so, scheint ja so, dass die einen Schalter umgelegt hast.


  • Ne, weniger ein Befehl, ich hab es schlicht immer wieder genutzt, bis die Hunde eine Idee hatten, weil ich halt das befolgen dann auch belohnt habe. Also irgendwie schon ein Befehl, aber ohne wirklich Aufbau und die Konsequenz bei nicht befolgen ist halt kurze Leine, um runter zu fahren. Das sehe ich aber nicht als Strafe und Lucifer auch nicht, denke ich. Bei Luci nutze ich das langsam, damit er mir nicht in Flexi, oder SL kracht. Ich hasse das. Und er macht, solange er nicht gestresst ist, genau das. Langsamer werden, vor erreichen des Endes. Vor mir geht er eh im allgemeinen.


    Ne, ein Schalter ist nicht umgelegt. Im Dunkeln und bei Katzen hab ich nach wie vor keine Chance und bin auch echt ratlos. Im Alltag reagiere ich einfach sehr schnell. Diese Art Abbruch kannte Luci schon, ich hab aber oft zu lange gewartet in der Hoffnung er hört auf den verbalen Abbruch und den halt zu oft genutzt ohne erfolg. Und ich versuche eher eben wirklich den Hund zu sehen. Was dreht ihn hoch, was kann ich vermeiden, auch wie passe ich den Alltag an. Und wo muss er sich halt anpassen.

    Oft schätze ich das auch falsch ein. Komme ich mit ihm in meine Kurse, sind da viele Menschen und Hunde. Und er wird laut. Lange dachte ich, dass es dann einfach nicht geht. Und dann hab ich festgestellt, daß er tatsächlich relativ schnell aufhört und sich gar nicht weg schießt. Ich hab immer so viel vermieden, weil ich das Geschrei und die Aufmerksamkeit, die das erregt nicht wollte. Das ist aber mehr meine Baustelle als seine.

    Ich hoffe einfach durch mein schnelles reagieren auf Dauer einen besseren Zugriff zu bekommen. Und gerade sieht es danach aus.

    Also wenn jemand eine zündende Idee hat wegen Dunkelheit und Katzen, immer her damit

  • Ich habe jetzt nur bis Seite 11 gelesen und die letzte Seite..


    Meine Gedanken sind auch, dass die Veränderung in Dir sein sollte. Es ist eine andere innere Grundhaltung. Klarheit, Konsequenz und sich nicht wünschen, dass Lucifer anders wäre als er ist.


    Ich weiß wie es ist, wenn man sich überfordert fühlt, an sich selbst zweifelt, aber wie nepolino schrieb, du kannst klar, sicher und in einer Linie.


    Ich finde es ist eine Verantwortung sich selbst und dem Hund gegenüber seinen eigenen Scheiß loszulassen und artgerecht zu führen, fordern und fördern.


    Ich hoffe es ist verständlich was ich meine

  • physioclaudi Alles gelesen und Respekt für Dich! Ich finde es toll wie Du dran bleibst, mit der Kritik hier im Forum umgegangen bist und Deinen Erfolgen durch den HSV und Micha.


    Und ich finde Du solltest Dich selbst viel mehr loben und das bisher erreichte sehr positiv konditionieren, weil Du schon viel erreicht hast. Das gibt Dir mehr Selbstbewusstsein und dann klappen irgendwann auch die Katzen

  • heute war ein Scheißtag. Ich bin krank, wir waren längere Zeit nicht auf dem Hupla, eine Trainerin hat ihre Mutter verloren und ist verständlicherweise momentan nicht in der Lage zu trainieren, beim anderen Kurs war ich erst wegen Kursen zweimal nicht da und danach hatten die dann zwei Wo Urlaub. Donnerstag wäre da wieder Training, mal sehen ob ich dann fit genug bin.

    Luci ist nur am Suchen, komme gerade schwer an ihn ran. Vorhin lief die Nachbarskatze, als ich die Hunde aus dem Auto holen wollte, betont langsam über unser Grundstück und so 3m am offenen Auto vorbei. Meine Ohren klingeln immernoch. Und wenn man nicht fit ist, dann ist sowas nochmal extrakacke. Hab mich total geärgert, dachte dann hinterher, dass ich eigentlich keinen Grund hatte, denn Lucifer hat zwar gebrüllt, aber keine Anstalten gemacht aus dem offenen Auto zu hüpfen. Er darf erst nach Freigabe raus, ich hätte aber schlicht nicht gedacht, dass das in so einer Situation funktioniert.


    Er hat dann aber sehr brav mehrere Std neben mir gelegen, während ich gelesen und vor mich hin gerotzt habe. Dann kam dieser Blick (ja, der Hund schielt)


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    und daraufhin hab ich mich mit ihm in den Garten geschleppt für ein bisschen Fußarbeit. Hat er prima gemacht und die Katze, die auf unserem Grundstück frech in der Sonne lag, hat er nicht gesehen.


    Ab morgen gehe ich wieder arbeiten und wenn das klappt, dann kann ich Donnerstagabend auch auf den Hupla :)

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