Dementer Hund oder die schwere Entscheidung wann es genug ist

  • Vielen vielen Dank für das Teilen der Broschüre hundeloseSteffi :smiling_face_with_heart_eyes: Hätte ich zwar jetzt besser nicht im Büro gelesen :see_no_evil_monkey: hilft mir aber ungemein.

  • Ich musste meine geliebte sehr junge Pulihündin aus dem Tierschutz einschläfern lassen, obwohl die Ärzte gerne noch ein wenig experimentiert hätten. Sie hatte aus dem Nichts eine schlimme Erkrankung, die angeboren war und dadurch ausbrach, daß wir die Giardien, die sie mitgebracht hatte, endlich besiegt haben. Diese kleinen Biester haben sie im Gleichgewicht gehalten, aber wir wussten es natürlich nicht.



    Sie hatte Krampfanfälle, nach denen sie über Stunden bis Tagen blind und wie ein Zombie im Haus auf und ablief und ohne Verstand in Dinge biss (ihren Korb, Wände etc.) . Nach zwei Klinikaufenthalten und viel Diagnostik habe ich mich gegen den langen Weg zur eventuellen Genesung entschieden, weil ich das Leid nicht mehr mit ansehen konnte.


    Direkt danach habe ich mich extrem mies gefühlt und habe sehr gehadert, nun, Jahre später, bin ich mir sicher das es richtig war.

    Nicht nur richtig. Ich hätte früher handeln müssen.

  • Ach mensch.. im Grunde weißt du es ja schon selbst, hm? Aber die Angst, einen Fehler zu machen, ist groß. Ich verstehe das.

    Euer Bärli hat ein wunderschönes Leben bei euch gehabt und wenn er geht, geht er in Frieden und in Liebe. Hier gibt es kein zu früh mehr, nur noch ein zu spät.

    Dir viel Kraft, du wirst sicher die richtige Entscheidung treffen 🫂

  • Meine Empfehlung ist: Morgen/Übermorgen zum Tierarzt. Nimm all deine Fragen (Deine Hausaufgabe!) zur Euthanasie mit. Nimm all deine Fragen zur medizinischen Diagnostik mit. Nimm all deine Fragen zur Lebensqualität mit. Nimm all deine Fragen zu der bestmöglichen Versorgung deines Hundes bis zum Tag seines Todes mit.

    Und dann bist du es, die die Entscheidung treffen muss und die die Verantwortung dafür trägt. Denke dran: Wir dürfen unsere Tiere erlösen lassen, wenn es nicht mehr geht. Es ist der letzte Akt der Gnade und Liebe.

    Das tut weh, das gehört dazu. Viel Glück!

  • Ach mensch.. im Grunde weißt du es ja schon selbst, hm? Aber die Angst, einen Fehler zu machen, ist groß. Ich verstehe das.

    Euer Bärli hat ein wunderschönes Leben bei euch gehabt und wenn er geht, geht er in Frieden und in Liebe. Hier gibt es kein zu früh mehr, nur noch ein zu spät.

    Dir viel Kraft, du wirst sicher die richtige Entscheidung treffen 🫂

    Das ist der Punkt, du kannst jetzt keinen Fehler mehr machen ,außer zu lange warten. .

  • Einem jungen Hund, dessen Krankheit begründete Aussicht auf Genesung hat, dem mute ich auch zeitweiliges Leiden zu.

    Aber bei einem sehr alten Hund am Ende seines Lebensweges geht es ja nicht mehr um Heilung, sondern allenfalls um Linderung. Egal ob durch einen Hirntumor begründet oder nicht, die Demenz wird ja nicht mehr weggehen.

    Da sehe ich die Frage nach der verbleibenden Lebensqualität sehr viel dringender und würde nicht noch zwei weitere Wochen abwarten wollen.

  • Danke meine Lieben für alle Tipps und den Austausch, werd mir am Abend alles in Ruhe durchlesen😘


    Anbei noch ein paar Bilder von unserem „Bärli-Opa“, damit ihr ihn euch besser vorstellen könnt:









  • Ich hab da noch mal eine Frage: Welche Medikamente genau bekommt Dein Bärli? Und sind die korrekt dosiert?


    Ich frage deshalb so genau nach, weil die Demenz ja so schnell so stark wurde und ich mit meiner Mutter (ja, Mensch) auch so etwas durchgemacht habe. Bei ihr war es ein Wochenende, genauer: 3 Tage, innerhalb derer sie "dement" wurde. Alle Ärzte sagten dasselbe, nur ich konnte nicht glauben, dass das praktisch über Nacht passieren sollte. Im Endeffekt war es bei ihr eine Überdosis ihrer Medikamente - ich weiß nur nicht mehr, was sie alles bekam. Nach Absetzen der Medis war sie binnen 2 Tagen wieder völlig normal. (NICHT OHNE ARZT MACHEN!!!)

    Deshalb nur als Denkanstoß, das mal mit einem TA durchzusprechen.


    Sollten es tatsächlich Demenz sein, wofür hier ja schon die Symptome sprechen würden, dann wäre ich aber auch für Einschläferung. Es klingt für mich nicht so, als hätte Dein Bärli noch viel Lebensqualität. Und unseren Tieren dürfen wir helfen, dieses Leid hinter sich zu lassen.

  • Guten Morgen,


    CundC: Er bekommt Cardisure für sein Herz bzw. Mitralklappenproblem (da wir in Spanien leben, heisst das hier Cardisure, ist im Prinzip der Wirkstoff Pimobendan, ich glaub in Deutschland wäre das mit Vetmedin vergleichbar). Das nimmt er tatsächlich seit Februar diesen Jahres, da er nach Anstrengung und nach dem Schlafen oft hustete, und dann eine schwache Mitralklappe festgestellt wurde. Es hilft ihm anscheinend, denn seitdem hustet er nur noch ganz selten. Nur macht der Kopf nun leider wohl nicht mehr mit.


    Er hatte ja auch im letzten Jahr zweimal diesen Anfall "Vestibulärsyndrom", wo die Ursache nicht abgeklärt werden konnte. Viele Leute meinen aber auch, dass sobald das bei alten Hunden auftritt, schon als eine neurologische Alterserscheinung zu deuten sein kann.


    Ich denke auch, so wir ihr alle auch schreibt, dass die Entscheidung im Prinzip ja eh schon klar ist. Ich habe gestern auch mit meinem Freund nochmal darüber gesprochen, er hat das auch ein wenig "weggeschoben", da er es wohl auch einfach nicht übers Herz bringt, zu entscheiden: "so das ist jetzt sein letzter Tag". Ich glaube, dass er sich sogar gerade noch schwerer tut als ich, weil es auch sein erster Hund ist. Aber die Frage der Lebensqualität ist wirklich sehr wichtig. Und auch für uns ist die Phase gerade sehr anstrengend, da einerseits immer dieses "Damokles-Schwert" über uns schwebt, und zum anderen auch das ständige sich Sorgen, und Windeln anziehen und auch seit neuestem sein grosses Geschäft wegzuputzen, sehr belastend ist und wenn wir uns ehrlich sind ja auch nirgends hinführt.


    Viele von euch raten mir ja auch, gar nicht mehr abzuwarten, sondern sofort zu handeln, was ich absolut verstehe. Ich warte trotzdem noch die paar Tage bis zu meinem Urlaub ab, damit wir uns ganz in Ruhe vorbereiten können. Er hat ja körperlich denke ich, soweit keine Schmerzen, inwiefern er seine eigene Verwirrtheit, die ja speziell am Abend auftritt, mitbekommt und ihn stresst, kann ich natürlich nicht beurteilen. Ich glaube, dass es wie auch beim Menschen selbst, den Betroffenen oft mehr schmerzt, zuzusehen, wie sich die geliebte Person/das geliebte Tier verändert, als dem betroffenen Menschen/Tier selbst.


    Natürlich möchte ich aber nicht unnötig lange warten, speziell auch deswegen, da sich bei Demenz irgendwann das Thema sich-beim-Essen-Trinken-verschlucken nicht mehr abwenden lässt. Ich visiere also mal vorsichtig die nächsten 2 Wochen an, natürlich nochmal mit dem Tierarzt sprechen, und auch alle anderen Themen klären (wir haben zB keinen Garten und ich möchte ihn auf keinen Fall einfach "wegwerfen" lassen, auch die Option dass der Tierarzt vlt. nach Hause kommt, muss ich überlegen).


    Ich halte euch gerne auf dem Laufenden und möchte mich nochmal für all den Zuspruch bedanken, das tut auf jeden Fall gut :kleeblatt:

  • Auch wenn sich das hart anhört... Lieber zu früh, als zu spät 🤷


    Natürlich kann man es auch bis zum Schluss ausreizen, aber ich sage mir immer, ein Tier darf gsd erlöst werden, ein Mensch muss sich leider bis zum bitteren Ende quälen...


    Viel Kraft, für welche Entscheidung auch immer 🍀🍀🍀

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